Fr., 25.09.2020
Hertha BSC
Forum Hertha BSC
9. Tabellenplatz  
Eintracht Frankfurt
E. Frankfurt Forum
4. Tabellenplatz  

Daten

Hertha BSC   Eintracht Frankfurt
Bruno Labbadia B. Labbadia Trainer A. Hütter Adi Hütter
45,20 Mio. € Gesamtmarktwert 240,85 Mio. €
24,3 ø-Alter 24,2

Gesamtbilanz: Bundesliga

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2. Spieltag: Hertha BSC - Eintracht Frankfurt

20.09.2020 - 00:12 Uhr
Hertha BSC 1:3 Eintracht Frankfurt
0:1 Silva (30., Elfmeter)
0:2 Dost (36., Kamada)
0:3 Rode (71., Kamada)
1:3 Hinteregger (77., Eigentor)

Torentstehung
0:1 – Langer Ball auf Silva, der gewinnt das Kopfballduell im Halbfeld gegen Torunarigha (LIV) und legt den Ball im hohen Bogen zurück auf Toure. Toure wird von Torunarigha und Mittelstädt (LV) nur halbherzig angegriffen, währenddessen setzt sich Silva in deren Rücken ab. Boyata (RIV) steht weit genug hinten, dass Silva deutlich nicht im Abseits ist. Toure steckt auf Silva durch. Boyata kommt von rechts rübergeeilt, Silva will rechts vorbeiziehen, Boyata stellt das Bein rein, erwischt aber den Ball nicht. Silva springt drüber, es gibt einen leichteren Kontakt am Bein und am Körper, Elfmeter. Vertretbarer Pfiff, aber kein Muss-Elfmeter. Silva tritt selbst an und schießt fest und mit Spin ins linke untere Eck – nicht haltbar für Schwolow, der die Ecke ahnt.
0:2 – Freistoß rechts neben dem Herthaner Strafraum, Kamada tritt an. Silva, Dost und Hinteregger stehen in einer Reihe etwa auf Höhe des zweiten Pfostens. Während der Ausführung stößt Hinteregger in den 5m Raum vor, Silva rotiert um Dost herum – einzig Dost bleibt quasi stehen. Er deutet ebenfalls ein Vorstoßen an, schiebt Boyata dabei etwas weg und kommt sehr frei zum Kopfball. Das sah sehr einstudiert aus, die Bewegungen von Hinti und Silva sind ziemlich klar darauf ausgelegt, Dost hier Freiraum zu verschaffen. Stark!
0:3 – da Costa am Ball, Vorstoß von Kamada auf dem rechten Flügel – Pass zu Kamada, in der Mitte warten Silva, Ache und Zuber auf eine Flanke. Der Flankenversuch wird von Torunarigha (LIV) nach außen abgewehrt, Kamada kommt erneut an den Ball. Im Strafraum bietet sich da Costa kurz an, weshalb Lukebakio (LS) in den Strafraum einrückt, um diese Anspielstation abzudecken. Direkt außerhalb des 16ers wartet aber Rode, auf den Kamada ablegt. Rode hat eine Menge Platz, kann sich den Ball in die Mitte zurecht legen und schließt mit links ab – der Ball dreht sich um Schwolow rum an den langen Pfosten und ins Tor, Traumtor! Laut Sky eine Erfolgsquote von 9%.
1:3 – Alle Feldspieler sind in der Frankfurter Spielhälfte, Torunarigha (LIV) beginnt mit dem Ball einen Offensivlauf. Silva geht nur halbherzig hin und läuft schon nach 5m nur noch hinterher. Da Costa deckt an der Außenlinie Cunha (HS, aus der Mitte kommend ursprünglich Ilsankers Gegenspieler) ab und erkennt zu spät, dass er aushelfen muss, kommt dann im Duell mit Torunarigha zu spät. Abraham startet ebenfalls zu spät und Torunarigha kann die Strafraumlinie entlang an ihm vorbeiziehen. Hasebe stürmt nach außen, um Torunarigha abzufangen, aber kommt ebenfalls zu spät, da Torunarigha (aktuell fast an der Grundlinie angekommen) bereits zum Querpass ansetzt, in der Mitte wartet Cordoba (RS). Torunarigha legt den Ball etwas zurück, sodass Trapp keine Chance hat. Hinteregger, der vor Cordoba an den Ball kommt, erwischt den Ball schlecht und legt ihn ins eigene Tor.

Aufstellung
Trapp
Abraham – Hasebe – Hinteregger
Toure – Ilsanker – Rode – Kostic
Kamada
Dost – Silva
15. Steven Zuber für Filip Kostic
66. Danny da Costa für Almamy Toure
66. Ragnar Ache für Bas Dost
85. Djibril Sow für Sebastian Rode
85. Aymen Barkok für Andre Silva

Allgemeines & Taktik
Hütter scheint das Thema Einseitigkeit über links im Training angesprochen zu haben, die ersten Minuten ging es relativ konstant über rechts – hierbei aber nicht kreativ, sondern wieder mit vielen langen Bällen. In den ersten 2 Minuten zähle ich 5 lange/hohe Bälle über rechts. Man scheint aber schnell gemerkt zu haben, dass das nicht so gut funktioniert, also hat man es spielerischer probiert – auch mit Spielstationen im Mittelfeldzentrum. Das verteilte sich dann erstmal, aber direkt nach Kostics Verletzung ging es wieder viel nach rechts – Zuber arbeitete sehr defensiv.
Insgesamt wirkte die erste Halbzeit für mich sehr erfrischend – man verteilte die Offensivaktionen zwischen allen Spielbereichen – trotz vieler langer Bälle waren auch gute Kurzpass-Szenen durchs Mittelfeld vorhanden. Wenn man es nüchtern betrachtet, hat man aber auch beide Tore aus Standards gemacht – und sonst keinerlei relevante Chancen kreiert.
In Halbzeit 2 war dann die Hertha sehr viel besser, sie haben den Ball nicht mehr so schnell hergegeben und mit Arne Maier einen absoluten Kreativspieler eingewechselt, der Frankfurt stellenweise größere Probleme gemacht hat. Insgesamt zog man sich weiter zurück und überlies der Hertha das Spiel. Mit der Einwechslung von Ache für Dost ging es wieder mehr in Richtung lange Bälle, wenig qualitativ hochwertiger Fußball. Über Zuber ging offensiv gar nichts, über den ebenfalls eingewechselten da Costa ging dann etwas mehr – seine Flanken waren nicht von Erfolg geprägt, aber er hatte bspw. auch Anteile am 0:3. Insgesamt war man aber zu passiv – das Pressing, das man in HZ1 noch relativ gut ausgespielt hatte, lief kaum noch und dann entstanden dadurch Szenen wie die beim Eigentor – Torunarigha nimmt sich an der Mittellinie den Ball und wird von 4 Spielern nicht genug attackiert, bis er flanken kann. Mit Barkok kam dann nochmal kurz ein Offensivmoment ins Spiel, aber insgesamt war die zweite Halbzeit ein glückliches 1:1.
Sehr positiv aufgefallen ist mir vor allem die Verteilung der Offensivaktionen – auch schon in den ersten Minuten mit Kostic. Außerdem das relativ erfolgreiche Pressing (da geht noch vieles mehr, aber für das Personal Dost-Silva-Kamada war das ordentlich) und vor allem die sehr gute Defensivstruktur und Aufgabenverteilung zwischen Rode und Ilsanker – gegen Ajax waren die beiden ja einer der Schwachpunkte, gegen die Hertha war das eine Stärke!

Kevin Trapp
Richtig starke Leistung von Trapp. Er hatte statistisch 6 Paraden, zwei davon grandios. Am Gegentor konnte er wenig machen – vielleicht hätte er sich vor dem Querpass anders positionieren müssen, aber da trifft ihn vllt 0,1% der Schuld. Einfach stark! Bei langen Pässen waren wieder 1-2 komische dabei, besonders gewundert hat mich der lange Abschlag ins Aus in der 15. Minute, aber im Nachhinein glaube ich, dass man diesen Ballbesitz absichtlich „geopfert“ hat, damit Zuber eingewechselt werden kann.

David Abraham
Abraham war über weite Strecken sicher und stark, lediglich in 2 Situationen ist er mir negativ aufgefallen. Seine fehlende Spritzigkeit beim Gegentor – da muss er einfach früher Torunarigha angreifen oder zurück starten. Und eine Situation, wo ihm Cordoba bei einem langen Ball von Maier am Elfmeterpunkt entwischt – Trapp kommt aber stark raus und klärt die Situation. Mit dem Ball gefiel er mir gut, er hat erstaunlich aktiv den Ball verteilt – in alle Richtungen. Die langen Bälle nerven mich bei ihm wie bei allen – aber auch da waren 2-3 echt gute dabei. Besonders beeindruckt hat mich, dass er mehrmals für Hasebe oder Hinteregger quer über den Platz ausgeputzt hat – sein Topspeed ist einfach immer wieder beeindruckend. War eine gute Leistung.

Makoto Hasebe
Hasebe fand ich erstaunlich unsicher gegen den Ball. Gerade bei hohen Bällen war sein Stellungsspiel mehrmals schwer schwach oder er hat – wie beim Gegentor – das Spiel nicht so gut gelesen, wie man es gewohnt ist. Gerade gegen Cordoba in HZ2 habe ich bei ihm auch gesehen, dass er mit körperlichen Gegenspielern etwas Probleme hatte – das hatte man ja gegen Mölders und Klos schon im vornherein vermutet, da konnte er aber noch stark mithalten. Laut Statistik ist er 4x gegen ein Dribbling in den Zweikampf gegangen und hat 4x verloren (2/7 Zweikämpfe gewonnen). Seine Passquote war mal wieder einfach beeindruckend – selbst bei langen Pässen (25m+) hat er 13 von 16 angebracht. Dafür ging wiederum von ihm wenig kreative Idee nach vorne – in HZ1 war es nicht nötig, in HZ2 kam es nicht. Einer der schwächeren Auftritte von Hasebe, ohne größere Fehler gemacht zu haben.

Martin Hinteregger
Wie auch Hasebe habe ich Hinti als enorm Zweikampfschwach im Vergleich zu sonst wahrgenommen. Gegen 3 Dribblings hat er 2x verloren, 5/9 gewonnene Zweikämpfte sind ok, aber für Hintis Verhältnisse auch eher schwach. Insgesamt ist er stabiler in der Defensive geblieben – seine Aktions-Heatmap hat bis auf eine Aktion nach Standard im 16er keine einzige im gegnerischen Drittel. Das hat sehr gut dabei geholfen, eine stabile Defensivgruppe zu bilden. Wenn er mal offensiv unterwegs war, wurde er von Ilse oder Zuber super defensiv abgesichert. Insgesamt nerven mich bei Ilsanker einfach die langen Pässe. Kurz vor dem 0:3 erobert er einen Ball im Mittelfeld und zieht aus 40m ab – der Ball geht ca 16m vor dem Tor ins Seitenaus, mit Torschuss hatte das wenig zu tun (wenn es ein Pass sein sollte, war es noch schlechter) – und das ist bei Hinti mMn auch bezeichnend für lange Bälle gewesen. Er hat immer wieder gute Ideen, das will ich ihm gar nicht abstreiten, aber entweder ist seine Technik nicht gut genug oder die Mitspieler machen die Laufwege nicht, die Hinti erwartet.

Almamy Toure
Offensiv hat mir Toure sehr gut gefallen. Er hatte einige gute Ideen und seine Flanken waren in Ordnung, wenn auch nicht von Erfolg gekrönt. Generell kommen seine Pässe aber häufiger etwas „unsauber“ und seine Mitspieler, die er anspielt, sind häufig auch schnell unter Druck. Sein Pass auf Silva wiederum sah dann aus wie ein Meisterwerk. Im Defensivverhalten fand ich Toure zu passiv, gerade in der zweiten Halbzeit hat er zwar die Räume abgedeckt, aber nicht den Gegner attackiert. Außerdem finde ich ihn einfach immer unsicher – er hat keine sonderlich gute Spielübersicht und ist unter anderem deshalb sehr fehleranfällig. Als RM ist das nicht so auffällig wie als RIV, da er defensiv abgesicherter ist, aber in Kombination mit teilweise Tempodefizit (er ist eher IV-typisch Langstrecken-Schnell, aber seine Beschleunigung ist mangelhaft) sorgt das doch öfter mal für schwierige Situationen. Insgesamt hat er die rechte Seite aber gut bespielt, das war ein positiver Auftritt!

Stefan Ilsanker
Ilsanker hat mir als „Zerstörer“ vor der Abwehr richtig gut gefallen. Er hat wieder und wieder Lücken geschlossen, hat abgesichert und die gegnerischen Kreativspieler unter Druck gesetzt. Insgsamt 25 Pressures sind auf der 6 ziemlich viel und er ist damit Führender der Mannschaft. Bei all seiner Motivation hat er dafür etwas an Zweikampfsicherheit verloren, was aber nicht dramatisch war. Die Abstimmung mit Rode war sehr gut. Beim Gegentor hätte Ilsanker mMn auf dem Flügel aushelfen müssen – sein Gegenspieler Cunha zieht auf den Flügel und nimmt dort DdCs Aufmerksamkeit in Beschlag und Ilsanker steht ohne Gegenspieler im Zentrum und schaut zu. Im Spiel mit dem Ball hat mich Ilsanker positiv überrascht. Seine Technik ist immer noch einfach nicht auf einem guten Niveau, aber er hatte auch 2-3 richtig gute, kreative Ballverteilungen dabei. Hat sich definitiv angeboten, im nächsten Spiel wieder in der Startelf zu stehen!

Sebastian Rode
Entgegen dem Ajax-Spiel, wo sich Ilse und Rode beide auf die Sechser-Aufgaben konzentriert haben, war Rode diesmal etwas mehr befreit und konnte seine Offensivläufe machen, wie man sie von ihm gewohnt ist, und den Gegner unter Druck setzen – das hat mir gut gefallen! Mit 22 Pressures, davon 6 im gegnerischen Drittel, hat er einiges dazu beigetragen, dass das Aufbauspiel (vor allem in HZ1) der Herthaner nicht funktioniert hat. Mit nur 3 gewonnen Zweikämpfen war der Erfolg wiederum ungewohnt gering – da muss man ihm aber zugutehalten, dass er seit einem 3/4 Jahr nicht mehr in dieser Rolle tätig war. Er gefällt mir in dieser freien Mittelfeld-Rolle trotzdem einfach besser. Spielerisch mit dem Ball war das wie gewohnt von ihm keine Glanzleistung, aber durchaus solide und auf einem Niveau mit Kohr. Sein Tor war natürlich einfach wunderschön. Rode trifft für Frankfurt nicht oft, aber wenn er trifft, ist es immer ein Traumtor! Sein Tor kam auch zu einem wichtigen Zeitpunkt, als die Hertha gerade in der absoluten Drangphase war.

Filip Kostic
Kurze Einsatzzeit, in der Zeit erstaunlich inaktiv. Die Verletzung war bei seiner ersten größeren Offensivaktion. Gute Besserung!

Daichi Kamada
Kamada hat mir insgesamt gut gefallen, er hat sich früher vom Ball getrennt und konnte seine kreativen Ideen auch tatsächlich in die Tat umsetzen. Er hat erstaunlich gut gepresst und dabei auch starke 6 von 9 Zweikämpfen gewonnen! Insgesamt ist aber gerade mit dem Ball wieder aufgefallen, dass es ihm doch immer noch etwas an Robustheit und Cleverness fehlt – habe da eine Szene im Kopf, wo er seinen ganzen Körper in einen Herthaner stemmt (Zeefuik?), der aber einfach kurz etwas bremst, sodass Kamada an ihm vorbeifällt. Seine zwei Assists runden eine echt gute Leistung ab. Gerne mehr davon!

Bas Dost
Dost hat mir vor allem gegen den Ball in HZ1 gut gefallen, er hat wichtige Laufwege gemacht und einige gute Bälle erobert. Auch seine Kopfballstärke bei langen Bällen war nochmal stärker als bisher. Bei ihm nervt mich weiterhin, dass er einen Ball nicht am Fuß behalten kann – er muss den Ball sofort weiterspielen. Auch nach teilweise guten langen Bällen, die er ohne Druck hätte verarbeiten können, spielt er dann doch einen schnellen Ball wieder nach hinten, der das Tempo aus dem Angriff nimmt. Generell aber wieder ein Spiel, in dem mir Dost gefallen hat – wirkte vor der Auswechslung aber entsprechend platt.

Andre Silva
Silva hat mir ebenfalls gut gefallen, er hatte gute Laufwege und er hat grandiose 6/6 Zweikämpfe am Boden gewonnen! Er musste viel einstecken und wurde dabei etwas limitiert – dazu kommt aber, dass er mMn auch einfach sehr viel übertrieben hat. Er schwalbt nicht, wenn kein Foul vorhanden war, aber wenn es einen Kontakt gibt, fällt er gerne lautstark und spektakulär. Starker Laufweg beim Elfmeterfoul. Für mein Empfinden hätte er sich etwas aktiver ins Spiel bringen können, gerade in HZ2 war auch bei ihm von „Ball festmachen“ wenig zu sehen. Seine wenigen Aktionen waren aber echt gut.

Steven Zuber
Gerade in der ersten Halbzeit hat mir sehr gefallen, wie Zuber sich ins Spiel eingefügt hat. Er hat sich etwas defensiver gehalten und somit den Flügel abgesichert und sich nur situativ mal nach vorne eingeschaltet – das hat wiederum der rechten Seite einige Freiheiten gegeben. Das sorgte für Stabilität und ich rechne es ihm hoch an, dass er sich hier nicht auf Kostics Rolle gestürzt hat, mMn hätte er sich damit auch übernommen. In HZ2 war es dann wiederum so, dass die rein räumliche Defensivabsicherung nicht mehr gereicht hat, er musste tatsächlich tätig werden – und das war dann sehr limitiert. Zum Ende des Spiels ist er auch etwas aufgetaut und hat offensiv gute Aktionen gehabt. Gerade offensiv war das als Kostic-Ersatz natürlich enttäuschend, ich persönlich fand seine Defensivabsicherung aber sehr erfreulich, gerade weil das Spiel in HZ1 auch sonst gut funktioniert hat. Chandler hat mir in der Vergangenheit links noch etwas besser gefallen, aber von seinen bisherigen Auftritt zu diesem hat er mMn einen riesigen Schritt gemacht. Seine Flanken und allgemein Pässe mit dem linken Fuß waren aber echt schrecklich anzusehen – und zeigt mir wieder, dass ich links defensiv einen Linksfuß und rechts einen Rechtsfuß haben möchte.

Danny da Costa
Insgesamt hat mir Danny sehr gut gefallen. Er hat defensiv ebenso stabil gestanden wie Toure, ist dabei aber aktiver auf den ballführenden Spieler gegangen. Eine „Teilschuld“ beim Gegentor kann ich entgegen vieler Meinungen nicht verstehen – erst macht er gute Laufwege in der Abwehrrochade mit Abraham und setzt dabei den Gegenspieler unter Druck, dann sichert er gut in seinem Rücken Cunha ab, den Ilsanker rüberziehen lässt. Setzt er Torunarigha mehr unter Druck, kann dieser einfach auf Cunha durchstecken und dieselbe Situation passiert genauso, nur mit einem anderen Herthaner am Ball. Auch mit dem Ball fand ich ihn sehr positiv. Er hat zwei Flanken reingebracht, die beide nicht angekommen sind – qualitativ waren sie aber ebenso gut wie die von Toure. Ein Ball über die Abwehr zu Zuber führte zu einer attraktiven Situation im 16er. Dazu leitet er das 0:3 ein und macht mit seinem Laufweg in den 16er und sein kurzes Anbieten den großen Raum auf, den Rode dann hat, um abzuschließen. DdC hat individuell keine Weltklasse-Leistung gebracht, aber er hat einen etwas platten Toure sehr positiv ersetzt und selbst gute Akzente gesetzt. Nach den letzten Auftritten wieder sehr positiver Eindruck!

Ragnar Ache
Ache hat meiner Ansicht nach alles genau so gemacht, wie er es sollte: Er hat den Herthaner Spielaufbau unter Druck gesetzt und deren Spielaufbau gestört. Vor allem in seiner Physis war er stark. 5/5 gewonnene Luft- und Raumzweikämpfe geben da ein klares Zeichen, dazu mit 11 Pressures in 25 mehr als Dost in 65 bzw. Silva in 84 Minuten. Die Anspiele waren meistens schwach, was eine Ballverarbeitung schwer machte – aber gerade im Vergleich zu Dost, der das ganze Spiel hier sehr stark war, war Ache natürlich ein Downgrade, dafür bringt er andere Stärken mit.

Djibril Sow
Kam rein, hat im Spielaufbau wenig beigetragen, aber alle Pässe angebracht. Er kam für defensive Stabilität, die hat er aufrechterhalten. War in Ordnung.

Aymen Barkok
Barkok hat eine offensivere Rolle eingenommen als zuletzt und da gut funktioniert. Er hat bei einem langen Ball stark nachgesetzt und den Ball erobert – wenn er den reinmacht, ist das eine Glanzleistung in 6 Minuten. Trotzdem hat er in 6 Minuten überzeugt – das ist schon echt positiv. Hat natürlich aber auch davon profitiert, dass die Gegenspieler zu dem Zeitpunkt schon platt waren.

Fazit
Insgesamt ein gutes Spiel und ein verdienter Sieg, gerade in der zweiten Halbzeit hätte man aber mehr machen müssen. Ich hätte mir von Hütter früher eine Reaktion in Form von Wechseln erwartet. Das größte Lob geht aber (tatsächlich!) an Hütter, der es geschafft hat, taktisch einfach richtig stark gegen die Stärken der Hertha zu arbeiten. Bis auf Maier, der zur Halbzeit kam (und nach 20min verletzt runter musste), hat uns kein Spieler langfristig Probleme gemacht. Es war von Beginn an klar, dass Kostic nicht die alleinige Lösung sein soll, die Flügel mit Toure und Zuber haben die defensive Absicherung immer der Offensivaktion bevorzugt und auch die Kombination Ilse-Rode war nicht nur taktisch super gewählt, auch die Abstimmung und Einstellung der beiden war einfach stark. Ich bin das erste Mal seit über zwei Jahren tatsächlich begeistert.
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