Lucien Favre [Trainer]

Die Frage ist doch viel mehr, was man sich von den PKs erwartet.
Zunächst einmal: Das sind Spieltags-PKs und als solche sind sie auch angekündigt. Wenn ein Journalist auf die Idee käme, Fragen zur Transferpolitik zu stellen, Wasserstandsmeldungen bzgl. sich anbahnender Transfers oder etwaige Vertragsverhandlungen zu stellen, dann wird er im Idealfall auch genau darauf hingewiesen: Darum geht es nicht bei Spieltags-PKs.
Dass Journalisten bei unpassenden Fragen direkt der zukünftigen PKs verwiesen werden, ist ebenfalls Humbug. Es gibt und gab immer mal wieder Fragen, die "unpassend" waren. Einige haben sogar immer dieselben Fragen gestellt und haben dementsprechend immer dieselben Antworten bekommen.
Trotzdem wurden sie immer wieder reingelassen und die Fragen wurden auch trotzdem gestellt (also nix mit vorher gefiltert).
Btw: Wenn man Fragen filtern in der Vergangenheit "filtern" wollte, hat man es i.d.R. komplett transparent zu Beginn der PKs gemacht. Dort gab es häufiger den Hinweis à la: "Wir wissen, dass Thema XY, derzeit ein heiß diskutiertes Thema ist, allerdings können wir Ihnen im Vorfelde sagen, dass wir uns in dieser PK nicht zu diesem Thema äußern werden und bitten von diesbezüglichen Fragen abzusehen".
Ich finde es aber auch befremdlich, wenn man sich über das unprofessionelle Verhalten der Bayern in dieser Transferphase belustigt, dann aber auf Fragen hofft, die selbige unprofessionelle Antworten provozieren sollen. Wobei unsere Veranwortlichen sich da in der Vergangenheit als wesentlich geschickter erwiesen haben.

Dass auf Spieltags-PKs (vor allem vor dem Spiel) nie ins Detail bezüglich taktischer Ausrichtung und/oder taktischer Analyse des Gegners gegangen wird, sollte allerdings genauso klar sein.
Gerade nach dem Spiel gab es dann aber immer wieder einmal interessante Analysen bezüglich des Spiels. Das war vor allem unter Klopp so (PKs unter den letzten Trainern habe ich weitaus seltener verfolgt).
Klar war Klopp geschickt genug, um nichts zu sagen, wenn er es nicht wollte. Wenn die Fragen aber gut waren und er zukünftigen Gegnern damit keinen großen taktischen Vorteil verschafft hat, hat er aber auch gerne zu interessanteren Analysen ausgeholt.

Aber scheinbar gehen hier viele mit völlig falschen Erwartungshaltungen an die PKs ran. Vor allem seit Klopp scheint jeder auf besonders unterhaltsame PKs z hoffen.
Und ansonsten verlangt man von unseren Verantwortlichen offensichtlich Internas, Wasserstandsmeldungen oder zumindest interpretierbare "Reaktionen" zu bekommen und auf der anderen Seite ein professionelles Verhalten. Dass sich diese beiden Erwartungshaltungen widersprüchlich gegenüberstehen, wird gerne übersehen.

PS: Wenn unsere Verantwortlichen sich zu Sancho, vollzogenen Transfers oder anderen Themen äußern wollen, werden sie den Weg schon selbst zu der Presse finden. Oder aber sie warten auf die nächste Gelegenheit, in der die Presse wieder den Weg zu ihnen findet und es weniger Offtopic ist, als auf einer Spieltags-PK. Wir sind ja mittlerweile groß und interessant genug, dass die Verantwortlichen auf eine solche Gelegenheit nicht allzu lange warten müssen.

Ich will während dem Spiel nichts gesagt haben, solche Spiele sind es letztendlich die man gewinnen muss.
Wie sagte es Peter Bosz am Wochenende? „Pro Saison hast du 3-4 richtig schlechte Spiele, wenn man sie dann gewinnt kann man sich nicht beschweren“.
Das trifft heute wohl den Nagel auf den Kopf, hauptsache drei Punkte.

Ich hoffe nur, dass man nun ENDLICH gegen die kleineren Teams der Liga dauerhaft auf ein 4-1-4-1 setzt und nächsten Samstag nicht schon wieder mit Weigl - Witsel beginnt.
Brandt im Zentrum war heute der Schlüssel zum Erfolg, auf Anhieb hatte auch Sancho mehr Freiheiten.

Eine Sache die ich bei Favre nicht mag, dass er wirklich immer erst so spät wechselt. Vor der 65. Minute geht da eigentlich nie was. Ich meine, was bringt die beste Ersatzbank, wenn man die Spieler immer nur die letzten 25 Minuten nutzt.

Hat Favre in seiner BVB-Karriere jemals schonmal in der Halbzeit gewechselt? Oder in der 55. Minute?

Heute ist es wieder gut gegangen, da haben 25 Minuten mit Brandt gereicht, um die Angelegenheit zu drehen.

Verstehe einfach nicht, warum man immer erst den Schuss vor den Bug braucht, bevor man mal Vollgas gibt..
Gegen Köln war doch komplett klar, was da heute auf einen zukommt und dann tritt man dermaßen passiv auf und lässt sich abkochen wie ne Schülermannschaft....

Ich hoffe inständig, dass man daraus seine Lehren zieht und gegen Union von Anfang an im 4-1-4-1 bzw 4-2-3-1 mit Brandt neben Witsel richtig Druck macht und sich das nicht erst wieder so passiv und zurückhaltend anguckt..
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Dextro09 am 23.08.2019 um 22:32 Uhr bearbeitet

Das 4231, mit Doppel-6, ist für unseren Kader ein fürchterliches System. Das kannst du eigentlich nur effektiv mit einem echten 8er ala Gündogan spielen, sonst kommt da spielerisch einfach deutlich zu wenig.

Dieser Spielertyp fehlt uns einfach, und es wurde in der Transferperiode da anscheinend auch kein Fokus darauf gelegt, also versteh ich nicht warum Favre so stur an dem System festhält... man hatte den ganzen Sommer, das 4141 oder 433 einzustudieren.

Wenn das weiter so läuft und der Kerl nicht sofort suspendiert wird, überleb' ich diese Saison nicht, dat hält die Pumpe nicht auf Dauer aus.

Gute Wechsel Coach, aber bitte demnächst von Anfang an den Aggro Modus und nicht dieses flockige Wattebäuschchen hin und her Geschiebe.

Im großen und ganzen kann ich Favres Fussball verstehen und auch nachvollziehen. Bis auf das fehlende Pressing finde ich seine Arbeit auch gut und man erkennt auch seine Handschrift.
Ich glaube allerdings einfach nicht dass wir mit der Art von Fussball groß was reißen werden, was Titel betrifft. Ich wünsche mir da einfach eine aktivere Spielweise besonders gegen den Ball. Das Ballbesitzspiel hat nach der Umstellung aufs 4141 heute dann auch wieder recht gut funktioniert.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Diama am 23.08.2019 um 22:48 Uhr bearbeitet

na hat ja nicht lange gedauert bis die ersten nach dem 4-1-4-1 schreien.
Übrigens, es macht einen feinen Unterschied ob der Gegner 110% (Köln die ersten 60 Minuten gegen das 4-2-3-1) oder 90% (Köln die letzten 30 minuten gegen das 4-1-4-1) Gas gibt.
Übrigens, ist euch aufgefallen wie oft Brandt in diesen 25 Minuten den Ball im Zentrum verloren hat? Stellt euch das in der ersten Hälfte gegen einen fitten und auf Konter ausgerichteten Gegner vor.
Ich will ja gar nicht sagen, dass das 4-1-4-1 nicht besser ist, mir hat die neue Aufteilung auch besser gefallen. Aber einfach nach 30 Minuten gegen einen platten Gegner ein Urteil zu fällen und den Systemwechsel zu fordern, ist doch ziemlich einfältig.

Für Mut und von Beginn an voll aktive Spielweise fehlt Favre der Mut. Er ist ein totaler Sicherheits-Fanatiker, wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte man für diese Saison die Zielsetzung europäisches Geschäft ausgegeben und das spiegelt sich auch auf dem Rasen wieder.

Bin mal gespannt ob er gegen Union das 4-1-4-1 auspackt, aber noch wichtiger wäre eine aktive Spielweise mit einem geschlossenen Pressing. Leipzig hat Union letzten Sonntag zugeschnürt und weggeklatscht, Favre wird wohl wieder passiv die Räume zulaufen lassen, da kannst du dann auch mit 8 Angreifern spielen, das bringt garnichts.