Taktiktisch

10.08.2003 - 13:30 Uhr
Taktiktisch |#631
22.01.2012 - 01:46 Uhr
Stark verengtes Spielfeld

Prägendes Element des Spiels war das enge Mittelfeld, welches auch der Hauptgrund für die eher durchwachsene Qualität und die wenigen Höhepunkte der Partie war. Beide Mannschaften – mit Ausnahme der Herthaner Innenverteidiger bei eigenem Ballbesitz – postierten sich in beiden Fällen des Aufbauspiels sehr hoch und sehr eng, was den effektiv zu bespielenden Feldbereich stark eingrenzte, so dass nicht nur Raum und Zeit für die Spieler eingeschränkt wurden, sondern sich das Spiel generell im Mittelfeld abspielte, sehr umkämpft war und dort nicht so richtig in eine bestimmte Richtung gehen konnte.

...

Nürnberg defensivstark

Die Aufgabe, das Spiel zu machen, lag hauptsächlich bei den Berlinern, welche mit ihren fast 65 % Ballbesitz jedoch überhaupt nichts anzufangen wussten. Die beiden Innenverteidiger standen oftmals sehr tief und schufen so weder eine Anbindung zum Mittelfeld noch provozierten sie, dass sich die Nürnberger defensiv öffnen mussten.

Stattdessen wurde der Ball relativ ambitions- und gefahrlos in der Viererkette zirkuliert, was den Nürnbergern beim Verschieben in die Karten spielte. Diese reihten sich in einem in Tiefe und Breite sehr eng stehenden 4-4-2 auf und ließen den Berlinern kaum Raum im Mittelfeldzentrum. Dabei beeindruckten Cohen und Simons, die zu zweit viel Laufarbeit in der Zentrale verrichteten, sowie die beiden Stürmer, welche diszipliniert sich am Ball orientierten, je nach ballbesitzendem Innenverteidiger ein hervorragend gestaffeltes Abwehrdreieck mit dem jeweiligen Außenspieler bildeten und damit das Mittelfeld Herthas stark isolierten.

...

Offensive Mechanismen

Ihre stärkste Phase hatten die Berliner nach einer guten halben Stunde, wobei sie generell immer stärker wurden in der ersten Halbzeit. Zwar wurde der Ball hinten immer noch sehr pomadig gespielt, doch man änderte seine Strategie etwas und spielte häufiger direkt auf die sich fallen lassenden Stürmer.

Dadurch zog sich die Nürnberger Mannschaft zusammen, weil die Verteidiger dem Stürmer folgten, während die Mittelfeldspieler von hinten doppelten. Dies funktionierte gut und man konnte einige Male den Ball antizipativ klären, doch wenn es Hertha gelang, den Ball prallen zu lassen, waren die zentralen Mittelfeldspieler frei und konnten sofort einen Ball hinter die noch etwas weiter aufgerückte und aufgrund des Rückpasses ins Mittelfeld kollektiv erneut aufrückende Abwehr auf den durchstartenden zweiten Stürmer oder die Außenspieler spielen.

Ein ähnliches Muster gab es auch im letzten Drittel, wo Lasogga auch immer häufiger auf den Flügel rochierte – man spielte dann gegen die vertikal sehr kollektiv sich bewegenden Nürnberger den Ball zurück und kam zu relativ ordentlichen Schusspositionen aus etwa 16-20 Metern, welche allerdings nicht effektiv genutzt wurden.

...

Der Einfluss des Platzes und der Laufstärke

Bei all den Beschwerden über die sehr durchschnittliche spielerische Qualität darf allerdings auch die Qualität des Platzes im Frankenstadion nicht vergessen werden, der ein geregeltes Kombinationsspiel stark erschwerte.

...

Eine besondere Stärke – allerdings auch Voraussetzung für die Art, wie sie ohne Ball spielten – der Nürnberger war ihre Laufleistung, die im qualitativen (626 intensive Läufe) und quantitativen (124,7) Bereich herausragend war. Interessant wird es auch, wenn man sich die Laufdistanzen der einzelnen Spieler anguckt, denn dann wird die gute Organisation der Nürnberger in Verbindung mit dem Laufen ersichtlich – zunächst kommen die beiden Sechser, dann die beiden Innenverteidiger, dann die beiden Außenverteidiger, dann die vier Offensivspieler.
Laut Spielverlagerung die Gründe für heutige Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg.

- Die Innenverteidiger standen zu tief, hatten keine Anbindung zum Mittelfeld und haben nicht für den Spielaufbau getan.

- Zu wenig Laufarbeit. Andreas Ottl war bester Berliner. Acht Nürnberger liefen mehr als die 11,33 km von Ottl

- Hertha kann kein Spiel aufbauen.

- Die Offensive machte zu wenig Defensivarbeit. Nürnberg konnte so das Mittelfeld von Hertha BSC isolieren.

- Der Platz war in einem schlechten Zustand und erschwerte das Kombinationsspiel.

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Fußball ist ein System von 22 Elementen, bestehend aus zwei Subsystemen von jeweils elf Elementen, das sich innerhalb eines vorgegebenen Raumes bewegt und einer Reihe von Einschränkungen unterworfen ist. Sind beide Subsysteme leistungsgleich, muss das Ergebnis ein Unentschieden sein. Ist eines stärker, müsste es gewinnen.
Die Leistungsfähigkeit eines Subsystems ist größer als die Summe der Elemente aus denen es besteht. Es geht weniger um Individuen als die Verbindung zwischen ihnen.
Taktiktisch |#632
22.01.2012 - 02:10 Uhr
Das mit den tiefen IV bei uns ist mir auch aufgefallen.
Wusste nicht genau was sie damit vorhatten, dachte erst sie wollten die Stürmer der Nürnberger "rauslocken" was allerdings gar nicht geklappt hat.

Hoffen wir mal das es einfach nur der "unsicherheit" und uneingespieltheit der IV zu tun hatte und nicht etwa eine taktische Anweisung war. Sie standen echt teilweise näher zum eigenen 16er als an der Mittellinie in eigenem Ballbesitz. Das war recht auffällig und ziemlich uneffektiv

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HA-HO-HE Hertha BSC !!!

Erste Liga, wir sind wieder da !
Taktiktisch |#633
22.01.2012 - 02:30 Uhr
Ich denke das ist keine taktische Anweisung, sondern liegt an der Spielweise der Innenverteidiger. Hubnik und Mijatovic sind Verteidiger der alten Schule, dazu noch langsam und mit Defiziten im Spielaufbau. Janker dürfte in Sachen Spielaufbau zwar besser sein, kann er doch auch im Defensiven Mittelfeld spielen. Gezeigt hat er dies aber noch nicht. Moderne Innenverteidiger sind teuer. Skibbe sollte eventuell versuchen einen Spieler der bereits im Kaders ist umzuschulen. Niemeyer, Morales und Lustenberger würden sich da meiner Meinung nach anbieten. Ob Neumann oder Brooks ein Spiel aufbauen könnten kann ich nicht beurteilen.

Ein weiterer Punkt ist die mangelnde Defensivarbeit der Offensive. Mit tiefstehenden Verteidigern und hochstehenden Offensivkräften sind die "6er" auf sich alleine gestellt und mit die ärmsten Säue auf den Platz. Da würden auch eine Doppel 6 aus Lustenberger und Raffael dumm aussehen. Egal ob mehr oder weniger Ballbesitz.

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Fußball ist ein System von 22 Elementen, bestehend aus zwei Subsystemen von jeweils elf Elementen, das sich innerhalb eines vorgegebenen Raumes bewegt und einer Reihe von Einschränkungen unterworfen ist. Sind beide Subsysteme leistungsgleich, muss das Ergebnis ein Unentschieden sein. Ist eines stärker, müsste es gewinnen.
Die Leistungsfähigkeit eines Subsystems ist größer als die Summe der Elemente aus denen es besteht. Es geht weniger um Individuen als die Verbindung zwischen ihnen.
Taktiktisch |#634
22.01.2012 - 19:49 Uhr
Solange wir mit keiner anderen Aufstellung im DM agieren oder aber die grundelgende Taktik ändern, werden wir solche Spiele wie gestern immer wieder sehen, um nicht zu sagen immer, wenn der Gegner uns keine Räume gibt. Das ist ja inzwischen vollkommen offensichtlich, deswegen bin ich auch zunehmend darüber verärgert, dass man da nicht reagiert. Gerade jetzt, mit dem Fehlen von Raffael konnte dieses System gegen einen defesiven Gegner nur scheitern.

Wir werden weiterhin auswärts gute Spiele zeigen, gerade bei den spielstarken Mannschaften und mit Raffael an Bord. Aber solange man an der Besetzung des DM's nichts ändert, wird man mindestens genauso oft solch uninspiriertes Gekicke sehen wie gestern. Uns fehlt es an allen Ecken und Enden an einem DM, der spielstark ist.

Und man kann den Spielern ja nichtmal einen großen Vorwurf machen. Niemeyer konnte das noch nie, hat aber auch andere Aufgaben. Ottl soll es können, hat es aber de facto noch nie gezeigt, auch wenn er gestern noch zu den "besseren" gehörte. Dennoch ist er das komplette Gegenteil von kreativ oder spielstark. Lustenberger könnte eine Verbesserung darstellen, aber er ist halt auch nicht der Typ, der von hinten ständig Impulse setzen kann. Er antizipiert sehr gut und spielt auch sehr intelligent, würde uns demnach mMn auch helfen, aber die spielerischen Probleme wird er nicht lösen können.

Hier muss man im Sommer nachbessern, wir haben zwar haufenweise DMs, aber kein einziger eignet sich wirklich für den offensiveren Part. Man muss sich jetzt i-wie durch die Saison schleppen und hoffen, dass Raffa gut drauf ist, wenn er wieder an Bord ist. Oder Skibbe zieht irgendjemanden auf diese Position, der dort überraschen könnte. Möglicherweise Ronny oder Morales. Solange sollte man aber zumindest Lustenberger spielen lassen, der wird die Probleme zwar nicht lösen, aber zumindestens am ehesten für eine Verbesserung sorgen.

Man muss sich ja nurmal im Tabellenkeller umschauen. Nahezu überall wird inzwischen 4-2-3-1 gespielt und nahezu jeder Verein hat dort zumindest einen Spieler auf der Doppel 6, der etwas über Spielmacherqualitäten verfügt. Sei es nun ein Tiffert, ein Schuster oder gar ein Rincon. Mit 2 so defensiv ausgerichteten Spielern spielen eigtl nur wir und der Clubb. Dementsprechend bescheiden sind dann auch jeweils diese Spiele.

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41.21.1.

"Evolutionstheorie: wir stammen vom Affen ab.
Falsch Charles, der Mensch stammt von Waffen ab"

Dieser Beitrag wurde zuletzt von wacken am 22.01.2012 um 19:50 Uhr bearbeitet
Taktiktisch |#635
22.01.2012 - 20:16 Uhr
Zitat von wacken:
Solange wir mit keiner anderen Aufstellung im DM agieren oder aber die grundelgende Taktik ändern, werden wir solche Spiele wie gestern immer wieder sehen, um nicht zu sagen immer, wenn der Gegner uns keine Räume gibt. Das ist ja inzwischen vollkommen offensichtlich, deswegen bin ich auch zunehmend darüber verärgert, dass man da nicht reagiert. Gerade jetzt, mit dem Fehlen von Raffael konnte dieses System gegen einen defesiven Gegner nur scheitern.

Wir werden weiterhin auswärts gute Spiele zeigen, gerade bei den spielstarken Mannschaften und mit Raffael an Bord. Aber solange man an der Besetzung des DM's nichts ändert, wird man mindestens genauso oft solch uninspiriertes Gekicke sehen wie gestern. Uns fehlt es an allen Ecken und Enden an einem DM, der spielstark ist.

Und man kann den Spielern ja nichtmal einen großen Vorwurf machen. Niemeyer konnte das noch nie, hat aber auch andere Aufgaben. Ottl soll es können, hat es aber de facto noch nie gezeigt, auch wenn er gestern noch zu den "besseren" gehörte. Dennoch ist er das komplette Gegenteil von kreativ oder spielstark. Lustenberger könnte eine Verbesserung darstellen, aber er ist halt auch nicht der Typ, der von hinten ständig Impulse setzen kann. Er antizipiert sehr gut und spielt auch sehr intelligent, würde uns demnach mMn auch helfen, aber die spielerischen Probleme wird er nicht lösen können.

Hier muss man im Sommer nachbessern, wir haben zwar haufenweise DMs, aber kein einziger eignet sich wirklich für den offensiveren Part. Man muss sich jetzt i-wie durch die Saison schleppen und hoffen, dass Raffa gut drauf ist, wenn er wieder an Bord ist. Oder Skibbe zieht irgendjemanden auf diese Position, der dort überraschen könnte. Möglicherweise Ronny oder Morales. Solange sollte man aber zumindest Lustenberger spielen lassen, der wird die Probleme zwar nicht lösen, aber zumindestens am ehesten für eine Verbesserung sorgen.

Man muss sich ja nurmal im Tabellenkeller umschauen. Nahezu überall wird inzwischen 4-2-3-1 gespielt und nahezu jeder Verein hat dort zumindest einen Spieler auf der Doppel 6, der etwas über Spielmacherqualitäten verfügt. Sei es nun ein Tiffert, ein Schuster oder gar ein Rincon. Mit 2 so defensiv ausgerichteten Spielern spielen eigtl nur wir und der Clubb. Dementsprechend bescheiden sind dann auch jeweils diese Spiele.


Morales spielt meiner Meinung nach im zentralen Mittelfeld eher den box-to-box Part und Ronny ist leider insgesamt zu defensivschwach für diese Rolle.

Ich hab Knoll zu wenig spielen sehen, um mir da ein abschließendes Urteil zu bilden, wäre schön wenn mich einer aufklären könnte ob er die Rolle des Spielgestalters langfristig erfüllen kann(von den Ansätzen auf jeden Fall ein möglicher Kandidat mMn).

Dem Grundtenor deines Beitrags pflichte ich bei, dennoch wird ohne Abgänge im ZM wohl kein Neuer verpflichtet werden.

Zusätzlich möchte ich bitten bei jeglicher Taktikdiskussion die geringe Spielintelligenz unserer Spieler(hauptsächlich sind hier die Außen gemeint) zu beachten. Einige taktische Ideen sind mit diesen nicht umzusetzen.

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A legend leaves the stage, Steven Gerrard, the beating heart of Liverpool Football Club
Taktiktisch |#636
22.01.2012 - 20:33 Uhr
Einfach mal darüber nachdenken:

Raffael und Lustenberger im ZM/DM

Lusti hat gegenüber Ottl und Niemeyer den in meinen Augen gößten Vorteil... er spielt schnell und direkt.

Würde aber heissen "Big Boss" Ottl :) und Kampfsau Peter auf die Bank.

Weitere Probleme (?) wer spielt die 10 oder 1 oder 2 Spitzen, die LM/RM Besetzung

Dazu ,egal in welcher Zentralen Besetzung, brauchen wir mMn defensivstärkere/risikoärmere LM/RM , die vor allen Dingen die Position halten, ballsicherer und zweikampfstärker sind, seltener Richtung Tor/ Mitte ziehen, öfters auch umsonst die Linie runter bzw. in/vor dem Strafraum kreuzen und fleissig beim Doppeln/ Verschieben helfen.

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Wir sind so wie wir sind, das Berliner Sorgenkind!

Man sollte sich gegenseitig nach oben heben, nicht runter ziehen....
Taktiktisch |#637
22.01.2012 - 20:40 Uhr
Idealerweise besteht das defensive Quadrat aus zwei modernen Innenverteidigern die ein Spiel aufbauen können und zwei „6ern“ die Spielmacher Qualitäten besitzen. Die Innenverteidiger sollten auch als „6er“ spielen können und die „6er“ auf der „8“ oder noch offensiver.

Der Kader von Hertha BSC besitzt einen Innenverteidiger auf den das zutrifft. Janker. Und einen Defensiven Mittelfeldspieler. Lustenberger. Hubnik, Mijatovic und Franz sind Abwehrspieler der alten Schule. Im Mittelfeld hat verfügt der Kader mit Niemeyer über einen „6er“ der aber kein „8er“ ist und mit Ottl über einen „8er“ der kein „6er“ ist.

In der bisherigen Saison wurde fast immer mit zwei „alten“ Innenverteidigern und einem „6er“ und einem „8er“ gespielt. Folglich kam aus diesem Quadrat so gut wie kaum etwas für den Spielaufbau. Dabei sind Spieler die leicht umgeschult werden könnten im Kader vorhanden und wurden in der Vergangenheit auch schon auf den jeweiligen Positionen eingesetzt.

In der Innenverteidigung hat Niemeyer schon bei Werder Bremen und davor bei Twente Enschede gespielt. Lustenberger wurde von Favre auf der Position ausprobiert und Morales soll in einigen Testspielen innen verteidigt haben. Es würde für den Anfang schon reichen wenn man einen modernen Innenverteidiger auf dem Feld hat.
Im Mittelfeld hat letzte Saison Babbel Raffael als „6er“ ausprobiert.

Wie letztendlich die personelle Lösung aussieht ist schwer zu sagen, es gibt viele Varianten. Fakt ist aber, dass etwas getan werden muss.

Im Sommer läuft bei Eintracht Frankfurt der Vertrag von Pirmin Schwegler aus, der den modernen „6er“ sehr gut verkörpert.

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Fußball ist ein System von 22 Elementen, bestehend aus zwei Subsystemen von jeweils elf Elementen, das sich innerhalb eines vorgegebenen Raumes bewegt und einer Reihe von Einschränkungen unterworfen ist. Sind beide Subsysteme leistungsgleich, muss das Ergebnis ein Unentschieden sein. Ist eines stärker, müsste es gewinnen.
Die Leistungsfähigkeit eines Subsystems ist größer als die Summe der Elemente aus denen es besteht. Es geht weniger um Individuen als die Verbindung zwischen ihnen.
Taktiktisch |#638
22.01.2012 - 20:48 Uhr
Zitat von Donhelli:
Einfach mal darüber nachdenken:

Raffael und Lustenberger im ZM/DM

Lusti hat gegenüber Ottl und Niemeyer den in meinen Augen gößten Vorteil... er spielt schnell und direkt.

Würde aber heissen "Big Boss" Ottl :) und Kampfsau Peter auf die Bank.

Weitere Probleme (?) wer spielt die 10 oder 1 oder 2 Spitzen, die LM/RM Besetzung

Dazu ,egal in welcher Zentralen Besetzung, brauchen wir mMn defensivstärkere/risikoärmere LM/RM , die vor allen Dingen die Position halten, ballsicherer und zweikampfstärker sind, seltener Richtung Tor/ Mitte ziehen, öfters auch umsonst die Linie runter bzw. in/vor dem Strafraum kreuzen und fleissig beim Doppeln/ Verschieben helfen.


Tor: Kraft; Abwehr: Kobiashvili, Niemeyer, Hubnik, Lell; Defensives Mittelfeld: Raffael, Lustenberger; Offensive Flügel: Ronny, Ebert; Hängende Spitze Ramos; Angriff: Lasogga.

Und wehe Ebert und Ronny ziehen nach innen oder verschleppen das Tempo und halten den Ball zulange. Das mit dem Tempo und den Ball halten gilt auch für Raffael.

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Fußball ist ein System von 22 Elementen, bestehend aus zwei Subsystemen von jeweils elf Elementen, das sich innerhalb eines vorgegebenen Raumes bewegt und einer Reihe von Einschränkungen unterworfen ist. Sind beide Subsysteme leistungsgleich, muss das Ergebnis ein Unentschieden sein. Ist eines stärker, müsste es gewinnen.
Die Leistungsfähigkeit eines Subsystems ist größer als die Summe der Elemente aus denen es besteht. Es geht weniger um Individuen als die Verbindung zwischen ihnen.
Taktiktisch |#639
22.01.2012 - 21:32 Uhr
Zitat von Donhelli:
Einfach mal darüber nachdenken:

Raffael und Lustenberger im ZM/DM

Lusti hat gegenüber Ottl und Niemeyer den in meinen Augen gößten Vorteil... er spielt schnell und direkt.

Würde aber heissen "Big Boss" Ottl :) und Kampfsau Peter auf die Bank.

Weitere Probleme (?) wer spielt die 10 oder 1 oder 2 Spitzen, die LM/RM Besetzung

Dazu ,egal in welcher Zentralen Besetzung, brauchen wir mMn defensivstärkere/risikoärmere LM/RM , die vor allen Dingen die Position halten, ballsicherer und zweikampfstärker sind, seltener Richtung Tor/ Mitte ziehen, öfters auch umsonst die Linie runter bzw. in/vor dem Strafraum kreuzen und fleissig beim Doppeln/ Verschieben helfen.


Das ist ganz einfach:

Man verlagert die 10 auf die 6, so wie es fast alle erfolgreichen Teams machen.
Raffa wieder wie in Liga 2 aus der Tiefe kommen lassen (aus der Doppelsechs) und am besten vor ihn Ramos stellen als 9,5. Der kann dann selbst den Abschluss suchen oder im Doppelpass mit Raffa für Gefahr sorgen. Raffa mit dem Spiel vor sich ist gefährlicher als Raffa mit minimalem Abstand auf die gegnerische Doppelsechs...
Raffas Defensivverhalten hat sich so stark verbessert, dass man diese Option auf jeden Fall gehen kann und neben ihn würde ich Niemeyer stellen als "Abfangjäger" falls der Gegner kontert. Niemeyer rein defensiv eingesetzt, ist sicherlich besser als die "halbgare" Version, die er jetzt spielt, wo er sich mit Ottl abwechselt, wer den Ball in der Vorwärtsbewegung verliert...

Auf den Flügeln würde ich es mal mit Ronny auf links (stur an der Linie kleben!!!) und Lusti auf rechts versuchen. Er hat die läuferischen Fähigkeiten genauso wie das spielerische Verständnis für diese Position. Außerdem wäre es ein Vorteil, dass er aus der Defensive kommt und so sich mit Lell abwechseln könnte.
Auf der Bank bringt er uns nichts, aber er wäre sicherlich eine Verbesserung zu Ebert. Und warum sollen nicht auch unsere "hochtalentierten" Leute "umgepolt" werden. Bei Raffa hat es in der letzten Saison auch geklappt.

Also meine Aufstellung würde so aussehen:


------------------------Kraft--------------------------
-------------------------------------------------------
Lell------Hubnik------------------Janker-------Kobi
-------------------------------------------------------
------Niemeyer("6er")--------Raffa("8er")--------
-------------------------------------------------------
Lusti-------------------------------------------Ronny
----------------------Ramos(9,5)--------------------
-------------------------------------------------------
-----------------------Lasogga-----------------------

Wo wir uns alle einig sind, dass wir spielerisch mehr machen müssen und so hätte man im Mittelfeld zumindest 3,5Spieler (Raffa, Lusti, Ronny + ramos (0,5)), die auch zu einem "kreativeren" Spiel beitragen könnten, ohne dass man die gesamte Defensive entblößt!

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Alex Zanardi & Ayrton Senna G.O.A.T.!
Taktiktisch |#640
22.01.2012 - 21:38 Uhr
Zitat von Bertel:
Zitat von wacken:
Solange wir mit keiner anderen Aufstellung im DM agieren oder aber die grundelgende Taktik ändern, werden wir solche Spiele wie gestern immer wieder sehen, um nicht zu sagen immer, wenn der Gegner uns keine Räume gibt. Das ist ja inzwischen vollkommen offensichtlich, deswegen bin ich auch zunehmend darüber verärgert, dass man da nicht reagiert. Gerade jetzt, mit dem Fehlen von Raffael konnte dieses System gegen einen defesiven Gegner nur scheitern.

Wir werden weiterhin auswärts gute Spiele zeigen, gerade bei den spielstarken Mannschaften und mit Raffael an Bord. Aber solange man an der Besetzung des DM's nichts ändert, wird man mindestens genauso oft solch uninspiriertes Gekicke sehen wie gestern. Uns fehlt es an allen Ecken und Enden an einem DM, der spielstark ist.

Und man kann den Spielern ja nichtmal einen großen Vorwurf machen. Niemeyer konnte das noch nie, hat aber auch andere Aufgaben. Ottl soll es können, hat es aber de facto noch nie gezeigt, auch wenn er gestern noch zu den "besseren" gehörte. Dennoch ist er das komplette Gegenteil von kreativ oder spielstark. Lustenberger könnte eine Verbesserung darstellen, aber er ist halt auch nicht der Typ, der von hinten ständig Impulse setzen kann. Er antizipiert sehr gut und spielt auch sehr intelligent, würde uns demnach mMn auch helfen, aber die spielerischen Probleme wird er nicht lösen können.

Hier muss man im Sommer nachbessern, wir haben zwar haufenweise DMs, aber kein einziger eignet sich wirklich für den offensiveren Part. Man muss sich jetzt i-wie durch die Saison schleppen und hoffen, dass Raffa gut drauf ist, wenn er wieder an Bord ist. Oder Skibbe zieht irgendjemanden auf diese Position, der dort überraschen könnte. Möglicherweise Ronny oder Morales. Solange sollte man aber zumindest Lustenberger spielen lassen, der wird die Probleme zwar nicht lösen, aber zumindestens am ehesten für eine Verbesserung sorgen.

Man muss sich ja nurmal im Tabellenkeller umschauen. Nahezu überall wird inzwischen 4-2-3-1 gespielt und nahezu jeder Verein hat dort zumindest einen Spieler auf der Doppel 6, der etwas über Spielmacherqualitäten verfügt. Sei es nun ein Tiffert, ein Schuster oder gar ein Rincon. Mit 2 so defensiv ausgerichteten Spielern spielen eigtl nur wir und der Clubb. Dementsprechend bescheiden sind dann auch jeweils diese Spiele.


Morales spielt meiner Meinung nach im zentralen Mittelfeld eher den box-to-box Part und Ronny ist leider insgesamt zu defensivschwach für diese Rolle.

Ich hab Knoll zu wenig spielen sehen, um mir da ein abschließendes Urteil zu bilden, wäre schön wenn mich einer aufklären könnte ob er die Rolle des Spielgestalters langfristig erfüllen kann(von den Ansätzen auf jeden Fall ein möglicher Kandidat mMn).

Dem Grundtenor deines Beitrags pflichte ich bei, dennoch wird ohne Abgänge im ZM wohl kein Neuer verpflichtet werden.

Zusätzlich möchte ich bitten bei jeglicher Taktikdiskussion die geringe Spielintelligenz unserer Spieler(hauptsächlich sind hier die Außen gemeint) zu beachten. Einige taktische Ideen sind mit diesen nicht umzusetzen.

In der U20 hat Knoll immer den gewünschten Part gespielt, er hat ein sehr hohes Spielverständnis, ist immer auf der Höhe um eine Anspielstation zu bieten, das ist schonmal ein sehr wertvoller Aspekt.
Sein Auge ist außerdem auch super, bevor er den Ball bekommt scheint er das Feld abzuscannen und schaut dann nochmal kurz runter um den Ball anzunehmen, die langen Bälle, Flankenwechsel und Steilpässe waren im Spielaufbau ganz entscheident, das hat schon an Schweinsteiger erinnert.
Denn zusätzlich zu dieser Spielerischen Qualität bringt er eine sehr starke Physis mit, ist im Zweikampf sehr Robust und kann den Ball gut abschirmen.
Einen Bums aus im Linken hat er auch, also von den Anlagen her ist alles gegeben, langsam ist er auch nicht unbedingt.
Wenn man ihn richtig fördert könnte man den nächsten Spieler a la Boatengs rausbringen, da bin ich mir ziemlich sicher.
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