Ist Sascha Hildmann noch der Richtige?

18.08.2019 - 14:48 Uhr
Zitat von M4rc1n

Mir fehlt hier ein Stück weit die Behandlung der Frage nach dem "Warum?".

Warum wird hier Sascha Hildmanns Kopf gefordert?
Warum gibt es diese sportliche Situation überhaupt?
Warum überlegt man nicht viel eher, wie man Hildmann, oder neutral formuliert "das Trainerteam", besser unterstützen kann?

Ich kann meinen Post von letzter Woche nur nochmal betonen:
Ich glaube an keine Trendwende durch einen Trainerwechsel, solange auf allen Ebenen unkontrolliertes Chaos herrscht und im ganzen Verein vom Fan bis zum Aufsichtsrat keine gemeinsame Linie drin ist.

Tauscht man den Trainer aus, wird das allerhöchstens einen kurzfristigen Effekt haben, der spätestens im Oktober wieder vorbei ist. Und warum? Tja...das wüsste ich auch gerne! Aber so lief es die letzten Jahre und mit jedem Jahr trieb der schleichende Absturz seine Wurzeln immer tiefer ins FCK-Fleisch hinein.

Warum haben Clubs wie Heidenheim, Osnabrück, Freiburg oder Sandhausen den Erfolg, den sie haben? Weil sie kleine Brötchen backen und hart dafür arbeiten. Warum haben wir ihn nicht? Weil wir zu wenig tun...auf allen Ebenen! Und Schuld soll der Trainer sein? Ich bitte euch...

Solange das "Warum" nicht identifiziert und abgestellt ist, wird auch Pep Guardiola hier scheitern und zwar krachend!


Natürlich sind die Probleme auf allen Ebenen nicht optimal für die sportliche Entwicklung. Doch hierin den Hauptgrund für die sportliche Talfahrt zu sehen, ist für mich überzogen.

Letztendlich kann man den sportlichen Bereich auch losgelöst von etwaigen Problemen in der Führung betrachten. Hildmann hat einen tauglichen Kader zur Verfügung und es hindert ihn sicherlich niemand von außen daran, das Optimum aus der Mannschaft herauszuholen.

Ich würde ehrlich gesagt gerne mal einen Guardiola oder Klopp als Trainer dieser Mannschaft sehen, allein um genau solche Stimmen verstummen zu lassen, die behaupten, dass unter den gegebenen Umständen "nicht mehr drin" sei. Ich bin mir sicher, dass ein Klopp die Energie unseres Stadions und der Fans in jedem Spiel von Beginn an ausnutzen würde.

Was mir zu kurz kommt ist, dass man seit Jahren eine "bloß nicht zu viel von den Profis erwarten" Mentalität entwickelt hat. Irgendwann kam man unter Kuntz auf die Idee, dass die Erwartungshaltung und der Druck auf die Profis zu groß sei. Seitdem versucht man fortwährend die Erwartungshaltung klein zu halten und eine Wohlfühloase für die Spieler zu schaffen.

Hierin liegt aus meiner Sicht der Grund für den Misserfolg. Schon Norbert Meier und Frontzeck waren eher lasch gegenüber den Spielern. Kritik an der Mannschaft wurde nicht gerne hingenommen, obwohl man von den Zielen Meilenweit entfernt war. Hildmann reiht sich hier perfekt ein. Man spricht auch bei 5 Punkten aus 5 Spielen, noch von "weitestgehend guten Leistungen". Die nackten Zahlen stehen aber leider für eine sportliche Katastrophe, die man sich auch eingestehen muss.

Mag sein, dass gewisse Aspekte im Spiel nicht katastrophal waren, aber wir sind hier im Profisport, in dem schlicht die Ergebnisse zählen. Das muss man auch den Spielern vorleben. Wenn ein Kühlwetter gegen Braunschweig aus 3 Metern das Tor nicht trifft, dann ist das einfach schlecht, egal ob man vorher eine schöne Ballstafette gesehen hat. Natürlich können solche Dinge passieren, aber man darf sie nicht dauerhaft hinnehmen und sich dahinter verstecken, dass man vorher aber einen schönen Spielzug auf den Platz gebracht hat. Hildmann liefert den Spielern mit dieser Sichtweise Alibis. Dieser laissez-faire-Stil hat uns jetzt über Jahre nicht voran gebracht und steht ohnehin in einem krassen Widerspruch zu dem Druck aus dem Umfeld beim FCK. Ein Spieler, der mit Druck nicht klar kommt, versagt vor 40.000 auf dem Betze, egal ob ihn der Trainer behutsam anpackt oder nicht.

Was die aktuelle Mannschaft nachweislich nicht kann, ist mit Erfolg umzugehen. Nach jedem Sieg folgt eine schlechte Partie, bei der 5% weniger Einsatz an den Tag gelegt werden. Sinnbildlich auch die Feierlichkeiten nach dem blamablen und glücklichen Sieg im Verbandspokal. Saison verbockt und ein schwaches Pokalfinale, aber sich danach auf Social Media feiern als hätte man die Championsleague gewonnen.

Den Spielern aktuell noch zu erzählen wie toll sie sind, ist nicht zielführend. Gerade wenn man gegen Braunschweig absolute Grundtugenden hat vermissen lassen. Die gesamte 3. Liga lebt einen abgezockten brutalen Spielstil vor, während wir wie eine Jugendmannschaft daher kommen, samt Jugendtrainer Hildmann, der jetzt schon Floskeln raushaut wie "es sind noch 33 Spiele". Irgendwo sind es nach diesen 33 Spielen auch noch weitere 3. Liga Saisons etc. Man hat also gar keinen Druck und viel Zeit zwinker. Nur fraglich, ob der FCK dann noch da ist....
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Jermies16 am 26.08.2019 um 11:38 Uhr bearbeitet
Also wir haben hier jetzt zwei Beiträge, die sich im Wesentlichen um die Angst "es geht weiter wie immer, wir wiederholen unsere Fehler" drehen.
Einmal um die strukturellen Dinge, um Jugendarbeit, NLZ usw.
Und um den Effekt dass wir die Karte den Trainer zu entlassen zu früh spielen und der dann nach kurzer Zeit verpufft.

Auch ich habe viele Zweifel an der Sache mit Becca. Aber wenn ich eine Angst nicht habe, dann ist es die Angst, dass alles bleibt wie es war. Im Guten wie im Schlechten.

Ich denke Becca wird nun nach und nach seine Forderungen und sein Personal einbringen. Und ich denke schon dass sich auch zeitnah Dinge im Nachwuchsbereich ändern werden, er hat ja schon die eine oder anderen Äußerung zum NLZ getätigt.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von tntdynamite am 26.08.2019 um 11:29 Uhr bearbeitet
Was passiert, wenn unsere Abwehr höher steht, haben uns Braunschweig und Münster wunderbar zeigen können...Einladung zum Kontern im 3-Minuten-Takt...
So verleiht man seinem Team kein Selbstvertrauen, wenn es ständig hinterherrennen muss und immer wieder vor riskante Situationen gestellt wird.

Spielerisch gibts in der 3. Liga kein Team, das Ballbesitzfußball a la Barcelona oder Bayern zelebriert. Dafür hat keiner in der Liga auch nur ansatzweise das Personal. Kontern und Standards sind die erfolgreichsten Mittel der Liga. Also sollte man nicht zu offensiv stehen und möglichst Standards um den Strafraum vermeiden.

Keine Ahnung, was man sich hier für einen Fußball in der Liga vorstellt? Wir sind nicht Dortmund und selbst mit 20 Mio von Becca werden wir keinen Messi und keinen Neymar finden, die uns 20 Saisonsiege garantieren.

Ich hoffe einfach, wir gewinnen heute abend...egal wie...und nächste Woche gleich nochmal. Dann ist das Thema erstmal vom Tisch...

Seit Marco Kurz, und selbst er war umstritten, führen wir bei jedem Trainer ab Tag 1 eine Debatte, warum das ne Pfeife ist...selbst die, die diese Pfeife zunächst für fähig halten, sagen später, dass sie schon immer wussten, dass der nix drauf hat. An jedem Trainer hatten wir irgendwas zu meckern, ob es die Stille an der Seitenlinie war oder seine Leidenschaft, die Interviews, ob der Co-Trainer die Hütchen aufstellt oder der Fitnesstrainer die Dehnübungen vormacht. Überall hat man bei jedem nach Fehlern gesucht und bei jedem hat man irgendwas gefunden.

Jetzt haben wir einen, der einen Stürmer als 8er aufstellt und einen 6er als IV. Warum macht er das? Weil er beide im Offensivbereich nach vorne ziehen kann und mehr Optionen hat. Dadurch ist unser Spiel auch ansehnlicher oder, wie es einer hier bezeichnet hat, leidenschaftlicher...daraus resultieren mehr Offensivaktionen als früher. Aber wir werden dadurch auch anfälliger für Konter, weil hinten einer fehlt oder eine Absicherung nicht da ist. Grundsätzlich finde ich die Idee gut und in 4 von 6 Spielen hat man das auch erkennen können, selbst gegen Braunschweig war das nicht soooo schlecht bis zum 0:1.

Wenn Hildmann Fechner auf die 8 stellt, meckern auch wieder alle, weil der nur Angsthasenfußball spielt. Rechts fehlte uns eine Option zu Hemlein, die nun wieder in Form kommt. Bergmann fehlt uns auch als Option für 8 und 10, dann könnte man Kühlwetter wieder weiter vorne einsetzen.

Ich würde mir auch wünschen, wir hätten 10 oder 12 Punkte und würden irgendwo auf Platz 3-5 stehen, aber ich verstehe, warum das utopisch ist und erkenne die Ursachen im sportlichen (Verletzungen, Formschwäche, notgedrungene Umstellung), aber vor allem im administrativen Bereich 2 Etagen weiter oben...

Auch ein neuer Trainer hat mit dem gleichen Personal auszukommen, das er hat, und ist mit dem gleichen Chaos im Verein konfrontiert. Oder erwartet hier irgendwer, dass das Theater um Becca, AOMV, Banf, Layenberger und co mit einem neuen Trainer aufhören wird?

•     •     •

Gläubiger und treuer FCK-Fan seit 1990
Zitat von Jermies16

Was mir zu kurz kommt ist, dass man seit Jahren eine "bloß nicht zu viel von den Profis erwarten" Mentalität entwickelt hat. Irgendwann kam man unter Kuntz auf die Idee, dass die Erwartungshaltung und der Druck auf die Profis zu groß sei. Seitdem versucht man fortwährend die Erwartungshaltung klein zu halten und eine Wohlfühloase für die Spieler zu schaffen.

Hierin liegt aus meiner Sicht der Grund für den Misserfolg. Schon Norbert Meier und Frontzeck waren eher lasch gegenüber den Spielern. Kritik an der Mannschaft wurde nicht gerne hingenommen, obwohl man von den Zielen Meilenweit entfernt war. Hildmann reiht sich hier perfekt ein. Man spricht auch bei 5 Punkten aus 5 Spielen, noch von "weitestgehend guten Leistungen". Die nackten Zahlen stehen aber leider für eine sportliche Katastrophe, die man sich auch eingestehen muss.


Ein wichtiger Punkt den du ansprichst. Hier bin ich voll bei dir. Es ist nicht die Aufgabe eines Trainers oder eines Vorstands, Druck von der Mannschaft zu nehmen, sondern vielmehr den Spielern beizubringen, wie man mit Druck umgeht. Kann man nicht mit Druck umgehen, wird man keinen Erfolg haben.

Als bestes Beispiel nehme ich immer Leverkusen. Die müssten von der Kaderqualität der letzten Jahre direkt hinter Bayern und Dortmund landen. In der Realität sieht es da fast immer anders aus. Wenn es drauf ankommt, versagen sie wieder. Das kann den Spielern aber relativ egal sein, da sie dort keine Konsequenzen befürchten müssen. Wenn sie nur 6 werden, werden sie eben nur 6. Es ändert sich trotzdem nichts. Hauptsache die Spieler fühlen sich wohl. Leistungsfördernd ist das aber auch nicht.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Pasi11 am 26.08.2019 um 11:31 Uhr bearbeitet
Zitat von DanielFranklin

Rote Erde ist das Stadion der Amateure von Borussia Dortmund. augen-zuhalten


grins

Tja, da ist einer wohl den Mindestanforderungen nicht nachgekommen. Dafür möchte ich mich bei allen "echten" RWE und BVB II Fans entschuldigen.

Zitat von DanielFranklin

Und ja es passt perfekt, das ein Verein der seine Heimspiele immer gewinnt Hildmann zeigt wie das ganze funktioniert.


Ja, wie funktioniert es denn?

Gegen Mainz war es vor allem deren Unfähigkeit, uns früh ein paar Dinger reinzubumsen. Und wir waren eben auch mal der Underdog ohne die sonst hochgesetzen Erwartungen der Fans. Gegen Ende des Spiels wurde dann auch der Support besser, was einfach ist, wenn man am Gewinnen ist. Aber es hat der Mannschaft geholfen, 100 Prozent abzurufen.

Gegen Braunschweig dann wieder hohe Erwartungen, nach dem Motto "jetzt zählts". Nur dann kommen eben keine 40.000 und mit Braunschweig ein typischer Drittligaverein. Es steht lange 0:0 und es wird unruhig auf den Rängen. Das ist nicht der 12. Mann wie früher einst und die Nervosität überträgt sich auf die Spieler.

Und daran sind auch schon andere Trainer vor Hildmann gescheitert. Ohne Euphorie und Aufbruchstimmung wird sich das nicht ändern. Klar, man könnte noch bessere Spieler kaufen und hoffen, dass durch individuelle Klasse ein Lauf zustande kommt. Aber aktuell haben wir wie alle anderen keinen Spieler, der ein Spiel alleine entscheiden könnte.

Und ich schreibs nochmal, meiner Meinung nach brauchen wir eine Gallionsfigur ob als Trainer oder Funktionär, einen großen Namen, mit dem man gute Zeiten und Erfolg verbindet, einer der Ruhe in den Laden bekommt, weil sich alles auf ihn fokussiert. Dann haben wir eine Chance auf Euphorie und den 12.Mann für Heimsiege.

Aber nur wieder mal den Trainer wechseln, oder einfach nur besser arbeiten und die Heimspiele gewinnen, ist wie ein Rezept für Kuchenbacken im Sandkasten.
Zitat von M4rc1n
Was passiert, wenn unsere Abwehr höher steht, haben uns Braunschweig und Münster wunderbar zeigen können...Einladung zum Kontern im 3-Minuten-Takt...
So verleiht man seinem Team kein Selbstvertrauen, wenn es ständig hinterherrennen muss und immer wieder vor riskante Situationen gestellt wird.

Spielerisch gibts in der 3. Liga kein Team, das Ballbesitzfußball a la Barcelona oder Bayern zelebriert. Dafür hat keiner in der Liga auch nur ansatzweise das Personal. Kontern und Standards sind die erfolgreichsten Mittel der Liga. Also sollte man nicht zu offensiv stehen und möglichst Standards um den Strafraum vermeiden.

Keine Ahnung, was man sich hier für einen Fußball in der Liga vorstellt? Wir sind nicht Dortmund und selbst mit 20 Mio von Becca werden wir keinen Messi und keinen Neymar finden, die uns 20 Saisonsiege garantieren.

Ich hoffe einfach, wir gewinnen heute abend...egal wie...und nächste Woche gleich nochmal. Dann ist das Thema erstmal vom Tisch...

Seit Marco Kurz, und selbst er war umstritten, führen wir bei jedem Trainer ab Tag 1 eine Debatte, warum das ne Pfeife ist...selbst die, die diese Pfeife zunächst für fähig halten, sagen später, dass sie schon immer wussten, dass der nix drauf hat. An jedem Trainer hatten wir irgendwas zu meckern, ob es die Stille an der Seitenlinie war oder seine Leidenschaft, die Interviews, ob der Co-Trainer die Hütchen aufstellt oder der Fitnesstrainer die Dehnübungen vormacht. Überall hat man bei jedem nach Fehlern gesucht und bei jedem hat man irgendwas gefunden.

Jetzt haben wir einen, der einen Stürmer als 8er aufstellt und einen 6er als IV. Warum macht er das? Weil er beide im Offensivbereich nach vorne ziehen kann und mehr Optionen hat. Dadurch ist unser Spiel auch ansehnlicher oder, wie es einer hier bezeichnet hat, leidenschaftlicher...daraus resultieren mehr Offensivaktionen als früher. Aber wir werden dadurch auch anfälliger für Konter, weil hinten einer fehlt oder eine Absicherung nicht da ist. Grundsätzlich finde ich die Idee gut und in 4 von 6 Spielen hat man das auch erkennen können, selbst gegen Braunschweig war das nicht soooo schlecht bis zum 0:1.

Wenn Hildmann Fechner auf die 8 stellt, meckern auch wieder alle, weil der nur Angsthasenfußball spielt. Rechts fehlte uns eine Option zu Hemlein, die nun wieder in Form kommt. Bergmann fehlt uns auch als Option für 8 und 10, dann könnte man Kühlwetter wieder weiter vorne einsetzen.

Ich würde mir auch wünschen, wir hätten 10 oder 12 Punkte und würden irgendwo auf Platz 3-5 stehen, aber ich verstehe, warum das utopisch ist und erkenne die Ursachen im sportlichen (Verletzungen, Formschwäche, notgedrungene Umstellung), aber vor allem im administrativen Bereich 2 Etagen weiter oben...

Auch ein neuer Trainer hat mit dem gleichen Personal auszukommen, das er hat, und ist mit dem gleichen Chaos im Verein konfrontiert. Oder erwartet hier irgendwer, dass das Theater um Becca, AOMV, Banf, Layenberger und co mit einem neuen Trainer aufhören wird?


Wie oben erwähnt, muss zunächst einmal die Frage erlaubt sein, wieso der Trainer und die Mannschaft, die eigentlich nur Fußball spielen müssen, zwangsläufig von den anderen Problemen im Club negativ beeinflusst sein sollen. Mittlerweile wird dies gar als Fakt dargestellt, wobei es aus meiner Sicht schon etwas weit hergeholt ist. In der täglichen Arbeit werden Spieler und Trainer wohl kaum gestört. Psychisch mag ein Spieler solche Situationen sicherlich wahrnehmen, aber im Endeffekt müssen die Jungs NUR Fußball spielen.

Mir gefällt daher diese Alibi-Schiene nicht. Insbesondere muss ein Fan sich auch nicht um die konkreten Probleme von Hildmann mit der Aufstellung Gedanken machen (Sickinger als IV oder nicht etc). Hildmann muss für sportlichen Erfolg sorgen. Wie er das macht ist mir egal. Ich stelle nur aktuell fest, dass er hierbei kläglich versagt.
Ich wüsste gerne, wie leistungsfähig und sorgenfrei ihr arbeitet, wenn es in eurer Firma drunter und drüber geht, Vorgesetzte, Geschäftsführer oder Filialleiter öffentlich diskutiert werden und irgendwie keine gescheiten Entscheidungen getroffen werden und irgendwie alles den Bach dahinplätschert, egal ob ihr euch den Hintern aufreißt oder nicht. Dazu marschieren vor eurem Laden noch irgendwelche Leute rum, die neues Personal einkaufen wollen, damit euer Laden besser funktioniert.

Mich erinnert das alles irgendwie an "Der Besuch der alten Dame"...und am Ende - VORSICHT, SPOILERALARM - muss einer sterben, damit die Rechnung bezahlt wird.

Die Gallionsfigur hatten wir mit Kuntz, eine andere, realistische, sehe ich nicht, wenn ich diese Überlegungen auch durchaus romantisch und begeisterungsfähig sehe. Und was die Kuntz-Geschichte angeht, hat die Aufarbeitung alleine hier im Forum lange genug gedauert und sollte im Archiv bleiben...

•     •     •

Gläubiger und treuer FCK-Fan seit 1990
Ich kann ein Argument einfach nicht mehr hören:

"Die letzten 27 Trainerwechsel haben nichts gebracht, also wird der nächste Wechsel auch nichts bringen."

Nach dieser Logik sollte Hildmann also auf Ewigkeiten weiterwursteln dürfen. Ob wir gewinnen oder verlieren, völlig egal, ein Trainerwechsel bringt eh nichts.
Er hat von 14 Heimspielen sagenhafte 4 gewinnen können. Über 26 Ligaspiele hat seine Mannschaft nicht ein einziges Mal zwei Siege hintereinander landen können.

Mir kann doch niemand ernsthaft erzählen wollen, dass es auf dieser Welt keinen Trainer gibt (natürlich nur solche, die für uns realistische Optionen sind), der diese beiden o.g. Statistiken toppen kann.
Diese Trainer gibt es nämlich zu 1000000%. Man muss sie eben nur mal finden.

Da liegt dann eher ein Argument was zieht. Kann ein Martin Bader das? Da kann man eher drüber streiten. Ändert aber am Ausgangsproblem nichts.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von bilek19 am 26.08.2019 um 12:45 Uhr bearbeitet
Zitat von weissherbstschorle

Gegen Mainz war es vor allem deren Unfähigkeit, uns früh ein paar Dinger reinzubumsen. Und wir waren eben auch mal der Underdog ohne die sonst hochgesetzen Erwartungen der Fans. Gegen Ende des Spiels wurde dann auch der Support besser, was einfach ist, wenn man am Gewinnen ist. Aber es hat der Mannschaft geholfen, 100 Prozent abzurufen.

Gegen Braunschweig dann wieder hohe Erwartungen, nach dem Motto "jetzt zählts". Nur dann kommen eben keine 40.000 und mit Braunschweig ein typischer Drittligaverein. Es steht lange 0:0 und es wird unruhig auf den Rängen. Das ist nicht der 12. Mann wie früher einst und die Nervosität überträgt sich auf die Spieler.

Und daran sind auch schon andere Trainer vor Hildmann gescheitert. Ohne Euphorie und Aufbruchstimmung wird sich das nicht ändern. Klar, man könnte noch bessere Spieler kaufen und hoffen, dass durch individuelle Klasse ein Lauf zustande kommt. Aber aktuell haben wir wie alle anderen keinen Spieler, der ein Spiel alleine entscheiden könnte.


In dem Punkt waren wir ja schon öfters getrennter Meinung.

War es tatsächlich die Führung gegen Mainz, die die Fans lauter werden ließ? Ich denke nicht, dass es die Führung war. Ich glaube es lag eher daran, dass sich die Spieler mit allem was sie haben, in jedem Zweikampf gehauen haben. Wenn ich sehe, wie ein Techniker wie Pick hinterhergesprintet ist und gegrätscht hat, geht mir das Herz auf.

Ähnlich war es doch gegen Ingolstadt. Da war die Mannschaft von Anfang an da und somit auch die Fans. Geführt haben wir da auch nicht. Aber jeder einzelne Spieler hat gebrannt, was die Fans honoriert haben, auch wenn das Spiel nicht gewonnen wurde.

Ich bleibe dabei, haut das Team sich von Anfang an voll rein, sind auch die Fans direkt da. Gegen Unterhaching war es zB nicht der Fall. Und da sind wir dann wieder beim Trainer. Warum bekommt er das Team gegen schwächere Mannschaften nicht so motiviert, dass sie auch da brennen, und nicht nur gegen Teams wo sich jeder zeigen will?

Zum Thema Euphorie mitnehmen sind wir ebenfalls beim Trainer und beim Vorstand. Wenn ich ein gutes Spiel abliefer und direkt danach auf die Wucht des kommenden Gegners hinweise, ist es schwierig Euphorie mitzunehmen. Wenn man wie letzte Saison vor 40T zuhause 1:0 gewinnt und sich dann alle hinstellen und auf die Bremse treten und schön darauf hinweisen, dass man viele neue Spieler hat und es in Kürze auch Rückschläge gibt, wie will ich da Euphorie erzeugen?

Beim allerletzten Punkt bin ich bei dir. Bekommt man eine Ikone und die sorgt für Euphorie könnte es noch was werden. Otto hat uns damals zumindest nicht kleingeredet, auch nicht als Aufsteiger.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Pasi11 am 26.08.2019 um 13:17 Uhr bearbeitet
Zitat von bilek19
Mir kann doch niemand ernsthaft erzählen wollen, dass es auf dieser Welt keinen Trainer gibt (natürlich nur solche, die für uns realistische Optionen sind), der diese beiden o.g. Statistiken toppen kann.
Diese Trainer gibt es nämlich zu 1000000%. Man muss sie eben nur mal finden.

Da liegt dann eher ein Argument was zieht. Kann ein Martin Bader das? Da kann man eher drüber streiten. Ändert aber am Ausgangsproblem nichts.

Natürlich gibt es die. Allerdings muss man bei dieser Entscheidung auch Mut beweisen. Den hatte man damals mit Jeff Strasser oder davor mit Tayfun Korkut, Konrad Fünfstück oder in noch älterer Vergangenheit mit Michael Henke oder Kjetil Rekdal. Bis auf Jeff Strasser scheiterten aber auch diese krachend. Ansonsten gab es immer wieder diese 08/15-Trainer a la Norbert Meier und Michael Frontzeck - Trainer, die man verpflichtet, wenn man überhaupt keine Idee hat.

Sascha Hildmann war durchaus eine mutige Personalie. Aber gerade schrieb jemand, dass er zwar kompetent ist, aber eben nicht diese Siegermentalität besitzt und auch niemand ist, der vorne auf der Bühne steht. Das trifft es meines Erachtens exakt. Mir persönlich wirkt er auch zu brav, er ist mehr Kumpel als Respektsperson. Sollte man die Lanze über ihm brechen, würde ich mich freuen, wenn man ihn nicht einfach in die Wüste schickt, sondern einen anderen Weg mit ihm findet. Ich sage jetzt nichts neues, aber im Nachwuchsbereich würde er mit seiner Art optimal hinpassen - von mir aus gerne als Leiter des NLZ.

Ich hoffe aber inständig, dass dann nicht Martin Bader seinen Nachfolger aussucht. Wo das hinführt, dürfte uns allen klar sein. Es wird sicherlich keine innovative Lösung sein. Bader wird das Risiko scheuen, weil sein Stuhl der nächste sein könnte. Eine andere Frage dürfte sein, was kann und will sich der FCK finanziell leisten. Natürlich sind beispielsweise mit Hannes Wolf und Markus Anfang richtige Kaliber auf dem Markt. Aber ob die wollen und ob der FCK die bezahlen könnte, steht auf einem anderen Papier.

Außerdem weiß man aktuell noch nicht, was mit Martin Bader überhaupt passieren wird. Wird sein Vertrag verlängert, lässt man seinen Vertrag auslaufen oder kickt man ihn vor Ablauf seines Vertrags? Nur im ersten Fall wird man damit leben müssen, dass Bader den nächsten FCK-Trainer aussucht. Bei den anderen zwei Optionen sollte man dringend warten bis der Bader-Nachfolger bereitsteht. Und selbst, wenn dies erst in der Winterpause der Fall sein wird. Der neue Vorstand Sport such den neuen Trainer aus, alles andere wäre der gleiche Murks wie immer ...

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Leonard Cohen (1934-2016)
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