Daten

FC Schalke 04   Fortuna Düsseldorf
Domenico Tedesco D. Tedesco Trainer F. Funkel Friedhelm Funkel
38,05 Mio. € Gesamtmarktwert 34,10 Mio. €
27,2 ø-Alter 24,7

Gesamtbilanz: DFB-Pokal

Weitersagen

DFB-Pokal: FC Schalke 04 - Fortuna Düsseldorf

04.02.2019 - 19:04 Uhr
  Umfrage
  % Stimmen
"Jaaaa!" - Weiterkommen ins Viertelfinale
 65,4  51
"Aaaargh!" - Ausscheiden nach Elfmeterschießen
 02,6  2
"Grrrrmpf!" - Ausscheiden nach Verlängerung
 05,1  4
"Tedesco raus!" - Ausscheiden nach 90 Minuten
 19,2  15
"Plumps" - Ausscheiden nach schweren Verdauungsproblemen auf der Halbzeittoilette
 07,7  6
Gesamt: 78

Die Umfrage ist abgelaufen.

Dieser Spieltagsthread wurde durch die Saisonplatzierungswette von @Woerthi ermöglicht.



Was? Ausscheiden der Fortuna Düsseldorf aus dem DFB-Pokal
Wo? 51.554631° nördlicher Breite, 7.067526° östlicher Länge
Wann? Mittwochabend, Dreiviertel Neun grins
Wie? Mit Schmackes.

Die Umfrage diesmal mit einer kleinen Reminiszenz an eine nicht-enden-wollende Diskussion im Plauder, mit den üblichen Protagonisten

STT des Gegners: Klick @ESPRIT-Arena
Musikalische Einstimmung: Carl Orff

Weil es etwas länger ist, diesmal auch ein kleines Inhaltsverzeichnis zu unserem ersten Post:
1. Einleitung
2. Die eigenen Gesetze des Pokals
3. Das Gutachten im Fall FC Schalke 04 gegen Fortuna Düsseldorf
4. Ausblick
„Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“


So einfach und so wahr. Und so viele hat es schon erwischt. In der ersten Runde ist doch die eigentliche Frage nicht, ob Bayern München 7:0 oder 11:1 gegen Barfuß Bethlehem gewinnt, sondern eher: Wer blamiert sich diesmal? Auch Schalke hat ja seine eigenen Erfahrungen mit diesem Thema, Eintracht Trier lässt grüßen. Erst die Tatsache, dass der Pokal – wie man so schön sagt – seine eigenen Gesetze hat, verleiht diesem Wettbewerb seinen besonderen Flair.

Doch genau diese Aussage wirft auch Fragen auf: Was sind das für Gesetze? Kann man sie kodifizieren oder gar einklagen? Wie interpretiert man sie? Wer legt die Gesetze aus, wer führt sie aus? Wie sind die Gesetze legitimiert, wo kommen sie her? Gibt es gar Gesetzeslücken, die man ausnützen könnte bzw. schließen müsste? Wir haben einen Fall vorliegen – den Fall „FC Schalke 04 gegen Fortuna Düsseldorf“. Der Sachverhalt ist relativ einfach: Beide wollen auf Kosten des jeweils anderen ins Viertelfinale. Aber welche Rechtsgrundsätze wenden wir als Richter in eigener Sache auf diesen Fall an?*

Wir stehen also vor der Herkulesaufgabe, ein ganzes Rechtsgebiet quasi neu zu erschließen. Fragen über Fragen, die wir beantworten müssen. Zu unser aller Glück gibt es da dieses Archiv in Frankfurt. Dort konnte ein altes, verstaubtes Schriftstück gefunden werden. Die noch lesbaren Teile der Urkunde geben Aufschluss über die vielbeschworenen „Eigenen Gesetze“ des Pokals:



Abschnitt 1: Allgemeines

§01: Würde des Schalkers
(1) Die Würde des Schalkers ist unantastbar. Sie zu schützen ist Aufgabe aller Funktionärsgewalt (lex Rummenigge).
(2) Die Schalker bekennen sich darum zu den folgenden grundlegenden Pokalgesetzen.

§02: Freiheitlich-sportliche Grundordnung (FSGO)
(1) Der DFB-Pokal ist ein freiheitlicher und sportlicher Wettbewerb.
(2) Alle Entscheidungen werden von den Mannschaften auf dem Platz getroffen. Sie werden von den Mannschaften durch Leidenschaft, Einsatz, Kampfgeist, Talent und Glück herbeigeführt.
(3) Gegen jeden, der es unternimmt, diese FSGO zu beseitigen, haben alle Mannschaften das Recht zum aussichtslosen Widerspruch (lex Hoyzer).


Abschnitt 2: Die eigentlichen Gesetze des Pokals

§03: Erfolg im DFB-Pokal
(1) Die Bewertung der Kategorie „Erfolg“ im DFB-Pokal ist abhängig von der Ligenzugehörigkeit des Teilnehmers und dem Losglück. Als „erfolgreich“ gilt:
a) Erste Liga: Erreichen des Viertelfinals
b) Zweite Liga: Erreichen des Achtelfinals
c) Alle anderen: Überstehen der ersten Runde
Abhängig vom Losglück können die Grenzen in Einzelfällen variieren.
(2) Sollte die entsprechende Runde noch nicht erreicht sein, gilt als „vorläufig erfolgreich“ im Sinne von Abs. 1, wer bis dahin ungeschlagen ist und somit „voll im Soll“ liegt.
(3) Wenn ein Erst- oder Zweitligist den eigenen Ansprüchen in der Liga massiv hinterherhinkt, ist Erfolg im DFB-Pokal gemäß Abs. 1 und Abs. 2 grundsätzlich irrelevant für die Bewertung der Leistungen bzw. Kompetenz der Verantwortlichen (lex Heidel).

§04: Losglück
Losglück hat, wer
(1) auf unterklassige Gegner trifft, obwohl die Auslosung auch einen Gegner auf Augenhöhe oder gar einen überlegenen Gegner zugelassen hätte und/oder
(2) in einer Saison mind. 75% seiner Pokalspiele exklusive Finale als Heimspiele bestreiten darf (Schlauchboot-Klausel).

§05: „David-gegen-Goliath“-Duelle
(1) Bei den für den DFB-Pokal charakteristischen Duellen zwischen „Klein (David)“ und „Groß (Goliath)“ gehören die Sympathien grundsätzlich den sog. „Kleinen“.
(2) Wer in einer Begegnung Klein und wer Groß ist, regelt die jeweilige Auslosung. Dabei werden u.a. Ligenzugehörigkeit, Umsatz, Mitgliedszahlen, Clickbait-Ergebnisse bei BILD und der Marktwert des Teams bei tm.de berücksichtigt. Die konkrete Auslegung der Rollenverteilung obliegt der Presse.
(3) Mit jedem Sieg eines Kleinen steigt dessen Sympathie für die bevorstehenden Pokalduelle stark an (Sportfreunde Lotte-Regel).
(4) Sollte „Klein“ am Ende siegen, so ist „Groß“ zwingend mit hämischer Presse, besserwisserischen Experten (Didi Hamann) und einem wochenlangen Ätschibätsch zu überziehen. Das Nähere regelt ein BILD-Gesetz.

§06: „Zweite Luft“
In jedem Spiel, in welchem es einen klaren Favoriten gibt, setzt das Halten eines Unentschiedens oder gar einer Führung bis spät in die Partie hinein eine sog. „zweite Luft“ beim unterfavorisierten Team frei. Dasselbe gilt für Anschluss- oder Ausgleichstore bei Rückstand.
(1) Sollte der „Kleine“ die Verlängerung erreichen, steigt diese zweite Luft in exponentiellem Verhältnis zur fortschreitenden Spieldauer an und erreicht ihren Extremwert im Elfmeterschießen.
(2) Der Fernsehkommentator ist verpflichtet, mindestens alle drei Minuten auf die Möglichkeit der zweiten Luft hinzuweisen.

§07 Fernsehübertragung
(1) Beim DFB-Pokal ist stets das sportlich unattraktivste Spiel live im deutschen FreeTV zu zeigen.
(2) Sollten mehrere Spiele eine ähnliche Unattraktivität aufweisen, wird dasjenige Spiel ausgewählt, bei dem die beteiligten Vereine zusammen die finanzstärksten Direktinvestitionen pro Fan vorweisen können (Brause-SAP-Ratio), oder alternativ das Spiel der Bayern gezeigt.
(3) Als Moderator wird grundsätzlich eine Kombination aus abgehalftertem Ex-Nationalspieler und gelangweiltem Ja-Sager engagiert.
(4) Der Kommentator hat die Pflicht, seine eigenen Vereinssympathien jedem ungebeten auf die Nase zu binden (Dittmann’sche Formel). §5 Abs. 1 und §6 Abs. 2 bleiben unberührt.


Abschnitt 3: Verschiedenes, Schlussbestimmungen

§08: Modifizierte Handregel
(1) Dem gegnerischen Team wird ein direkter Freistoß zugesprochen, wenn ein Spieler den Ball absichtlich mit der Hand spielt (gilt nicht für den Torwart im eigenen Strafraum).
(2) Sollte der Schiedsrichter Robert Hartmann heißen, so gehört die Schulter zur Hand (lex Hartmann).
(3) Abs. 1 findet keine Anwendung
a) auf Franco di Santo im Besonderen sowie Spiele von Eintracht Frankfurt oder Schalke, Halbfinals oder die Nachspielzeit im Allgemeinen (lex di Santo).
b) auf Mark Uth, wenn das Spiel sich bereits in der Verlängerung befindet (lex Uth).
(4) Die übrige Handregel des Bundesligafußballs – sofern es denn eine gibt – bleibt unberührt.

§09: gestrichen.

§10: Gültigkeitsdauer, Änderungen, Ewigkeitsklausel
(1) Diese Gesetze behalten Ihre Gültigkeit, bis Schalke Deutsche Meister wird.
(2) Jede dieser Regeln, insbesondere aber die der §2 Abs. 2, §6 und §8, kann ab dem Viertelfinale durch willkürliches Eingreifen des Video Assistent Referee (VAR) geändert oder ganz aufgehoben werden.
(3) Eine Änderung dieser Regeln, durch welche die in §1 und §2 Abs. 1 niedergelegten Grundsätze berührt werden, ist unzulässig.



==========================

Soviel also zu den „Eigenen Gesetzen“ des Pokals. Wie lösen wir nun als Richter in eigener Sache den vorliegenden Fall?



Die sog. „eigenen Gesetze“, die der Pokal ja angeblich hat, definieren den DFB-Pokal gemäß Art. 2 Abs. 1 derselben als einen „freiheitlichen“ Wettbewerb. D.h., das Teilnehmerfeld steht grundsätzlich allen Vereinen offen, die die sportlichen Voraussetzungen (Zugehörigkeit in der ersten oder zweiten Liga des abgelaufenen Spieljahres, 21 Verbandspokalsieger, Top4 der dritten Liga, Mitgliederstatistiken der Landesverbände) für eine Teilnahme erfüllen. Unser aktueller Gegner, die Fortuna, hat sich als Zweitligameister der vergangenen Saison für den Pokal qualifiziert. Als aktueller Erstligist hat man in der Bundesliga schon sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und damit das gute Recht, vom Ziel Klassenerhalt mehr als nur zu träumen. Schalke hingegen hat sich als Erstligist und Vizemeister der vergangenen Saison sein Ticket für den Pokal verdient.

Die Entscheidung über ein Weiterkommen soll gemäß Art. 2 Abs. 2 durch „Leidenschaft, Einsatz, Kampfgeist, Talent und Glück herbeigeführt“ werden. Schalke selbst qualifizierte sich durch ein 0:2 in der ersten Runde gegen Schweinfurth und einen Sieg im Elfmeterschießen gegen Köln fürs Achtelfinale. Die Geschichte der zweiten Runde auf Schalke ist es wert, in diesem Zusammenhang noch einmal etwas genauer betrachtet zu werden, weil sie ein Lehrbuchbeispiel der eigenen Gesetze des Pokals ist. Beim Stand von 0:0 verwehrt der Schiedsrichter Konoplianka im Zweikampf mit Louis Schaub einen glasklaren Elfmeter. Wenig später lässt ein von Sané abgefälschter Schuss durch Guirassy Keeper Alexander Nübel kurz vor dem Halbzeitpfiff keine Chance – Köln führt. Talent? Einsatz? Oder doch eher Glück? Und die Führung hält, die „zweite Luft“ der Geißböcke gemäß Art. 6 nimmt zu und trägt Köln bis in die 89. Minute: Rafael Czichos mit einem Handspiel im Strafraum, diesmal gibt es den vertretbaren Elfmeter. Bentaleb tritt an und verwandelt. Ausgleich, Verlängerung. Kampfgeist? Leidenschaft?

Die Szene, die im Nachhinein die Gemüter in Köln erhitzte, kam aber erst noch: Der bereits gelb vorbelastete bekennende Köln-Fan Mark Uth spielt den Ball klar absichtlich mit der Hand. Fällig gewesen wäre – so die herrschende Meinung – ein Freistoß für Köln und v.a. eine gelbrote Karte für den Schalker. Da aber gemäß Art. 8 Abs. 3 lit. b absichtliches Handspiel nicht strafbar ist, wenn der Spieler Mark Uth heißt und das Spiel sich bereits in der Verlängerung befindet (lex Uth), blieb Schiedsrichter Harm Osmers keine andere Möglichkeit, als das Spiel weiterlaufen zu lassen. Richtige Entscheidung! Was folgte, ist bekannt: Keine Tore mehr, Elfmeterschießen. Gemäß Art. 6 Abs. 1 erreicht die „zweite Luft“ der Kölner nun ihren Extremwert. Und ausgerechnet Mark Uth versenkt den entscheidenden siebten Elfmeter. Schalke steht im Achtelfinale, Köln ist ausgeschieden. Köln erwog einen Protest i.S.v. Art. 2 Abs.3, war sich aber der Aussichtslosigkeit dieses Unterfangens (lex Hoyzer) wohl bewusst.

Etwas unspektakulärer verlief der Weg unseres Gegners ins Achtelfinale: Nach deutlichen Auswärtssiegen gegen den Oberligisten RW Koblenz (0:5) und den Regionalligisten SSV Ulm (1:5) – Dodi Lukebakio erzielte in beiden Partien einen Doppelpack – stellt das Duell mit dem FC Schalke 04 die erste wirkliche Reifeprüfung für die Düsseldorfer in der diesjährigen Pokalsaison dar, dafür aber gleich eine richtige. Losglück gemäß Art. 4 Abs. 1 hatte also zumindest in dieser Saison keiner der beiden Kontrahenten, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Fortuna auch das dritte Spiel auswärts bestreiten muss.

Ein Duell auf Augenhöhe also? Keineswegs, zumindest nicht zu 100%. Denn obwohl es sich um eines von nur vier reinen Erstligaduellen unter den acht Achtelfinalspielen handelt, scheint die Favoritenrolle bei einem Blick auf die in Art. 5 Abs. 2 der „Eigenen Gesetze des Pokals“ genannten Kriterien klar verteilt. Was das sportliche Abschneiden in der Bundesliga angeht, so liegt Schalke auf Platz 12, die Fortuna hingegen auf Platz 14 – punktgleich mit 22 Punkten. Überflüssig zu wiederholen, dass hier ein amtierender Vizemeister und Champions-League-Achtelfinalist gegen einen Bundesligaaufsteiger spielt. Während damit für Schalke und insbesondere Christian Heidel Art. 3 Abs. 3 in Kraft tritt und die vorläufig erfolgreiche Pokalsaison in der Bewertung seiner Leistungen keine Rolle mehr spielt, kann man bei Fortuna damit sehr zufrieden sein. So zufrieden, dass man den Trainer Friedhelm Funkel gerne länger halten wollte. Der wollte erst, dann wollte er nicht, und dann wollte er doch.

Und auch die Zahlen untermauern diesen Eindruck: Schalke 04 hat im September einen Umsatz von ca. 130 Millionen Euro angegeben. Bei Fortuna kalkulierte man vor dem Aufstieg mit ca. 65 Millionen Euro für die anstehende Erstligasaison – also genau der Hälfte. Eklatanter wird der Unterschied beim Team-Marktwert sichtbar: Laut der unter Wissenschaftlern, Forschern, Funktionären, Politikern, Journalisten und Top-Aufsichtsräten hochangesehenen grins Datenbank transfermarkt.de ist der Schalker Kader ca. fünfmal so viel Wert wie der der Fortuna. Der Rekordzugang in Düsseldorf, Marvin Ducksch, der vor der Saison für zwei Millionen Euro kam (im Folgenden aber aufgrund des gestrichenen Art. 9 zu Recht ignoriert wird), kostete weit weniger als ein Zehntel von dem, was Schalke sich seinen Rekordzugang Breel Embolo kosten ließ. Mit ca. 155.000 hat Schalke zudem mehr als sechsmal so viele Mitglieder wie der heutige Gegner (ca. 25.000).

Entsprechend gelassen wurde von führenden Experten auf die Auslosung reagiert. Wir hören die Zeugenaussagen (Quelle: Klick)
Zitat von S04addict

Gutes Los jedenfalls.smile

Zitat von Sosal

Das Los „Fortuna“ ist mit Sicherheit machbar.

Zitat von eichelsen

Düsseldorf ist (...) definitiv schlagbar und zu Hause ist natürlich auch schön.

Und zum krönenden Abschluss:
Zitat von Frahe04

mit Fortuna Düsseldorf haben wir ja quasi ein Freilos auf dem Weg in Viertelfinale bekommen Zwinkerndstarkdaumen-hoch

Aber wohl niemand erzählt die Geschichte vom Unterschied zwischen Düsseldorf und Schalke so gut wie Kaan Ayhan. Deshalb nehmen wir ihn als Sachverständigen in dieses Gutachten mit auf. Als Kapitän der Schalker Junioren und mit dem Gütesiegel „Knappenschmiede“ versehen, gab der junge Deutsch-Türke im Oktober 2013 sein Bundesligadebüt für Schalke. Der Trainer hieß Jens Keller. Doch an der Konkurrenz um u.a. Höwedes, Matip und Santana war kein Vorbeikommen, so zog es Ayhan per Leihe nach Frankfurt, ehe er schließlich in der zweiten Liga bei Fortuna Düsseldorf sein Glück fand. Heute ist der mittlerweile 24-Jährige Leistungsträger der Aufstiegsmannschaft von Düsseldorf und hat sich an der Seite eines weiteren Ex-Schalkers, Marcel Sobottka, in der Bundesliga etabliert. Beide treffen nun auf jenen Verein, für den es einst nicht reichte. Nur heißen die Gegner heute nicht mehr Höwedes, Matip und Keller, sondern Sané, Nastasic und Tedesco.

Ob es sich also tatsächlich um eine David-gegen-Goliath-Partie i.S.v. Art. 04 der eigenen Pokal-Gesetze handelt, ist schwer festzustellen, deshalb mussten wir uns an diesem Punkt etwas länger aufhalten. Das primäre Kriterium, die Ligenzugehörigkeit, entfällt zwar, viele andere sprechen aber eine eindeutige Sprache. Sicher ist: David träfe nicht auf den unerschütterlichen, furchteinflößenden Goliath, sondern eher auf einen wankenden Riesen. Wir können aber getrost darauf vertrauen, dass die Presse ihre Verantwortung gemäß Art. 4 Abs. 2 der eigenen Pokalgesetze wahrnehmen und uns zeitnah darüber informieren wird. So oder so dürften aber die Sympathien unabhängig von Art. 4 Abs. 1 der Fortuna gehören und nicht uns („Wir sind Schalker, keiner mag uns, sch***egal).

Eine attraktive Begegnung erwartet uns in jedem Fall – und damit gemäß Art. 7 Abs. 1 der eigenen Gesetze des Pokals keine Fernsehübertragung im FreeTV. Im Einklang mit Art. 7 Abs. 2 entschied man sich stattdessen zum zweiten Mal infolge dafür, das Spiel der Bayern live zu zeigen, was diesmal im Gegensatz zur letzten Runde sogar halbwegs verständlich ist angesichts der Paarung Bayern gegen Hertha.

Damit ist die Beweisaufnahme abgeschlossen. Die Mannschaften ziehen sich jetzt zur Beratung in die Veltins-Arena zurück und werden zeitnah eine Entscheidung treffen. Dafür sind vorerst 90 Minuten veranschlagt, sollte es dann noch zu keiner Entscheidung gekommen sein, kann die Verhandlung um 30 Minuten + X verlängert werden.

Es fehlen:
Schalke: Alessandro Schöpf (Außenbandzerfetzung), Guido Burgstaller (Achillessehnenreizung), Amine Harit (Muskelfaserriss), Benjamin Stambouli (Jochbeinbruch), Steven Skrzybski (Muskelfaserriss), Breel Embolo (Fußbruch),
Düsseldorf: Raphael Wolf (Nackenverletzung), Diego Contento (Kreuzbandriss), Tim Wiesner (Schambeinentzündung)

Gemäß Art. 10 Abs. 2 gibt es keinen VAR.

Übrigens: Egal wie es heute ausgeht, eines steht fest: Art. 1 der „eigenen Gesetze des Pokals“ ist unveränderlich. Es gibt etwas, was dem Erfolg vorausgeht, ihn begründet und ihn legitimiert. Und mit nichts anderem kann das Gutachten im Fall „Fortuna Düsseldorf gegen FC Schalke 04“ enden, als mit einem Appell an die unveräußerlichen Würde eines jeden Schalkers.***





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* Je nach weltanschaulicher Ausrichtung finden neben den Fußballregeln, dem DFB-Statut, den Allgemeinen Rechtsgrundsätzen, den Bundes-, Landes- und Kommunalverfassungen und -gesetzen und den EU-Rechtsakten ebenfalls die 10 Gebote und der kategorische Imperativ Anwendung.
** Man mag gütlich anmerken, dass keiner der hier Schreibenden sich Art. 4ff der vorliegenden „Eigenen Gesetze“ des Pokals bewusst war und die Bewertung des Loses daher etwas unbedacht vorgenommen wurde.
*** Das Primat der Auslegung des §1 Abs. 1 liegt selbstverständlich dennoch bei Karl-Heinz Rummenigge. Die bisher äußerst dünne Rechtsprechung deutet darauf hin, dass die angeblich unveräußerliche Würde in einem Abhängigkeitsverhältnis zum geografischen Aufenthaltsort und zur sportlichen Leistung steht (vgl. hierzu Rummenigge-Paradoxon). Um zu einer schlüssigen Auslegung dieses Paragraphen zu gelangen, muss daher erst das Urteil in der Causa „Hoeneß vs. Özil/Bellarabi/Bernat/PSG-Sportdirektor“ abgewartet werden.



Tante Edit merkt an: Sorry, hab zu lange für copy & paste gebraucht diesmal. Asche auf mein Haupt.augen-zuhalten
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Socke04 am 05.02.2019 um 02:14 Uhr bearbeitet
Was für eine kreative Einleitung. Ich schlage eine lex schlamme vor: Jede positive Wertung wird mit der Zahl drei (oder vier?) multipliziert, denn Originalität, Kreativität, Phantasie und Fleiß müssen sich wieder lohnen.
You made my day. Glückauf!
Kleine Anmerkung: Kaan Ayhan is bei uns sicherlich so etwas wie der Abwehrchef, aber nicht Kapitän der Mannschaft. Das ist Oliver Fink (36 Jahre, 250.000€ Marktwert).
Zitat von FlingernFan
Kleine Anmerkung: Kaan Ayhan is bei uns sicherlich so etwas wie der Abwehrchef, aber nicht Kapitän der Mannschaft. Das ist Oliver Fink (36 Jahre, 250.000€ Marktwert).

Sorry, hier hätte ich besser recherchieren müssen. Ihr könnt ja bei @Socke04 in Berufung gehen und fragen, ob er das noch ändert.
Eine großartige Eröffnung, fantastisch zu lesen, dazu die Carmina Burana, genial.
Wenn ich jetzt noch in der Arena einen Sieg erleben darf....

•     •     •

ein leben lang 1904%
Schöne Eröffnung, danke dafür! Einen zusätzlichen Absatz möchte ich jedoch anregen hinzuzufügen:
§05(5) Falls im Duell "Klein" gegen "Groß" nach 5 Minuten noch kein Tor für "Groß" gefallen ist, hat der Fernsehkommentator spätestens alle 2 Minuten darauf hinzuweisen, dass "hier heute kein Klassenunterschied" festzustellen sei.

•     •     •

Für Kontinuität in der Mannschaft, auf den Rängen und in der sportlichen Führung!
Vorwärts Schalke!
Zitat von westfalenland
Eine großartige Eröffnung, fantastisch zu lesen, dazu die Carmina Burana, genial.
Wenn ich jetzt noch in der Arena einen Sieg erleben darf....


Die Eröffnung ist wirklich klasse geschrieben, ich habe sehr gelacht. Respekt. daumen-hoch

Zu Carmina Burana (1895) hätte ich jedoch noch etwas schönes im Angebot.
https://www.youtube.com/watch?v=c70DsnahOnQ

Anlässlich zum 120-jährigen unserer Fortuna, haben die Fans "ein kleines Video" gedreht.
DIe Logistik dahinter war Wahnsinn. Das halbe Rheinufer gesperrt und die Polizei war informiert und hatte zu Ehren unserer Fortuna "Zutrittsverbot" zum Altstadtufer. grins Gefilmt mit zig Kameras, eine sogar auf dem Rheinturm. Da es eine nasse Nacht war kann man sehen, es musste noch gewartet werden bis es aufhörte zu regnen.

Bitte liebe Kinder !
Es war ein abgesperrter Sicherheitsbereich und Pyrotechnik hat im Stadion nichts zu suchen.
Also lasst das Zeug zu Hause.
Danke.
Fortuna hat diese Saison ja bereits bewiesen dass sie auswärts für manche Überraschung gut ist, wird ein schwieriges Spiel, tippe auf ein 2:2 und dann Elfmeterschießen, da muss es dann Fährmann richten.
Sieg, 3:1,.
Glück auf!

•     •     •

----Libuda------------Fischer--------Abramczik----

Tibulski-----Sczepan------Kuzorra------B. Klodt

H. Kremers-----------Dietz-------------Rüssmann

-----------------------------Nigbur----------------------------

#Undabdafür!
Zitat von zamme26
Zitat von FlingernFan

Kleine Anmerkung: Kaan Ayhan is bei uns sicherlich so etwas wie der Abwehrchef, aber nicht Kapitän der Mannschaft. Das ist Oliver Fink (36 Jahre, 250.000€ Marktwert).

Sorry, hier hätte ich besser recherchieren müssen. Ihr könnt ja bei @Socke04 in Berufung gehen und fragen, ob er das noch ändert.


Habe da mal ausgebessert.

•     •     •

"Once you realize what a joke everything is, being the Comedian is the only thing that makes sense."
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