Dorfplatzrunde

Doch, auch die EU kann da was dafür, aber ist eben nicht der Hauptgrund.
Wer jahrzehntelang die Scheisse meterhoch auftürmt darf sich nicht beschweren wenn die Müllabfuhr für die Beseitigung eine Gebühr verlangt. Diese Vetternwirtschaft und die abartige Ineffizienz und geduldete(!) Inkompetenz münden jetzt in diese Krise.

Der besagte Rentner hat übrigens auch Gelder bekommen, die jeder vernünftig denkende Mensch hinterfragen würde. Dass es jetzt so drastisch sein muss, ist mit, aber nicht voll und ganz der EU zu zuschreiben.

GB soll selbst mit dem Ergebnis klar kommen. Eines ist aber sicher: Einen kostenlosen Zugang zum europäischen Binnenmarkt gibt es genauso wenig wie Rosinenpicken beim Verhandeln. Wer mit der EU Handel betreiben möchte, muss auch genau jene Bestimmungen mit tragen, die die Brexit Befürworter ja ausgiebig lächerlich gemacht haben. Die Beispiele Norwegen und Schweiz als Handelspartner sind sowas von schlecht durchdacht/recherchiert, die kann jeder Wirtschaftsstudent im ersten Semester auseinander pflücken. Gerade Norwegen, die im Öl schwimmen und auch die Schweizer zahlen einen großen Batzen Geld um im Rahmen des EwR wirtschaftlich mit der EU verbunden zu bleiben. Die können es sich schlichtweg leisten. Der Preis dafür idt allerdings Null Mitspracherecht.

Ein Commonwealth mit GB als Speerspitze wird es nicht geben. Eher wechseln Schottland und Nordirland die Lager und werden unabhängig. GB ist etwas zu groß um weltwirtschtlich komplett irrelevant zu sein, aber unfassbar kleiner als dass es ganz alleine im Konzert der Globalisierung eine Rolle spielen könnte.
Die ländlichen Gegenden werden noch mehr heruntergezogen, die Finanzbranche zieht Richtung Frankfurt, und GB (bzw England ) wird der Köter der Amis. Irgendeinem müssen sie sich anschließen. Und die TTIP Bemühungen gingen ja großteils von der Insel aus. Dass jetzt die EU für Folgen und Konsequenzen einer arroganten Politik unter Thatcher und Reagan verantwortlich gemacht wird, entspricht genau dem Bild, das GB nach Außen abgibt. Mehr Schein als Sein. Die Selbsteinschätzung einer ökonomischen Weltmacht, den tatsächlichen Einfluss einer durchschnittlichen Industrienation.

Dass es ein Problem mit Überfremdung gibt ist ja wohl auch nichts überraschendes. Schließlich hat man hunderte Jahre lang die halbe Welt ausgebeutet und sich dabei aufgeführt wie der König der Welt. Witzigerweise sind vor allem die Alten diesen polemischen Aussagen verfallen, die, die am Meisten von der Ausbeutung ganzer Kontinente profitiert haben.

Mit GB geht ein Querulant, der nachweislich nie ein Interesse hatte die EU voranzubringen, sondern seit Beitritt durch Extrawürste versucht hat nur die wirtschaftlichen Vorteile abzugreifen. Und das auch vorbildlich gelungen ist.

Wenn das die ersehnte 'Freiheit' sein soll, dann wünsche ich viel Glück. Vielleicht schaffen sie es nicht komplett in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.

Übrigens @LillyC
Wir haben uns entschlossen einfach ein neues Tablet zu holen. Das mit seiner Versicherung gestaltet sich schwierig, da der kleine erst 3 Jahre alt ist. Erst ab 7 sind Kinder deliktfähig.
Das wäre den Aufwand nicht wert.

Wenn GB als ganzes den Abflug macht, sparen wir uns in Brüssel auf jeden fall jede Menge Übersetzer - ich glaube nur noch Malta hat Englisch als Landessprache

Ich halte das für eine Scheinargumentation. Wenn man nur richtig informiert wäre würde man 'richtig' wählen.

Ihr habt imho das Problem nicht verstanden, nicht jeder der AntiEU wählt ist Antieuropäer, nicht jeder der AntiEU wählt ist rechts, ungebildet oder ängstlich. Das möchte man uns gerne glauben machen, aber das ist eben nicht so.

In Frankreich wählen inzwischen Menschen Afrikanischer Abstammung Le Pen.
25 % der grössten linken Gewerkschaft sollen inzwischen Le Pen wählen.

Sind jetzt 50 % der Briten kurzsichtige oder alte ***** en? Oder ist es eher so, dass die die von der Freizügigkeit profitieren (London und die ländlichen Gebiete) eher pro EU sind und der Rest und vielleicht aus gutem Grund eher dagegen?

AfD: Meint ihr es gibt plötzlich und aus dem nichts 15 % Ausländerfeinde oder rechtsradikale in ? Wo doch seit Jahrzehnten ihre Anhänger bei vielleicht 3 % lagen (und die vielen Verfassungsschützer muss man davon abziehen).
Wenn ihr das glaubt, werdet ihr nie verstehen was da gerade passiert. Die Menschen fangen an Ihre Realität mit den Hochglanzbroschüren der EU zu vergleichen und stellen fest, da ist ja gar nichts dahinter.

ich muss immer über meine eher sozialistisch eingestellten Freunde lächeln, die die Welt in rechts und links einteilen und die seit einigen Jahren mit ihren Wahlprognosen an dieser Betrachtungsweise scheitern.

"Ja, jetzt ist Tsipras dran", endlich ändert sich mal was in GR sagten sie. Ich habe Ihnen vorhergesagt, dass sich da gar nichts ändern wird, da GR kein finanziell souveräner Staat mehr ist und dass die EU Tsipras am Euro-Nasenring durch die Manege ziehen wird. Und nun? Tsipras muss die Renten seiner Mitbürger auf Geheiß der EZB nochmal kürzen. Um mehr als 20 %. Zum zweiten oder dritten Mal in 7 Jahren. Als Linker Präsident!

Das ist die Demokratie von der die EU spricht, Du Bürger in einem europäischen Land kannst wählen was du willst, aber danach wird gemacht was wir wollen. (Falls ihr blöd genug seid uns das Recht vorher einzuräumen). Und wir räumen ein. Meint ihr Rentenkürzung kann die EU nur in GR?

Den Spaniern, den Portugiesen ging es ähnlich, mit dieser unserer tollen solidarischen EU. Nur sind die jetzt ruhig, also ihre Regierungen sind ruhig, die können inzwischen alle Ihre Schulden pünktlich zurück zahlen. Gut, nun kann man vielleicht einwerfen, das die EZB Ihre Staatsanleihen in Höhe von 50 Milliarden € pro Monat ankauft/subventioniert, damit sie das Geld haben Ihre Schulden in Höhe von 50 Milliarden rechtzeitig tilgen zu können. Aber manchen Menschen scheint das ein vernünftiges Vorgehen zu sein. Private Geldanleger machen allerdings einen großen Bogen um diese Geschäfte, die einzigen die diesen Schrott noch kaufen (müssen), sind unsere Lebensversicherer. Glückauf.

Nein, wer die politische Welt in rechts und links einteilt, wird sie bald nicht mehr verstehen. Wer meint EU Gegner seien Ausländerfeindlich, wird die Welt bald nicht mehr verstehen. Ausländerfeindlicher als die Troika Bonzen, die griechische Renten von 500 € auf 375 € im Monat € kürzen, kann man gar nicht mehr sein. und das ist keine theoretische sondern eine ganz und gar praktische und nachweisbare Feindlichkeit.

Sorry, da habe ich dich falsch verstanden.

Das Thema eignet sich nicht zur Diskussion über GR und deren Renten, zumal Alleinerziehende und Geringverdienende in D nicht mit üppigen Renten gesegnet sind. Unsere griechischen Freunde haben es sich sehr lange gut gehen lassen, Steuern wozu ? Wie trickse ich am besten ? usw. Details sind ja zur genüge bekannt.

Die EU ist nun mal ein große Institution, wo auch einiges falsch läuft, aber soll doch einer etwas besseres vorschlagen ! Oder glaubt hier einer ernsthaft, die Griechen, und demnächst die Briten hätten ohne EU höhere Renten ?

Nach einer Darstellung im Spiegel z.B. beziehen die englischen Landwirte / Farmer 50 % ihres Einkommens aus EU-Geldern.
Das wird dann ja in Zukunft der englische Steuerzahler übernehmen, oder halt, die Kleinen gehen dann halt pleite, wahrscheinliche weil sich die böse EU weigert, noch zu zahlen.

Ja, es gab in GR Vetternwirtschaft und Korruption, auch vor der EU. Damit mussten sie immer Leben klar kommen. In der Zeit, als sie der EU beitraten, hörte das aber nicht auf. Die EU hat das geduldet, wenn nicht gar befeuert. Oder besser gesagt es war ihr wahrscheinlich egal, die paar dutzend Milliarden die in GR versandeten waren für die EU ein Fliegenschiss.

Nur jetzt ist aus mit lustig, die EU entdeckt das Geheimis der exponential ansteigenden Schulden. Und nun will die EU nicht die Hosen herunterlassen und zugeben, dass sie inzwischen 300 Milliarden an Steuergeldern in GR versenkt hat. und niemand, ich auch nicht, will unsere Kanzlerin mit heruntergelassenem Hosenanzug sehen, obwohl ..... (manchmal ist mir die Wahrhaftigkeit wichtiger als die Ästhetik).

So, und das werfe ich der EU und der Bundesregierung vor. Die massive Verschleuderung von Steuergeldern. In ein Fass ohne Boden. Man hätte GR fallen lassen sollen, wer auf Sand baut. Und danach hätte man die Griechen retten können. So wird es für den Steuerzahler immer teurer, aber so will man das wohl haben.

Und unser griechischer Rentner hat ein weiteres Problem, das ihm die EU eingebrockt hat. Er hatte jahrelang hohe Renten, aber die Preise sind in der Zeit auch gestiegen. Laut meinen Kenntnissen liegen die Preise in den Supermärkten durchaus auf unserem Niveau und sie bleiben dort auch. Seine Miete hat die EU per Dekret ebenfalls nicht mit gesenkt. Nur sein Einkommen. Aber die Renten fallen, so dass unser Rentner jetzt vielleicht gekniffener ist als früher, was die Kaufkraft betrifft.

Wenn er Glück hat gibt es Bauernmärke, dort sollen sich die Preise angepasst haben.

Ich gebe dir recht, aber ich bezweifle, das unser griechischer Rentner ein Profiteur des Euro oder der EU war. Den Rahm haben andere abgesahnt, zumal seine Preise in den Jahren der guten Rente auch gestiegen sind. Heute hat man in GR in Supermärkten circa unser Preisniveau.

Die Bauern werden überall in Europa subventioniert, ob UK sein Geld in die EU schiebt und diese dann ihre Bauern subventioniert, oder ob sie das direkt übernehmen ist vermutlich wurscht. Aber die Details kenne ich nicht. Im übrigen denke ich, die marktwirtschaftliche Verzahnung zwischen der EU und UK sind so gross, dass sich beide hüten werden grosse Handelsschranken aufzubauen. Nur das politische Theater wird gross sein. Nachahmer müssen abgeschreckt werden.

Auch eine Variante: Die Hauptstadt trennt sich vom Rest des Landes.
Ist das Ausdruck des britischen Humors?
Dieser Beitrag wurde zuletzt von LillyC am 24.06.2016 um 18:34 Uhr bearbeitet

Der Meinung bin ich auch. Und gerade als Pro-Europäer bin ich froh, dass die Nörgeltommies endlich nicht mehr mit am Tisch sitzen. Immer nur fordern aber nie was liefern, das ist echt eine tolle Mentalität. So besteht für mich zumindest die kleine Chance auf einen Neustart der EU. Mit mehr "U" diesmal bitte.