Derbyzeit: Hansa gastiert in Magdeburg

Elf Punkte nach sechs Spieltagen- hätte man das vorher angeboten bekommen, hätten dieses Angebot wohl wenige Fans abgelehnt. Und doch gibt es da einen bitteren Beigeschmack, wenn man bedenkt, was wir in den Heimspielen liegen gelassen haben. Jedes der drei Spiele im Ostseestadion hätten wir gewinnen können oder teilweise müssen, doch das Fehlen eines Quäntchen Glücks und mangelnde Chancenverwertung brachten uns dort bisher um den Ertrag der Arbeit. Dem gegenüber stehen zwei durchaus verdiente Auswärtssiege in Lotte und Erfurt und ein, gerade in der Höhe, schmeichelhafter 3:0 Erfolg in Würzburg. Gegen Münster mussten wir kurz vor Schluss einen personellen Schock verkraften. Marcel Ziemer, der gerade wieder auf dem Weg zur Bestform zu sein schien, verletzte sich schwer am Knie. Diagnose: Kreuzbrandriss und Knorpelabriss. „Cello“ wird wohl mindestens 6 Monate fehlen. An dieser Stelle nochmal gute Besserung! Trotz dieses Ausfalls haben sich die sportlichen Verantwortlichen dazu entschieden, keinen weiteren Stürmer zu verpflichten- kurz vor Ende der Transferperiode war wohl niemand mehr auf dem Markt, von dem sie restlos überzeugt waren. So rückt der eigentlich schon auf dem Abstellgleis stehende Tim Väyrynen wieder etwas mehr in die Pflicht und zeigte mit seinen Toren in Eldena zumindest, dass er auch weiß, wo die Kiste steht. Einige unserer zuvor verletzten oder angeschlagenen Spieler konnten die Länderspielpause nutzen, um zwei Wochen lang hart zu trainieren und den Anschluss an die Mannschaft wiederzufinden. Willi Evseev ist nun wieder eine echte Option gegen Magdeburg und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit mindestens im Kader stehen. Chrissi Quiring, nach der Verletzung Ziemers sehnlicher denn je zurückerwartet, konnte immerhin schon mit Lauftraining beginnen. Ansonsten kann unser Trainer Pavel Dotchev gegen Magdeburg aus dem vollen schöpfen. Knüpfen wir an unsere Auswärtsspiele an, in denen wir bisher stets die Null halten konnten und dann mit einzelnen Nadelstichen den Weg nach vorne suchten, ist dort auf jeden Fall etwas zu holen.
So könnten wir spielen: Blaswich- Holthaus, Riedel, Hüsing, Nadeau- Henning, Wannenwetsch, Evseev- Hilßner, Alibaz, Benyamina.

Seit Magdeburgs Aufstieg gab es vier Duelle mit unserem FCH. Drei dieser Spiele endeten 1:1, eines verloren wir mit 1:4 in Magdeburg. Diese Bilanz gilt es aufzubessern und wieder auszugleichen. Leicht wird das sicher nicht, wenn man sich die Form der „Maggis“ anschaut: die letzten sechs Spiele konnten alle gewonnen werden, darunter gegen Erstligist FC Augsburg. Sie bestechen nicht unbedingt durch schönen Fußball, sondern eher durch ihre gnadenlose Effizienz vor dem Tor- und das, obwohl Toptorjäger Christian Beck weiter auf sein erstes Saisontor warten muss. Zuletzt konnte Magdeburg mit etwas Geduld und von den Fans angetrieben, die Partien gegen Bremen II und Augsburg kurz vor Spielende noch für sich entscheiden- da gilt es, wachsam zu sein. Mit der praktizierten Dreierkette (bzw. Fünferkette) sind die Maggis besonders im Zentrum sehr kompakt, haben dort mit Abräumern wie dem uns allen bekannten Dennis Erdmann und guten Fußballern wie Hammann, der die Mittelposition der Dreierkette bekleidet, eine gute Mischung. Bei diesem Spielsystem sind die Flügel allerdings nicht doppelt besetzt. Spielen wir nach Ballgewinn und mit offensiven Außenverteidigern schnell über die Außen, wird Magdeburg Probleme bekommen. Verzichten müssen sie auf Verteidiger Schiller, der aufgrund einer Hüftprellung ausfällt. Für ihn wird Richard Weil in die Mannschaft kommen.
So könnten sie spielen: Glinker-Weil, Hammann, Handke- Erdmann, Rother- Niemeyer, Schwede, Butzen- Türpitz, Beck.
Da unsere Fans nun doch die Reise nach Magdeburg antreten dürfen, ist alles gerichtet für eine tolle Partie, die sogar ein Spitzenspiel sein könnte. In der Hoffnung, auch nach dem Spiel nur sportliche Schlagzeilen zu lesen: Ahuswärtssieg!
Dieser Beitrag wurde zuletzt von hansainhamburg am 06.09.2017 um 19:31 Uhr bearbeitet