9. Spieltag: 1.FC Magdeburg - SC Paderborn 07

Dienstag, 19.09.2017, 19.00 Uhr
Heinz-Krügel-Stadion

Nachdem die Siegesserie des 1.FC Magdeburg am letzten Freitag gerissen ist, gibt es nun gleich eine Möglichkeit, die Pleite von Zwickau wieder gut zu machen. Der Gegner ist kein Geringerer als der aktuelle Tabellenführer SC Paderborn. Vor drei Jahren, fast auf den Tag genau (am 20.09.2014), standen die Ostwestfalen noch an der Spitze der Bundesliga nach vier Spieltagen, bevor eine beispiellose Talfahrt einsetzte. Der dritte Abstieg in Folge konnte nur dank der Lizenzverweigerung für 1860 München verhindert werden, während sie ihre eigenen Lizenzprobleme noch beseitigen konnten. In dieser Saison sind sie nach acht Spielen immer noch ungeschlagen und stehen mit starken 22 Punkten auf einem souveränen ersten Platz. Der geneigte Fußballfan stellt sich nun die Frage: Was sind die Gründe für diese bemerkenswerte Trendwende?

Einer der Erfolgsfaktoren ist definitiv der Trainer. Unter Steffen Baumgart, der zu Beginn seiner Trainerkarriere für knapp ein Jahr auch den FCM betreute, ist der SC Paderborn in zwölf Ligaspielen saisonübergreifend noch ungeschlagen. Dazu hat ein personeller Umbruch im Kader stattgefunden. Ü30-Spieler wie der langjährige Stammtorhüter Lukas Kruse, Tim Sebastian und Zlatko Dedic wurden abgegeben und dafür junge, hungrige Talente verpflichtet. Zwischen den Pfosten hat sich Leopold Zingerle, der in Magdeburg keinen neuen Vertrag bekommen hat, gegen den zweitligaerfahrenen Michael Ratajczak durchgesetzt. Mit Dennis Srbeny vom BFC Dynamo haben die Paderborner einen Stürmer verpflichtet, der sofort in der dritten Liga Fuß gefasst hat und bereits drei Tore erzielt sowie fünf Torvorlagen gegeben hat. Ein weiterer Neuzugang, der sich sofort zum Leistungsträger entwickelt hat, ist Massih Wassey. Der bereits 29 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler hat bis vor dieser Saison nur unterhalb der dritten Liga gespielt und ist nun die Schaltzentrale des SCP. Dazu kommen Spieler wie Sven Michel, Ben Zolinski und Thomas Bertels, die in der letzten Saison teilweise unter ihren Erwartungen geblieben sind, aber unter Baumgart aufblühen. Die Mannschaft wirkt sehr homogen und gefestigt. Auch ein Rückstand gegen Münster und zwei schnelle Tore von Würzburg in der Schlussphase konnten sie nicht beeindrucken, denn sie gewannen beide Spiele noch.

Der 1.FC Magdeburg geriet in Zwickau das erste Mal seit der Auftaktniederlage gegen Großaspach ins Hintertreffen und konnte das Spiel nicht drehen. Trotz eines Anschlusstreffers vor der Halbzeitpause, schafften es die Blau-Weißen nicht, den Gegner permanent unter Druck zu setzen und die Niederlage abzuwenden. Dazu kam noch etwas Pech mit zwei Aluminiumtreffern von Richard Weil und Christian Beck. Die Spieler ließen sich von den zweikampfstarken Gastgebern den Schneid abkaufen und offenbarten Schwächen bei Standards und hohen Bällen, während im eigenen Spielaufbau die Ordnung und die Präzision fehlten. Es wollte einfach nicht so rund laufen wie in den vorherigen Spielen, was unter anderem an einigen nicht gelungen Wechseln in der Aufstellung lag. Julius Düker und Felix Lohkemper in der Startelf konnten nicht die Impulse bringen, wie es bei ihren Einwechslungen zuletzt der Fall war. Zudem bekam die Abwehr den Zwickauer Mittelstürmer Ronny König nicht in den Griff. Nun gilt es für den Trainer und die Spieler, die richtigen Schlüsse aus dieser Niederlage zu ziehen und Mittel zu finden, wie man dem spielstarken Spitzenreiter beikommen kann.

Es steht ein echtes Spitzenspiel an, wenn der Tabellendritte aus Magdeburg am Dienstagabend unter Flutlicht den Primus aus Paderborn empfängt. Mit ihrem akribischen Trainer scheinen die Gäste für jede Situation eine Lösung parat zu haben und die Mannschaft ist erfolgshungrig. Der FCM hat eine starke Heimbilanz mit vier Siegen aus vier Spielen im Rücken und mit der besonderen Atmosphäre im Stadion können sie zu besonderen Leistungen angetrieben werden. Eine solche ist notwendig, um den Ostwestfalen die erste Niederlage der Saison beizubringen.

Auf geht’s blau-weiß, kämpfen und siegen!