Theodor Bergmann [16]

Nur zur Info: Bergmann ist wieder im Mannschaftstraining. Das ging dann doch schneller als gedacht

Gruß
Chio

Laut Rheinpfalz muss Bergmann gestern ein richtig gutes Spiel gemacht haben. Würde mich freuen wenn er wieder öfter spielen würde. Der Junge hat jede Menge Talent.

Bergmann hat tatsächlich einen guten Eindruck gemacht. Auffällig auf jeden Fall, dass er in der zweiten Halbzeit oft die Rolle zwischen den Innenverteidigern übernommen hat, die sonst Sickinger schon gespielt hat.

Das war schon gefällig, unaufgeregt, klare und saubere Pässe. Im Zweikampf und Stellungsspiel darf er auf der Position trotzdem einen Ticken zulegen. Seine Standards tun gut, machen subjektiv einen gefährlicheren Eindruck als die Starkes.

https://www.liga-drei.de/fck-bergmann-will-weg/?fbclid=IwAR0BvXaAhiO-g_wh4SeRDdfNQ6M321GGJzNg7ov2PeCLJg3CMS4sCrGnRlw

Bergmann ist so ein typisches FCK Drama. Ein Spieler mit riesem Potenzial beidem keiner weiss, warum er hier nicht funktioniert. Elias Huth hat im Sommer den Braten gerochen und ist gewechselt. Ich möchte mal in diesem Zusammenhang ein Thema aufmachen, was vielleicht nicht jeder direkt so auf dem Schirm hat.

Für mich ist die Tatsache, das wir hier seit Jahren immer wieder einen bestimmten Spielettypus verheizen kein Zufall. Spieler zwischen 18 und 24 die von ausserhalb kommen und keine Torwärte sind, bekommen hier kaum einen Fuß auf den Boden.

Das ist aus meiner Sicht Organisationskulturell bedingt. Unter Organisationskultur versteht man Mythen, Legenden, Symbole, Sprache bis hin zur Art wie man einen neuen Mitarbeiter aufnimmt und einarbeitet. Also ein breites Feld. Jede Organisation hat einen Kern. Darauf baut sich dann der Rest wie ein Haus auf. Beim FCK sind das beispielsweise Fritz Walter oder die Meisterschaften aus den 90ern. Sie stiften Identität und geben etwas nach aussen.

Anderes Beispiel ausserhalb des FCK wäre zum Beispiel Facebook oder Microsoft. Da wird ja immer davon gesprochen, dass die Gründer ohne viel Unterstützung mit eigener Arbeit Fleiß und Disziplin Weltkonzerne geschaffen haben. Da ist dann auch die Kernidentitat dieser Unternehmen. Zumindest versuchen sie dieses Bild nach innen und aussen zu vermitteln.

Zurück aber zum FCK. Wir haben beim FCK eigentlich eine sehr gute Grundbasis. Hier gibt es mit Fritz Walter ein Symbol für Ehrlichkeit, Loyalität und guten Fussball. Dieser Mann steht im Mittelpunkt des Klubs und wenn man seinen Idealen folgt und diese Dinge die man nach aussen gibt, auch nach innen vermittelt, dann sollte man eigentlich eine gesunde Identität als Klub haben.

Da fängt es aber an. Dem Verein ist es über Jahrzehnte nicht gelungen, die Werte und Orientierungen die man als Identität vermitteln möchte auch zu leben. Es existiert eine sehr starke Diskrepanz zwischen Selbst-und Fremdwahrnehmung. Man bekriegt sich in der Öffentlichkeit teilweise über Jahre hinweg bishin zu kriminellen Dingen wie Steuergeschichten.

Heißt man kann auch den Kern seiner Identität gar nicht mehr glaubwürdig nach außen leben. Man zieht dadurch auf der einen Seite Menschen an, gerade auf Funktionärsebene, die selbst fragwürdig sind und sich irgendwie unterbewusst mit diesem schlechten Aussenbild identifizieren.

Schlimmer jedoch, ist das was im Verein passiert. Ein Spieler kommt hier hin. Im Alter von 18-24 Jahren. Er hat sich jetzt nicht intensiv mit den negativen Dingen beschäftigt sondern eher mit den vielen Fans und den Erfolgen vergangener Jahre. Er fängt an Fussball zu spielen und spürt innerhalb dieses Vereins schon die Zwietracht, den Frust und die Unsicherheit. Die stehen eigentlich in völligem Widerspruch zu dem was der Verein von sich geben möchte und seiner Geschichte (Fritz Walter). Dann gibt es überhaupt keinen roten Faden andem er sich festklammern kann. Du hast diese vergiftete Funktionärsebene wie zum Beispiel 2018 Bader und Banf. Du hast Fans die von dir alles erwarten und eigentlich schon damit rechnen das du versagen wirst. Und dann wären da noch die zig Trainer, denen in der Mehrheit der Verein eigentlich scheiss egal ist.

Eine gute und gesunde Organisationskultur fängt bei der Einarbeitung eines Spielers an und hört bei einem stimmigen Bild in der Selbstdarstellung auf. Vereine wie Freiburg oder Mainz vermitteln eine gesunde Organisationskultur, dazu kann auch gehören, dass du mal versagen darfst und man dich trotzdem noch gern hat, weil man von dir als Spieler überzeugt ist. Wenn die Fans so etwas nicht leben, müssen das Funktionäre und Trainer tun. Denen war aber der Verein mehrheitlich scheiss egal.

Ein Spieler mit einer gewissen Sensibilität, wird unter den oben genannten Voraussetzungen niemals funktionieren. Deshalb funktionieren beim FCK auch meistens nur die eigenen Jugendspieler. Die sind daran gewöhnt, wie es im Verein läuft und können das besser verarbeiten.

Jemand wie Theo Bergmann dem man ansieht, dass er Vertrauen und Unterstützung braucht, ist in diesem Verein verloren. Ich bitte die Kaderplanung in Zukunft solche Aspekte zu berücksichtigen. Mit Markus Merk ist die identitäre Grundlage auf Funktionsebene geschaffen worden, das sich die Kultur in diesem Verein ändert. Und genau daran würde ich zukünftige Spieler und Trainer festmachen. Können Sie eine Kultur des wohlfühlens (Trainer) leben und sind sie hart genug für dieses Umfeld (Spieler). Ansonsten wird dieser Verein niemals mehr erfolgreich sein.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von DanielFranklin am 05.06.2020 um 08:07 Uhr bearbeitet

Für einen jungen Spieler gibt es nichts frustrierenderes als Woche für Woche ansehen zu müssen, dass die eigene Konkurrenz nichts auf die Kette bekommt und man dennoch außen vor ist und keine Chance bekommt. So ging es Huth, so ging es seinerzeit Glatzel eine lange Zeit und so geht es auch Bergmann und wahrscheinlich auch Morabet.

Bergmann ist ein ruhiger, cleverer Kerl. Der wird seinen Weg schon machen. Würde mich auch nicht wundern wenn er trotz seiner Zeit bei uns nächste Saison eine Liga über uns spielt. Morabet wird uns den Huth machen und in der dritten Liga überzeugen.

Es gibt in jedem Verein Talente, die es nicht schaffen, ihr Potenzial abzurufen. Während Bergmann stagniert, haben viele andere beim FCK in den letzten zwei Jahren Leistungssprünge gemacht. So wirklich talentfeindlich sind beim FCK weder Trainer noch Umfeld. Ohne Einsicht in Interna würde ich deshalb davon abraten, Trainer oder Umfeld für Bergmanns Scheitern verantwortlich zu machen. Wenn individuell starke Spieler wie Bergmann, Starke oder Skarlatidis die PS nicht konstant auf die Straße kriegen, kann das noch andere Ursachen haben.

Beste Grüße
Lullaby

Ich habe ja oben sehr deutlich geschrieben, dass ich dies für systematisch halte. Du kannst das gerne wiederlegen. Bergmann kann man auch durch Huth oder zig andere Namen ersetzen.

Ja z.B. durch Pick, Sickinger, Kühlwetter, Grill, Hercher oder Schad, oder davor Borrello, Mwene, Seufert, Andersson etc.

Du kannst das natürlich für systematisch halten. Die Indizien dafür halte ich für schwach. In den oberen Amateurligen tummeln sich Spieler mit herausragenden Fähigkeiten, bei denen Disziplin, mentale Robustheit oder Ehrgeiz aber nicht ausgeprägt genug waren, um es in den Profifußball zu packen. Ich will damit nicht sagen, dass das bei Bergmann der Fall ist. Ich würde nur keine Schuldzuweisungen aussprechen, wenn ich nur den distanzierten Blick von außen habe, Inhalte von Einzelgesprächen und das Trainingsverhalten nicht kenne.

Beste Grüße
Lullaby

In meinen Beitrag hab ich explizit die eigenen Jugendspieler ausgenommen. Ein Anderson war schon 26 als er hier gespielt hat. Bleiben nach deiner Aufstellung noch Schad, Hercher und Mwene. Das sind alles Außenverteidiger. Auf dieser Position hast du beim FCK seit Jahren ein großes Loch. Alle drei hatten das Vertrauen, weil sie mehr oder weniger alternativlos sind und waren.

Wobei ich irgendwie in Erinnerung habe das er kurz mal gut aufgespielt hat, bis er im Strafraum mit jemand zusammengerasselt ist und mit ner Gehirnerschütterung raus war?

Oder täuscht mich da mein Gedächtnis?

Seit dem ist er komplett raus.