Alles Gute, Kyriakos Papadopoulos!

Papa ist halt Papa – und Papa ist einzigartig.

Der Versuch einen Vergleich mit anderen Verteidigern herbeizuführen muss scheitern, wenn man nicht das Gesamtpaket in Betracht zieht. Fußballerisch hat er wohl nicht die Klasse eines Mathijsen. Sein Stellungsspiel und seine Antizipation sind nicht mit der von Van Buyten zu vergleichen. Und weiter zurück in die Geschichte zu schauen macht nach meiner Auffassung keinen Sinn, da sich die Anforderungen an Verteidiger auch über die Jahre und Jahrzehnte verändert haben. Er hat keine Spieleröffnung wie Hummels oder Boateng, er zieht nicht die Fäden von hinten heraus wie Willi Orban und er ist auch kein Per Mertesacker, der raumgreifend das Mittelfeld überbrückt. Er hat ein solides Kopfballspiel aber sicher nicht so stark wie z.B. Vestergaard.

Aber hey: Ist es nicht für uns aktuell viel wichtiger einen Innenverteidiger zu haben, der vielleicht nirgends absolut perfekt ist, dafür aber überall solides bis leicht gehobenes Bundesliganiveau verkörpert? Ich denke wir haben mit Papadopoulos den besten Verteidiger den wir für unsere Verhältnisse bekommen konnten. Selbst der Abgang von Tah wird erträglicher, wenn man mal davon absieht, dass Tah vielleicht eine bessere Rendite versprochen hätte, während wir für Papa tief in die Tasche greifen mussten. Von den fußballerischen Leistungen hingegen, sehe ich Tah nun nicht weit vor Papadopoulos.

Papadopoulos ist schon ein besonderer Verteidiger. Sein Ehrgeiz und Einsatzwille sind unnachahmlich. Ich habe schon häufiger die Augen geschlossen, wenn er mit mehreren Metern Anlauf zur Grätsche ansetzt und damit zeigt, welche ein perfektes Timing er in solchen Situationen besitzt. Auch dieses Timing ist ein Talent. Da kann man sicherlich dran feilen und trainieren, aber ein Stück weit muss einem Spieler dieser Instinkt wohl mit in die Wiege gelegt werden. Damit macht Papa einiges wett. Wenn das Stellungsspiel mal nicht einhundertprozentig passt, ist er immer noch in der Lage, die Situation zu klären – er gibt nie auf.

Sein größtes Pfund ist aber die Mentalität. Die ist der Grund, warum ich ihn als einen der besten Transfers der letzten Jahre bezeichnen würde. Er füllt eine Lücke, die eigentlich größer ist als die, die ein einzelner Spieler füllen kann. Es wird immer darüber geschrieben, dass ein Spieler nicht nur fußballerisch in eine Mannschaft passen muss sondern auch vom Charakter. Wir haben in den vergangenen Jahren häufiger den Leader gesucht. Gerne auch noch mal mit dem Attribut „aggressive“ versehen. Wir hatten Behrami, wir hatten Spahic. Beide trugen wohl diese Eigenschaften in sich, aber auf andere Art und Weise. Papadopoulos ist ein „positive aggressive“ Leader. Er wandelt sämtliche Energien und Emotionen in positive Energie um.
Und das nicht nur um sich selbst zu pushen, sondern um die gesamte Mannschaft noch gleich mit zu nehmen.
Mir geht das Herz auf, wenn ich sehe, wie er Diekmeier den Rücken weichprügelt und dieser dann aufsteht und mit ihm abklatscht. Wie er Mathenia anfeuert und ihn nach jeder gelungenen Aktion feiert. Wie er den jungen van Drongelen pusht und motiviert. Es ist eine Augenweide und es springt bis aufs Publikum über. Ein Spieler, für den die Fans ins Stadion kommen. Mir kommt da noch die Szene in Erinnerung als Ito gegen Bremen ausgewechselt wurde und er das Publikum zu Standing Ovation ermuntert hat.

Der Wert von Papadopoulos geht weit über seinen rein fußballerischen Wert hinaus. Er ist in der Lage andere mitzunehmen, anzufeuern und besser zu machen indem sie alles aus sich herausholen. Was für ein Vorbild für unsere Jungs. Was würden Arp, Ito, Janjicic, Waldschmidt wohl über Papa sagen? Ich denke sie schauen gerne auf ihn und lassen sich gerne von seiner Leidenschaft anstecken.

Dass er selber erst 25 Jahre jung ist vergisst man manchmal. Die Showspieleinlage im Köln Spiel war sicherlich keine Meisterleistung aber auch solche Fehltritte gehören wohl manchmal zu einer Entwicklung.

Für mich ist Papa das Beste was für den HSV derzeit auf dem IV Markt erreichbar ist. Ich hoffe er bleibt gesund. Ich klopfe jedes Mal auf Holz wenn wir über seine Gesundheit schreiben und erschrecke regelmäßig wenn sein Thread oben auftaucht.

Polkateddy hat das gut beschrieben: „Papadopoulos ist der heimliche Kapitän.“ Ich würde es noch ergänzen um: „Er ist das Herz unserer Mannschaft.“

Ein sehr toller Beitrag, den ich zu 1887% zustimmen kann.

Ich war gestern im Stadion und auf dem A-Rang anzutreffen und konnte sehr deutlich mal die Spieler bei der Spielvorbereitung analysieren.

Für mich sehr beeindruckend, wie der Papa zu Pollersbeck gegangen ist, der als Ersatztorwart da beim Warm machen ja etwas außen vor ist., zudem wirkte er auch etwas lethargisch/angeschlagen ob der letzten medialen Ereignisse. Er redete mit Ihm, sah mir nach aufbauen aus.
Des Weiteren habe ich Ihn dann mit ARP und Wood reden sehen. Ich bin mir fast sicher, dass er ihnen Tipps mit auf den Weg gegeben hat.

Allgemein ist aufgefallen, dass er sich um alle kümmert, aufbaut, zusammensch.... wenn nötig und pusht. Er ist ein wirklicher Leader und ich habe immer das Gefühl, dass er Alles gibt. Ich freue mich, dass er bei uns ist und hoffe er bleibt uns noch lange gesund und munter erhalten, habe schließlich ihn auf meinem Trikot drauf
Dieser Beitrag wurde zuletzt von HSV-FAN1983 am 27.11.2017 um 10:01 Uhr bearbeitet

Ist er ein wichtiger Transfer? Absolut! Habe ich bessere Verteidiger beim HSV gesehen? Absolut! Frank Rohde, Hoogma, Daniel Van Buyten, Khalid Boulahrouz und einige mehr. Vielleicht kann er sich da ja demnächst einreihen...

Ein richtig toller Beitrag, vielen Dank dafür @mawibo

Was bei dieser Emotionalität jetzt gerade nach dem tollen Sieg gestern ein wenig untergeht, ist jedoch dieses ich nenns mal "Schuldzuweisen" wenns dann mal nicht klappt wie eben Gegentoren.

Da Papa ja so ein Heißsporn ist und er wenn's läuft gut motivieren und loben kann wenn in der Defensive wichtige Tacklings oder Paraden gemacht wurden, muss man eben auch ansprechen, dass er nach Gegentoren i.wie sehr vorwurfsvoll mit den anderen umgeht zumindest sagt seine Körpersprache das aus (was ich vom TV aus gesehen habe). Wenn er hier noch ein wenig positiver und aufbauender wäre, wäre er für mich der Kapitän wie er im Buche steht.
Für ihn ist diese Emotion total wichtig in seinem Spiel und er braucht diese auch denke ich um an seine Topleistungen ran zu kommen, aber nicht nur für die Gegenspieler, sondern sicherlich auch für einige Mitspieler kann dieser Vulkan doch sehr einschüchternd wirken. Beim Gegner okay, beim Mitspieler eher nicht so hilfreich, wenn dann jmd wie Papa da ist, der dich nach deinem Fehler noch tadelnd angeht. Den einzigen, den er hier gern positiv erziehen darf wäre Kostic, der mit seiner Gestik nach nicht gelungenen Aktionen immer wieder ein Bild abgibt, das mir nicht gefällt und sicherlich auch vielen in der Mannschaft nicht.

Wie die Optik doch täuschen kann...

Papa hat lt. Datenbank heute gerade mal 23% seiner Zweikämpfe gewonnen....wenigstens die Richtigen.

Bis auf 2 Pässe ins Mittelfeld, wieder unglaublich stark heute. Hatte man am Anfang noch die Sorge, das sein Knie nur zwei Spiele am Stück hält, hat er bis auf ein Spiel, alles mitgemacht. Außerdem hat er ein sagenhaftes Auge für Flanken in den Strafraum.

Dreimal Holz. In den letzten Jahren unser mit Abstand stärkster IV. Obwohl Mavraj das mittlerweile auch wieder stark macht.

Ich finde auch, dass Papa / Mavraj ein unfassbar starkes IV-Duo ist.

Ihre Schwäche (mangelnde Geschwindigkeit) machen sie in der Regel durch gutes Stellungsspiel wieder wett.

Für mich war Papa heute der MVP... dass er nur 23% seiner Kämpfe gewonnen hat, erschreckt mich aber etwas. Es sah optisch komplett anders aus.

Papa ist eklig, ich will mir gar nicht vorstellen gegen ihn in einem Spiel antreten zu dürfen. Aber genau das macht ihn für uns so wichtig. Er findet die richtige Balance zwischen emotionaler Aggressivität und spielerischer Aggressivität. Dabei schlägt er das eine oder andere Mal über die Stränge, das muss man halt hinnehmen. Ich möchte ihn nicht missen und wenn selbst Gomez sich über ihn beschwert... ein größeres Kompliment kann man eigentlich nicht bekommen.

Das Foul an ihm war trotzdem gelb bzw. rot und damit eine Tätlichkeit, hat Gomez ja selbst zuegegeben.

@Ceddo90 Ich will ihn jetzt nicht über alles loben, aber ich glaube dieser Wert kommt deswegen zu stande, weil er entweder zur Grätsche ansetzt (fast immer mit Erfolg) oder er den Ball vor allen anderen klärt (somit kein Zweikampf zustande kommt). In Laufduellen zieht er meistens den kürzeren. Was aber auch nicht weiter schlimm ist, da er den Gegenspieler nur beschäftigen soll bis alle in Position sind.