Unsere aktuelle sportliche Situation

05.10.2015 - 21:55 Uhr
Zitat von BigRex

Zitat von PartyChris

Zitat von Acula

Zitat von PartyChris

Aber wie du sagst: Es waren nen paar geile Jahre, wenigstens ein paar mehr als damals Mitte der 90er. Jetzt beginnen wohl bald eher wieder die dunklen Jahre, die es irgendwie zu überücken gilt.


Die Hitzfeld-Ära war doch insgesamt ziemlich stark, also die kompletten 6 Jahre von Anfang bis Ende. Auch international. Und dann kamen etwas später nochmal ein paar erfolgreiche Jahre unter Sammer dazu mit Meisterschaft, UEFA-Cup Finale und CL-Teilnahmen.

Die jetzige Ära, von 2010 bis zum Pokalsieg 2017, ist da nicht länger gewesen.

Teils-teils.

Es mag am Alter liegen bzw. daran, dass ich als damals ganz junger Fan noch nicht so mitfeiern konnte, wie später unter Erwachsenen, aber die emotionalsten und tiefgehensten Erfahrungen hatte ich seit ca. 2009, ab der zweiten Kloppo Saison und das, obwohl ich als kleiner Steppke mit meinen Kumpels vorm CL-Final '97 saß und wir uns nen Ast gefreut haben und das in meinem Möller-Trikot silent Die Zeit unter Kloppo mit Powerfußball, Rückkehr nach Europa... das hat sich nach all der aufgeputschten 90er Zeit und dem eher schwerfälligen Fußball Anfang der 2000er samt abschließenden Finanzcrash das erste mal authentisch und richtig angefühlt. Aber es bringt nichts, in der Vergangenheit zu schwelgen. Der Verein ist, zumindest so wie er sich im Moment präsentiert, innerlich so verrottet, dass man nicht mehr weiß, wo man all die nötigen Cuts durchführen soll - eigentlich aber fast überall.

Nun schleppt man sich halt noch ein bisschen halbtot umher, um dann erstmal wieder umzufallen. Schade, aber die Chance sich dauerhaft oben festzusetzen hat man (mit Ansage) nicht genutzt.


Diese Emotionalität rührt vielleicht auch daher das Kloppo selber an der Seitenlinie agierte, mitgefiebert, dirigiert und rumgeschnautzt hat wenn etwas Scheiße war. Klopp konnte wohl doch mehr oder weniger die Spieler noch mit anstacheln, was bei Bosz (bei dem man irgendwie das Gefühl hatte er schläft auf der Trainer Bank ein) und jetzt aktuell Stöger der auch eher Regungslos an der Seitenlinie steht nicht der Fall ist.

Ja das hast du sicherlich Recht, aber es war eben auch eine andere Zeit. Es hat ja schon seine Gründe, warum große Teile der Fansszene mittlerweile gespalten ist und das Elend nur noch schulterzuckend zur Kenntnis nimmt. Seit Sommer 2013 sind so viele Dinge zerbrochen, die einfach nicht mehr gekittet werden konnten. Schmerzhafte Abgänge, peinliche Außendarstellungen, schlechte Transferentscheidungen, verpennte Talente und charakterlose Söldner. Ich hätte mir doch sehr gewünscht, dass Kloppo lieber Köpfe Rollen gelassen hätte als selbst seinen Hut zu nehmen, aber das konnte er wohl leider sejbst nicht mit sich vereinbaren.

Tuchels Übernahme war dann zumindest ein Lichtblick. Aber auch hier hat man es nicht geschafft, den Kader beisammenzuhalten. Stattdessen "nahm" man dem Trainer nach einer guten Saison seine spielerische Achse und einige der letzten Weltklassespieler. Das Ergebnis sah man dann in seiner zweiten Saison. Und ohne einen Dembélé steht man mit dieser charakterlosen Truppe samt zweifelhafter und überholter Führung eben da, wo man jetzt nunmal steht, mit knapp über 40 Punkten nach fast Dreivierteln der Saison. Dass dies im Moment noch für die CL-Plätze reicht, wenn auch nicht mehr lange, ist ohnehin der größte Witz. ugly

Es gab einen Moment, da ich nach langer Zeit endlich wieder das Gefühl hatte, dass da doch noch einmal eine Einheit zusammenwachsen könnte, obwohl man sportlich und mental im Tiefflug war: Das war die Extremerfahrung nach dem Attentat im Frühjahr. In diesen Tagen und Wochen war ich unglaublich stolz auf große Teile des Teams und besonders unseren Trainer, der selbst im Bus saß und dennoch all dies tadellos gemanagt hat und stets die richtigen Worte fand. Was aber folgte war eine beispiellose Demonatage über die Medien samt mehrmaligen Nachtretens, als das Geschäftverhältnis längst beendet war. Der Rest ist Geschichte.

•     •     •

⌘⌘⌘ ⚽ BVB-Wunschelf der Zukunft ⚽ ⌘⌘⌘

Moukoko/Brunner
Bynoe-Gittens/Adeyemi ----------------------------------- Sancho/Duranville
Reyna/Nmecha -- Brandt/Sabitzer
Can/Martel
Rothe/Bensebaini------------------------------------------------------ Frimpong/Ryerson
Schlotterbeck/Coulibaly ----- Süle/Hummels
Kobel/Lotka
⌘⌘⌘⌘⌘⌘ Trainer: Nagelsmann ⌘⌘⌘⌘⌘⌘

Dieser Beitrag wurde zuletzt von PartyChris am 08.03.2018 um 22:48 Uhr bearbeitet
Zitat von bvb_rockzz
Ich sehe - im Gegensatz zu vielen anderen - das Problem gar nicht in der Einstellung oder der Bereitschaft der Spieler. Im Gegenteil, wie man sich in den letzten Wochen in die Zweikämpfe wirft gefällt mir eigentlich ganz gut. Aber diese Mannschaft spielt einfach einen grottenschlechten Fußball! In allen Komponenten. Das Passspiel ist desolat, die Technik ist desolat, das Positionsspiel ist desolat, die Laufwege sind desolat, die Organisation ist desolat.
Das ist das, was mich ärgert und was mir auch Sorge bereitet.

Kann man nicht besser ausdrücken. Wir haben in den letzten Ligaspielen immer mehr Zweikämpfe gewonnen als der Gegner, auch heute hatte man ne Zweikampfquote von 57%. Die Laufleistung stimmt auch. Daran liegt's sicher nicht.
Uns fehlt völlig die Vision wie wir abseits von Kontern oder Umschaltmomenten zu Torchancen kommen sollen.

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"Bürger marschierten für das Abendland unter'm Hakenkreuz, Parallel dazu erschoss 'n weißer Cop 'nen schwarzen Jung'
Währenddessen wurd' jemand gefoltert in Guantanamo. Und ISIS-Kämpfer köpften Christen in orangenen Kostüm'n
Unsere Geschichte bestand nur aus Sklaverei und Krieg. Wir war'n uns zu fremd, um uns anzuseh'n als Kollektiv
Und als Kolumbus in Amerika ankam, zückte er seine Knarre und sagte dann zum Indianer..."
Unsere Sportliche Situation kurz und knapp formuliert:

- Spielerisch geht nicht viel vor allem zu Hause vor eigenem Publikum. Wenn unsere Jungs das Spiel machen müssen, fehlen die Ideen. Gut postierte Außenspieler werden nicht angespielt, stattdessen wird der Weg durch die Mitte gesucht wo der Gegner nur den Ball klären braucht. Das komplette Spiel wirkt behäbig, ohne Kreativität ohne tolle Momente. Es wirkte heute so, als wäre Salzburg eine Klasse besser.

- Die Abwehr macht unnötige Fehler, das 0:1 geht auf die Kappe von Toprak. Einige Salzburgspieler konnten in unserem Strafraum sich entspannt durchkombinieren und keiner ging richtig drauf.

Zu der Sportlichen Situation gehören nun auch die Fans:

Über 12.000 nicht verkaufte Karten (Mein Gefühl sagt mir es waren noch einige weniger da) das Interesse am BVB scheint immer weiter zurückzugehen. Ich denke es liegt teilweise daran das diese hochbezahlten Jungs einfach keine Emotionen mehr in vielen von unsFans auslösen. Die Stimmung glich fast wie auf einem Friedhof. 1000 Salzburg Fans hörte man leise singen dazu 1/3 der Südtribüne die etwas Stimmung machten und unzählige Fans die ab der 75 Minute das Stadion in Massen verließen. Es war nicht Europapokalwürdig. Gegen Atalanta war die Stimmung auch nur mäßig und erst nach dem 2:2 Ausgleich richtig gut.

In Sachen Fans geht es von Woche zu Woche in den Heimspielen bergab. Das Augsburg Spiel sei mal ausgeklammert, hier gab es einen Protest.

Danke an alle echten Fans die heute beim Spiel vor Ort waren und bis zum Abpfiff mitgebfiebert haben. Ich habe trotzdem viele gesehen die bei jeder Aktion hochgesprungen oder lautstark die Mannschaft angefeuert haben. Ich werde niemals nachvollziehen können, wie man in der 75 Minute das Stadion verlassen kann. Da spielt es keine Rolle wie die Mannschaft spielt.

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Weltmeister 2014 - Danke Danke Jungs für diese geile WM!!!!

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Borusse-Bgk am 08.03.2018 um 22:49 Uhr bearbeitet
Zitat von bvb_rockzz
Ich sehe - im Gegensatz zu vielen anderen - das Problem gar nicht in der Einstellung oder der Bereitschaft der Spieler. Im Gegenteil, wie man sich in den letzten Wochen in die Zweikämpfe wirft gefällt mir eigentlich ganz gut. Aber diese Mannschaft spielt einfach einen grottenschlechten Fußball! In allen Komponenten. Das Passspiel ist desolat, die Technik ist desolat, das Positionsspiel ist desolat, die Laufwege sind desolat, die Organisation ist desolat.
Das ist das, was mich ärgert und was mir auch Sorge bereitet.


Sehe ich auch so. Was auch in der, durchaus annehmbaren, ersten HZ für technische Fehler drin waren, ist unfassbar. Jeder zweite schärfer gespielte Ball kann von Kalibern wie Götze/Reus/Batshuayi nicht kontrolliert werden ; Querpässe sind immer genau so weit in den Rücken oder so lasch, dass das Spiel stockt; Bälle in die Mitte sind fast immer halbhoch und eigentlich immer blind; Steilpässe gibt es nur von Dahoud, der aber noch zu oft die falsche Entscheidung trifft, passende Laufwege gibt es eigentlich nie ; Schürrle und Götze gehen nie mit Tempo ins 1 gegen 1, Schürrle kann nur geradeaus, Götze hat inzwischen null Tempo, Reus ist kein Dribbler sondern ein technisch starker Renner....usw...

Fußballerisch fehlt es an allen Ecken und Enden.
Tja, was genau ist eigentlich das Problem? Egal wann und mit wem (vor allem auch nicht BVB-Fans) man redet - unisono heißt es eigentlich: "Der Kader ist doch stark" - und auch ich bin der Meinung, dass das oberflächlich immer noch stimmt. Trotzdem stockt es jetzt dann doch eben schon seit einiger Zeit und dafür gibt es in meinen Augen mehrere teils in sich greifende Gründe, die ich kurz diskutieren möchte, auch ob des jeweilig retrospektiven Vermeidungspotentials. Da geht es mir vor allem auch um die teilweise sehr ausufernde Kritik an der Vereinsführung.

Grund A: Der total aufgeblähte Kader

Wir alle sind uns - so glaube ich - einig, dass der Kader seit mindestens zwei Saisons schlicht und ergreifend zu groß ist, was bisweilen dazu führt, dass das Konkurrenzkampf-Prinzip verwässert wird, da am Ende alle irgendwie überhaupt erstmal auf ihre Spielanteile kommen müssen, um überhaupt eine Bewertungsgrundlage diesbezüglich haben zu können. Es mutet teilweise völlig aberwitzig an phasenweise sechs Innenverteidiger im Kader zu haben oder wie Stand heute fünf Außenstürmer (+ Sancho!) mit Stammplatzambitionen für am Ende zwei zu vergebene Plätze. Jetzt muss man sich aber unter genauerer Betrachtung die Frage stellen, wie man das hätte anders regeln sollen? Philipp kam beispielsweise vor der Saison auch als Überbrückung für die erneut schwerwiegende Reusverletzung. Yarmolenko kam für den streikenden Franzosenbub, der sich völlig entgegen aller Planungen aus dem Staub gemacht hat. Da keinen Ersatz zu holen hätte man sich auch ob der Außendarstellung kaum erlauben können. Im Prinzip hat man einzeln betrachtet zwei mal richtig reagiert - und sich trotzdem ein hausgemachtes Problem geschafffen. Nicht nur hat man mit Reus, Philipp, Schürrle und Yarmo vier gestandene Spieler, die sich auch alle noch ziemlich ähnlich im Prinzip sind, sondern mit Pulisic das hauseigene Riesentalent, das schon durchaus höhere Ansprüche hat hegen können, als Nummer fünf zu sein (trotz massivem Formtief momentan), aber dann bietet sich in einer Extremsituation plötzlich auch noch der 17-jährige Sancho als sofortige Alterative an und bläht das ganze nochmal zusätzlich auf. Die Situation auf den Außen soll da nur beispielhaft sein, weil sie vor allem auch nahtlos auf Punkt B) überleitet.

Grund B: Die Verletzungsprobleme

Es ist schon aberwitzig: Da hast du die gerade genannten Sechs potentiellen Spieler für zwei Positionen und musst am Ende trotzdem mit den beiden Teenies spielen, weil alle anderen ausfallen. Auch im ZM, auf den AV und in der Innenverteidugung hatte man über die letzten Jahre ähnliche Probleme: Das fing damals mit Sarr und Friedrich als nötigste Notlösungen an, wurde auch in dieser Saison grade auf den AVs (mit Zagadou, Bartra und sogar Beste trotz fünf nomineller Profi-Außenverteidiger im Kader) weiter ad Absurdum geführt. Auch heute wieder: Da hast du mit Pischu, und Toljan zwei RVs im Kader und mit Durm sogar noch einen (zugegeben gerade dauerverletzen) Notnagel - und dann muss da plötzlich Gonzo aushelfen. Was wir teilweise auf den Platz schicken musstenüber die letzten Jahre (und tatsächlich sogar konnten) ist schon aberwitzig. Aber woran liegts? Klar sind Leute wie Reus, Schmelle und auch Rode sind verletzungsanfällig, aber selbst Spieler wie Schürrle, deren Ausfall-Spiele in ihere Karriere man vor dem BVB-Wechsel an einer Hand abzählen konnte, sind hier plötzlich mehr verletzt als fit. Ich weiß nicht ob ich hier wirklich einen großen Kritikpunkt erkennen kann.

Grund C: Das Führungsspieler-Problem und die nicht anastzweise homogenen Hierachie-Strukturen

Hier hakt es für mich vor allem hinsichtlich des Vermeidungspotentials am meisten in der Post-Hummels-Ära. Auch das ist für mich aber irgendwo leicht zu erklären: Gestandene Spieler internationaler Klasse, die sofort Führungspotential mitbringen können wir uns nicht (mehr) leisten. Heißt im Umkehrschluss: Wir müssen uns diese entwickeln. Und genau an dem Punkt sind wir: Dann haben wir da Spieler wie unseren Kapitän Schmelzer, der für mich menschlich alles dafür auch mitbringt. Was ihm aber fehlt ist die spielerische Klasse, um in den schwierigen momenten diesbezüglich auch leistungstechnisch voranzugehen. Hätte er diese aber, so sind wir denn mal ehrlich, dann wäre er wahrscheinlich auch längst woanders. Wäre das nicht der Fall, hätten wir entweder unverschämtes Glück - oder aber er wäre wie Reus ein Spieler, der höchstens eine halbe Saison in den Knochen hat. Da muss man dann auch ganz ehrlich sagen: Papa hätte das Potential dazu gehabt, enttäuscht dementsprechend aber seit knapp zwei Jahren auf ganzer Ebene und lässt dazu auch zunehmend die sportlichen Leistungen vermissen. Die Kruzen-Kritik traf für mich selbst als Außenstehender den Nagel auf den Kopf. Die Diskrepanz ist hoch: Spielern wie Nuri und Schmelzer fehlt mittlerweile im Vergleich zu Europas Spitze die individuelle Klasse um als Führungsspieler komplett zu sein, vielen Spielern bei uns die das spielerische Potential mitbringen fehlen die menschlichen Fähigkeiten - und Reus ist mehr in Reha als fit.

Grund D: Die Trainer-Frage

Der Kloppo-Abgang tut im Nachhinein noch viel mehr weh, als er das damals sowieso schon tat. Liest man in den Berichten von damals zwischen den Zeilen, wäre es retrospektiv wohl besser gewesen, die von ihm angesprochenen Spieler auszutauschen als ihn - aber auch da muss man ehrlich sein: Das war zu diesem Zeitpunkt so schlicht nicht abzusehen, wenn man das in eine gewisse Kosten-Nutzen-Kalkulation packt. Dann hatten wir vordergründig Glück, dass Tuchel zu haben war, der das Erbe fachlich (wenn auch mit anderer Ausrichtung) als einziger deutscher Trainer weiterführen konnte - allerdings war das auf menschlicher Ebene Ende mit Schrecken damals schon durchaus vorherzusehen. Leider wurde man ob der Umstände (und auch den Anschlag darf man in der Betrachtung der Entwicklung niemals völlig außer Acht lassen) sehr kurzfristig dazu gewzungen (und ich bleibe bei meiner Meinung, dass die Trennung alterntaivlos war, wenn auch auf sportlicher Ebene "schade"), die durchaus fruchtbare sportliche Verbindung kurzfristig aufzukündigen. Und dann war man eben unter Zugzwang. Mit Favre war man sich mit einem kurzfristig passenden Nachfolger eigentlich einig, der seine Eignung für Ballbesitzfußball (vor allem auch in Deutschland) schon unter Beweis gestellt hat und einem hätte Zeit geben können, die Weichen auf die Zukunft zu stellen. Nizza machte dem einen Strich durch die Rechnung und dann war der Markt einfach sehr klein und auch Bosz war irgendwo nachvollziehbar: Der hat nämlich - wenn auch nur in Holland - beiweisen können, dass er damit umgehen kann immer Favorit zu sein und mit sich gnadenlos hintenreinstellenden Gegnern erfolgreich umgehen zu können, hat zudem international eine hervorragende Saison mit Ajax hingelegt. Das war im Prinzip von den verfügbaren Trainern eine kluge Entscheidung. Die dann auch erstmal fruchtete, um dann krachend zu scheitern. Die Frage ist aber, ob das an ihm lag, oder doch an dem zunehmend auseinanderdriftenden Team? Darauf folgte dann Stöger, der offensichtlich (gerade auch mit dem Vertrag bis Saisonende) offensichtlich augrund seiner zwischenmenschlichen Expertise geholt wurde, um die verunsicherte Mannschaft wieder zusammenzubringen. Auch da muss man sagen: Anfangs schien der Plan so gut es ging aufzugehen, aber auch er scheint zunehmend an seine Grenzen zu stoßen.

Grund E: Die Gesamtentwicklung des Fußballs - In Deutschland und global

So. Und hier werden die Punkte mehr oder minder zusammengeführt, denn hier liegt für mich der Hase begraben. Der BVB existiert für mich in einem extremen Vakuum in der momentanen Fußballwelt. Auf der einen Seite steht da der Platz als (sagen wir mal grob) Top-15-Club in Europa mit dem riesigen Stadion, einer guten Reputation, einem gewissen Beliebtheitsgrad über die Landesgrenzen hinaus reslutierend aus den Klopp-Jahren und dem Ruf als extrem lukrativer Verein für junge Spieler. Auf der anderen Seite liegen dort aber zwei sehr große Probleme: Zum einen ist das natürlich der immer größer werdende finanzielle Gap zu den Top-Teams, die da durch die extremen Vermarktungsmöglichkeiten heute immer weiter enteilen. Zum anderen steht da die extrem negative sportliche Entwicklung der Bundesliga, deren Pressing- und Athletik-Wahn immer aberwitziger anmutet, während die Spanier schon seit langem und auch die Engländer und Italiener wieder enteilen - Fußball wird hierzulande kaum noch gespielt. Und dannn musst du gegen diese ganzen ekligen Gegner, die sich selbst ständig gegenseitig die Punkte wegnehmen entweder die finanziellen Möglichkeiten der Münchner haben oder aber extremes Glück eine passende Mannschaft zu bekommen (da muss im Prinzip jeder Transfer über Jahre punktgenau sitzen) um dich von dieser Masse dauerhaft absetzen zu können und dich demenstrpechend dann auch in allen anderen Bereichen weiterentwickeln zu können.

Worauf ich am Ende hinauswill: Ich sehe kaum wirkliche Kritikpunkte an der Arbeit unserer Vereinsführung in den letzten Jahren. Man hat versucht dem Anspruch an die eigene gewachsene sportliche Relevanz gerecht zu werden - und häufig Pech gehabt. Seien es die Verletzungen, das Versagen potentieller Führungsspieler im Team wie eben leider Papa oder auch die lächerlichen Possen um Dembele um Auba. Momentan sehe ich vor allem zwei Probleme: Den zu großen Kader und das fehlen eines modernen DMs, der auch die nötige Roubstheit und Dynamik mitbringt, die Weigl und Sahin im momentanen Kader vermissen lassen. Trotzdem sind für mich viele Entscheidungen beispielsweise nachvollziehbar gewesen. Sei das Bartra als potentieller Hummels-Ersatz (und hier wieder der "Pech"-Faktor in Form des abartigen Anschlags), oder Dahoud als verspäteter Gündogan-Ersatz, oder aber die Trainerentscheidungen, nach dem sich der eigentlich perfekt passende Trainer in Form von Tuchel menschlich disqualifiziert hat. Das größte Problem ist aber einfach, dass man trotz einer für deutsche Verhältnisse guten Infrastruktur nicht das Potential für dauerhaft ganz oben hat, aber irgendwo doch immer noch klar über dem europäischen Durchschnitt liegt - vergleichbar fällt mir da eigentlich kein Verein ein. Atelti vielleicht, deren Entwicklung in die "richtige" Richtung hat aber schlicht und ergreifend bereits ein paar Jahre vorher angefangen, als vor allem auch finanziellen Verhältnisse noch nicht so gnadenlos auseinandergeklafft sind. Wir sind einfach im heutigen Fußball-Business nicht mehr in der Lage, uns die Spieler zu leisten, die uns sportlich sowie menschlich direkt voran bringen und das trotz unserer im deutschen Vergleich großen Potenz. Die Pakete aus Ablösesummen und Gehalt sind einfach nicht machbar.

Schlussendlich finde ich, dass die Negativentwicklung bei uns unglaublich schade, aber objektiv durchaus erklärbar ist - und bin der Meinung das Watzke und Zorc nahezu alles in ihrer Machts stehende getan haben, dagegen anzuarbeiten - am Ende aber zu viele unkalkulierbaren Faktoren zusammengekommen sind, die dagegengearbeitet haben und die uns momentan in diese Situation gebracht haben, das wir uns vordergründig in einer aberwitzgen Abwärtsspirale befinden.

Abschließend habe ich daraus resultierend ein paar Dinge, die ich mir trotzdem zur neuen Saison wünsche: verkleinerung des Kaders, einen modernen DM und einen zukunftsträchtigen Trainer sowie das Schaffen neuer und klarer Hierachien in der Mannschaft.

Durch den ausschweifenden Beitrag ist mir auch direkt nach dem schreiben schon klar, dass nicht immer alle Ausführungen konsitent rüberkommen werden, aber ich hoffe es wird oftmals deutlich, was genau ich sagen will - und freue mich auch auf konstruktive Gegenrede!
Zitat von HejaHejaBvB

Durch den ausschweifenden Beitrag ist mir auch direkt nach dem schreiben schon klar, dass nicht immer alle Ausführungen konsitent rüberkommen werden, aber ich hoffe es wird oftmals deutlich, was genau ich sagen will - und freue mich auch auf konstruktive Gegenrede!


Ich mach's kurz.

1. Du redest den BVB deutlich zu klein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Deloitte_Football_Money_League#Rangliste_zur_Saison_2016/17
http://www.kicker.de/news/fussball/uefa/spielrunde/717282/2/slideshow_vfl-dabei-diese-20-klubs-zahlen-die-hoechsten-gehaelter.html


2. Agiert der BVB total konzeptlos. Auf Abgänge ist man oft schlecht vorbereitet, Trainer sucht man total wahllos aus, man verpulvert sinnlos Geld und setzt seinen guten Ruf aufs Spiel, falls der nicht schon weg ist. Was will man darstellen? Wie will man spielen und wie will man das erreichen? Wo ist der rote Faden, also das Konzept? Wo ist die fussballerische Identität? Man muss sich nur mal anschauen, mit wem man sich so als Tuchelnachfolger beschäftigt hat. Favre, Stöger, Nagelsmann oder Bosz. Das sind Trainer, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Letztendlich wurde es Bosz, weil Favre beispielsweise keine Freigabe bekam. Als das mit Bosz in die Binsen ging, war wohl sogar Hitzfeld ein Thema. Dieser Bosz hatte eine klare und ziemlich extreme Spielidee. Den Kader hat man darauf aber nicht ausgerichtet, hätte man evtl. im Winter zumindest so ein bißchen nachgeholt. Als dann einige Spieler die Taktik von Bosz nicht mehr spielen wollten, haben Watzke und Zorc den Trainer wiederum nicht ensprechend unterstützt oder in diesem Vorhaben versagt.
Du siehst keine echten Kritikpunkte bei der sportlichen Führung, die Probleme kommen mehr oder weniger alle durch die äußeren Umstände. Ich sehe hingegen Pfusch an allen Ecken und Enden. Der Kader ist wahnsinnig teuer und erfahren, trotzdem hapert es in vielen Bereichen. Egal wer nächste Saison Trainer wird, dieser Kader ist so unförmig, dass eine Herkulesaufgabe wäre den auf eine klare Spielidee zurecht zu trimmen. Das ist aber Theorie, vermutlich wird weitergewurschtelt und irgendwie sinnfrei gefühlte Qualität angehäuft.

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Aki Watzke zur Entlassung von Marco Rose: "Er ist hier nie so komplett angekommen und irgendwas war da, was dem Ganzen so ein bisschen im Wege stand. Wir wissen es ja selbst nicht so genau."
Zitat von HejaHejaBvB
Tja, was genau ist eigentlich das Problem? Egal wann und mit wem (vor allem auch nicht BVB-Fans) man redet - unisono heißt es eigentlich: "Der Kader ist doch stark" - und auch ich bin der Meinung, dass das oberflächlich immer noch stimmt. Trotzdem stockt es jetzt dann doch eben schon seit einiger Zeit und dafür gibt es in meinen Augen mehrere teils in sich greifende Gründe, die ich kurz diskutieren möchte, auch ob des jeweilig retrospektiven Vermeidungspotentials. Da geht es mir vor allem auch um die teilweise sehr ausufernde Kritik an der Vereinsführung.

Grund A: Der total aufgeblähte Kader

Wir alle sind uns - so glaube ich - einig, dass der Kader seit mindestens zwei Saisons schlicht und ergreifend zu groß ist, was bisweilen dazu führt, dass das Konkurrenzkampf-Prinzip verwässert wird, da am Ende alle irgendwie überhaupt erstmal auf ihre Spielanteile kommen müssen, um überhaupt eine Bewertungsgrundlage diesbezüglich haben zu können. Es mutet teilweise völlig aberwitzig an phasenweise sechs Innenverteidiger im Kader zu haben oder wie Stand heute fünf Außenstürmer (+ Sancho!) mit Stammplatzambitionen für am Ende zwei zu vergebene Plätze. Jetzt muss man sich aber unter genauerer Betrachtung die Frage stellen, wie man das hätte anders regeln sollen? Philipp kam beispielsweise vor der Saison auch als Überbrückung für die erneut schwerwiegende Reusverletzung. Yarmolenko kam für den streikenden Franzosenbub, der sich völlig entgegen aller Planungen aus dem Staub gemacht hat. Da keinen Ersatz zu holen hätte man sich auch ob der Außendarstellung kaum erlauben können. Im Prinzip hat man einzeln betrachtet zwei mal richtig reagiert - und sich trotzdem ein hausgemachtes Problem geschafffen. Nicht nur hat man mit Reus, Philipp, Schürrle und Yarmo vier gestandene Spieler, die sich auch alle noch ziemlich ähnlich im Prinzip sind, sondern mit Pulisic das hauseigene Riesentalent, das schon durchaus höhere Ansprüche hat hegen können, als Nummer fünf zu sein (trotz massivem Formtief momentan), aber dann bietet sich in einer Extremsituation plötzlich auch noch der 17-jährige Sancho als sofortige Alterative an und bläht das ganze nochmal zusätzlich auf. Die Situation auf den Außen soll da nur beispielhaft sein, weil sie vor allem auch nahtlos auf Punkt B) überleitet.

Grund B: Die Verletzungsprobleme

Es ist schon aberwitzig: Da hast du die gerade genannten Sechs potentiellen Spieler für zwei Positionen und musst am Ende trotzdem mit den beiden Teenies spielen, weil alle anderen ausfallen. Auch im ZM, auf den AV und in der Innenverteidugung hatte man über die letzten Jahre ähnliche Probleme: Das fing damals mit Sarr und Friedrich als nötigste Notlösungen an, wurde auch in dieser Saison grade auf den AVs (mit Zagadou, Bartra und sogar Beste trotz fünf nomineller Profi-Außenverteidiger im Kader) weiter ad Absurdum geführt. Auch heute wieder: Da hast du mit Pischu, und Toljan zwei RVs im Kader und mit Durm sogar noch einen (zugegeben gerade dauerverletzen) Notnagel - und dann muss da plötzlich Gonzo aushelfen. Was wir teilweise auf den Platz schicken musstenüber die letzten Jahre (und tatsächlich sogar konnten) ist schon aberwitzig. Aber woran liegts? Klar sind Leute wie Reus, Schmelle und auch Rode sind verletzungsanfällig, aber selbst Spieler wie Schürrle, deren Ausfall-Spiele in ihere Karriere man vor dem BVB-Wechsel an einer Hand abzählen konnte, sind hier plötzlich mehr verletzt als fit. Ich weiß nicht ob ich hier wirklich einen großen Kritikpunkt erkennen kann.

Grund C: Das Führungsspieler-Problem und die nicht anastzweise homogenen Hierachie-Strukturen

Hier hakt es für mich vor allem hinsichtlich des Vermeidungspotentials am meisten in der Post-Hummels-Ära. Auch das ist für mich aber irgendwo leicht zu erklären: Gestandene Spieler internationaler Klasse, die sofort Führungspotential mitbringen können wir uns nicht (mehr) leisten. Heißt im Umkehrschluss: Wir müssen uns diese entwickeln. Und genau an dem Punkt sind wir: Dann haben wir da Spieler wie unseren Kapitän Schmelzer, der für mich menschlich alles dafür auch mitbringt. Was ihm aber fehlt ist die spielerische Klasse, um in den schwierigen momenten diesbezüglich auch leistungstechnisch voranzugehen. Hätte er diese aber, so sind wir denn mal ehrlich, dann wäre er wahrscheinlich auch längst woanders. Wäre das nicht der Fall, hätten wir entweder unverschämtes Glück - oder aber er wäre wie Reus ein Spieler, der höchstens eine halbe Saison in den Knochen hat. Da muss man dann auch ganz ehrlich sagen: Papa hätte das Potential dazu gehabt, enttäuscht dementsprechend aber seit knapp zwei Jahren auf ganzer Ebene und lässt dazu auch zunehmend die sportlichen Leistungen vermissen. Die Kruzen-Kritik traf für mich selbst als Außenstehender den Nagel auf den Kopf. Die Diskrepanz ist hoch: Spielern wie Nuri und Schmelzer fehlt mittlerweile im Vergleich zu Europas Spitze die individuelle Klasse um als Führungsspieler komplett zu sein, vielen Spielern bei uns die das spielerische Potential mitbringen fehlen die menschlichen Fähigkeiten - und Reus ist mehr in Reha als fit.

Grund D: Die Trainer-Frage

Der Kloppo-Abgang tut im Nachhinein noch viel mehr weh, als er das damals sowieso schon tat. Liest man in den Berichten von damals zwischen den Zeilen, wäre es retrospektiv wohl besser gewesen, die von ihm angesprochenen Spieler auszutauschen als ihn - aber auch da muss man ehrlich sein: Das war zu diesem Zeitpunkt so schlicht nicht abzusehen, wenn man das in eine gewisse Kosten-Nutzen-Kalkulation packt. Dann hatten wir vordergründig Glück, dass Tuchel zu haben war, der das Erbe fachlich (wenn auch mit anderer Ausrichtung) als einziger deutscher Trainer weiterführen konnte - allerdings war das auf menschlicher Ebene Ende mit Schrecken damals schon durchaus vorherzusehen. Leider wurde man ob der Umstände (und auch den Anschlag darf man in der Betrachtung der Entwicklung niemals völlig außer Acht lassen) sehr kurzfristig dazu gewzungen (und ich bleibe bei meiner Meinung, dass die Trennung alterntaivlos war, wenn auch auf sportlicher Ebene "schade"), die durchaus fruchtbare sportliche Verbindung kurzfristig aufzukündigen. Und dann war man eben unter Zugzwang. Mit Favre war man sich mit einem kurzfristig passenden Nachfolger eigentlich einig, der seine Eignung für Ballbesitzfußball (vor allem auch in Deutschland) schon unter Beweis gestellt hat und einem hätte Zeit geben können, die Weichen auf die Zukunft zu stellen. Nizza machte dem einen Strich durch die Rechnung und dann war der Markt einfach sehr klein und auch Bosz war irgendwo nachvollziehbar: Der hat nämlich - wenn auch nur in Holland - beiweisen können, dass er damit umgehen kann immer Favorit zu sein und mit sich gnadenlos hintenreinstellenden Gegnern erfolgreich umgehen zu können, hat zudem international eine hervorragende Saison mit Ajax hingelegt. Das war im Prinzip von den verfügbaren Trainern eine kluge Entscheidung. Die dann auch erstmal fruchtete, um dann krachend zu scheitern. Die Frage ist aber, ob das an ihm lag, oder doch an dem zunehmend auseinanderdriftenden Team? Darauf folgte dann Stöger, der offensichtlich (gerade auch mit dem Vertrag bis Saisonende) offensichtlich augrund seiner zwischenmenschlichen Expertise geholt wurde, um die verunsicherte Mannschaft wieder zusammenzubringen. Auch da muss man sagen: Anfangs schien der Plan so gut es ging aufzugehen, aber auch er scheint zunehmend an seine Grenzen zu stoßen.

Grund E: Die Gesamtentwicklung des Fußballs - In Deutschland und global

So. Und hier werden die Punkte mehr oder minder zusammengeführt, denn hier liegt für mich der Hase begraben. Der BVB existiert für mich in einem extremen Vakuum in der momentanen Fußballwelt. Auf der einen Seite steht da der Platz als (sagen wir mal grob) Top-15-Club in Europa mit dem riesigen Stadion, einer guten Reputation, einem gewissen Beliebtheitsgrad über die Landesgrenzen hinaus reslutierend aus den Klopp-Jahren und dem Ruf als extrem lukrativer Verein für junge Spieler. Auf der anderen Seite liegen dort aber zwei sehr große Probleme: Zum einen ist das natürlich der immer größer werdende finanzielle Gap zu den Top-Teams, die da durch die extremen Vermarktungsmöglichkeiten heute immer weiter enteilen. Zum anderen steht da die extrem negative sportliche Entwicklung der Bundesliga, deren Pressing- und Athletik-Wahn immer aberwitziger anmutet, während die Spanier schon seit langem und auch die Engländer und Italiener wieder enteilen - Fußball wird hierzulande kaum noch gespielt. Und dannn musst du gegen diese ganzen ekligen Gegner, die sich selbst ständig gegenseitig die Punkte wegnehmen entweder die finanziellen Möglichkeiten der Münchner haben oder aber extremes Glück eine passende Mannschaft zu bekommen (da muss im Prinzip jeder Transfer über Jahre punktgenau sitzen) um dich von dieser Masse dauerhaft absetzen zu können und dich demenstrpechend dann auch in allen anderen Bereichen weiterentwickeln zu können.

Worauf ich am Ende hinauswill: Ich sehe kaum wirkliche Kritikpunkte an der Arbeit unserer Vereinsführung in den letzten Jahren. Man hat versucht dem Anspruch an die eigene gewachsene sportliche Relevanz gerecht zu werden - und häufig Pech gehabt. Seien es die Verletzungen, das Versagen potentieller Führungsspieler im Team wie eben leider Papa oder auch die lächerlichen Possen um Dembele um Auba. Momentan sehe ich vor allem zwei Probleme: Den zu großen Kader und das fehlen eines modernen DMs, der auch die nötige Roubstheit und Dynamik mitbringt, die Weigl und Sahin im momentanen Kader vermissen lassen. Trotzdem sind für mich viele Entscheidungen beispielsweise nachvollziehbar gewesen. Sei das Bartra als potentieller Hummels-Ersatz (und hier wieder der "Pech"-Faktor in Form des abartigen Anschlags), oder Dahoud als verspäteter Gündogan-Ersatz, oder aber die Trainerentscheidungen, nach dem sich der eigentlich perfekt passende Trainer in Form von Tuchel menschlich disqualifiziert hat. Das größte Problem ist aber einfach, dass man trotz einer für deutsche Verhältnisse guten Infrastruktur nicht das Potential für dauerhaft ganz oben hat, aber irgendwo doch immer noch klar über dem europäischen Durchschnitt liegt - vergleichbar fällt mir da eigentlich kein Verein ein. Atelti vielleicht, deren Entwicklung in die "richtige" Richtung hat aber schlicht und ergreifend bereits ein paar Jahre vorher angefangen, als vor allem auch finanziellen Verhältnisse noch nicht so gnadenlos auseinandergeklafft sind. Wir sind einfach im heutigen Fußball-Business nicht mehr in der Lage, uns die Spieler zu leisten, die uns sportlich sowie menschlich direkt voran bringen und das trotz unserer im deutschen Vergleich großen Potenz. Die Pakete aus Ablösesummen und Gehalt sind einfach nicht machbar.

Schlussendlich finde ich, dass die Negativentwicklung bei uns unglaublich schade, aber objektiv durchaus erklärbar ist - und bin der Meinung das Watzke und Zorc nahezu alles in ihrer Machts stehende getan haben, dagegen anzuarbeiten - am Ende aber zu viele unkalkulierbaren Faktoren zusammengekommen sind, die dagegengearbeitet haben und die uns momentan in diese Situation gebracht haben, das wir uns vordergründig in einer aberwitzgen Abwärtsspirale befinden.

Abschließend habe ich daraus resultierend ein paar Dinge, die ich mir trotzdem zur neuen Saison wünsche: verkleinerung des Kaders, einen modernen DM und einen zukunftsträchtigen Trainer sowie das Schaffen neuer und klarer Hierachien in der Mannschaft.

Durch den ausschweifenden Beitrag ist mir auch direkt nach dem schreiben schon klar, dass nicht immer alle Ausführungen konsitent rüberkommen werden, aber ich hoffe es wird oftmals deutlich, was genau ich sagen will - und freue mich auch auf konstruktive Gegenrede!


Vorab, natürliche ein sehr guter Beitrag von dir.
A-D sind absolut schlüssig und diese Punkte sehe ich genauso.
Leider hab ich aber bei E eine andere Meinungen und kann deine nur etwas teilen.
Völlig klar sollte sein, dass die Top Vereine in Europa natürlich in einer anderen Liga was Ablösesumme und Gehaltsstruktur angeht spielen. Ich z.B. vergleiche den BVB nicht mit Madrid, Barca oder Manchester City.
Diese Vereine werden wir im nächsten Jahrzehnt nicht erreichen, trotzdem kann man sie mich einer richtigen Mannschaft ärgern oder sogar schlagen.
Weiterhin haben mit diesem Problem ja auch andere Mannschaften zu kämpfen auch international. Glaube unsere aktuelle sportliche Situation liegt nicht im wirtschaftlichen GAP zu den Top Clubs, eher an falsch getroffenen Entscheidungen bzw. notgedrungen Entscheidungen, welche absehbar falsch sind.

Ich sehe uns nicht auf dem Niveau der genannten Top Clubs eher etwas dahinter (womit ich auch eigentlich leben kann), aber das spiegelt die aktuelle Saison halt auch nicht wieder. Denn eines ist ja klar, die Mannschaft spielt deutlich unter ihren Möglichkeiten. Will damit nicht sagen, dass die wirtschaftliche Lücke zwischen uns und den Top Clubs nicht schlimm wäre, nur man sollte halt das beste daraus machen und man hat gemerkt, dass das auch klappen kann.
Durch Paris wissen wir auch alle, dass Geld dich schon deutlich weiter bringen kann, dir aber trotzdem nicht die 100% Sieg oder Erfolgsgarantie bieten kann.

Was mir aktuell (natürlich der gesamten Situation geschuldet - Trainerentlassungen / Spielerstreik) fehlt, ist ein Konzept, sowohl spielerisch als auch langfristig wirtschaftlich. Ich weiß nicht, wo sich der Verein sieht bzw. wie man spielen will, was erreicht werden soll. (natürlich CL Quali, ich ziele tiefer ab).
Dabei sollte einem klar sein, dass man nicht ManC Ablösen und Gehälter zahlen wird, aber man muss auch zugeben, dass man anscheinend auch eine starke Mannschaft ohne dieses abstruse Geld entwickeln kann.
Wir spielen ja aktuell nicht so schlecht, weil die finanzielle Lücke so groß ist.
Das wir gegen Real, Bayern, Manc usw verlieren können bzw. vllt auch werden, finde ich nichtmal soooo schlimm, zwar schade, aber nicht schlimm. Das schlimme ist, dass man gegen Augsburg, Bergamo, Salzburg usw. nicht mal normalen Fußball spielen kann und das liegt nicht an den finanziellen Mitteln, denn die sind bei manch besagten Clubs noch geringer.
Zitat von Doc_Gonzo
Zitat von HejaHejaBvB

Durch den ausschweifenden Beitrag ist mir auch direkt nach dem schreiben schon klar, dass nicht immer alle Ausführungen konsitent rüberkommen werden, aber ich hoffe es wird oftmals deutlich, was genau ich sagen will - und freue mich auch auf konstruktive Gegenrede!


Ich mach's kurz.

1. Du redest den BVB deutlich zu klein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Deloitte_Football_Money_League#Rangliste_zur_Saison_2016/17
http://www.kicker.de/news/fussball/uefa/spielrunde/717282/2/slideshow_vfl-dabei-diese-20-klubs-zahlen-die-hoechsten-gehaelter.html


2. Agiert der BVB total konzeptlos. Auf Abgänge ist man oft schlecht vorbereitet, Trainer sucht man total wahllos aus, man verpulvert sinnlos Geld und setzt seinen guten Ruf aufs Spiel, falls der nicht schon weg ist. Was will man darstellen? Wie will man spielen und wie will man das erreichen? Wo ist der rote Faden, also das Konzept? Wo ist die fussballerische Identität? Man muss sich nur mal anschauen, mit wem man sich so als Tuchelnachfolger beschäftigt hat. Favre, Stöger, Nagelsmann oder Bosz. Das sind Trainer, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Letztendlich wurde es Bosz, weil Favre beispielsweise keine Freigabe bekam. Als das mit Bosz in die Binsen ging, war wohl sogar Hitzfeld ein Thema. Dieser Bosz hatte eine klare und ziemlich extreme Spielidee. Den Kader hat man darauf aber nicht ausgerichtet, hätte man evtl. im Winter zumindest so ein bißchen nachgeholt. Als dann einige Spieler die Taktik von Bosz nicht mehr spielen wollten, haben Watzke und Zorc den Trainer wiederum nicht ensprechend unterstützt oder in diesem Vorhaben versagt.
Du siehst keine echten Kritikpunkte bei der sportlichen Führung, die Probleme kommen mehr oder weniger alle durch die äußeren Umstände. Ich sehe hingegen Pfusch an allen Ecken und Enden. Der Kader ist wahnsinnig teuer und erfahren, trotzdem hapert es in vielen Bereichen. Egal wer nächste Saison Trainer wird, dieser Kader ist so unförmig, dass eine Herkulesaufgabe wäre den auf eine klare Spielidee zurecht zu trimmen. Das ist aber Theorie, vermutlich wird weitergewurschtelt und irgendwie sinnfrei gefühlte Qualität angehäuft.


Vielleicht hättest dus länger machen sollen.

Was die Reputation begrifft: Die Gehälter sind halt nicht alles.

Was den Trainer betrifft, sagte ich ja: Die leider kurzfristige, aber in meinen Augen alternativlose Trennung von Tuchel hat man wiederum in meinen Augen mit Favre passend versucht, aufzufangen. Die Top-Adressen analog zu den Spielern waren nicht realisierbar. Und danach mit Bosz das passendste genommen, was der Markt halt noch hergab: In der Liga als durchgehender Favorit in seiner ersten Saison erfolgreich, dazu international für Furore gesort. Das man dann innerhalb der Saison nach Boszs Scheitern keine großartigen Alternativen hatte, ist jetzt hoffe ich keiner großartigen Erklärung wert.

Und zu guter Letzt, vielleicht hab ich das falsch dargestellt: Ich sage mitnichten, dass keine Fehler gemacht wurden. Ich sage aber, dass die Entscheidungen durchaus nachvollziehbar waren, oftmals aber aus unterschiedlichsten Gründen nicht gefruchtet haben. Und zudem sehe ich ja auch ein mittelschweres Problem im Mittelfeld-Zentrum sowie in der Führungsstruktur des Teams. Ich bin aber der Meinung dass die Kritik, die hier oftmals an Watzke und Zorc aufkommt maßlos übertrieben ist.
Zitat von Borusse-Bgk
Unsere Sportliche Situation kurz und knapp formuliert:

- Spielerisch geht nicht viel vor allem zu Hause vor eigenem Publikum. Wenn unsere Jungs das Spiel machen müssen, fehlen die Ideen. Gut postierte Außenspieler werden nicht angespielt, stattdessen wird der Weg durch die Mitte gesucht wo der Gegner nur den Ball klären braucht. Das komplette Spiel wirkt behäbig, ohne Kreativität ohne tolle Momente. Es wirkte heute so, als wäre Salzburg eine Klasse besser.

- Die Abwehr macht unnötige Fehler, das 0:1 geht auf die Kappe von Toprak. Einige Salzburgspieler konnten in unserem Strafraum sich entspannt durchkombinieren und keiner ging richtig drauf.

Zu der Sportlichen Situation gehören nun auch die Fans:

Über 12.000 nicht verkaufte Karten (Mein Gefühl sagt mir es waren noch einige weniger da) das Interesse am BVB scheint immer weiter zurückzugehen. Ich denke es liegt teilweise daran das diese hochbezahlten Jungs einfach keine Emotionen mehr in vielen von unsFans auslösen. Die Stimmung glich fast wie auf einem Friedhof. 1000 Salzburg Fans hörte man leise singen dazu 1/3 der Südtribüne die etwas Stimmung machten und unzählige Fans die ab der 75 Minute das Stadion in Massen verließen. Es war nicht Europapokalwürdig. Gegen Atalanta war die Stimmung auch nur mäßig und erst nach dem 2:2 Ausgleich richtig gut.

In Sachen Fans geht es von Woche zu Woche in den Heimspielen bergab. Das Augsburg Spiel sei mal ausgeklammert, hier gab es einen Protest.

Danke an alle echten Fans die heute beim Spiel vor Ort waren und bis zum Abpfiff mitgebfiebert haben. Ich habe trotzdem viele gesehen die bei jeder Aktion hochgesprungen oder lautstark die Mannschaft angefeuert haben. Ich werde niemals nachvollziehen können, wie man in der 75 Minute das Stadion verlassen kann. Da spielt es keine Rolle wie die Mannschaft spielt.


Die Spieler lösen also keine Emotionen mehr aus, soso.

Ich kann dir sagen worans liegt, das erfolgsverwöhnte eventpublikum hat keine lust mehr, ganz einfach. Solangsam realisiert auch der letzte der „ab2010“er Fans, dass die erfolgszeit in dortmund erstmal vorbei ist.

•     •     •

Wehe man kritisiert die Blöd als das was sie ist.... das passiert wenn man seine Eigenständigkeit abgibt.
Zitat von HejaHejaBvB
Zitat von Doc_Gonzo

Zitat von HejaHejaBvB

Durch den ausschweifenden Beitrag ist mir auch direkt nach dem schreiben schon klar, dass nicht immer alle Ausführungen konsitent rüberkommen werden, aber ich hoffe es wird oftmals deutlich, was genau ich sagen will - und freue mich auch auf konstruktive Gegenrede!


Ich mach's kurz.

1. Du redest den BVB deutlich zu klein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Deloitte_Football_Money_League#Rangliste_zur_Saison_2016/17
http://www.kicker.de/news/fussball/uefa/spielrunde/717282/2/slideshow_vfl-dabei-diese-20-klubs-zahlen-die-hoechsten-gehaelter.html


2. Agiert der BVB total konzeptlos. Auf Abgänge ist man oft schlecht vorbereitet, Trainer sucht man total wahllos aus, man verpulvert sinnlos Geld und setzt seinen guten Ruf aufs Spiel, falls der nicht schon weg ist. Was will man darstellen? Wie will man spielen und wie will man das erreichen? Wo ist der rote Faden, also das Konzept? Wo ist die fussballerische Identität? Man muss sich nur mal anschauen, mit wem man sich so als Tuchelnachfolger beschäftigt hat. Favre, Stöger, Nagelsmann oder Bosz. Das sind Trainer, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Letztendlich wurde es Bosz, weil Favre beispielsweise keine Freigabe bekam. Als das mit Bosz in die Binsen ging, war wohl sogar Hitzfeld ein Thema. Dieser Bosz hatte eine klare und ziemlich extreme Spielidee. Den Kader hat man darauf aber nicht ausgerichtet, hätte man evtl. im Winter zumindest so ein bißchen nachgeholt. Als dann einige Spieler die Taktik von Bosz nicht mehr spielen wollten, haben Watzke und Zorc den Trainer wiederum nicht ensprechend unterstützt oder in diesem Vorhaben versagt.
Du siehst keine echten Kritikpunkte bei der sportlichen Führung, die Probleme kommen mehr oder weniger alle durch die äußeren Umstände. Ich sehe hingegen Pfusch an allen Ecken und Enden. Der Kader ist wahnsinnig teuer und erfahren, trotzdem hapert es in vielen Bereichen. Egal wer nächste Saison Trainer wird, dieser Kader ist so unförmig, dass eine Herkulesaufgabe wäre den auf eine klare Spielidee zurecht zu trimmen. Das ist aber Theorie, vermutlich wird weitergewurschtelt und irgendwie sinnfrei gefühlte Qualität angehäuft.


Vielleicht hättest dus länger machen sollen.

Was die Reputation begrifft: Die Gehälter sind halt nicht alles.

Was den Trainer betrifft, sagte ich ja: Die leider kurzfristige, aber in meinen Augen alternativlose Trennung von Tuchel hat man wiederum in meinen Augen mit Favre passend versucht, aufzufangen. Die Top-Adressen analog zu den Spielern waren nicht realisierbar. Und danach mit Bosz das passendste genommen, was der Markt halt noch hergab: In der Liga als durchgehender Favorit in seiner ersten Saison erfolgreich, dazu international für Furore gesort. Das man dann innerhalb der Saison nach Boszs Scheitern keine großartigen Alternativen hatte, ist jetzt hoffe ich keiner großartigen Erklärung wert.

Und zu guter Letzt, vielleicht hab ich das falsch dargestellt: Ich sage mitnichten, dass keine Fehler gemacht wurden. Ich sage aber, dass die Entscheidungen durchaus nachvollziehbar waren, oftmals aber aus unterschiedlichsten Gründen nicht gefruchtet haben. Und zudem sehe ich ja auch ein mittelschweres Problem im Mittelfeld-Zentrum sowie in der Führungsstruktur des Teams. Ich bin aber der Meinung dass die Kritik, die hier oftmals an Watzke und Zorc aufkommt maßlos übertrieben ist.


Bin auch eher der Meinung es wurden grosse Fehler gemacht.
Das fing wahrscheinlich wirklich schon damit an klopp gehen zu lassen und nicht den von ihm angesprochenen Schnitt zu machen. Aber gut das will ich jetzt nicht zu hoch hängen. Jetzt weiss man halt das wirklich klopp der alleinige hauptverantwortliche für den grossen Erfolg war.

Dann ging es mit tuchel weiter und egal ob es jetzt am Ende wirklich tuchels sxhuld war, gab es schon Dinge wo mMn durchaus Kritik an Watzke angebracht ist.da wäre seine Ansage mit den 3 Abgängen und das generelle kompensieren von Weltklasse Abgängen mit überteuertem Durchschnitt. Der Kader wurde einfach runtergewirtschaftet.
Tuchel hat das, ich glaube nach dem Paderborn Spiel, ja auch mehr oder weniger angepisst gesagt.

"vielleicht sollze man einfach mal akzeptieren, dass wir das auch sind"
Ich hab das schon als direkten Seitenhieb auf watzke verstanden, der ja anscheinend trotz Qualitätsverlust der Meinung war man würde wieder locker als 2. Über die Ziellinie marschieren.

Weiterhin wurde sowohl bei Spielern als auch beim Trainer völlig wahllos eingekauft und das erinnert stark an die Zeit vor klopp, als auch schon watzke und Zorc am ruder saßen.
Warum sollte bosz denn die passendeste verfügbare Lösung gewesen sein?
Wenn favre Wunsch war ist bosz das genaue Gegenteil von favre.
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