1. Spieltag: FC Hansa Rostock - 1.FC Heidenheim 1846

Zum Auftakt der neuen Saison 2022/23 trifft der "große" auf den "kleinen" FCH. Eine Begegnung, die es in der jüngeren Historie häufiger gab, sowohl in der 3. als auch in der 2. Liga. Musste sich die Kogge in den letzten drei Spielen der untersten Profiliga noch geschlagen geben, so konnten in der verganenen Saison gleich drei emotionale Punktgewinne verzeichnet werden. Darunter das viel umjubelte Weiterkommen in der 1. Runde des DFB-Pokals.

Nun also auf ein Neues!

Neben dem sich gleichenden Kürzel der Namen, vereint beide Klubs Eines: Das Wasser. Genauer gesagt, die Lage der Städte an einem Fluss. Rostock, dessen Name aus dem Slawischen stammt und auf die Mündung der Warnow in die Ostsee hindeutet (auseinander "roz" und Fluss "tok") und Heidenheim, welches als kleine Siedlung an der Brenz entstand. In der weiteren Gegenüberstellung der Städte hören die Gemeinsamkeiten aber auf. Als Fachunkundige(r) könnte man denken, dass hier das "große" Rostock auf das "kleine" Heidenheim trifft.

Rostock

• Einwohner: ~210.000
• Einzugsgebiet: ~1.610.000 (ganz Mecklenburg-Vorpommern als einziger Verein des Landes im Profifußball)
• Fläche: 181,36 km²
• Warnow: 155 km Länge

Heidenheim

• Einwohner: ~50.000
• Einzugsgebiet: ~160.000
• Fläche: 107,09 km²
• Brenz: 55 km Länge

Im Vergleich der Vereine sieht es aber schon ganz anders aus.

FC Hansa Rostock

• Gründung: anno 1665
• Ligazugehörigkeit: 1 Jahr
• Gesamtmarktwert (Kader): 15,5 Mio (aktuell)

1.FC Heidenheim 1846

• Gründung: anno 1846
• Ligazugehörigkeit: 8 Jahre
• Gesamtmarktwert (Kader): 16,65 Mio (aktuell)

Das "kleine" Heidenheim hat sich Dank der hervorragenden und kontinuierlichen Arbeit der Vereinsführung und des sympatischen Trainers Frank Schmidt in der 2. Bundesliga mehr als etbaliert. Der Abschluss auf einstelligen Tabellenplätzen in den vergangenen 4 Jahren spricht dafür. Darunter das Abschneiden auf dem Relegionsplatz 3 in der Saison 2019/20 und dem knapp verpassten Aufstieg in das Fußballoberhaus. In den Religationspielen konnte sich die Truppe gegen Werder Bremen nicht durchsetzen (0:0 und 2:2).

Hansa fehlt allein die Erfahrung in der Liga. Dass dies nicht zwingend von Nachteil sein muss, konnte man im der abgeschlossenen Saison sehen. Viele Gegener schienen den Aufsteiger zu unterschätzen und nicht selten war Hansa die spielbestimmende Mannschaft. Ob dies in der neuen Saison auch der Fall ist, bleibt abzuwarten. Die lange vermisste Kontinuität ist aber auch in der Vereinsführung der Kogge eingekehrt, und auch auf der Trainerbank. Der Cheftrainer Jens Härtel geht nunmehr in die fünte Saison mit dem "großen" FCH. Wir wollen hoffen, dass es eine erfolgreiche wird!

Was denkt ihr? Werden die Spiele gegen Heidenheim auch in der kommenden Saison so spannend werden? Für mich ist klar: Sicher ist nur die Unsicherheit. Denn frei nach Heraklid, bleibt nichts wie es war. "Alles fließt."

"Es ist unmöglich, zweimal in denselben Fluss zu springen. Auch wenn wir in dieselben Flüsse steigen, fließt immer anderes Wasser herbei." (Heraklit von Ephesos um 520 v. Chr. bis um 460 v. Chr.)
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Steven163 am 11.07.2022 um 20:02 Uhr bearbeitet