4. Spieltag: SV Sandhausen - 1. FC Union Berlin

Meine Damen und Herren,

herzlich Willkommen zum Spieltagsthread für die Partie zwischen dem SV Sandhausen und dem 1. FC Union Berlin. Am Sonntag, den 2. September 2018, kommt es um 13:30 Uhr im BWT-Stadion am Hardtwald für unsere Fußballgötter zum Aufeinandertreffen mit den Kurpfälzern.
Sandhausen (rund 1.000 Mitglieder), eine kleine Gemeinde mit ungefähr 15.000 Einwohnern in Baden-Württemberg, ist denkbar schlecht in die Saison gestartet: 0 Punkte nach drei Spielen, Tabellenplatz 17 (nur unser kommender Heimspielgegner Duisburg ist noch schwächer gestartet) und erst ein eigener Treffer. Immerhin im DFB-Pokal konnte man sich recht souverän gegen den Regionaligisten Rot-Weiß Oberhausen durchsetzen, siegte mit 6:0 und trifft nun in der 2. Runde des Wettbewerbs mit dem FC Heidenheim auf einen Liga-Konkurrenten.
Dabei sah die Sommerpause bei den Sandhausenern gar nicht so schlecht: den französischen Erstliga-Absteiger Metz sowie Jahn Regensburg besiegte man mit 0:1, gegen den VfB Stuttgart erspielte man sich ein 1:1. Doch möglicherweise wiegt der Verlust von Richard Sukuta-Pasu (28), den man ablösefrei zu den bereits angesprochenen Duisburgern ziehen lassen musste, doch schwerer als gedacht: der Mittelstürmer war immerhin mit sechs Saisontoren hinter Lucas Höler (24, erzielte 7 Treffer und ging bereits in der Winterpause zum SC Freiburg) zweitbester Torjäger. Bereits mit Sukuta-Pasu fehlte es in der Offensive an Toren, nur zwölf Treffer wurden im Kalenderjahr 2018 in 19 Spielen erzielt. Und wer soll nun die Tore beim SVS schießen? Mit Fabian Schleusener (26) lieh man sich vom SC Freiburg immerhin einen Mann, der letzte Saison beim KSC in der 3. Liga 17 Tore erzielte. Dazu kommen Neuzugang Kevin Behrens (27), der bisher nur in der Regionalliga spielte (zuletzt 1. FC Saarbrücken, erzielte vor einem Jahr den zwischenzeitlichen Ausgleich im Pokal gegen unsere Jungs) sowie Routinier Karim Guéde (33, fehlt verletzungsbedingt) und Andrew Wooten (28). Doch weder Schleusener noch Behrens oder Wooten konnten bisher überzeugen, blieben noch ohne Torerfolg. Beim Saisonauftakt gegen die SpVgg Greuther Fürth ging man immerhin mit 1:0 durch Philipp Klingmann (30) in Führung, verlor letztendlich jedoch doch noch unglücklich mit 1:3. Auch bei der 0:3-Niederlage gegen den Hamburger SV war man nicht unbedingt schlechter und hätte einen Punkt verdient gehabt, doch zwei kapitale Fehler von Keeper Marcel Schuhen (25) machten diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Die Folge: Neuzugang Niklas Lomb (25, ausgeliehen von Bayer 04 Leverkusen) stand im Pokal zwischen den Pfosten, machte seinen Job gut und ist daher nun neuer Stammkeeper im Team von Kenan Kocak. Der 37-jährige Trainer (jüngster Coach der 2. Bundesliga) schaffte mit Sandhausen, eigentlich immer als Abstiegskandidat gehandelt, zweimal recht souverän den Klassenerhalt, soll im vergangenen Jahr wohl sogar ein Angebot von Galatasaray Istanbul erhalten haben. Nun muss Kocak langsam punkten, um nicht schon früh den Anschluss zu verlieren. Im letzten Ligaspiel beim VfL Bochum ging dies schief: aufgrund eines Duseltores von Robert Tesche (31) verlor man mit 0:1, obwohl man durchaus Chancen zum Ausgleich (darunter einem Lattentreffer) hatte – der Ball will aktuell einfach nicht ins Tor!
Wir dürfen uns am Sonntag vermutlich auf eine zähe erste Hälfte gefasst machen. Sandhausen wird wohl in den ersten 45 Minuten probieren, die Null mit viel Kampf zu halten und gegebenfalls versuchen, Konter über die recht schnellen Außenbahnspieler (Felix Müller (25), Leart Paqarada (23) und Klingmann) zu fahren. Ein frühes Tor wäre dementsprechend goldwert, da sich dann mehr Räume bieten werden. Ansonsten wird es wohl ein ähnlich schwieriges Spiel wie gegen St. Pauli in der ersten Halbzeit, als man ebenfalls eher unverhofft mit einer eiskalten Chancenverwertung kurz vor dem Pausenpfiff in Führung ging.
Fehlen wird Kocak neben Guédé auch Innenverteidiger Tim Knipping (25, Unterschenkelbruch), der hinter Denis Linsmayer (26, 1,25 Mio. €) immerhin den höchsten Marktwert (1 Mio. €) im Team hat, sowie Dribbelkünstler Nejmeddin Daghfous (31, Kreuzbandriss) und WM-Schönling Rúrik Gíslason (30, Knochenödem). Abgesehen von Guédé wären wohl alle Spieler im fitten Zustand durchaus heiße Kandidaten für die Startelf gewesen – Verletzungspech also gleich zu Saisonbeginn in Sandhausen!
Folgende Elf könnte am Sonntag im obligatorischen 4-4-2-System mit Doppel-Sechs auf dem Platz stehen:

----------------Schleusener----Behrens--------------------
Müller--------------------------------------------------Förster
-----------------Linsmayer (©)--Zenga---------------------
Paqarada---------Karl-----------Kister-------Klingmann
------------------------------Lomb------------------------------

Während des Eröffnungsspiels ließ Kocak auch mit Dreierkette auflaufen (mit dem russischen Neuzugang (23) in die Zentrale auf die Zehn rutscht und Behrens als rechter Flügelspieler aufläuft, sodass Schleusener im Sturm alleine wäre. Typische Einwechseloptionen wären noch Maximilian Jansen (25), Mohamed Gouaida (25) und Emanuel Taffertshofer (23) im Mittelfeld sowie Wooten und Flügelflitzer Florian Hansch (23) für die Offensive.
Die Kapitänsbinde wird wohl wieder Linsmayer tragen, obwohl der etatmäßige Kapitän weiterhin Stefan Kulovits (35) heißt.

Bei uns sieht es nach drei Spieltagen weitaus besser aus: nach dem glücklichen 1:0-Sieg zum Auftakt gegen Aue sowie dem starken 1:1 in Köln konnten wir am Sonntag den FC St. Pauli von der Tabellenspitze stürzen, gewannen mit 4:1. Zwar war insbesondere die erste Hälfte recht zäh, doch letztendlich bleibt festzuhalten, dass wir aktuell solche engen Spiele nicht verlieren und uns daher aktuell mit Köln den Platz an der Sonne teilen dürfen.
Bei uns werden wohl weiterhin die üblichen Verdächtigen fehlen: Sebastian Polter (27) und Fabian Schönheim (31) befinden sich noch im Aufbautraining, könnten in einigen Wochen aber wohl wieder auf dem Feld stehen. Der Stand bei Marc Torrejón (32, Wadenprobleme) ist hingegen recht unklar. Joshua Mees (22) hat seine Oberschenkelprobleme anscheinend auskuriert, ist jedoch wohl erst nach der Länderspielpause wieder eine Option. Ebenso wird Neuzugang Suleiman Abdullahi (21, Sprunggelenksverletzung) weiterhin fehlen.
So könnte die Elf in Sandhausen aussehen:

------------------------Andersson---------------------------
Hedlund-----------------------------------------------Gogia
---------------Kroos-----------------Prömel----------------
----------------------Schmiedebach-------------------------
Reichel--------Hübner--------Friedrich----Trimmel (©)
-------------------------Gikiewicz----------------------------

Ich glaube nicht, dass Urs Fischer (52) die Startelf nach dem Sieg An der Alten Försterei wirklich verändern wird. Maximal kann ich mir nur vorstellen, dass Robert Žulj (26), der bei seinem Debüt am Sonntag sofort einen Assist beisteuerte, anstelle von Felix Kroos (27), welcher im Gegensatz zu seinen Teamkollegen leistungstechnisch etwas abfiel in der letzten Partie, in die Mannschaft rückt.
Erste Einwechseloptionen sind vermutlich Marcel Hartel (22), Kenny Prince Redondo (24) und Christopher Lenz (23).

Gegen Sandhausen hat man eine relativ positive Bilanz: in 14 Pflichtspielen konnte man immerhin siebenmal gewinnen, verlor lediglich viermal und trennte sich dreimal mit einem Unentschieden.
Das letzte Spiel in Sandhausen vor 4.900 Zuschauern ging jedoch verloren: vor fast genau einem Jahr, am 7. Spieltag der Saison 2017/18, traf Paqarada in der 55. Minute zum 1:0 für den SVS, was gleichzeitig auch der Endstand war. In der Rückrunde konnte man sich vor heimischen Publikum jedoch revanchieren: Unser frisch gekürter Unioner des Jahres 2018, Steven Skrzybski (25), und Kristian Pedersen (24) trafen bereits in den ersten 20 Minuten, Förster gelang kurz nach dem Seitenwechsel nur noch der Anschluss.
Auch dieses Mal dürfen wir wohl wieder mit etwa 5.000 Zuschauern vor Ort im Hardtwald rechnen.
Spieler für beide Klubs waren neben Eigengewächs Eroll Zejnullahu (23), der vergangene Saison an Sandhausen verliehen war, allerdings aufgrund von Verletzungen nur zu 13 Saisoneinsätzen kam, auch Markus Karl (32, von 2011-2013 für Union, seit 2016 bei Sandhausen), Marc Pfertzel (37, von 2011-2014 bei Union, danach ein Jahr Sandhausen), Daniel Schulz (32, von 2004 bis 2010 bei Union, danach bis 2016 in Sandhausen) und unser neuer Abwehrmann Florian Hübner (27), welcher von 2013 bis 2016 in 68 Pflichtspielen für Sandhausen auflief. Auch unsere ehemaligen Mittelstürmer Sreto Ristic (42, 2001 bis 2014 bei Union, 2008-2011 beim SVS) und Philipp Hosiner (29, Saison 2009/10 in Sandhausen, 2016-2018 bei uns) liefen bereits für den Drittligameister von 2012 auf.

Für alle Unioner, die mit nach Sandhausen kommen: hier findet ihr Informationen zur Anfahrt und der Parksituation.
Am Sonntag werden in Sandhausen 24° Grad bei leichter Bewölkung erwartet – das Wetter passt also! Hoffen wir, dass dies auch auf die Mannschaftsleistung zutrifft und wir die nächsten drei Punkte nach Köpenick holen.

Und niemals vergessen…

…EISERN UNION!