Entlastung der Schiedsrichter

Schon blöd: man zitiert hier mit Schlagwörtern und Seitenzahlen aus dem Regelwerk und lässt ansonsten die entscheidenden Ausdrücke außen vor - und legt sich seine eigene Sichtweise dann zurecht.

Deshalb nochmal zum Mitsingen: im vorliegenden Fall wurde aufgrund folgender Regel entschieden (Zitat):
Ein Vergehen liegt in der Regel vor, wenn ein Spieler:
• den Ball mit der Hand/dem Arm berührt und:
•seinen Körper aufgrund der Hand-/Armhaltung unnatürlich vergrößert,
•sich seine Hand/sein Arm über Schulterhöhe befindet (AUßER der Spieler spielt den Ball vorher absichtlich mit dem Kopf oder Körper (einschließlich des Fußes) und der Ball springt ihm dabei an die Hand/den Arm).

Genau das was mit dem Wörtchen AUßER ein Vergehen ausschließt hat Caliguri gemacht: mit der Brust gespielt und dann sprang ihm der Ball an die Hand.

Noch Fragen? Nach dieser Regel korrekt kein Elfmeter.

Aber was grundsätzliches, auf das ich bei meiner Recherche gestoßen bin. Auf Seite 73 im Regelwerk des DFB steht (Zitat):

Ein Vergehen liegt auch vor, wenn der Ball in einer der obigen Situationen direkt vom Kopf oder Körper (einschließlich des Fußes) eines Spielers an die Hand/den Arm eines anderen, nahestehenden Spielers springt.

Abgesehen von den genannten Vergehen liegt in folgenden Situationen, in denen der Ball an die Hand/den Arm eines Spielers springt, in der Regel KEIN Vergehen vor:
(...)
• Der Ball springt direkt vom Kopf oder Körper (einschließlich des Fußes) eines Spielers an die Hand/den Arm eines anderen, nahestehenden Spielers.
(...) (Zitatende)

Übersehe ich da etwas?

Zwei identische Formulierungen, aber einmal ein Vergehen und beim zweiten Mal nicht...

Hä?

Den Ball mit der Brust spielen, wird nicht durch das Außer ausgeschlossen. Den Ball absichtlich mit der Brust spielen, würde durch das Außer ausgeschlossen.

Hab die Szene nicht mehr genau im Kopf, bin mir aber recht sicher, dass Caliguri den Ball nicht absichtlich mit der Brust spielt. Daher strafbares Handspiel, sofern sich der Arm/die Hand über Schulterhöhe befunden hat. (Bin mir nicht sicher ob das gegeben war)


Unabhängig von der Regel: Aus subjektiver Fußballfansicht, will ich für sowas keinen Elfmeterpfiff sehen.

Hmm... gar nicht so einfach zu sagen.

Würde ja vermuten, dass "in einer der obigen Situationen" bedeutet:

- Unnatürliche Körperflächenvergrößerung
- oder Arm/Hand über dem Kopf

sprich wenn der Ball direkt von einem anderen Spieler (Die Entfernung spielt dabei keine Rolle) auf den Arm/ die Hand des Spielers springt ist es ein strafwürdiges Handspiel, wenn die Armposition so ist, wie in einer der beiden Alternativen beschrieben.

Ist die Armposition nicht wie in einer der beiden Alternativen beschrieben, so ist es kein strafbares Handspiel, wenn der Ball von einem nahestehenden Spieler an den Arm / die Hand springt.



Steht denn sonst noch etwas im Regelwerk über Handspiel? Wie es zu werten ist, wenn der Ball nach längerer Flugbahn an die Hand geht und nicht kurz vorher abgefälscht wird? Also auch dann wenn sich der Arm nicht über Schulterhöhe oder unnatürlich weit weg vom Körper befindet.

Hihi - nicht verzagen, Caliguri fragen: absichtlich oder versehentlich?
Wahrscheinlich antwortet er: "Wasndader Unnerschied"?

Sonst bin ich bei dir, für diese Szene kann ich mit der Entscheidung kein Elfer leben.
Wir behalten es im Hinterkopf, wenn der FC dann für eine vergleichbare Szene einen Strafstoß aufgebrummt bekommt.

Lies nochmal selbst:
https://www.dfb.de/fileadmin/_dfbdam/204324-regeln.pdf

Die Entfernung spielt schon eine Rolle, sofern von einem "anderen, nahestehenden Spieler" die Rede ist.

Inzwischen glaube ich aber, das mit den "obigen Situation" ein Tor als Folge oder das Entstehen einer Chance gemeint ist.
Also: wird der Ball mit einem erlaubten Körperteil gespielt und springt dem gleichen oder einem anderen nahestehenden Spieler an die Hand, so ist das kein Vergehen. Egal in welcher Position die Hand ist. Es sei denn, daraus entsteht eine Chance oder ein Tor, dann wird abgepfiffen. Oder?

Ob mit Absicht oder nicht gespielt wird sich wie gesagt niemals klar feststellen lassen. Hier liegt der Ermessensspielraum der Schiris.

Erschreckend auch gestern Mal wieder der Videoassistent beim Abendspiel. Dortmund werden zwei reguläre Tore geklaut. Will nicht wissen was los gewesen wäre, wenn die Gladbacher noch ausgeglichen hätten.

Das erste Tor von Reus könnte niemals einwandfrei aufgeklärt werden. Wenn am Ende 1cm der Hacke über Tor oder Abseits entscheidet, hat das wohl eher mit Schach als mit Fussball zu tun.

Auch das Tor von Brandt hätte gegeben werden müssen. Für mich lag keine Behinderung des Torhüter vor.

Eigentlich hätte es gestern einen völlig ungefährdeten Sieg der Dortmunder geben müssen.

Auch 1mm ist Abseits. Also richtig entschieden.
Klar sperrt der der Dortmunder beim 2:0 die Sicht von Sommer, in einer Wiederholung sieht man das glasklar.
Also gute Leistung vom Schiri/VAR.

Jo, die vermeintliche 1mm Abseitsentscheidung können die Dr. Watsons auflösen, mag vielleicht richtig sein, im Sinne des Erfinders und des Fußballs kann sowas eigentlich aber nicht sein, danach gabs noch gefühlte 10 Ballkontakte und eine 100 Fehlentscheidung? Puh..
Aber jedes Tor wird ja überprüft...

Dass jedoch dem Herrmann von hinten das Bein weggeflext wird, sieht mal wieder keiner. Also spätestens in der Zeitlupe ist das ziemlich gut zu erkennen...
Kann man eigentlich keinem erzählen....

Bei Brandt lagen sie mmn aber völlig richtig, Reus läuft während des Schusses genau ins Sichtfeld von Sommer, weiß nichts wie es hier andere Meinungen geben kann...
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Misterpinkbn am 20.10.2019 um 12:22 Uhr bearbeitet

Über Brandt sein Tor kann man sicherlich streiten oder eine andere Meinung haben. Wie man aber 100% sagen kann, dass Reus wenige mm im Abseits gestanden ist mir ein Rätsel.
Die Bilder konnten das meines Erachtens nicht auflösen.