15. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - FC Schalke 04

Hereinspaziert, hereinspaziert. Während es auf den Straßen allenthalben nach Lebkuchen und Spekulatius duftet und die Vorbereitungen auf Weihnachten auf Hochtouren laufen, wird in der Bundesliga noch gekickt. An diesem besinnlichen Adventswochenende gastiert der FC Schalke 04 beim Tabellennachbarn Borussia Mönchengladbach. Mit 25 Punkten auf dem Nikolausteller haben die Schalker einen Taler mehr als die Gladbacher, die sich auf Platz 4 in der Tabelle nahtlos hinter den Schalkern einsortieren.
Am Samstag erwartet uns also ein echtes Top-Spiel und wie es der Nikolaus so wollte, findet es zur Top-Spielzeit um 18:30 Uhr statt. Welch ein Zufall…

Borussia Mönchengladbach:
Aktueller Trend: S – U – S – S –N , 10 Taler in den letzten 5 Spielen gesammelt
Die Gladbacher verloren zwar das letzte Spiel deutlich mit 0:3 bei den Wolfsburgern, das täuscht jedoch nicht über die guten Partien zuvor hinweg. Denn nach der deutlichen Niederlage gegen Leverkusen (1:5 / Spieltag 9) schlossen sich ein Sieg in Hoffenheim, ein Unentschieden daheim gegen Mainz sowie ein weiterer Sieg in Berlin an. Außerdem besiegten die Gladbacher den großen FC Bayern und fügten damit Don Jupp die erste Niederlage zu.

Was fällt auf?
Die traditionelle Gladbacher Auswärtsschwäche scheint behoben zu sein. Die letzten beiden Auswärtsspiele konnten die Gladbacher gewinnen und stehen mit einer Bilanz von 3 – 2 – 2 (S,U,N) auf Platz 5 der Auswärtstabelle und damit noch einen Punkt und Platz über dem FC Schalke.
Wie gut, dass das Spiel in Gladbach stattfindet.
Die Borussia muss allerdings verletzungsbedingt auf zahlreiche Spieler verzichten. Unter anderem fallen fast alle Flügelspieler aus (Johnson, Hofmann, Traore, Herrmann), sodass sich Hazard und Grifo wohl schon fast von allein aufstellen. Christoph Kramer ist nach Schädelprellung allerdings wieder mit dabei.

FC Schalke 04:
Aktueller Trend: U – S – S – U – U , 9 Taler in den letzten 5 Spielen gesammelt
Zwar spielte Schalke zuletzt häufiger Unentschieden (Wolfsburg, Derby, Köln), dafür liegt aber die letzte Niederlage schon etwas länger zurück. Wer weiß es noch? Ich jedenfalls musste es nachschauen, denn es war am 23. September, eine 0:2-Niederlage in Hoffenheim an Spieltag 6. Dies ist damit die längste Serie an ungeschlagenen Spielen aller Bundesligisten aktuell.
Und was soll man sonst so sagen? Domenico Tedesco manövriert den Verein ruhig und besonnen durch die Bundesliga. Keine Unruhe im Verein, keine Unruhe bei den Fans, keine Unruhe durch die Medien (Die Medien haben sich nämlich mittlerweile auf die Schwarz-Gelben eingeschossen). Nur gute und konzentrierte Arbeit mit bestmöglichem Erfolg. So darf es weitergehen.
Im Spiel bei Bor. Mönchengladbach fehlen neben den längerfristigen Ausfällen Insua und Bentaleb nun auch noch Goretzka, bei dem seine alte Verletzung wieder aufgebrochen ist, und Schöpf.

Die Schiedsrichter:

Das Schiedsrichter-Team:
Sascha Stegemann (SR)
Marco Achmüller (SRA-1)
Mike Pickel (SRA-2)
Arne Aarnink (4. OF)
Tobias Welz (VSR)
Johann Pfeifer (VSR-A)
Geleitet wird die Partie vom guten Referee Sascha Stegemann, der von seinem üblichen Team unterstützt wird. Als Video-Assistent steht Tobias Welz zur Verfügung, der in den letzten Spielen zunehmend mehr in Kritik geraten ist. Er soll unter anderem in seiner Funktion als Video-Schiedsrichter eingegriffen haben, obwohl keine klare Fehlentscheidung vorgelegen haben soll und – mal ein kleiner Fakt zum Schmunzeln - ist sogar von einem Kölner Fan wegen Betrugs angezeigt worden.

Allgemein:
Noch schnell der Link zur PK: http://bit.ly/2BeHAqh

Auf eine weiterhin besinnliche Adventszeit gemeinsam mit unseren Schalkern.
Glück auf!

Je häufiger ich die Szene sehe, desto klarer wird doch, dass das ein Foul war. Der Arm geht klar raus, genau das führte bei Naldos Tor, was die Sky Deppen natürlich gar nicht erwähnen, zum korrekten Abpfeifen.

Man kann sicherlich diskutieren, ob man vor so einer Szene noch weit zurück gehen muss und sowas überhaupt noch überprüfbar sein sollte und man hier eben nur noch den Elfer hätte checken sollen, aber im Zuge der aktuellen VAR-Regeln, die natürlich eine Geschichte für sich ist, wurde hier alles richtig entschieden.

Insgesamt gerecht als Ergebnis, aber beide Teams haben so viele Fehler im Spiel gehabt, wie es den Tabellenplätzen nicht entsprechen dürfte. Schalke bis zu 60-ten ohne Präsenz im Mittelfeld, keine 2. Bälle geholt und nicht in die Zweikämpfe gekommen. Gladbach zumindest ab der 30. ohne jede Idee beim statischen Offensivspiel, das ist schon bemerkenswert wie wenig Weiterentwicklung es über Jahre gibt - dafür ist Pressing und Umschaltspiel weiterhin gefährlich.

Zum VA: die Aktion von Wendt gegen Cali war m.E. Klares Foul. Cali bringt den Körper zwischen Gegner und Ball und steht, wird dann vom weiterlaufenden Wendt umgelaufen, das gibt genauso einen Pfiff wie in 99% der Situationen wenn ein stehender Spieler in Ballbesitz von hinten umgelaufen wird. Wäre beide noch im Laufen wäre es wohl regelkonforme geblieben.

Gleichwohl hätte der Elfmeterpfiff nicht korrigiert werden dürfen, weil es eine komplett andere Situation war und bei normalen Foulspiel laut Leitlinie keine Indikation vorliegt, dass der VA eingreift. Hier wird die Richtung immer bedenklicher, sodass der Feldschiri nur noch zum ferngesteuerten Hampelmann wird, und als genau diese Figur von den Zuschauern wahrgenommen wird. Es wundert mich, dass die Schiedsrichter dagegen nicht auf die Barrikaden gehen... in der Form sollte das Projekt sofort eingestampft werden

Dass die VARs durchaus noch mehr Willkuer in die ganze Sache bringen, da bin ich komplett bei Dir. Ich habe es heute anderswo schon geschrieben – ich bin bei Oliver Fritsch, der einen guten Artikel auf Zeit Online verfasst hat zu dem Thema, am Anfang der Saison:

http://www.zeit.de/sport/2017-08/videobeweis-schiedsrichter-bundesliga-falle

Letztlich zeigt der Videobeweis in vielen Faellen, dass viele Fehlentscheidungen nicht am Tempo oder der Unuebersichtlichkeit einer Situation liegen, sondern schlicht an der fachlichen Unfaehigkeit vieler deutscher Schiedsrichter. Heute bin ich jedoch der Meinung, dass der VR gut funktioniert hat, und zwar nicht nur, weil zwei Entscheidungen "fuer Schalke" korrigiert wurden.

Bei der Stindl-Szene braucht man nicht diskutieren (zwei Mal Abseits, also kein Tor). Bei der Caligiuri-Szene liegen zwischen dem Foul an Caligiuri (das fuer mich recht klar ist) und dem Foul an Stindl (das auch komplett eindeutig ist) eben keine Ewigkeiten, sondern es geht um den Ballgewinn unmittelbar vor der Hereingabe. Von Wendt geht der Ball ueber eine Station zu Stindl, dass der VAR da eingreift geht also in Ordnung. Und man muss auch sehen: Stegmann schaut sich das Ding selbst noch mal an und korrigiert sich dann. Die Weisung kam nicht direkt aus Koeln.

Der heutige Spieltag hatte aber bei den Nachmittagsspielen auch einige andere, negativere Beispiele zu bieten. Dass Vidal nicht nach 6 Minuten mit rot vom Platz fliegt, ist wohl einfach Bayern-Bonus (auch dazu empfehle ich den oben verlinkten Artikel von O. Fritsch). Und zumindest Sky hat die Elfer-Szene bei Leipzig-Mainz nicht endgueltig aufgeklaert (oder ich hab's verpasst); dort scheint es zumindest zweifelhaft gewesen zu sein, ich hoffe, dass das gleich im ASS noch mal zu sehen sein wird.

Ich bin insgesamt auch nicht gluecklich damit, wie der Videobeweis bisher gehandhabt wird. Da waren (nicht nur bei unseren Spielen, sondern insgesamt) einfach schon so viele Szenen dabei, die zumindest hoch fragwuerdig bewertet oder korrigiert wurden. Aber fuer mich war an beiden Stellen das Eingreifen heute korrekt, und das haette sogar ich mit meiner chronischen Schiri-Wut so gesehen, wenn sie analog auf der anderen Seite passiert waeren.

Ich wäre auf jeden Fall dafür, dass man noch strikter auf wirklich ganz klare Fehlentscheidungen eingeht und den VAR nur dafür nutzt, nur ist das eben auch nicht immer so klar.
Ich brauche auch keine kalibrierte Linie um zu gucken, ob jemand mit seinem großen Zeh im Abseits steht, das widerspricht im Prinzip komplett dem Sinn der Abseitsregel. Ich brauche auch keinen Eingriff heute oder letzte Woche bei dem Hand.
Steht jemand 5 Meter im Abseits und die Leute auf dem Platz sehen das nicht, dann bitte. Wird jemand vor einem Tor komplett umgeflext, ja dann bitte. Spielt jemand aktiv den Ball mit der Hand, dann ja bitte. Ich denke wenn man das ganz ganz klar kommuniziert, geht es vielleicht besser und das dann auch wirklich durchzieht.

Allgemein sollte man sich mal besinnen, warum Regeln wirklich existieren. Abseits gibt es damit ein Stürmer nicht 90 Minuten am 16er steht und nicht um zu gucken, ob jemand bei der Ballabgabe einen Millimeter weiter vorne steht, was dem Angreifer keinen Vorteil bringt. Handspiel gibt es damit es keine aktive Mitnahme gibt.

Ich denke der Fußball würde oft davon profitieren, wenn man die Regeln wieder etwas mehr simplifiziert und dann würde auch der VAR mehr Sinn machen. So gibt es für eine Szene 3 mögliche Interpretationen, da kann der VAR auch keine richtige finden.

Also bitte, der Schiedsrichter sieht vorher das klare Stoßen mit der Hand nicht, sondern nimmt es als angelegten Rempler wahr.
Die neueste Regel besagt doch: Der VAR soll nur eingreifen wenn der Schiedsrichter eine falsche Wahrnehmung auf das Geschehen gehabt hat. Hier war es der Winkel zum Foul. Was man dann in den eingespielten Zeitlupen sieht. Die Zeitlupe seitlich auf das Geschehen zeigt eine klare Stoßbewegung mit dem Arm gegen Cali, die Zeitlupe von hinten ( die Sicht vom Schiedsrichter) zeigt nur einen Rempler ohne wirkliche Armbewegung.
Es lag objektiv aber eine klare Armbewegung vor, das sah Stegemann in der Zeitlupe dann auch komplett richtig und korrigiert sich selbst. - Das gestern war ein klares Argument FÜR den VAR, denn da wurde komplett alles richtig gemacht.

Andersrum wird ein Schuh draus. Es ist von einigen Fans und Medienvertretern entweder dumm oder aber und das in jedem Falle komplett daneben sich darüber zu beschweren, dass der Videobeweis endlich mal komplett richtig genutzt wurde. Es ist nicht die Schuld von dem Schiedsrichterteam gestern, dass in vielen anderen Spielen falsch mit solchen Situationen umgegangen wurde.

So wie gestern sollte es immer sein.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Pigotto am 10.12.2017 um 11:14 Uhr bearbeitet