Spieltag: SC Paderborn 07 - FC Schalke 04

Schaaaaaaaalke:
Nach einem schrecklich rumpligen Saisonstart sieht die Welt auf Schalke schon wieder viel besser aus. In der Liga wurden drei wichtige Siege in Folge eingefahren und auch wenn es letztes Wochenende mit dem unglücklichen 1:2 gegen den EffZeh einen kleinen Dämpfer gab, sind die Jungs in Königsblau klammheimlich auf den 6. Tabellenplatz geklettert und haben wieder Tuchfüllung zu den CL-Plätzen aufgenommen (1 Punkt hinter Platz 3). Im Schlussspurt der Hinrunde will man diese vielleicht auch noch erreichen. Zuerst wird man aber froh sein, wenn die Winterpause da ist, damit nicht nur die vielen Verletzten wieder kommen können, sondern auch, dass die Spieler mal wieder etwas Erholung bekommen. Das Zahnfleisch ist bald durchgelaufen. Darüber hinaus kann dann Roberto di Matteo endlich mal zielgerichtet arbeiten und der Mannschaft seine Spielidee einimpfen.

Ausserdem wurde in der Königsklasse zum dritten Mal in Folge der Sprung ins Achtelfinale geschafft - Vereinsrekord.

Voraussichtliche Aufstellung:
--------------------Fährmann
-----Neustädter--Kirchhoff--Höwedes
---Uchida-------------- ---------------Fuchs
---------------Barnetta--- Aogo
--------------------Meyer
----------Huntelaar---Choupo-Moting


Der Gegner:

Pa-der-watt? Das hätten viele Bundeligafans wohl vor ein paar Jahren gesagt, bevor der SCP sensationell in die 1. Bundesliga aufstieg und dort von Beginn an alle überraschte.

Ich nutze diese Gelegenheit mal, um die Stadt und den Verein, immerhin die Nummer 1 im beschaulichen OWL, etwas näher vorzustellen.
Geographisch liegt das Erzbistum Paderborn wie gesagt in Ostwestfalen, zwischen Teutoburger Wald, Eggegebirge und den Flüssen Pader und Lippe. Wenn man genau hinhört kann man dort auch noch Varus nach seinen Legionen rufen hören. Die nächsten Großstädte sind Kassel, Bielefeld, Hamm und Göttingen, auch Lüdenscheid-Nord ist nicht weit weg, bis nach Gelsenkirchen sind es nur rund 145 km. Ihr denkt „Datt sin doch keine Großstädte!?“….joa, direkt angrenzend an den Kreis Paderborn sind Gütersloh, Höxter, der Hochsauerlandkreis, Soest und der schönste Fleck der Erde, das Lipperland. Noch Fragen? Paderborn ist zwar nicht der Ársch der Welt, sehen kann man ihn von dort aber schon.

Sportlich ist der SC Paderborn 07 bis in dieses Jahrtausend eigentlich nicht relevant gewesen. Außer diversen Westfalenpokalsiegen war dort nichts (einzige Ausnahme: unter anderem Namen 1982 schon mal in die 2. BuLi aufgestiegen). Dazu stand man auch völlig im Schatten der Arminia aus Bielefeld, welche nur ein paar Kilometer über die A33 ihr gependel zwischen 1. und 2. Bundesliga vollführte und ein fester Bestandteil des deutschen Profifußballs wurde.
2005 stieg der SCP erneut in die zweite Liga auf. In dieser hielt man sich dann bis zum Aufstieg 2014 acht Jahre lang (2008/09 gab es eine kurze Stippvisite in der 3. Liga).

Durch diesen anhaltenden sportlichen Erfolg wurde ein wenig Professionalität am Standort Paderborn nötig. Das Hermann-Löns-Stadion (nach dem Dichter war nicht nur das alte Stadion benannt, auch die Torhymne des SCP erwähnt ihn), ein Schmuckkästchen für gut 11.000 Zuschauer mit nur einer Sitzplatztribüne, einem halben Meter zwischen Spielfeldbegrenzung und Zuschauern und einem herrlich leiernden Plattenspieler für das Vereinslied, entsprach in keiner Weise mehr den DFB-Regularien. Und da moderne Fußballarenen grade groß in Mode waren, begannen die Planungen für die paragon-Arena. Der Spatenstich erfolgte 2005 und pünktlich zu Beginn des WM-Jahres sollte der neue Stolz Ostwestfalens am Stadtrand direkt an B1 und A33 fertig gestellt werden. Aber da haben die Bauherren die sturen Ostwestfalen selbst außer Acht gelassen. Denn eine Handvoll Paderborner klagten gegen den Bau der Arena, u.A. fanden Sie die zusätzliche Verkehrs- und Lärmbelästigung im idyllischen Vorort Elsen unerträglich, sodass diese nach 3 Monaten Bau fast 2,5 Jahre halbfertig dekorativ in der Gegend stand. Nachdem der Bau wieder aufgenommen wurde, einigen Zahlungsquerelen und dem immer noch schwebenden Verfahren zum Trotz, wurde das Stadion dann im Mai 2008 fertig gestellt. Als Konsequenz aus den Klagen stiegen nicht nur die Kosten von 9 Mio Euro auf 18 Mio Euro, sondern auch darf in Paderborn kein Spiel mehr nach 22 Uhr stattfinden. Durch diese wohl einzigartige Regelung im deutschen Profifußball wird in Paderborn niemals ein BuLi Freitagsspiel bzw. Montagsspiel in der 2.BuLi stattfinden können.
Die Professionalität ist damit in Paderborn aber nur teilweise gegeben. Der Trainingsplatz besitzt keine Rasenheizung (daher muss in den Wintermonaten häufig mal in der Halle trainiert werden) und keine Umkleiden - laut dem Trainer zieht sich das Team in der Hausmeisterwohnung um.

Zum Team:
Der SCP dümpelte jahrelang in der zweiten Liga vor sich hin. Mit dem Tabellenende hat man trotz minimalem Etat bis auf das Abstiegsjahr niemals was am Hut. In der Saison 2011/12 schnupperte man unter dem Trainer Roger Schmidt ein wenig an der Bundeliga, scheiterte aber knapp (1 Punkt hinter Düsseldorf auf dem Relegationsplatz). Nach 1,5 Jahren Mittelmaß fanden sich die belächelten Paderborner nach einer furiosen Rückrunde im Jahr 2014 auf einmal Mitten im Aufstiegskampf wieder und konnten am vorletzten Spieltag durch einen 2:0 Sieg in Aue die Sensation perfekt machen. Der Garant dafür war die starke Offensive mit 62 Toren (zweitbester Wert der Liga).
Nachdem der Saisonstart als Bundesligist eher holprig lief, gegen RB Leipzig schied man im DFB-Pokal aus und Alban Meha, der „Star“ des Teams, musste sich in der Vorbereitung einer Knieoperation unterziehen, startete man furios in die erste Bundesligasaison. Mainz konnte direkt im ersten Spiel erst in der Nachspielzeit durch einen Elfmeter ausgleichen. Danach folgte der erste Sieg der Bundesligageschichte, ein 3:0 in Hamburg. Nach einem Punkt in Köln (0:0) und dem ersten Heimsieg (2:0 gegen 96) konnten erst die Bayern dem SCP die erste Bundesliganiederlage (0:4 in München) zufügen. Doch das Team zeigte sich gefestigter als gedacht und errang durch teilweise mitreißenden Fußball weitere Siege und Achtungserfolge (2:2 in Leverkusen, 2:2 nach 0:2 gegen den BVB, Heimsiege gegen Frankfurt und Berlin), aber auch eine unerwartete Abfuhr gegen Werder Bremen (0:4 in Bremen). Am letzten Sonntag konnten sie dann einen Achtungserfolg einfahren und einen überraschenden Punkt aus Wolfsburg entführen.

Die Mannschaft
Der Star ist das Team - höchstens noch der Trainer. In Paderborn finden sich einige Spieler, die bei anderen Vereinen gewogen und als zu leicht befunden wurden, bei Paderborn aber Leistungsträger sind (Stoppelkamp, Hünemeier, Vrancic) oder bei anderen Vereinen nicht klar kamen (Saglik, Katchunga).
Ein paar Spieler sind davon hervorzuheben: wenn es einen „Star“ gibt, dann ist das der Freistoßkünstler Alban Meha, im Aufstiegsjahr mit 12 Toren und jetzt nach Verletzung wieder in Form kommend. Torschützenkönig der abgelaufenen Zweitligasaison war Mahir Saglik (15 Tore), der aber zu Saisonbeginn ebenfalls verletzt war und daher erst ein Tor geschossen hat.
Auffallend ist dort eher Katchunga, der seine überragende Form der Rückrunde konserviert zu haben scheint und mit 5 Toren bisheriger Rekordtorschütze seines Vereins ist. Darüber hinaus schoss er das erste Bundesligator überhaupt.
In der Abwehr ist neben dem Keeper Kruse vor allem Kapitän Hünemeier (wie viele Paderborner aus dem Jugendbereich der Schwarz-Gelben stammend) hervorzuheben. Er tritt nicht nur als Abwehrchef und rigoroser Abräumer neben seinem Parten Strohdiek auf, sondern rückt auch immer wieder durch seine Torgefahr in den Fokus. Auch ist das Doppelsechs-Duo Mario Vrancic und Marvin Bakalorz erwähnenswert, die eine für ihre Verhältnisse sehr gute Arbeit im zentralen Mittelfeld verüben, auch wenn Vrancic grade nicht mehr erste Wahl ist und von Rupp überholt wurde.

Der absolute Star dieses Teams ist aber der Trainer André Breitenreiter. Er hat dem SCP eine tolle Spielkultur mit viel Kampf und Einsatz, aber auch einer sehr schönen Spielanlange und großer taktischer Flexibilität eingeimpft. Was er aus den Möglichkeiten in Paderborn zaubert ist wirklich unglaublich und nötigt Respekt ab.


Voraussichtliche Aufstellung:
…………………..L. Kruse
……Strohdiek….Rafa….Hünemeier
Wemmer …………………………Brückner
………………Bakalorz…Rupp
..Stoppelkamp………………….Meha
…………………..Kachunga


Auf geht’s Schalke, kämpfen und siegen!!

Glück Auf,
Maniac

Eigentlich ja ein Pflichtsieg. Aber das habe ich vor dem Köln Spiel auch schon gesagt. Ich hoffe, dass di Matteo zur Viererkette zurückkehrt und hoffe deshalb auf folgende Aufstellung:

Fährmann - Aogo, Höwedes, Kirchhoff (Ayhan), Uchida - Neustädter, Barnetta (Höger) - Choupo Moting, Meyer, Sam - Huntelaar.

Tippen tue ich trotzdem einen Auswärtssieg: 1:2 für S04.

Super Eröffnung! Wirklich genial zu lesen.

2 Dinge meinerseits:
- Ich denke nicht, dass Paderborn wieder mit Fünferkette aufläuft, nachdem das nach der Umstellung auf Viererkette gegen Wolfsburg erst geklappt hat und man zuvor mit Fünferkette glasklar unterlegen war. Aber egal, viel wichtigere Information hingegen:
- Die Pader ist übrigens der kürzeste Fluss Deutschlands. Hat gerade mal eine Länge von 4 Kilometern!

Ich tippe mal vorsichtig auf einen 2:1-Auswärtserfolg unserer Mannschaft. Wer die Tore schießt, ist mir dabei egal. Der Hunter darf nach 3 eher schwachen Spielen in Folge aber gerne mal wieder knipsen, ehe dann kommenden Samstag seine Vertragsverlängerung bekanntgegeben wird (hoffentlich ). Meine Wunschaufstellung werde ich dann auch wieder aufstellen, sobald klar ist, welches Personal uns so zur Verfügung stehen wird.

Wird nicht unbedingt leicht. Hoffentlich war die Niederlage gegen Köln einfach mal nur so. Die Einstellung hat ja gestimmt, nur wir müssen effektiver vor dem Tor sein.

Bis zur Winterpause müssten jetzt 6 Punkte drin sein.

Auch von mir als Paderborner - Kompliment an den Threadersteller, wirklich gut recherchiert und gut zu lesen. Hiermit auch eine Einladung an euch in unseren Thread
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Pelzi80 am 15.12.2014 um 13:13 Uhr bearbeitet

danke

ich habe vieles davon hautnah mitbekommen, denn ich selbst bin in lippe aufgewachsen und meine schwester wohnt in elsen.

Man merkt sofort. Der Manni kommt da wech und wenn man da wech kommt, dann hat man wie der Manni eben Schalke und sonst...sonst nix!
Da beschäftigt man sich zwangsläufig mit den Ereignissen im lipperländischen Oedland...
Hast aber fein gemacht Mani.

Zum Spiel: Hinfahren, irgendwie 3 Punkte holen und zurück nach Gelsenkirchen.

Habe mir erlaubt im ersten Beitrag den STT Paderborns zu verlinken.

Hey,

eine schöne Anreise und einen wunderschönen Tag bei uns :)


Die Stadt freut sich auf das nächste Bonusspiel und vllt ist ja auch da was drinne :)

Eine wunderschöne Eröffnung von euch!

Aber eigentlich müsst ihr uns ja gewinnen lassen, damit wir weiterhin vor euern lieben schwarz gelben Freunden mit einem gewissen Punktepolster bleiben ;)

Bis dann :)

Auf ein faires und schönes Spiel.

Mehr Druck, ein paar frische Leute... Das würde ich mir wünschen, wenn auch eher unrealistisch.

Falls man wieder zur 4er Kette zurückkehrt stellt sich natürlich die Frage wer auf die Bank geht. Neustädter hat diese Saison fast alles durchgespielt, Kirchhoff war zuletzt gut drauf...

Kann mir das System aber grundsätzlich schon vorstellen, da Choupo und Clemens gut nach hinten arbeiten, Meyer pendelt zwischen 8 und 10.

Schaun wir mal was di Matteo auspackt.