12. Spieltag: SGD - Eintracht Braunschweig oder Wutrede II

Vorab die Worte von Torsten Lieberknecht auf der Pressekonferenz nach dem Spiel SGD - Eintracht Braunschweig:

"Ich bin zufrieden, weil meine Mannschaft eine Reaktion gezeigt hat. Nach dem Bochum-Spiel, wo sie wieder viel Häme einstecken musste. Und weil es die größte Schande war, weil wir nicht 4:0 gewonnen haben. Gefühlt werden wir, die Spieler eine Woche lang diffamiert, nicht kritisiert. Und eine Mannschaft, die mit Herzblut für diesen Verein jeden Tag trainiert, sich den ***** aufreißt. Ich muss jeden Tag in Einzelgesprächen die Mannschaft wieder aufbauen.

Hört mir auf mit der Erzählerei, wir sind Profis. Das ganze Gequatsche. Wir sind Profis. Das weiß ich. Das sind aber auch Jungs, die eine Seele haben. Was in Braunschweig ab und an immer wieder auf die Jungs einprasselt, das ist unfassbar. Das ist nicht die Eintracht, die ich kenne. Seit Jahren.

Und heute spielen wir gegen Dynamo, wo du weißt, diese Mannschaft wird dir mit Sicherheit extremes Herz zeigen nach einer für sie, für den Verein anstrengenden Woche. Und du weißt, dass es ein schweres Spiel wird. Du musst damit leben, dass deine Jungs bei dem ersten technischen Fehler auch von den Auswärtsfahrern ausgepfiffen werden, dass Häme über sie ausgeschüttet wird. Und musst mit den Jungs kämpfen und arbeiten. In der Kabine aufbauen. Meine jungen Spieler machen einen Fehler. Fängt der Gästeblock an zu lachen.

Das ist meine Mannschaft. Und ich verteidige meine Mannschaft bis zum Schluss. Das ist Fakt. So was kotzt mich an. Und nicht nur heute. Wir machen alle irgenwann mal Fehler, aber keiner von uns stellt sich hin und
spielt den Sonnenkönig und sagt, dass wir fehlerfrei sind. Dass wir nix damit zu tun haben. Die Mannschaft geht extrem hart mit sich ins Gericht nach jeder Niederlage. Aber das ist nicht gut genug. Nee. Das ist die größte Schande, wenn du einmal verlierst.

Das ist die größte Schande, dass du hier in Dresden gegen eine großartige Mannschaft 2:3 verlierst. Das ist 'ne Schande. Für eine Woche lang könnt ihr schreiben und machen, was ihr wollt. Könnt ihr wieder sagen: Oh, Lieberknecht ist durchgedreht. Nein, das hat was mit Herz zu tun. Das hat was damit zu tun, das man sich jeden Tag von morgens bis abends, nachts, immer wieder den ***** aufreißt. Und ich weiß, dass es viele gibt, die uns unterstützen. Aber mittlerweile gibt es mehr, die uns nicht unterstützen, die nicht für den Verein da sind.

Und das hat Dynamo heute vorgemacht, wie man für einen Verein komplett da sein kann. Als Mannschaft und drumrum. Definitiv. Deswegen bin ich zufrieden und deshalb kriegen die Jungs von mir zwei Tage frei. Weil sie es verdient haben."

Hier ist Wutrede I nachzuhören.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Vorstopper_57 am 26.10.2017 um 21:46 Uhr bearbeitet