Wohin führt Dein Weg - Borussia?

Wenn ich die derzeitige Stimmung in MEINEM Umfeld richtig deute, ist man gaaaanz vorsichtig geworden. So rechnet man nicht mehr wirklich mit dem Europapokal, weil man die Spiele (insbesondere das letzte!) noch so schlecht in Erinnerung hat. Dazu kommt, das man über die Jahre eine angelernte Grundskepsis in sich trägt, die eher immer vom schlimmsten ausgeht.
Aber schon alleine bei dieser Frage scheiden sich hier ja schon die Geister. Denn, was wäre denn das schlimmste, bzw. das Beste für Borussia?
Z.B. könnte man Hecking einen kleinen Schlag an den Kopf wünschen, der ihm urplötzlich die richtigen Erkenntnisse aus den letzten 1,5 Jahren klar und deutlich erscheinen läßt.
So bleibt die Trainerfrage omnipräsent. Wird er jetzt die richtige Mischung finden, mit der auch er Ballbesitz hinbekommt, oder bleibt das was letzte Saison so gerne mit dem Verletzungspech erklärt wurde, traurige Wirklichkeit?
Für mich ist Fakt, dass wir gerade auf der Trainerposition einen Riesenanspruch haben, denn seit Favre steht fest, dass wir - um uns im oberen Tabellendrittel halten zu können - offensichtlich einen Fußballlehrer brauchen, der absolut fokussiert und zielgerichtet an seiner Idee arbeiten läßt. Man hat den Eindruck, dass das seit 1,5 Jahren nicht mehr so ist. Zufall ist die große Überschrifft. Was ich auf dem Rasen gesehen habe, läßt kaum noch eine andere Beschreibung zu. Man läßt die Qualität einfach mal machen. In der Hoffnung sie möge sich gegen (systemisch besser betreute) in Summe aber eigentlich unterlegeneren Teams durchsetzen. Dass das nicht funktioniert, dürfte mittlerweile jedem auf bittere Art und Weise klargemacht worden sein.

Und da ich nicht glaube, dass unser Trainer nächste Saison so viel besser abschneidet, dass die Defizite kaschiert würden, wünsche ich uns ein möglichst schnelle Gewissheit. Im Guten und im Schlechten.

Das Problem an unseren Fans ist die völlig unrealistische Erwartungshaltung die sich durch Favre entwickelt hat. Auf der einen Seite war Favre das Beste was uns passieren konnte, aber gleichzeitig auch etwas sehr Schlechtes, weil es die Erwartungshaltung auf ein nicht realistisches Level geschraubt hat. Viele Fans begreifen nicht, dass Favre ein Ausnahmetrainer ist, ähnlich wie Marco Reus ein Ausnahmespieler war. Solche Personen kann man als Borussia Mönchengladbach nicht 1 zu 1 ersetzen, das waren beides enorme Glücksgriffe. Ähnliche Qualität gibt es nur für a) sehr viel Geld, das wir nicht haben oder b) als Gegenleistung für eine hohe Reputation, die wir auch nicht haben. Die einzige Alternative wäre ein weiterer Glücksgriff, ähnlich wie Tedesco auf Schalke (der sich trotzdem erstmal dauerhaft beweisen muss) oder Nagelsmann in Hoffenheim (bei dem man ein bewusstes Risiko eingegangen ist).

Die Fans werden aber wohl auch in Zukunft mit jedem Trainer unzufrieden sein, weil kein Trainer an Favres Leistungen heranreichen wird. Selbst als Schubert Platz 4 erreicht hat war man sehr schnell nicht mehr zufrieden und wollte ihn bei den ersten Ungereimtheiten direkt wieder los werden. Würde man das Ganze realistisch betrachten würde man erkennen, dass es kaum bessere Alternativen für uns gibt und man würde zusätzlich erkennen, dass wir selbst in der letzten Seuchen-Saison nur sehr knapp an Europa vorbeigeschrammt sind, trotzdem wird Hecking hier immer wieder als unfähig bezeichnet. Für viele Fans kommt zwei mal Platz 9 hintereinander einem Drama gleich, es gab Zeiten da hätten wir das gefeiert wie eine Meisterschaft. Sicherlich war auch der Fußball nicht besonders attraktiv, das liegt aber nicht ausschließlich am Trainer, sondern auch am vorhandenen Personal, unsere Qualität wird auch ein bisschen überschätzt, weil wir lange Zeit überperformt haben, aber selbst Favre kam gegen Ende nicht mehr mit dem vorhandenen Personal klar, das vergessen viele leider auch.

Das sehe ich zum Großteil anders, vor allem was die Trainerpsoition angeht.
Da war Favre zum damaligen Zeitpunkt ein Glücksgriff für uns, ich denke das sieht jeder so. Er ist aber auch nicht der Trainergott den wir nur alle Jubeljahre hiear sehen können bei uns im Park. Man muss nur ein klares Profil vorgeben seitens der Vereinsführung und da ständig den Markt sim Auge behalten.

Es gibt auch aus kleineren Ligen hervorragende Trainer oder auch in unterklassigen Ligen.
Nur muss man sich dann zur Not auch mal unbeliebt machen auf dem Markt und einen Trainer offensiv abwerben um die eigene angedachte Strategbie weiterzugehen. Wir habean es aber auf einem anderen Weg versucht und schon Schubert verkörperte eine völlig andere Spielphilosophie als sein Vorgänger und mit Hecking haben wir da einen Drcitten im Bunde. Wenn man von Schubert nicht überzeugt war und sdavon bin ich zumindest seitens Eberl überzeugt, dann hätte man den Mut haben müssen sich zu trennen, auch nach der Erfolgsserie oder dem Ende der Saison.

Diesen vermeintlichen Mut besitzt man doch gerade mit der fortgesetzten Zusammenarbeit mct Hecking oder ist es evtl vielleicht wieder eher Angst davor das der "Neue" nicht einschlagen könnte wie erhofft? Denn Optionen als Borussia Mönchengladbach bietet der Trainermarkt immer.

Nur mal eins kurzer Blick auf den deutschen Markt:
Saibene (Bielefeld) - passt mMn schon fast wie die Faust aufs Auge zu unserer Philosophie und ich schätze mal dem könnte man auch Borussia schmackhaft machen und Mönchengladbach muss sich auch nicht vor Bieleafeld verstecken.

Atalan (vereinslos) - ein Querdenker und eher Verfechter einer stabilen Defensive mit schnellem Umschaltspiel, scheinbar sehr mit dem Westen verwurzelt, schaut man sich seine Stationen an. Hat mit dem Wechsel zu Bochum ins Klo gegriffen und gilt seitdem ein wenig als verbrannt - an wen erinnert das gerade nochmal?!

Kocak (Sandhausen) - der ständige Underdog überrascht eigentlich immer wieder auch Dank der Trainer dort, aktuell besagter Kocak, wobei ich mir bei ihm noch am unsichersten wäre von sden jetzt drei Genannten.

Es gibt also genug Klassetrainer nur muss man den Mut und die Überzeugung haben diesen Schritt zu wagen. Natürlich läuft man damit Gefahr selbst irgendwann in die Schußlinie zu geraten, nur ist das jetzt nicht groß anders mit dem Festhalten. Wenn man wirklich überzeugt ist, spielt der Name keine wirkliche Rolle und persönliche Sympathien sollten auch recht weit hinten anstehen. Diese Überzeugung und der Wille weiterhin am Maximum zu agieren fehlt mir in jüngerer Vergangenheit leider zunehmend bei uns.

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass einer der drei Trainer langfristig bei uns auch nur einen Fuß auf den Boden bekommen würde? Hat man doch bei Schubert schon gesehen, der passte perfekt in die Trainerriege die du da aufführst, bei einem anderen Verein verbrannt, trotzdem hat er taktisch interessante Ansätze mitgebracht, die Mannschaft nach Favre stabilisiert und Platz 4 erreicht. Platz 4 war aber direkt wieder vergessen als es nicht mehr lief. Warum glaubst du, dass das mit 3 Zweitligatrainern anders liefe? Schon Hecking ist den Leuten nicht gut genug, obwohl er selbst in der 1. Liga schon einen Pokal holen konnte und Erfolg vorzuweisen hat, da heißt es, ja das lag alles nur an De Bruyne, die Leute hier biegen sich alles so zurecht wie sie es brauchen. Wie sähe es dann erst bei den drei genannten Trainern aus, die quasi gar nichts mitbringen? Eine schlechte Phase und hier würde wieder die Untergangsstimmung ausbrechen. Trainer haben bei uns gar nicht die Chance unter normalen Bedingungen ihre Leistung zu zeigen und unter normalen Bedingungen verstehe ich auch Phasen in denen es mal nicht gut läuft, aber das ist nicht möglich, da sie bei der ersten schlechten Phase direkt von den Fans vernichtet werden. Wenn Eberl mit irgendeinem Zweitligatrainer daher kommen würde, würde ihm das viel zu schnell um die Ohren fliegen.

Mir kommt da immer wieder Hannes Wolf in den Sinn, der mir mal bei einer Podiumsdisskusion positiv aufgefallen war, weil er den Stuttgarter Aufstieg wohl mit spielerischen Mitteln erreicht hatte, und sich dabei als Fan von Favres Fuppes nahezu aufgedrängt hatte. Das wäre jedenfalls wieder mal ein mutigerer Schritt als dann irgendwann mal mit einem Weinzierl um die Ecke zu kommen.

Wobei, niemand vorher weiß, wie gut (oder schlecht) ein Trainer zur Borussia paßt!?
Es ist jedenfalls augesnscheinlich, dass DH und Borussia jetzt seit 1,5 Jahren keinen Erfolg haben, und man - trotz hohem Aufwands - immer weiter ins mittlere Tabellendrittel abgerutscht ist.

Galten wir noch vor Jahresfrist als klarer Europapokalkandidat, so werden wir jetzt schon in gleichem Atemzug mit H96, dem VFB, und Hertha genannt, weil auch neutrale Fans erkannt haben wollen, dass die Zusammenarbeit Hecking/Borussia nicht von Erfolg gekrönt scheint.

Natürlich gehts immer schlechter, aber trotz allem wird man ganz sicher nicht allzu lange noch länger zusehen, wie die Felle noch weiter wegschwimmen. Und genau das erwarte ich auch für die kommende Halbserie. Spätestens im Oktober wird man klarsehen. Und wenn es dann wieder heißt, es sind zu viele Verletzte, dann hat das vielleicht auch mit dem Karma zu tun, dass diese Liaison einfach unter keinem guten Stern steht.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Internetzer am 15.08.2018 um 15:05 Uhr bearbeitet

Dein Beitrag ist im Grunde das Paradebeispiel dafür, was ich mit unrealistischer Erwartungshaltung meine. Wie kommst du denn darauf, dass zwei mal Platz 9 ein Misserfolg war? Platz 9 ist das Mindestziel, kein Misserfolg. Nach Schubert ging es darum uns erstmal wieder zu stabilisieren, das hat Hecking mit Platz 9 geschafft, danach ging es darum wieder um Europa mitzuspielen, das hat Hecking auch geschafft, bis zum Ende mit einem Kader voller Verletzten, ohne Spieler mit Abschlussqualitäten (alleine die Dinger die Hazard verballert hat, hätten für Europa gereicht) und Benachteiligung durch den VAR (kann man auf wahretabelle nachlesen). Ich kann diesen Misserfolgquatsch langsam nicht mehr hören. Was ist in Favres "Abgangszeit" passiert? -> Abstiegskampf, Was ist in Schuberts "Abgangszeit" passiert -> Abstiegskampf. Was ist mit Hecking passiert? 1. Saison stabilisiert, 2. Saison um Europa mitgespielt, aber knapp verpasst. Warum zur Hölle glaubt ihr, dass eine Mannschaft die regelmäßig die letzte Grütze spielt und das unter DREI verschiedenen Trainern, wenn es nach euch geht ja sogar VIER ein SICHERER Europapokalteilnehmer sein MUSS? Selbst unter dem Trainergott Favre hat das nicht mehr funktioniert. Der Kader hat sich in seiner Qualität verändert, wir haben keinen ter Stegen, Marco Reus, Arango, Dante mehr. Wir haben eine leicht überdurchschnittliche Mannschaft mit der man, wenn es OPTIMAL läuft Platz 6 oder 7 erreicht, wenn die Anderen SCHWÄCHELN vielleicht sogar mehr, aber das müssen die auch erstmal tun, mehr aber nicht! Platz 6 oder 7 wäre das REALISTISCHE OPTIMALZIEL (aus finanzieller Sicht), Platz 9 das MINIMALZIEL, das MINIMALZIEL ist KEIN MISSERFOLG, rafft es doch bitte endlich mal. Zusätzlich kommt dazu, dass zu Favre-Zeiten RB Leipzig noch gar nicht mit ihren Möglichkeiten in der Bundesliga war, wir haben unter Hecking sogar noch einen großen Konkurrenten um die internationalen Plätze mehr, das darf man auch nicht außer Acht lassen..

Der aktuelle 9. Platz ist ja gar nicht das Problem. Das ist tatsächlich noch das beste an der aktuellen Situation. Wir haben ein Looser-Mentalitätsproblem! Neuerdings verlieren wir die Spiele, gegen Gegner auf Augenhöhe in Serie. Wir haben den Anschluß zurecht verloren. Die Performance ist so unterirdisch schlecht, dass es der aktuelle 9. Platz überhaupt nicht zum Ausdruck bringt.
Die Rückrunde war tabellarisch genau Ausdruck der vorhandenen Qualität, und hier ist doch die Diskrepanz, die dafür gesorgt hat, dass man sich Borussia zum Ende freiwillig kaum noch hat anschauen können.

Ich sehe uns im Idealfall auch um den 6. Platz herum.
Aber dafür hat sich Hecking auch noch eindeutig zu oft auscoachen lassen, wenngleich auch eine größere Portion Pech dazugekommen ist.

Borussia hat nicht auf mich gehört. Und wir werden sehen, ob das eine gute Idee war.

Ich bin ja wahrlich kein Hecking Verfechter, hier
bin ich absolut bei Dir, man sollte das Fell des
Bären.......
Wie gesagt bin ich kein Freund von Hecking Fuppes,
allerdings fand ich die Ansätze in der Vorbereitung nicht verkehrt und gebe ihm noch eine reelle Chance mich
vom Gegenteil zu überzeugen. Mein allergrößter Wunsch ist, er macht es wahr, dass sich Kramer oder wie sie
alle heißen, reihum beweisen müssen und das die
ganze Saison. Dann und nur dann bin ich auch überzeugt, dass wir mit den gezeigten guten Ansätzen auch wieder weiter oben angreifen können.

Doch, da glaube ich allen ernstes dran, auch weil ich Schubert eher in die Kategorie Klopp einstufen würde von der Philosophie, also offensiven Powerfußball, was bei den drei von mir genannten nicht der Fall ist/wäre. Die gleichen von der Spielidee nämlich eher einem Favre.

Wie erfolgreich Trainer XY vorher war ist mir übrigens vollkommen Hupe.
Ein Nagelsmann dürfte inzwischen auch so gut wie über jeden Zweifel seiner Qualität erhaben sein, ein Tedesco hatte auch nicht viel in der Vita, etc. pp. was ich damit sagen will, es passt oder es passt eben nicht. Bei Favre gab es damals auch keine Jubelstürme bei der Verpflichtung, er konnte aber mit der Arbeit recht schnell überzeuegen und ich bin mir sicher das kann auch ein neue, vermeintlicher NoName-Trainer.

Schau dir mal ein paar Spiele von Bielefeld an unter Saibene und führe dir vor Augen mit was für Spielern er Arminia wohin geführt hat, rein bezogen auf den Fußball der gespielt wird.