25. Spieltag: 1.FC Magdeburg - SV Wehen Wiesbaden

Samstag, 05.02.2022, 14.00 Uhr
Heinz-Krügel-Stadion

Nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen Saarbrücken empfängt der 1. FC Magdeburg den Tabellenzehnten SV Wehen Wiesbaden im heimischen Stadion. Die Gäste haben im Ligavergleich die fünftmeisten Punkte auf den gegnerischen Plätzen geholt (20). Im Gesamtranking befinden sie sich jedoch im grauen Mittelfeld der Liga mit 34 Zählern. Der Abstand zur Aufstiegsrelegation ist mit 6 Punkten halb so groß wie der Vorsprung auf die Abstiegsränge. In der Gesamtbilanz von 9 Begegnungen liegen die Elbestädter mit 4 Siegen vorne, während die Hessen erst 2 Vergleiche gewannen.

Rückblick auf das Hinspiel:
In der Hinrundenpartie traf der FCM nur drei Tage nach der kräftezehrenden und emotional aufwühlenden Niederlage im Saarland auf den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer, der in den ersten fünf Saisonspielen erst ein Gegentor kassiert hatte. Die Titz-Elf machte von Beginn an klar, dass sie das Spiel gewinnen will und ging durch ein sehenswertes Kontertor von Sirlord Conteh und einen Strafstoß von Baris Atik verdientermaßen mit einem 2:0 in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel waren die Hausherren am Zug und egalisierten den Spielstand mit zwei kurz aufeinander folgenden Treffern. Das Spielgeschehen verlagerte sich immer mehr in Richtung FCM-Tor, doch mit der Einwechslung von Luca Schuler wendete sich das Blatt. Er brachte die dringend benötigte Entlastung und entschied das Spiel mit der Vorlage für Kai Brünker, bevor er selbst mit der allerletzten Aktion zum 4:2-Endstand traf. Der Torjubel spielte sich unmittelbar vor dem Gästeblock ab, in dem knapp 500 mitgereiste Fans den Triumph gemeinsam mit ihrer Mannschaft feierten.

Der Saisonverlauf des SVWW:
Nachdem die ersten fünf Spiele nicht besonders ereignisreich, aber mit 11 erzielten Punkten erfolgreich über die Bühne gingen, erlebte Wiesbaden nach der Niederlage gegen den FCM ein weiteres Spektakel. In Saarbrücken lag die Mannschaft von Rüdiger Rehm zur Halbzeit bereits mit 4:0 vorne, ehe man noch drei Tore kassierte. Es folgten Niederlagen gegen die stark gestarteten Aufsteiger Viktoria Berlin und Dortmund II, bevor mit einem 4:0 in Würzburg erneut ein Ausrufezeichen in der Fremde gesetzt wurde. Doch konstant gute Ergebnisse konnten nicht eingefahren werden. Nach nur einem Punkt aus den drei Spielen im Oktober gegen Viktoria Köln, Türkgücü München und Meppen endete die viereinhalb Jahre dauernde Rehm-Ära mit einer 3:4-Heimniederlage gegen die Emsländer. Nach einer Übergangszeit mit Ex-Spieler Nils Döring, in der Braunschweig mit 2:1 besiegt wurde, übernahm Markus Kauczinski Mitte November den Trainerposten. Bei seinem Debüt verlor er im Landespokal beim Fünftligisten Türck Gücü Friedberg mit 0:1. In den Punktspielen steht eine absolut ausgeglichene Bilanz zu Buche: 3 Siege, 3 Remis, 3 Niederlagen. Während der Hallesche FC, der SC Freiburg II und der TSV Havelse bezwungen wurden, unterlag man in Kaiserslautern, bei 1860 München und am letzten Samstag zu Hause gegen den abstiegsbedrohten MSV Duisburg.

Kauczinski schaffte es, die Defensive wieder zu stabilisieren, die sich unter seiner Leitung nur 7 Gegentore einfing. Allerdings konnte er erst 8 Tore seiner Mannschaft bejubeln, die mit Gustaf Nilsson einen der treffsichersten Stürmer der Liga in ihren Reihen hat. Der 1,96 m große Schwede schoss bereits 11 Tore und lieferte 4 Vorlagen. Im Nachgang seiner Verletzung der Bauchmuskulatur im Oktober blieb er jedoch vier Spiele nacheinander ohne Torerfolg. Auch bei den vergangenen drei Auftritten in der Startelf ging er leer aus. Zweitbester Scorer ist Maximilian Thiel mit 7 Toren und 3 Vorlagen, der aber aufgrund absteigender Form in den letzten beiden Spielen über 90 Minuten nur auf der Bank saß. Der niederländische Flügelspieler Thijmen Goppel kommt auf 3 Tore und 3 Vorlagen, während der 20-jährige Benedict Hollerbach 6 Vorlagen vorzuweisen hat. Allerdings fehlt es Gästen in der Breite an torgefährlichen und durchsetzungsstarken Offensivspielern. Um dahingehend Abhilfe zu schaffen, wurde in der Winterpause Petar Sliskovic vom Ligakonkurrenten Türkgücü München verpflichtet. Mit 39 Toren in 144 Drittligaspielen hat der Kroate seine Qualität auf diesem Niveau über Jahre nachgewiesen, ist aber genauso wie Sturmpartner Nilsson auf die Zuspiele seiner Teamkollegen angewiesen. In der Hinrunde erzielte er bei den kriselnden Münchenern lediglich drei Buden.

Der mit reichlich Zweitliga-Erfahrung ausgestattete Johannes Wurtz fiel in der laufenden Saison nur mit einer Tätlichkeit auf, die eine Sperre von drei Spielen zur Folge hatte. In der Fairnesstabelle nimmt der SVWW mit vier roten Karten einen unrühmlichen vorletzten Platz ein. Für das anstehende Gastspiel beim Ligaprimus ist der Einsatz von Kapitän und Abwehrchef Sascha Mockenhaupt wegen muskulären Problemen fraglich. Ansonsten steht bis auf den bereits über die komplette Saison verletzten Torhüter Tim Boss das komplette Personal zur Verfügung.

Unser Club:
Der Spitzenreiter revanchierte sich am vergangenen Samstagabend gegen Saarbrücken erfolgreich für die Niederlage im Hinspiel und baute seine Serie auf 10 ungeschlagene Spiele aus. Mit seinem starken Auftritt dürfte sich Sirlord Conteh zunächst einmal wieder in der ersten Elf festgespielt haben, da er seine Schnelligkeit mittlerweile auch mit einer guten Ballbehandlung und einem präzisen Torabschluss verbinden kann. Neben dem gesetzten Atik konkurrieren Neuzugang Tatsuya Ito und Jason Ceka um den dritten Platz im Angriff, da Schuler wegen einer Knieprellung erneut fehlen wird. Während Ito bereits nach 20 Minuten verletzt ausgewechselt werden musste, konnte Ceka mit der Vorbereitung zum 2:1-Siegtreffer und weiteren guten Aktionen auf sich aufmerksam machen. Seit Jahresbeginn nimmt Korbinian Burger den Platz neben Tobias Müller in der Abwehrzentrale ein und erfüllt seine Aufgaben zuverlässig. Sein Einsatz gegen Wiesbaden ist aufgrund einer Rippenprellung fraglich. Auch wenn die Abwehr umgebaut werden müsste, spricht viel dafür, dass die beste Heimmannschaft der Liga das fünftbeste Auswärtsteam bezwingen kann.