Internationaler Fußball

Die FIFA betreibt Politik, wenn sie ihre Interessen durchsetzt. Und wenn sie sich mit Autokraten und Despoten einlässt erst recht. Ein Protest gegen die FIFA ist deshalb automatisch auch politisch. Alles, was nicht auf dem Rasen stattfindet, ist nicht Sport, sondern Politik, auch z.B. die Auseinandersetzung um die 50+1-Regel, um die Verteilung von Fernsehgeldern, die Regelung der Geldflüsse aus der Champions League, die Besetzung der Verbandschefposten, die Vergabe von Turnieren an Regime, die damit Propaganda betreiben wollen, oder die Auseinandersetzung um die Superleague. Politik habe nichts im Fußball zu suchen halte ich deshalb für eine weltfremde Forderung. Und sich auf einzelne Punkte wie eine Regenbogenbinde zu versteifen, geht am Thema vorbei. Sowas sind nur Symptome.

Das traurige ist, dass ich das Gefühl habe, dass mir die Verbände nach und nach den Fußball wegnehmen. Erst habe ich keine Champions League mehr geguckt, dann keine Bundesliga mehr. Da ging es mehr um die Herrschaft des Geldes, die das ganze zu so langweiligen Angelegenheiten gemacht hat. Aber dem liegt eben auch Sportpolitik zugrunde.
Mit der Vergabe der WM an Russland und Katar 2010, der Gleichgültigkeit gegenüber Russland nach deren Annexion der Krim 2014, der WM 2018, jetzt der WM in Katar und Infantinos Auftreten uberwiegt für mich jetzt auch bei diesem dritten Pfeiler des Fußballs der Widerwille. Zumal die Spieler der Nationalmannschaft ja auch Vertreter dieses irrealen Fußballwirtschaftssystems sind.
Ich schaue mir die WM kaum an, nur in Zusammenfassungen. Man kann das Boykott nennen, es ist aber v.a. Abscheu. Und Trauer, wenn ich daran denke, wie ich früher auf Weltmeisterschaften hingefiebert habe, und was daraus gemacht wurde.
Für mich bleibt nur zu hoffen, dass die 2. Bundesliga so bleibt, wie sie ist, denn da stimmt meiner Meinung nach das Verhältnis zwischen Sport und dem Drumherum noch weitgehend.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Nico_P am 24.11.2022 um 08:44 Uhr bearbeitet

Diese WM in Katar ist die bisherige Krönung einer völlig verfehlten Entwicklung rund um den Fußball.

Der Kommerz, das Gebaren der FIFA schon seit Jahren, die Geldgier derHerren Blatter, Platini, Beckenbauer, Infantino usw. und die daraus resultierenden Entscheidungen, sind das Übel.
Hinzu kommt, dass die Politik und andere Interessenträger immer mehr Einfluss bekommen.

Eine Entwicklung, die auch der DFB genommen hat.
Der Fan selbst wird doch nur als Klatschvieh, Konsument völlig überteuerter Devotionalien und TV Abos gesehen. Meinungsäußerungen sind nicht erwünscht.

Ich glaube auch nicht, dass schwächere Einschaltquoten während der WM, an dieser Entwicklung etwas ändern werden.

Naja, da machst es dir aber auch einfach.

https://www.sportbuzzer.de/artikel/tv-quoten-wm-katar-spiele-international-fifa/

Gerade weil es unterschiedliche Lager sind, ist es ja eher keine Doppmoral. Aber die kommt vielleicht noch, wenn man nach dem raus fliegen beginnt zu. Boykottieren. 5 Millionen Franzosen finde ich nicht wirklich viel. Für mich was es ne logische Konsequenz. Vor paar Jahren hab ich immer weniger CL geguckt. Jetzt interessiert mich die Bundesliga auch nur wegen Union und Freiburg. Vor 20 Jahren hab ich für Pro 15:30 demonstriert. Und jetzt? Ne WM im Winter in einem Land, wo die Stadien nicht voll wurden. Das würde mich so schon nicht abholen. Da braucht es kein politischen Grund, dass ich mir lieber überlege wie ich mir die deutsche Adventszeit schön mache. Ist nämlich auch Tradition. Meinem politischen Ich fällt es dann noch leichter nur die Überschriften zu lesen.

Man darf auch nicht vergessen, dass es sich hierbei nur um die TV-Einschaltqouten handelt. Wieviele streamen die Spiele? Wenn ich richtig informiert bin, wurde das erste Spiel der Engländer von 8 Millionen auf der Insel gestreamt. Die tauchen in der TV-Quote nicht auf. Im Jahr 2022 entscheiden schon lange nicht mehr reine Fernsehqouten über das Interesse des Publikums. Bin daher sehr irritiert über die große Diskussion in den letzten Tagen darüber.

Naja, dass noch geschaut wird ist klar. Aber zumindest in Schland habe ich keinerlei (wirklich 0) Euphorie in Bezug auf das Turnier wahrgenommen.

Die Deutschen Streamingzahlen sind bekannt. Die Zahl der Zuschauer liegt aber trotzdem weit unter den letzten Turnieren. Grade public viewing spielt ja kaum eine Rolle, das müsste den Einschaltquoten eigentlich massiv Aufwind geben.

Habe da einen Hansa-Kogge-Banner beim Deutschland-Spiel erspäht (ja, ich schaue es mir an).

Plus die fehlende individuelle Klasse in der Innenverteidigung, schwach von Süle.

Dann sag mal bitte die Zahlen oder wo ich die finde.

Die TV-Einschaltquote des ZDF für das gestrige Spiel gegen Spanien sind veröffentlicht: 17,05 Mio (Marktanteil 49,3%). Die Streamingzahlen müssen da natürlich noch hinzugezählt werden.

Das würde ich nicht alles so unterschreiben. Die Standards sind wirklich verbesserungswürdig und ich weiß auch nicht, warum Kimmich wirklich alle ruhenden Bälle treten muss.
Die Wechsel gegen Spanien waren jedoch sehr gut und auch die individuelle Klasse in der IV ist vorhanden. Das Tor kann man nicht allein Süle ankreiden. Das geht außen bei Kehrer schon los, der aktiver pressen muss in der Szene und der Rest der Kette darf dann weiter auf die Seite schieben (also auch Rüdiger). Dann hätte Süle den Ball sogar ablaufen können statt Morata hinterherzulaufen.