Sandro Wagner (Cheftrainer)

Definitiv trotzdem gibt der Podcast mit den Kroos Brüdern am Anfang ein paar interessante Eindrück in die Arbeit bei Unterhaching. Kann. Man echt empfehlen.

Wer nicht die Zeit hat: Er thematisiert in Bezug auf Haching die katatrophale Stimmung im Verein zu Beginn, dass er gefragt wurde vom Manni und Spielern ob er nicht den Trainer bei den Herren machen will und die Schwierigkeit für U19-Spieler im harten "Drecksack"-Alltag in Regionalligespielen.
Und sonst größtenteils wie er eigentlich nun nach den Jahren erkannt hat, was für ein Sturkopf er war und wie er viel Potenzial verschenkt hat, weil er hier und da noch zu weich in der Birne war.

Wie bei allen seinen Interviews denke ich, dass er mit diesen Einsichten für ein junges Team wie das unsere menschlich ein Glücksgriff ist, wenn er das auch so umsetzen kann mit den Jungs.

Ich würde gerne folgenden Ausschnitt aus dem Aubstadt-Spiel aufgreifen:


Vor etwas mehr als einem Jahr spielten wir gegen Eltersdorf, die aufgestiegen waren und kamen nur zu einem Sieg, weil Joker Porta es als einziger schaffte Gegenspieler auszudribbeln. Dies war der Start einer lang währenden Diskussion oder Mashigo, Ehlich oder auch die Zukunft von Richter auf hinten links, die stagnierten und spielerisch der Kader nicht viel hergab zu dem Zeitpunkt.
Somit ist die Taktik, auch mal hoch und weit zu spielen und das volle Pressing mit kurzen Umschaltwegen zum Tor die richtige, logische Konsequenz aus den Möglichkeiten, die damals gegeben waren.

Wir kommen damit nun auch gegen gut stehende Gegner wie Aubstadt oder auch im Spiel gegen Heimstetten an die Grenzen, da wir nicht so schnell nachschieben können wenn wir den perfekten Umschaltmoment verpassen und weiterhin uns schwer tun, Gegenspieler per Doppelpass oder Dribbling auszuspielen. Das wird aktuell aber wesentlich besser. Ehlich hat letzte Saison einen großen Schritt gemacht, ist nun aber als RV in eienr ganz andern Position. Mashigo hat den Sprung gemacht, davor schwächelt Porta etwas und mit Maier und Krattenmacher haben wir nochmal ganz neue Möglichkeiten bekommen.

Das Spiel gegen Bayern 2 hat nun auch gezeigt, wir können endlich während dem Spiel unsere Taktik anpassen. Manche erinnern sich noch an die Auftritte mit 3er-Kette und dann doch 4er-Kette, wo Systemveränderungen katastrophal endeten. Nun ist zwar die Aufstellung gleich, aber wir können endlich das Spielverhalten wechseln.
Persönlich sehe ich immer im Pressing hinten in der Viererkette oder dann beim Umschalten vorne im OM Löcher. Gewinnen wir z.B. rechts vorne den Ball, sind schnelle Seitenwechsel meist nicht möglich, weil z.B. Lamby noch zu sehr draufgeschoben hat um die Anspielsituationen zu nehmen. Rennt er nun los um Platz zu nutzen und wir gewinnen den Ball nicht sicher, ist die Lücke hinten groß und aktuell klingelt es meist noch. Ein anderer kann den Platz links aber nicht nutzen, weil der LM eingerückt ist zum OM, ebenso um Anspielstationen zuzustellen. Daher ja auch das System mit zwei Spitzen, für das Pressing, wobei Hobsch und Fetsch noch nicht harmonieren, kann ja noch kommen.

Nun wird es kompliziert. Der zweite Stürmer tut uns beim Pressing richtig gut, auch gegen Bayern gut zu sehen in Halbzeit eins. Wechselt man auf das System Hain/Bigalke, also einem OM bzw. hängende Spitze muss der entweder noch mehr laufen oder wir verlieren das Pressing. Gegen gut stehende Gegner ist das Pressing hilfreich, aber die Überzahl mit Mittelfeld noch besser, weil wir den Ball übe mehr Fläche laufen lassen können. Das würde ich persönlich gerne einmal in der Umsetzung sehen, was sich wie ergibt. Maier wäre mit seiner Passsicherheit genial für die Position, Mashigo und Ehlich daneben, Westermeier und Stiefler dahinter, ggf. Welzmüller.

Wir werden sehen, was es als nächstes System im Köcher gibt von unserem Trainer, aber wir haben nun das Potenzial, da etwas mehr Varianz zu erzeugen. Vor einem Jahr gab es das alles noch nicht und das aktuelle System, was darauf geboren wurde, ist schonmal eine gute Grundlage.

Sandro Wagner, Hachings Cheftrainer (war am 8. 10. 22) zu Gast im aktuellen Sportstudio.

Die Sendung kann (konnte) ab 23 Uhr im ZDF oder unter folgendem Link verfolgt werden:
https://www.zdf.de/sport/das-aktuelle-sportstudio/das-aktuelle-sportstudio-vom-8-oktober-2022-100.html

An der Torwand gelang im KEIN Treffer - ob das beim Team - und beim Verein gut angekommen sein dürfte,
wer weiß...

Interessant war es - aus meiner Sicht - trotzdem !

.

Gestern im Sportstudio war ja auch Thema, dass Sandro Wagner ZDF-Experte bei der WM sein wird.
Im Gegensatz zur ersten bis dritten Liga macht die Regionalliga während der WM keine Pause.
Wenn ich richtig gerechnet habe, wird der Trainer bei drei Spielen fehlen, u.a. gegen Burghausen.
Ich würde gerne mal Eure Meinung dazu hören:
A) Er sollte sich auf sein Traineramt konzentrieren und so einen Nebenjob nicht annehmen
B) Wir können froh sein, in der Regionalliga einen Trainer zu haben, der als Experte zur WM eingeladen wird
Was meint Ihr? Ich bin ja eher bei A)

Ich komm nur auf ein Spiel, Burghausen. Er soll ja erst am 27.11. einsteigen. Trotzdem bisschen unangenehm...

Schöner wär's anders, aber ich denke, auf die Art ist es ein halbwegs erträglicher Kompromiss. Blöd halt, dass es Burghausen ist. Gegen Rain hätt ich gesagt "soll's halt Kasparetti richten". Aber wenn das Ding in die Binsen geht und am Ende 3 Punkte fehlen, wird's seltsam schmecken...

Ich finde das geht gar nicht, auch wenns nur 1 Spiel ist. Wenn man die Verantwortung füre eine Mannschaft hat muss das auch die oberste Priorität sein. Seine Einsätze sind da eh schon zu oft und nicht immer zu günstigen Zeitpunkten.

Als Bundesligatrainer... ja , auf jeden Fall.
Als 4. Ligatrainer ... Naja. Da stuf ich die Möglichkeit bei ner WM zu arbeiten schon höher ein, als bei einem Regionalligamatch auf der Bank zu sitzen.
Und denk , dass wurde a mit Schwabl bei der Verpflichtung abgeklärt.

Ich find es ned dramatisch.. und gegen Wacker verlieren wir eh ... oder dieses mal vielleicht grad deswegen nicht

Wenn er da als Trainer oder so arbeitet ok. Wenn er aber einfach nur im Fernsehstudio schlau daher redet, dann macht ihn das vielleicht medial besser, aber was fussballerische Expertise angeht eher nicht. Wenn man als Trainer hoch hinaus will, was ja sein erklärtes Ziel ist, dann muss man da auch mit allem dabei sein. Und wenn es wie bei uns um die Existenz eines Vereins geht, machen die einzelnen Termine eventuell schon einen großen Unterschied. Ist zumindest meine Meinung.

Naja, im "Sportstudio" hat er ja auch erklärt, dass er den Austausch mit Spielern und die Perspektive der Medien durchaus als lehrreich sieht. Ist natürlich in erster Linie Rechtfertigung, aber ein Funken Wahrheit ist sicher dran.

Der Punkt ist, und das müssen wir wohl mit Für und Wider akzeptieren: SW hat hier angefangen mit dem Ziel, in absehbarer Zeit weitere (große) Karriereschritte zu gehen. Dafür ist die WM natürlich objektiv sinnvoll. Die Frage ist aus Hachinger Sicht ist (und war es sicher auch für Manni Schwabl bei Aushandlung des "Deals"): Nützt uns ein 90%-Wagner mehr als die für die SpVgg bezahlbare 100%-Alternative?

Das ist natürlich Spekulation, faktenbasierte Antwort unmöglich. Ich würde aber dazu tendieren zu sagen, "ja, das nützt mehr". Da zählen dann auch "Soft-Faktoren" wie SW als Pull-Faktor in Spieler-Verhandlungen oder mediale Präsenz dazu.

Abgesehen davon gehe ich davon aus, dass Kasparetti seine kommunikativen Fähigkeiten in der Team-Ansprache voll ausspielen wird: Nach einem Warmlaufen mit zwei Bänderrissen, einem schmerzhaften Zusammenprall mit den Köpfen und drei Absenzen wegen einer Fahrgemeinschaft im Stau wird er "die beste Vorbereitung aller Zeiten" sowie "einen weiteren großen Schritt nach vorne" preisen. Die Mannschaft wird dann nicht anders können, als Wacker vom Platz zu fegen. Insofern: Alles tutti!