22. Spieltag gegen Wehen: Aufstiegsaspiranten und LED-Banden

Da wären wir wieder: Nach dem 1:3 gegen Karlsruhe geht's gleich mit dem nächsten starken Gegner weiter. Wehen Wiesbaden ist zu Gast im Sportpark.

Die Ausgangslage:
Von "Dämper" muss man vielleicht gar nicht mal sprechen - in Karlsruhe ist das Erwartbare passiert und ein Gegner mit starkem Kader und Momentum hat unserer Elf auf den letzten Metern noch den Punkt entrissen. Trotz starker und vor allem sehr organisierter erster Hälfte: Nicht völlig unverdient.
Spielerisch dürft's gelten, auf den starken Minuten aufzubauen, vor allem auch gegen Pressing des Gegners weiter so ruhig durchzuziehen, und noch stabiler über 90 Minuten zu werden.
Tabellarisch geht der Blick ein ganz klein wenig mehr Richtung Mittelfeld. Drei Punkte Vorsprung sind's noch auf Würzburg auf Rang zehn. Die Abstiegsränge sind weiter 17 Punkte entfernt - und das Polster wird natürlich mit jedem Spieltag sicherer, auch wenn es nicht wächst.
Eigentlich eine gute Ausgangslage um einfach ganz konzentriert am Spiel zu arbeiten. (Und ein Schelm, wer darauf hinweist, dass mit einem Sieg der Relegationsrang wieder auf zwei Punkte heranrutscht )

Der Gegner:
Denn: Auf just diesem Platz 3 steht unser Gegner. Wehen Wiesbaden hat am Wochenende Osnabrück mit 5:1 schön abgefieselt und führt weiter das Verfolgerfeld vor Hansa Rostock (ein Spiel weniger!), Fortuna Köln und unserer Wenigkeit an.
Für den Ex-Dorfclub vermutlich genau das rechte Signal zu rechten Zeit. Vor der Winterpause hatte es zwei Niederlagen gegen Aalen und Jena gesetzt. Gegen Jena gab's beim 3:4 sogar vier Gegentore - jetzt also augenscheinlich wieder mehr Stabilität.
Der Blick auf die Tabelle zeigt trotzdem immer noch eine beeindruckende Statistik: Wehen hat ein Torverhältnis von +27! Satten 45 eigenen Toren (nur Paderborn ist besser) stehen nur 18 Gegentore gegenüber (nur Karlsruhe ist genauso gut).
Allerdings hat Wehen tendenziell rein punktehalber keine so klar lesbare Bilanz wie wir. Wenn's eine Tendenz gibt: Wenn's mal läuft, läuft's und unvorsichtige Gegner aus allen Tabellenregionen werden ohne Rücksicht auf Verluste abgeschossen/ausgekontert (5:0 gegen das schwächelnde Würzburg, 6:2 gegen Münster, 5:1 und 4:0 gegen Osnabrück, aber auch 5:0 gegen Großaspach und 4:1 gegen Paderborn).
Gegen andere Gegner gibt's aber auch mal flaue Ergebnisse - z.B. bei Punktverlusten gegen Aalen, Jena, Lotte, Werder II und Meppen. Wenn diese Teams irgendetwas eint, dann vermutlich die grundsätzliche Fähigkeit zum kalt durchgezogenen Matchplan.
Dass Wehen nicht unschlagbar ist, hat das Hinspiel gezeigt. Beim 0:1 wäre durchaus etwas mehr drin gewesen. Daran sollte sich (gerade zuhause) anknüpfen lassen. Auch wenn's mit Kempen wie Mintzel, Andrist und Schäffler und Jungspunden wir Mrowca an Erfahrung und Qualität bei Wehen nicht mangelt.

Die Aufstellung:
Jetzt isses passiert: Zum ersten Mal in der Saison fällt Knipser Stephan Hain aus. Das dürfen die Statik im Sturm etwas verändern. Wobei ich durchaus gespannt bin, wie sich Schimmer mal so ganz allein auf seiner Paradeposition schlagen wird - die Chance sei ihm gegönnt (wenn man was positives sehen will).
Meines Wissens ist auch der Einsatz von Thomas Steinherr noch fraglich; ersetzen dürfte ihn wohl Porath - es sei denn, Jimi Müller wird nach seinen drei Minuten in Karlsruhe nun doch schon als bereit für 90 Minuten eingestuft.
In der defensiven Hälfte könnte Stahl wieder fit sein, auch in der Viererkette könnten für Welzmüller und Bauer nochmal die Karten neu gemischt werden. Wobei ich Orestis und vor allem Greger gegen den KSC eigentlich ziemlich gut fand...

Müller - Dombrowka, Greger, Nicu (Winkler), Bauer - Taffertshofer, Stahl (Orestis) - Porath (Müller), Bigalke, Hagn - Schimmer

Der Tipp:
Ein wenig skeptisch stimmt mich, dass ich ein nur marginal besseres Gefühl als gegen den KSC habe. Aber so viel hat da ja auch nicht gefehlt... Grundsätzlich ist das Setting sehr ähnlich. Unbedingt vermeiden sollte unsere Elf, früh ein Tor zu kassieren und dann unter die Wehener Konterwalze zu kommen, das könnte fies enden. Wenn die Jungs diesmal ihr Ding noch etwas konzentrierter durchziehen ist aber durchaus auch ein Sieg denkbar, finde ich. Ist halt ein Tanz auf des Messers Schneide.
Tippen würde ich auf ein 2:2. Hoffen tue ich auf ein hart umkämpftes 3:1, mit zwei Toren vom - von der Leine gelassenen - Ersatzknipser Schimmer. Wir werden sehen.

Gespannt bin ich übrigens auch auf den neuen Look im Sportpark. Angeblich gibt's ja nun LED-Bandenwerbung. Absolutes Novum. Das ich etwas zwiespältig betrachte. Einerseits "moderner Fußball" par excellance - andererseits optisch ein großer Schritt Richtung Profitum. Wenn's Kohle bringt, soll's mir recht sein. Und vielleicht sind dank Frostkrone und Lupse & Lupse ja jetzt auch ein paar der riesenhaften Lücken vor den Tortribünen gefüllt. Ich werd vor Ort sein.

In jedem Fall: Auf geht's, Haching!!
Dieser Beitrag wurde zuletzt von WuRst am 25.01.2018 um 15:19 Uhr bearbeitet