Geschichte, Cinderella und die Puppenkiste.
Es war einmal, hoch im Norden, das Königreich Werder. Das war bekannt für seine grünen Flüsse und stinkenden Fische, tollen Fußball, einer himmlischen Atmosphäre und seine treuen, possierlichen Untertane. Doch düstere Zeiten brachen an. Der alte, stoische König Thomas, Sohn König Ottos, musste weichen, weil die Untertanen ihm die Gefolgschaft verwehrten. Obwohl er ihnen einst alles gab, was sie wollten - sie zum Wohlstand geführt hat, so schien ihm seine Sturheit im Wege zu stehen, um eine dringende Revolution einleiten zu können. Das Volk litt Erfolgshunger. Es reichte nicht mal mehr für alte Pizza. Diese wird jetzt im Königreich Bayern serviert. Und der alte Bremer König ist inzwischen ins Frankfurter Exil untergetaucht.
Und was kam dann?
Die große Depression.
Mit viel Hoffnung wurde der neue König - Robin - im Moinmoinland empfangen. Doch schon nach kurzer Zeit war abzusehen, dass er den hohen Erwartungen des Volkes nicht gerecht werden konnte. Er sättigte zunächst den Erfolgshunger. Allerdings nur von kurzer Dauer. Letztlich war es eine kurze Episode, die weder den neuen König, noch die Untertanen beglückte und das Werdereich in den Abgrund führte. Der Untergang schien kaum noch zu verhindern, weil Werder nicht mehr Werder war. So kam das Unvermeidliche. König Robin musste seinen Kopf hinhalten und Platz für einen neuen König schaffen.
Neuer König - aber wer?
Lang überlegte der Weisenrat. Von Principo Pistolero Labbadia, hin zum alten Festungsbauenden Imperator Huub, schien alles möglich. Doch der Weisenrat wollte nicht noch einmal einen König von außen. So gab man den Untertanen eine Aufgabe. Wer diese zu lösen imstande war, sollte neuer König werden. Die Aufgabe bestand darin, dem alten Roland sein Schwert zu entreißen. Viele versuchten sich und scheiterten. Doch nach einer Woche war das Schwert, wie von Geisterhand, verschwunden. Man suchte im ganzen Land danach, ohne es zu finden. Die Hoffnung war schon fast verflogen, als auf einmal ein Einwanderer, vor vielen Jahren aus dem fernen Zarenreich gekommen, mit dem Schwert vor dem Weisenrat erschien. "Ähh, Jungens, Isch wollten Roland puuutzen, weil war dreckig. Schwert auf einmal fiel ab!" Man konnte es kaum glauben: Dieser kleine, unscheinbare Mann sollte neuer König werden? Ein treuer Mann, der an der Weser sein Zuhause fand , weil er sich vor vielen, vielen Jahren mit dem Werdervirus infiziert hatte. Eine fast für ausgestorben erklärte, tückische Krankheit, die nur behandelt werden kann, indem man sich ihr voll aussetzt. Es wollten nur wenige daran glauben, dass der kleine Werderkranke Mann ernsthaft als König taugt. Doch es gab kein Zurück. Die Aufgabe war erledigt. Der neue König gefunden.
Werder is wieder Wer.
Und das, was dann kam, konnten selbst die optimistischsten Untertanen nicht erwarten. Es ging steil bergauf. Der kleine neue ZarenKönig ist nicht zu bremsen. Endlich kann er seine Krankheit komplett ausleben. Inzwischen hat er das gesamte Königreich wieder mit dem Werdervirus infiziert. Es ist kaum zu glauben, was dieser neue Herrscher, zu bewegen im Stande ist. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass diese Geschichte wie ein Märchen anmutet. Mit all den Figuren, die ein solches benötigt. Dem bösen, bösen Wolf, Methusalem Fritz, Davie & Goliath Di Santo, welche sich ein Wetteifern um die Torjägerkrone liefern und ganz besonders Cinderella. Ebenso klein und unscheinbar wie der neue Zar. Immer übersehen, nur weil ihr ein Schuh fehlte. Nie wurde sie, aufgrund dieses Handicaps, von einem größeren Königreich rekrutiert, dabei war ihre Schönheit doch nicht zu verkennen. Der alte MoinmoinKönig war es, der sie schließlich erfolgreich umwarb. Den richtigen Schuh hat sie nun vom Zar erhalten und seitdem funkelt sie als einer der hellsten Sterne im Werderfirmament.
Die Geschichte ist noch nicht zu Ende.
Demnächst sind die Schausteller der Augsburger Puppenkiste zu Besuch. Ein harter Kampf steht bevor. Das kleine bayerische Reich hat sich gemacht und selbst mit einem Fernglas ist Jim Knopf nicht zu erkennen. Bayern ist einfach zu weit weg von Bremen. Doch alle Angriffe aufs WErderreich wurden von Kings Skrings bisher erfolgreich in die Flucht geschlagen. Die Bayern mögen ein mächtiges Reich stellen, doch der WErdervirus wird auch vor ihnen nicht halt machen und Puppen, wie Statisten aussehen lassen. Vielleicht wird es in einem Patt enden, da beide Einheiten ähnlich stark sind. Es steht uns wieder mal eine intensive Schlacht bevor, doch der Zar wird weiter überraschen. Wer weiß, wo uns diese Geschichte am Ende noch hinführt..
(.... ernsthaft: 50/50-Spiel. Bei uns fehlt Galvez, sonst würde ich uns sogar favorisiert ansehen. Die Augsburger sind mördermäßig gut. Vierter Platz. Vielleicht das beste, zumindest das effizienteste, Umschaltspiel der Liga. Mit Leuten, die irgendwie alle an Bartels erinnern. Vor allem Tobi Werner ist in letzter Zeit heiß, wie Frittenfett. Bobadilla trifft derzeit, wie am Fließband und die Abwehr bwz mannschaftliche Geschlossenheit, ist kaum zu toppen. Markus Weinzierl macht nen großartigen Job. Nicht zu unrecht fordert der Präsident da 10Mio Ablöse für ihn ^^
Reuter/Weinzierl machen aus Schei** Gold. Es gibt ja kaum Spieler im Augsburger Kader, die nicht auch bei fast allen anderen Bundesligaclubs spielen könnten. Der Etat ist immernoch einer der niedrigsten. Wenn man mal vom Aufwand/Ertrag ausgeht, ist Augsburg sicherlich das beste, was der deutsche Fußball zu bieten hat. Doch... wir sind Werder, verdammt. Spielen zuhause. Allet drin. Aktuell sehe ich uns spielerisch mindestens gleichauf. )
Mögliche Aufstellungen:
Werder
Wolf - Selassie, Lukimya, Vestergaard, Sternberg - Bargfrede - Fritz, Junuzovic - Bartels - Di Santo, Selke
Augsburg:
Manninger - Kohr , Langkamp , Klavan , Baba - Baier, Höjbjerg - Bobadilla , Halil Altintop , To. Werner - Ji
Tipp: 4-1 (bin halt Optimist^^)
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Dieser Beitrag wurde zuletzt von DerBremer am 11.02.2015 um 15:40 Uhr bearbeitet