FC. Was bringt die Zukunft?

06.04.2010 - 22:12 Uhr
FC. Was bringt die Zukunft? |#2121
03.12.2015 - 12:16 Uhr
Zitat von Koellefornia
Dass wir die Chance überhaupt haben, zeigt ja auch, dass weite Teile der Bundesliga so freundlich sind, in unserem Sinne zu spielen.


Die Bundesliga ist im Mittelfeld so breit wie selten zuvor. Mannschaften wie Hamburg, Bremen, Stuttgart oder Hannover haben ihre Europapokalzeiten hinter sich und suchen irgendwie händeringend nach dem richtigen Weg, wieder in die Spur zu kommen, wobei es dem einen besser und dem anderen schlechter gelingt. Etablierte kleinere Vereine wie Mainz sind noch lange nicht so weit, im Mittelfeld stehend, höhere Ziele auszugeben, da im Endeffekt man nur unwesentlich weiter ist als es auch Freiburg oder Karlsruhe schon x-mal waren. Ein gewisses Einnahmenlimit ist eben doch gegeben.
Die finanziell gut bestellten Hoffenheimer underperformen nach regelmäßigen Kaderveränderungen der letzten Jahre mittlerweile massiv und auch die relativ gesetzten Europapokaldauergäste Leverkusen und Schalke sind weit von einer souveränen Saison entfernt. Im Pott wohl deshalb, weil der Umbruch mit Breitenreiter deutlich intensiver und schwankender ist und bei unserem Nachbarn vor allem deshalb, weil der Gegner das Pressing-Total-System von Schmidt mittlerweile verstanden hat und bei der Verletzungsmisere die individuelle Klasse litt, um dies aufzufangen.

Im Großen und Ganzen bin ich aber bei dir. Absichtlich schlecht spielen, um Europa zu vermeiden, ist sicherlich weder der Ansatz noch in irgendeiner Weise sinnvoll. Wir haben einen Kader aus jungen, erfolgshungrigen Menschen, deren Ziel es ist, so erfolgreich zu sein, wie sie nur sein können.
Wenn hierbei am Ende eine Europapokalteilnahme heraus kommen würde, ist es ein "nice-to-have", welches man mitnimmt.
Heute aber zu sagen, wir stünden da und da und _deshalb_ sollten wir bereits unsere Investitionen bzw. unser Handeln auf diese kurzfristig erreichbaren Erfolge auslegen, wäre fatal. Es brächte das mühsam aufgebaute Konstrukt des Understatements und der kontinuierlichen Entwickelns erheblich in Gefahr.

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Günter Wallraff: "Im Urteil des BGH stand wörtlich, da es sich bei der Bild-Zeitung um eine Fehlentwicklung des deutschen Pressewesens handele, müsse meine Methode des Täuschens dennoch legitim sein und das wirtschaftliche Interesse des Konzerns hinter dem Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit zurücktreten."


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Fußball 2023 ist wirklich nur noch zum Abgewöhnen. (Mr Ripley)
FC. Was bringt die Zukunft? |#2122
03.12.2015 - 12:45 Uhr
Hallo rhinemike,
du bist es und du bleibst es: Der Beste.
Meine Gedanken, die ich nicht so auf's Papier bringen kann, finde ich in deinem Post immer wieder.
FC. Was bringt die Zukunft? |#2123
03.12.2015 - 15:10 Uhr
@Buelent

Bin ich völlig bei dir. Wir sollten unsere Strategie der kleinen Schritte auf keinen Fall Preis geben. Trotzdem ist Träumen erwünscht.

Zum von dir zitierten Passus: ich habe den Sachverhalt natürlich extrem verkürzt dargestellt. Ich meinte nur, wenn nicht so viele Mannschaften aus diversen Gründen ne relativ schlechte Saison spielten, würden wir eben auch woanders stehen. Danke für das Präzisieren, so habe ich dich da jedenfalls verstanden.
FC. Was bringt die Zukunft? |#2124
03.12.2015 - 18:43 Uhr
Zitat von Buelent
Zitat von Valen



Warum denn nicht auf Platz 6 schielen? Irgendein Ziel müssen wir doch für die Rückrunde haben. Bei aktuell 10, zur Winterpause vielleicht 12, 13,14 punkten Vorsprung auf den relegationsplatz kann man der Mannschaft wohl kaum damit kommen sich für den Klassenerhalt reinzuhängen. Was bleibt da? Einstelliger Tabellenplatz? In der aktuellen Tabellen Konstellation ein recht albernes Ziel. Meiner Meinung nach ist das schielen auf Platz 6 nicht nur legitim sondern zwingend erforderlich ind die wintertransfers können hier noch mal belebend wirken. Wie gesagt: den eingeschlagenen weg soll man beibehalten und Platz 6 kann nicht mehr als ein sahnehäubchen sein. Trotzdem würde ich in der aktuellen Situation nicht viel Geld für ein völlig unbeschriebenes Blatt investieren.



Es ist mir manchmal unbegreiflich, wie wenig hängen geblieben ist aus den vergangenen 25 Jahren.
Ein Schielen auf Europa weckt in Köln schnell Begehrlichkeiten und lässt falsche, weil überzogene Erwartungen wachsen. Überzogene Erwartungen führen letztlich immer zu Fehlentscheidungen (Zitat Werner Spinner), da bei Nichterreichen der Erwartungen Panik und folglich Aktionismus einsetzt.
Unser jetziger Kader ist weder stark genug, noch in der Breite ausreichend fähig, bis zum Ende um die Europapokalplätze mitzuspielen, ohne dass man konstant über dem Limit spielen muss. Sollte am Ende ein Erreichen dastehen, wäre es durch Überperformen passiert, was wiederum in einem fragilen Konstrukt Begehrlichkeiten des besser zahlenden Wettbewerbs nach sich ziehen würde. Man gibt also Leistungsträger einer ohnehin überperformenden Mannschaft ab. Inwieweit man in noch größerem Stil (im Vergleich zum Überschaubaren Abgang von Wimmer und Ujah) in der Lage wäre, bei dann entstehender Mehrbelastung und im Umfeld passierender Mehrerwartung (durch Europa), heute bereits ein dem gewachsenes neues Konstrukt (Mannschaft, inklusive Gefüge, Taktik und Harmonie) aufzubauen, halte ich für äußerst schwierig zu beantworten; ich bezweifle aber, dass der FC mit seinen heutigen Möglichkeiten und seinem heutigen Umfeld dazu gerüstet wäre.

Deshalb würde ich heute eher in die mittelfristige Zukunft investieren, da die kurzfristige bereits weitestgehend gesichert ist.

Das bedeutet nicht, dass man im März (sollte bis dahin ein Erreichen des 6. Platzes realistisch sein) nicht auch ein solches Ziel ausgeben könnte. Es bedeutet nur, dass man nun im Winter seine Investitionen nicht auf kurzfristigen Erfolg auslegen sollte. Das wäre vergleichbar mit einem Feld, auf welchem man Ackerbau betreibt und nachdem nun die ersten zarten Pflanzen stehen, das gesamte Feld bereits zu ernten, um bereits ein Brot backen zu können anstatt zu warten, dass man in einiger Zeit einen deutlich höheren Ertrag hätte.
Lass uns doch weiter ruhig und besonnen walten und dazu gehört auch eine perspektivische Verpflichtung talentierter junger Spieler aus dem Ausland wesentlich eher als kurzfristige Verbesserungen, deren spielerisches Limit schnell erreicht ist.


@bulent : ich habe jede Menge aus den letzten 25 Jahren gelernt und mir dabei nicht nur den FC angeschaut sondern auch den Rest der Liga. Das wir kein Kandidat für die el sind ist mir 100%ig bewusst. Dennoch stehen wir da wo wir aktuell stehen und das obwohl nicht alles gold ist was glänzt.

An diesem Punkt gibt es zwei Möglichkeiten: entweder man arbeitet konsequent weiter oder man feiert die vermeintliche Sicherheit. Letzteres kann nicht das Ziel unserer jungen Truppe sein. Wir wollen uns ja schließlich konsequent weiter entwickeln. Ein lari fari Halbjahr könnte alle erfolge wieder zu nichte machen. Wie hält man aber die Spannung aufrecht, wenn das zu erreichende Ziel scheinbar schon längst erreicht ist? Meine Meinung dazu: gar nicht. Genau so wie die Bayern halt auch das verlieren lernen wenn die Meisterschaft fest steht oder der Vorsprung überirdisch groß ist, würden wir auch anfangen unsere Tugenden zu verlieren
Wenn es ganz blöd läuft zerhaut uns diese Phase die Stimmung im Kader und wir haben auch nächstes Jahr ein Problem. Für uns ist daher wichtig, dass wir Ziele haben, die unseren Spielern ein leuchten in die Augen zaubert.

Deshalb denke ich wir können getrost auf Platz 6 schielen. Die Aussage könnte zunächst lauten, dass wir den Klassenerhalt schnellstmöglich rechnerisch unter Dach und Fach bringen wollen und dann schauen was noch machbar ist. Das wäre ein ordentliches Ziel das den Druck nicht wirklich erhöht aber die Spannung aufrecht erhält.

Wenn es dann gelingen könnte und wir der lachende 3 im Kampf um die el werden würden, wäre das auch kein Beinbruch. Wir müssten unsere Strategie nicht anpassen. Das Ziel darf im nächsten Jahr nicht sein den coup wiederholen zu müssen. Das das unseren Anhängern nicht leicht zu vermitteln sein wird sehe ich auch. Aber irgendwann müssen wir diese Lektion lernen, oder wir müssen auf ewig erfolglos bleiben um sie zu vermeiden. Mir wäre lieber wir lernen sie mit schmadtke und spinner. Beide sind sehr gut im managen von Erwartungen. Wenn die beiden das nicht hinkriegen ist es unmöglich.
FC. Was bringt die Zukunft? |#2125
04.12.2015 - 09:51 Uhr
Ach Valen, geht jetzt die Wortklauberei los?

Was war denn der Ursprung unserer Diskussion? Was sind hierauf deine Argumente gewesen?

Ein 18-Jähriger hochtalentierter Spieler aus einer anderen Liga wird vom FC beobachtet und du sagst (sinngemäß), mit Blick auf Platz 6 solle man anders investieren, um die Offensive zu stärken.

Meine gesamte Argumentationskette beruht auf dieser Aussage, die ich für kurzsichtig, verfrüht und wenig strategisch halte. Dies habe ich aufgezeigt und deine Sichtweise widerlegt. Ein Talent, was uns eventuell erst nächste oder gar übernächste Saison (so richtig) helfen kann, ist in unserer Phase der Entwicklung weiterhin sinnvoller als ein Schnellschuss für den kurzfristigen Erfolg (weil ja Platz 6 in Reichweite ist).


Weshalb wir nun eine Diskussion über die Spielermotivation daraus machen, erklärt sich mir hierbei nicht.
Denn ich widerspreche nicht einmal, dass man sich nicht gegen eine Europapokalteilnahme verwehren sollte; im Gegenteil, sollte sie greifbar sein, wird man (im März!), bei entsprechender Punktzahl, dies auch extern verkünden können. Aber doch nicht heute.
Inwieweit unser Empfinden als Fans in einem Forum irgendwo kongruent sein muss mit der strategischen Kommunikation des Vereins erübrigt sich allerdings ohnehin schon nach wenigen Momenten des Gedankens daran. Der FC muss seine Wortwahl (gerade vor dem Hintergrund mit welchem Gespür die Bild darauf wartet/Neven DuMont-Presse ist ja unter Springer relativ ruhig) mit höchstem Bedacht wählen.

Wir reden hier über das grundlegende strategische Handeln und die Weitsicht, die Ruhe und den Bedacht der handelnden Personen und du machst daraus eine Kommunikationsanalyse der Presseabteilung in Bezug auf kurzfristige Ziele unter Berücksichtigung des Tragweite des Wortes "Europa".
Wir haben in den vergangenen 3 Jahren gut daran getan, unsere Ziele klein zu formulieren und auch dem Umfeld klar zu machen, dass nichts (aber auch rein gar nichts) im Fußball ein Selbstläufer ist.
Wir wollten _um den Aufstieg mitspielen_, ließen aber auch jeden wissen, dass es vertretbar sei, wenn man ein Jahr länger dafür brauche.
Wir wollten _die Liga halten_ und nicht bereits Luftschlösser irgendwelcher Platzierungsziele (ab Platz 12/10/einstellig) vorgeben, die nur in die Hose hätten gehen können.
Wir wollten _den nächsten Schritt machen_, aber primär weiterhin in der Liga bleiben und den Abstand verringern zu anderen im Mittelfeld.
Bei letztem befinden wir uns gerade und daran ändert sich nichts. Vollkommen unabhängig, wie gut wir gerade da stehen. Sollte am Ende mehr möglich sein, wird kein Fußballspieler der Welt sagen, dass es ja reicht, 10ter zu werden und natürlich versuchen, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Gladbach ist aktuell Vierter. Dort wird keiner sagen, dass deren Ziele die erneute Champions League Qualifikation ist, sondern, dass man schlicht wieder nach Europa möchte. Wenn im Saisonendspurt mehr möglich ist, wird man auch dies offensiver kommunizieren. Warum heute nicht mehr? Sind Mannschaft, sportliche Leitung und Umfeld stabil genug, heute ein sehr ambitioniertes Ziel auszugeben und das Risiko zu tragen, bei einem Abfallen auf Platz 6 oder 7 nicht in Panik zu verfallen und vielleicht zu verkrampfen/hektische, undurchdachte Entscheidungen zu treffen?
Und genau so stellen wir uns dar (nur einige Stufen kleiner).

Es spricht nichts dagegen, sich damit auseinander zu setzen, dass mit guter Arbeit und höchstem Einsatz sowie einer Verbesserung im letzten Drittel des Spielfeldes, einiges in dieser Saison möglich sein kann. Es kann aber eben schnell unerfüllbare, weil unrealistische Erwartungen wecken. Und dann ist schnell die Enttäuschung groß, wenn man plötzlich auf Platz 12 abrutscht und den Anschluss zu Platz 6 verliert. Dies kann einen Teufelskreis nachsichziehen, der wiederum in Verkrampfung, Unkonzentriertheit und folglich Misserfolg endet.
Wie häufig fingen wir ganz gut in der Saison an und fingen schon an zu träumen, wie weit wir nach oben kommen könnten und legten dann unglaubliche Misserfolgsserien (Rekord an Spielen ohne Sieg/ Rekord an Minuten ohne Tor) hin, da die Mannschaft mit diesen (sprunghaft) erhöhten Erwartungen schlichtweg nicht umgehen konnten.
Und genauso fragil ist auch (noch) unser aktueller FC.

Hinsichtlich Spielermotivation:

Zitat von Valen


An diesem Punkt gibt es zwei Möglichkeiten: entweder man arbeitet konsequent weiter oder man feiert die vermeintliche Sicherheit. Letzteres kann nicht das Ziel unserer jungen Truppe sein.

Stilstand ist Rückschritt. Darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren.
Die Ausprägung bzw. Bewertung deiner beiden Möglichkeiten lässt aber erheblichen Spielraum.
Was bedeutet "konsequent weiterarbeiten"? Bei der Momentaufnahme Platz 10 ein Jahresendziel von Platz 6 ausrufen? Damit hättest du eine konsequente Weiterentwicklung sehr für deinen Argumentationsaufbau ausgelegt.
Wir treffen seit ungefähr einer Viertelsaison das Tor aus dem Spiel nicht mehr. Da haben wir genügend Gründe, um "konsequent weiter zu arbeiten", ohne eine vermeintliche Sicherheit zu feiern und uns im Status quo zu aalen.
Für mich bedeutet konsequent weiterarbeiten lediglich, dass ich versuche, besser zu sein als am Tag davor. Ich stärke meine Stärken und schwäche meine Schwächen, um erkennbar voran zu kommen, mich also weiterzuentwickeln. Betrachte ich die Spiele des FCs in dieser Saison, haben wir bereits unterschiedliche Ausprägungen dieser Entwicklung gesehen. Je offensiver wir agieren wollen und je schneller wir den Weg in die Spitze suchen wollen, desto anfälliger sind wir für Gegentore (Stuttgart, Hamburg, der Gipfel in Frankfurt). Dennoch waren wir auf die Weise deutlich stärker in der Lage, selbst Tore zu erzielen, bzw. unsere Angreifer in gute Abschlusssituationen zu bringen. Im zweiten Schritt haben wir wiederum versucht, die vormals erlebte Stabilität wieder zu erreichen, um nicht in jedem Spiel erstmal ein Harakiri-Glückspiel zu machen, sondern selbst viel mehr Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Das führte zwar seltener zum Torerfolg, aber auch seltener zu einer Niederlage. Die Folge ist, dass wir, im Vergleich zur Vorsaison, Spiele zumeist gestalten und prägen und der Gegner alles daran setzt, zumindest nicht zu verlieren (Ingolstadt, Hannover, Hoffenheim, Mainz und Darmstadt). Auch wenn das Ergebnis häufig noch dasselbe ist, treten wir dominanter und spielprägender auf. Jetzt gilt es noch die Tendenzen des erste Viertels der Saison mit der Stärke des zweiten Viertels zu verknüpfen.
Dies ist eine verdammt harte Arbeit, die nur über konsequente und kontinuierliche Arbeit funktionieren kann. Folglich ruht sich keiner auf irgendeiner Sicherheit aus, sondern arbeitet konsequent weiter.

Zitat von Valen

Wir wollen uns ja schließlich konsequent weiter entwickeln. Ein lari fari Halbjahr könnte alle erfolge wieder zu nichte machen.

Was genau bedeutet bitte für dich ein "Larifari-Halbjahr"? 6 Monate, Woche für Woche um Punkte spielen, mit dem Ziel, diese einzufahren und möglichst viele davon, wobei gleichzeitig eine Weiterentwicklung des Spiels, des Auftretens und der Verknüpfung von Offensive und Defensive passieren soll, ist Larifari, weil nicht direkt das Ziel Europapokal ausgegeben wird? Entschuldige bitte, Valen, aber das ist doch gehöriger Quatsch.
Zitat von Valen

Wie hält man aber die Spannung aufrecht, wenn das zu erreichende Ziel scheinbar schon längst erreicht ist? Meine Meinung dazu: gar nicht.

Ich kann sehr wohl noch einige Ziele formulieren, um Spannung aufrecht zu halten, wenn mal das Ziel Klassenerhalt rechnerisch erreicht ist.
Es gibt unzählige Beispiele, die auch nach dem Klassenerhalt nicht das Spielen einstellten. Aktuell ist es doch erstmal nur wichtig, überhaupt die Klasse zu halten. Wer weiß denn, ob wir nicht auch mal eine Verletzungsmisere zu beklagen haben werden oder unglücklich 3-4 Spiele in Folge verlieren und bedrohlich in die Gefahrenzone rutschen? Und dann? Dann hast du aber ganz schnell wieder Spannung. Warum sollte ich also _heute_ von einem Schielen auf Europa sprechen? Wir stehen glänzend für den Moment da und darauf lässt sich aufbauen. Da sehe ich keinen Spannungsabfall.
Sollte im März oder April bei erfolgtem Klassenerhalt eine solche Gefahr bestehen, kann man immer noch über Anreize sprechen.

Zitat von Valen

Genau so wie die Bayern halt auch das verlieren lernen wenn die Meisterschaft fest steht oder der Vorsprung überirdisch groß ist, würden wir auch anfangen unsere Tugenden zu verlieren. Wenn es ganz blöd läuft zerhaut uns diese Phase die Stimmung im Kader und wir haben auch nächstes Jahr ein Problem.


1. Den absoluten Klassenprimus als Vergleich zu wählen, halte ich einerseits für vollkommen verquer und zum anderen widersprichst du dir damit direkt selbst. Gut, die Bayern erlebten zwei mal in Folge einen Spannungsabfall am Ende der Saison. Fand dadurch Larifari statt? Vielleicht. "Zerhaut das dadurch die Stimmung im Kader" für die kommende Saison? Natürlich nicht. Davon überträgt sich gar nichts in die folgende Saison. Allenfalls ein Anreiz, es beim nächsten Mal besser zu machen. Aber bei der ganzen Thematik sprechen wir von manchen der weltbesten Spieler und dem Ziel, nach frühzeitig erreichter Meisterschaft in einer mehr als dominanten Runde, nicht die Konzentration zu verlieren, da die Liga keinen Reiz mehr hergibt. Davon sind wir so weit entfernt wie von einer Verpflichtung Lionel Messis.
2. Welche Tugenden verlieren wir bitte? Sollte unsere Mannschaft 2-3 Spiele in Folge im April verlieren, weil der große Druck des Klassenerhalts fehlen würde, gäbe es mit Stöger und Schmadtke genügend Führungspersonal, die auch Wege finden würden, wieder Druck aufzubauen. Sei es über mangelnde Einsatzzeiten besonders schwacher Spieler, sehr offener Verhandlung mit neuen Spielern, verbalen Warnschüssen an die Mannschaft, etc. Ich sehe kein Szenario, wo wir einerseits an Spannung verlieren und andererseits uns auf die kommende Saison negativ beeinflussen.


Für mich wirkt deine gesamte Argumentation überhaupt nicht schlüssig. Ich diskutiere ja wirklich gerne mit dir, aber hier verrennst du dich in meinen Augen. Keiner hier wird dir widersprechen, dass man auch Europa mitnehmen würde, wenn die weitere Saison wirklich so laufen sollte, dass es nach 27 oder 28 Spieltagen noch realistisch sein sollte. Aber fast jeder wird dir widersprechen, dass man heute bereits darauf schielen solle, um die Spannung über die Saison zu führen. Da sehe ich keinen Mehrwert bei.

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Günter Wallraff: "Im Urteil des BGH stand wörtlich, da es sich bei der Bild-Zeitung um eine Fehlentwicklung des deutschen Pressewesens handele, müsse meine Methode des Täuschens dennoch legitim sein und das wirtschaftliche Interesse des Konzerns hinter dem Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit zurücktreten."


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Fußball 2023 ist wirklich nur noch zum Abgewöhnen. (Mr Ripley)

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Buelent am 04.12.2015 um 09:52 Uhr bearbeitet
FC. Was bringt die Zukunft? |#2126
04.12.2015 - 13:07 Uhr
Strategische kaderplanung im Profifußball hat wenig oder besser rein gar nichts mit einzelnen transfers zu . Der Zeitraum über dem man mit einem transfer planen kann max 2-3 Jahre lang. Damit ist man eher bei einer mittelfristigen operativen Planung.

Strategische kaderplanung heißt eine Idee von dem Fußball den man spielen will zu entwickeln, Kontakte im scouting zu knüpfen, die Jugendarbeit auf den Fußball der Zukunft auszurichten, etc.

Einen stürmen zu holen und sei er erst 18 Jahre alt, ist eine rein operative Maßnahme. Ich verstehe deshalb nicht was so schlimm daran seien soll das anstehende transferfenster mit einem Auge auf Platz 6 feinzuplanen. Wichtig ist nicht wen man holt sondern dass der Spieler zu grundsätzlichen Strategie passt. Ob man eher einen holt der sofort helfen kann oder eher einen der erst ankommen muss hängt neben den finanziellen Themen einzig und allein davon ab, wie groß der aktuelle bedarf ist.

Meiner Meinung nach haben wir in der offensive und aud der rv position akuten Bedarf, ganz unabhängig vom Tabellenstand. Berücksichtigt man den Tabellenstand dazu noch, ist es sinnvoller jemanden zu holen der mit höherer wahrscheinlichkeit direkt eine Rolle spielen kann. Alles ausgerichtet auf unsere Strategie natürlich.
FC. Was bringt die Zukunft? |#2127
04.12.2015 - 16:36 Uhr
Zitat von Oldlucky
Hallo rhinemike,
du bist es und du bleibst es: Der Beste.
Meine Gedanken, die ich nicht so auf's Papier bringen kann, finde ich in deinem Post immer wieder.


Danke, mein Freund! Das freut mich! daumen-hoch

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FC. Was bringt die Zukunft? |#2128
09.08.2016 - 15:10 Uhr
Weil es besser hier rein passt:
Zitat von Neutraler

Zitat von keolner

Zitat von Geromel87

(...) Aber selbst wenn wir uns mit ach und krach in der Liga halten können, so sollte das als Erfolg angesehen werden. Man kann nicht davon ausgehen, dass man jetzt jedes Jahr weiter nach vorne kommt. (...)


Jeder darf natürlich seine eigene Erwartungshaltung und seine eigenen Ansprüche haben, aber ich bin sehr froh, dass man das im Verein anders sieht als du „Einiges war übereinstimmend, einiges ging auch auseinander. Es war keiner dabei, der gesagt hat, wir wollen die Bayern attackieren oder mit dem Relegationsplatz wären wir zufrieden“, sagt FC-Trainer Peter Stöger. „Am Ende wurde alles aufgearbeitet und diskutiert. Die Erwartungen gingen nicht sehr weit auseinander, die Spieler haben die Ziele realistisch eingeschätzt.“ – Quelle: http://www.express.de/24505744 ©2016

Nachdem in den letzten Jahren der Klassenerhalt das einzig richtige Ziel war, sollte man nun versuchen nichts mit dem Abstieg zutun zu haben und das scheint der Verein ähnlich zu sehen.
Der Kader braucht dafür mMn. noch Qualität, aber man ist auf dem richtigen Weg.

Valen hat also definitiv recht damit, dass wir uns in Gegenden bewegen, wo wir auf dem Transfermarkt (und vorerst nur da) mit Vereinen konkurrieren die um die EL spielen. Denn den Kader nicht zu verstärken ist immer ein Rückschritt, weil die Konkurrenz in der Regel nicht schläft, besonders in Zeiten von Goldesel-Vereinen wie Hoffenheim, Leipzig oder dem HSV, die letzte Saison alle hinter uns waren.

Wenn wir im dritten Jahr in Folge immer noch das Ziel hätten, hauptsache nicht abzusteigen, wäre ich bitter enttäuscht.
Da gibt es eben einen Unterscheid zwischen dem Anspruch den man hat und dem Ziel, denn Ziele steckt man sich bewusst relativ hoch, egal ob im Privatleben, der Politik, oder der Wirtschaft.

Deswegen wäre ein Klassenerhalt "mit ach und krach" für mich eine Enttäuschung und für den Verein sehr offensichtlich auch.


Unrecht hast du zwar nicht, aber wie sollen die Verantwortlichen dies den Medien mitteilen. Da bin ich dann wieder ehr von der alten Schule, erst mal früh den Klassenerhalt sichern und dann mal schauen. Ansonsten ist es ein gefundenes Fressen für die Pressewelt.


Wie meinst du das? Man hat doch in dem von mir zitierten Artikel ausdrücklich gesagt, dass man sich als Ziel Platz 9 setzt und das es keinen Spieler gibt der mit einem Relegationsplatz (das bedeutet für mich "mit ach und krach die Klasse halten") zufrieden wäre, weswegen ich das als Fan ganz sicher nicht als Erfolg bezeichnen würde, sondern je nach Saisonverlauf vielleicht "Glück im Unglück".
Wenn man sich als Ziel Platz 9 setzt, schließt das für mich einen möglichst frühzeitigen Klassenerhalt mit ein, auch wenn es letzte Saison trotz relativ spätem Klassenerhalt geklappt hat. Man hat es nur eben nicht extra formuliert, weil man denke ich inzwischen so weit ist um zu sagen, dass jedem klar sein sollte, das dies ein Zwischenschritt zum endgültigen Ziel ist.

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"wer redet, ist nicht tot" - Gottfried Benn
FC. Was bringt die Zukunft? |#2129
09.08.2016 - 15:24 Uhr
Zitat von keolner
...Wenn wir im dritten Jahr in Folge immer noch das Ziel hätten, hauptsache nicht abzusteigen, wäre ich bitter enttäuscht.
Da gibt es eben einen Unterscheid zwischen dem Anspruch den man hat und dem Ziel, denn Ziele steckt man sich bewusst relativ hoch, egal ob im Privatleben, der Politik, oder der Wirtschaft...

Wie meinst du das? Man hat doch in dem von mir zitierten Artikel ausdrücklich gesagt, dass man sich als Ziel Platz 9 setzt und das es keinen Spieler gibt der mit einem Relegationsplatz (das bedeutet für mich "mit ach und krach die Klasse halten") zufrieden wäre, weswegen ich das als Fan ganz sicher nicht als Erfolg bezeichnen würde, sondern je nach Saisonverlauf vielleicht "Glück im Unglück".
Wenn man sich als Ziel Platz 9 setzt, schließt das für mich einen möglichst frühzeitigen Klassenerhalt mit ein, auch wenn es letzte Saison trotz relativ spätem Klassenerhalt geklappt hat. Man hat es nur eben nicht extra formuliert, weil man denke ich inzwischen so weit ist um zu sagen, dass jedem klar sein sollte, das dies ein Zwischenschritt zum endgültigen Ziel ist.


Ich meinte deinen Abschnitt zuvor.

Auch im dritten und darauffolgendem Jahr sollte erst mal der Klassenerhalt stehen. Erst wenn wir einigermaßen die Stärken der aktuellen Klubs (die stark spielen) haben, können wir weiter schauen.

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MfG Neutraler

Träume sind hoch, am Ende freuen wir uns auf den Klassenerhalt.
FC. Was bringt die Zukunft? |#2130
09.08.2016 - 15:33 Uhr
Man sollte sich nicht zu sehr an den Abschlussplätzen orientieren. In der Halbzeit des Mainzspiels gingen hier schon die "Stöger raus" Rufe durchs Forum, die ganze Saison hätte kippen können. Auf jeden Fall war es keine durchgänge Spielzeit im Mittelfeld, die folgerichtig auf Platz 9 endete. Vielmehr haben wir doch zum Ende der Saison einige Plätze gut gemacht.

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FC und SGE

Dieser Beitrag wurde zuletzt von W1effzeh am 09.08.2016 um 15:33 Uhr bearbeitet
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