Der Taktiktisch (Aufstellungen, Analysen, Systeme)

06.03.2013 - 20:50 Uhr
Labbadia hat zu der Zeit, als er bei uns trainiert hat taktisch sehr gerne im 4-4-2 mit offensiven Außen agiert. Das Mittelfeld war dabei das Herzstück, der Motor, der Antrieb, wobei das Spiel im vorderen Drittel stark auf die Außen verlagert und nicht selten auch mit hohen Bällen gefüttert wurde.

#1 Das Herzstück (Die Doppel-6):

--- Damals ---

gab es gerade mit Zé Roberto und Jarolim eine Doppelsechs die sowohl beweglich, als auch technisch einiges auf dem Kasten hatte, aber vor allen Dingen auch zweikampfstark war. Jarolim war etwas langsamer und schleppender, Zé Roberto gezielter und schneller - der eigentliche Regisseur.

--- Heute ---

haben wir mit Behrami einen typischen Zerstörer, der allerdings durchaus ähnlich wie Jarolim agieren könnte. Er kann sichere Pässe auf kurzer Distanz spielen, ist allerdings (ebenso) weder torgefährlich, noch ein wirklicher Spieleröffner.

Südamerikanisch ließe sich Zé Roberto durch Diaz ersetzen. Diaz ist sehr dynamisch und kann Bälle schnell verarbeiten. Hier sehe ich allerdings das erste Problem. Denn Diaz ist zwar dynamisch, aber nicht besonders schnell. Holtby wäre da die deutlich schnellere Alternative, allerdings finde ich ihn technisch wesentlich schwächer. Zé Roberto ließe sich also eigentlich nur durch eine Art Hybrid aus Holtby und Diaz ersetzen. Damit sehe ich nur die Möglichkeit die Offensivdynamik in die Doppel-6 zu bringen, indem man Diaz und Holtby aufstellt. Dadurch ginge dann jedoch die Zweikampfstärke flöten, die aufgrund der offensiven Außen unverzichtbar ist.

#2 Die Flügelzange (Offensive Außen):

--- Damals ---

hatten wir unter Labbadia Flügelspieler, die zumindest in dieser Saison richtig Spaß gemacht haben. Auf der Linken kam Elia zum Einsatz, der mit Tempodribblings schaffte Gegner auf sich zu ziehen und diese teilweise auf dem Bierdeckel austanzte - bis Noveski kam.

Außerdem hatten wir weitere Wirbelwinde wie Pitroipa, selten auch Castelen und eher langsame, aber bei Distanzschüssen starke mit Trochowski und Labbadias Lieblingsprojekt Tunay Torun.

--- Heute ---

haben wir einen formschwachen Müller, der ähnlich wie der wiedergenesene Marcell Jansen durchaus Tempo anziehen und Torgefährlichkeit ausstrahlen könnte, aber beides sind eher Kraftstürmer als filigrane Außen, die damals effektiver waren (Elia).
Technisch fällt mir da als erstes Ilicevic ein, auf den man aber verletzungsbedingt nicht bauen kann. Ebenso passend könnte Guaida sein, bei ihm fehlt allerdings noch etwas die Konstanz. Stieber hat mir auf den Außen bis dato noch nicht gefallen, aber er wäre für mich dann doch der einzige, der Tempo mitbringt, eine gewisse Konstanz hat und letztendlich auch die Technik, um mal einen offensiven Zweikampf zu gewinnen.

Mich würde es also nicht verwundern, wenn Stieber und Guaida unseren Doppelsturm füttern sollten. Auf der anderen Seite rechne ich fast auf eine erneute Reaktivierung von Ilicevic bis zum Saisonende.

#3 Das Sturmduo (heterogenes Stürmerpaar):

--- Damals ---

hatte Labbadia sehr viel Verletzungspech im Sturm, denn eigentlich gab es nur zwei Stürmer die perfekt auf sein System eingestellt waren: Paolo Guerrero als hängende Spitze und Petric als Vollstrecker.

Dabei hatten wir vor allem mit dem Krieger einen Spielertypen, nach dem wir seither erfolglos Ausschau halten. Guerrero bringt technische Fähigkeiten mit und ist vor dem Tor vielleicht nie der eisigste gewesen, aber zumindest auch nicht blind. Er hat jedoch Bälle runtergeholt wie kaum ein anderer, leider wollte er manchmal zu viel.

Petric hingegen glänzte stets mit starken Nerven und konnte aus allen Lagen schießen. Ein echter Strafraumstürmer, auch wenn manchmal etwas lauffaul.

Ähnlich verhielt sich eben auch Ruud van Nistelrooy der damals im Winter dazukam und durchaus zu funktionieren wusste. Marcus Berg hat in meinen Augen auch funktioniert, aber irgendwie fingen alle an ihn zu kritisieren und Labbadia stellte den etwas sehr sensiblen intelligenten Stürmer nicht mehr auf.

Als Guerrero jedoch immer wieder lange ausfiel, war das System Labbadia nicht ansatzweise so effektiv und man merkte um die Wichtigkeit dieses Spielertypen.

--- Heute ---

haben wir mit Lasogga einen Stürmer, der mich im Prinzip schon recht stark an Petric erinnert.

Ansonsten haben wir mit Rudnevs und Olic Stürmer die über Lauf- und Zweikampfstärke kommen, also eher Defensivstürmer sind. Hier finde ich es recht interessant, wie Labbadia an dieses Spielermaterial herangehen wird. Weder Rudnevs noch Olic sind technisch besonders beschlagen, allerdings könnten sie dies durch ihre Laufstärke kompensieren.

Auf der anderen Seite befürchte ich, dass wirklich der Typ Guerrero fehlt. Van der Vaart bringt neben vielen anderen Defiziten einfach keine Tempodribblings mehr zustande und Stieber ist vor allem in der Luft zu schwach. Zwar ließe sich Stieber immer noch am Ehesten als Schattenstürmer einbauen wie unter Labbadia, wirklich passen tut das aber nicht zu Labbadia von damals.

Passen würden somit vor allem Lasogga und Olic oder Rudnevs, wobei Olic mehr Torqualitäten und Bundesligaerfahrung aufweist. (Außerdem ist er unser bester Torschütze ugly )

#4 Die Viererkette (Hoch-stehende Diagonale):

--- Damals ---

stand die Abwehr von Labbadia recht weit (statisch), sodass die Spieler auf der gegenüberliegenden Seite des Balles nach hinten knickten und in den Raum verteidigten. Das war nicht immer effektiv, kann aber auch gerade mit der öfter von Labbadia geforderten Härte durchaus gut funktionieren.

Wichtig waren vor allem die langen Bälle, speziell die von Boateng, schnelle Balleroberungen im Zentrum durch unsere Doppel-6, aber auch dass wir Spieler hatten, die mal über die Außen durchgegangen sind, ohne hinten gleich alles aufzumachen.

--- Heute ---

sind genau dafür Jansen und Diekmeier Spezialisten. Ich weiß nicht wann es zur Gewohnheit wurde, aber oft ist ihre Seite blank, wenn sie nach vorne ziehen. Möglicherweise war dies auch stets durch schlechte Zuordnung begründet.

In der Innenverteidigung sehe ich mit Djourou und Cleber durchaus eine gewisse technische Grundvoraussetzung zur Spieleröffnung.

Westermann und Rajkovic könnten für Labbadia zu langsam sein, da unser neuer, alter Coach zumindest bei uns gerne mit einer recht hoch-stehenden Viererkette spielen ließ.

#5 Potentielle Aufstellung:

Unter diesen Voraussetzungen ergäbe für mich also folgende Aufstellung am meisten Sinn sollten wir aus dem Vollen schöpfen können:

--------------------------- Adler -----------------------

Diekmeier - Djourou - Cleber - Ozstrzolek

---------------- Behrami ----- Diaz -----------------

-- Stieber -------------------------------- Guaida --

--------------- Lasogga -------- Olic ----------------

#6 Fazit:

Labbadia kann mit seiner offensiven und befreiten Ausrichtung in dieser Situation das nötige letzte Lebenselixier werden. Vom Spielermaterial hat er einiges Vergleichbares, allerdings scheinen ausgerechnet die wichtigsten Positionen falsch oder zumindest anders besetzt zu seien. So fehlt ein Spieler, der sich mit Guerrero vergleichen ließe sowie ein eingespieltes Duo auf der Doppel-6, das eben vor allem einen Spielertypen à la Zé Roberto missen lässt.

Hinzu kommen sowohl vorne, als auch hinten schwächere Außen, die mir etwas Unmut machen. Möglicherweise spielen diese jedoch befreit auf und können sich im System Labbadia richtig austoben. Denn ein System bringt "der schöne Bruno" definitiv mit.

Zudem hat sich Labbadia weiterentwickelt. Der Hurra-Fußball aus Leverkusen und Hamburg zu Beginn der jeweiligen Amtszeiten ist längst einem härteren, defensiveren Spiel gewichen, welches man in Stuttgart erleben konnte. Die Spielweise gefiel zwar optisch weniger, war aber zuweilen gar nicht uneffektiv.

Wie genau Labbadia spielen lassen hat, weiß ich allerdings nicht, da muss womöglich ein Stuttgarter Abhilfe leisten – somit könnte meine ganze Ausführung totaler Humbug sein, hat aber allemal Spaß und Hoffnung gemacht zwinker
Moin Moin @Wiiii,..

sehr schönes ausführliches und detailliertes Posting mit "mMn" hoher Korrektheit in den Annahmen und im Ausführen der damaligen Situation betreffend des Kadermaterials im Vergleich zu heute.

Abzuwarten bleibt durch was für Innovationen Labbadia sein Repertoire, in den vergangenen Monaten der Auszeit bei seinen Lehrgang Ausflügen quer durch Europa, (so alles im Bereich System und Taktik), erweitern konnte.
Denn wie du anmerkst ... zu Stuttgarter Zeiten schien er bereits deutlich Updates in seine Taktischen Modelle intrigiert zu haben (dieses kann aber auch dem dortigem Spielermaterial geschuldet gewesen sein).

Grundsätzlich auch nochmal der Hinweis das Labbadia gerne im Spielgeschehen aus der 4-4-2 Grundordnung (wahlweise in eine 4-3-3 Formation aber eher) in ein 4-1-3-2 Formation verschiebt. Genau hier könnte ich mir einige weitere Optionen aufgrund des Kadermateriales gut vorstellen auch wenn deine Schilderung und Finale Aufschlüsselung in Sachen Aufstellung durchaus Sinn ergeben (könnte).

Sollte es zu der von mir häufig erwarteten 4-1-3-2 Verschiebung im Spielgeschehen kommen erwarte ich unter Umständen (bzw. mit hoher Wahrscheinlichkeit) folgendes:

______________?TOR?______________ Adler o. Drobny (oder eine Überraschung?)
________Djourou ____Cléber________
_D.D.________Behrami_______Ozstrz._
_Müller_______Holtby_______Jansen_ (Optional Olic = LA / Beister =RA)
_________Beister___Rudnevs________ (Erster Mann anstelle Rudnevs = Lasogga)

Die Aufgerückten AV's verdeutlichen Labbadias Stil diese tatsächlich sehr hoch zu stellen. Des weiteren erkennt man denke ich relativ gut wie Flach das System in dieser Verschiebung daherkommt.

Innenverteidigung: Sehe ich quasi wie du.

Außenversteidiger trifft auf Labbadia Flügelzange.
Hier muss man sich über den jeweiligen Verbund RAV und RA und auf der anderen Seite LAV und LA in Sachen LongLine-Spiel Gedanken machen (und die Defensive Absicherung dessen).

Die Harmonie der Spielertypen betreffend der Rechten und Linken Seite ist dafür ausschlaggebend. Das Gleichgewicht und blinde vertrauen zwischen den beiden in gegenseitiger Absicherung zu agieren ist einer der Wichtigen Faktoren.
Hier muss man schauen das Jansen durchaus auf LA im Flügelzangen Verbund mit Ozstrzolek Sinn ergeben könnte. Auch die Dynamik eines Olic auf der LA sollte man nicht verachten. Auf rechts ist wie du sagst dann durchaus auch ein Stieber denkbar. Nur bin ich der Meinung das Müller nicht außer Form ist sondern Bindungsprobleme in ein bis Dato kaum vorhandenes System (geschweige denn Team-Ordung) hat. Sein Aufblühen nun hoffentlich einer der Schlüssel zum Klassenerhalt. Müller in ein Ordentliches Flügel Affines Konzept intrigiert sollte dann auch funktionieren... gerade im Zusammenspiel mit Diekmeier (so hoffe ich).

Dias vs. Holtby im Vergleich zu Zè .. mhhh .... schwieriges Unterfangen.
Ich denke das Holtby in einem Labbadia Konzept die Nase vorne haben wird ... kann aber deine Gedankengänge durchaus nachvollziehen.

Der Sturm ist eine durchaus Spannende Frage.
Da die aktuell vorhandenen Spieler kaum den damaligen Typen ähneln.

... der eher lauf-unfreudige Petric passt dann zu RvdV ^^ ...
(schlechter scherz ... ich weiß)

Grundsätzlich denke ich das Rudnevs aufgrund Tempo Eigenschaften und allgemein gutem Sprint verhalten eventuell in Flügelzangen Konter-Systemen durchaus Sinn ergeben könnte.
Hier einen Lasogga gerade im Vergleich zu Petric zu bringen finde ich den einzigen Kritik fähigen Punkt deines Postings ... selbst wenn auch dieses Hinkt kommt mir hier eher der Vergleich zu Guerrero dann in den Sinn.

Beister bringe ich im Sturm als Gedankenspiel mit in die Aufstellung weil ich meine bei Stuttgart unter Labbadia beobachtet zu haben das dass LongLine-Spiel der Flügelzange zunehmend ergänzt wurde durch Dribbling und Kurzpass Optionen mit einem der Zentraleren offensiven (im Dreieck = 1xST+1xAV+1xFL).

Hoffe hier auch auf den einen oder anderen VfB Kenner welcher hier aufklären könnte.


Zitat von Wiiii
Denn ein System bringt "der schöne Bruno" definitiv mit.


...etwas das zumindest mir Hoffnung macht.

•     •     •

!Wer Rechtschreibfehler Findet Kann Diese Gerne Selbst Behalten!

Alles was ich hier schreibe ist nix weiter als meine persönliche Meinung!
Einen Anspruch auf Korrektheit und Richtigkeit kann nicht geltend gemacht werden!

"Was ist Abstiegskampf? Muss man das kennen, um ihn zu können? Zieht man da Helme auf?"
(Thomas Tuchel)

Wenn gar nix mehr hilft gebt "illuminati" rückwärts in eure Browserzeile ein und setzt ".com" dahinter!
Da wird euch dann geholfen! (Vorsicht Spooks)
die Doppelspitze verlangen hier ja immer viele aber ist es durch den Vorstand nicht vorgegeben das wir 4-3-2-1 spielen?
Anders kann ich mir diese krampfhafte festhalten an diesem System nicht vorstellen
Zitat von Wiiii
Labbadia hat zu der Zeit, als er bei uns trainiert hat taktisch sehr gerne im 4-4-2 mit offensiven Außen agiert. Das Mittelfeld war dabei das Herzstück, der Motor, der Antrieb, wobei das Spiel im vorderen Drittel stark auf die Außen verlagert und nicht selten auch mit hohen Bällen gefüttert wurde.
#1 Das Herzstück (Die Doppel-6):
--- Damals ---
gab es gerade mit Zé Roberto und Jarolim eine Doppelsechs die sowohl beweglich, als auch technisch einiges auf dem Kasten hatte, aber vor allen Dingen auch zweikampfstark war. Jarolim war etwas langsamer und schleppender, Zé Roberto gezielter und schneller - der eigentliche Regisseur.
--- Heute ---
haben wir mit Behrami einen typischen Zerstörer, der allerdings durchaus ähnlich wie Jarolim agieren könnte. Er kann sichere Pässe auf kurzer Distanz spielen, ist allerdings (ebenso) weder torgefährlich, noch ein wirklicher Spieleröffner.
Südamerikanisch ließe sich Zé Roberto durch Diaz ersetzen. Diaz ist sehr dynamisch und kann Bälle schnell verarbeiten. Hier sehe ich allerdings das erste Problem. Denn Diaz ist zwar dynamisch, aber nicht besonders schnell. Holtby wäre da die deutlich schnellere Alternative, allerdings finde ich ihn technisch wesentlich schwächer. Zé Roberto ließe sich also eigentlich nur durch eine Art Hybrid aus Holtby und Diaz ersetzen. Damit sehe ich nur die Möglichkeit die Offensivdynamik in die Doppel-6 zu bringen, indem man Diaz und Holtby aufstellt. Dadurch ginge dann jedoch die Zweikampfstärke flöten, die aufgrund der offensiven Außen unverzichtbar ist.
#2 Die Flügelzange (Offensive Außen):
--- Damals ---
hatten wir unter Labbadia Flügelspieler, die zumindest in dieser Saison richtig Spaß gemacht haben. Auf der Linken kam Elia zum Einsatz, der mit Tempodribblings schaffte Gegner auf sich zu ziehen und diese teilweise auf dem Bierdeckel austanzte - bis Noveski kam.
Außerdem hatten wir weitere Wirbelwinde wie Pitroipa, selten auch Castelen und eher langsame, aber bei Distanzschüssen starke mit Trochowski und Labbadias Lieblingsprojekt Tunay Torun.
--- Heute ---
haben wir einen formschwachen Müller, der ähnlich wie der wiedergenesene Marcell Jansen durchaus Tempo anziehen und Torgefährlichkeit ausstrahlen könnte, aber beides sind eher Kraftstürmer als filigrane Außen, die damals effektiver waren (Elia).
Technisch fällt mir da als erstes Ilicevic ein, auf den man aber verletzungsbedingt nicht bauen kann. Ebenso passend könnte Guaida sein, bei ihm fehlt allerdings noch etwas die Konstanz. Stieber hat mir auf den Außen bis dato noch nicht gefallen, aber er wäre für mich dann doch der einzige, der Tempo mitbringt, eine gewisse Konstanz hat und letztendlich auch die Technik, um mal einen offensiven Zweikampf zu gewinnen.
Mich würde es also nicht verwundern, wenn Stieber und Guaida unseren Doppelsturm füttern sollten. Auf der anderen Seite rechne ich fast auf eine erneute Reaktivierung von Ilicevic bis zum Saisonende.
#3 Das Sturmduo (heterogenes Stürmerpaar):
--- Damals ---
hatte Labbadia sehr viel Verletzungspech im Sturm, denn eigentlich gab es nur zwei Stürmer die perfekt auf sein System eingestellt waren: Paolo Guerrero als hängende Spitze und Petric als Vollstrecker.
Dabei hatten wir vor allem mit dem Krieger einen Spielertypen, nach dem wir seither erfolglos Ausschau halten. Guerrero bringt technische Fähigkeiten mit und ist vor dem Tor vielleicht nie der eisigste gewesen, aber zumindest auch nicht blind. Er hat jedoch Bälle runtergeholt wie kaum ein anderer, leider wollte er manchmal zu viel.
Petric hingegen glänzte stets mit starken Nerven und konnte aus allen Lagen schießen. Ein echter Strafraumstürmer, auch wenn manchmal etwas lauffaul.
Ähnlich verhielt sich eben auch Ruud van Nistelrooy der damals im Winter dazukam und durchaus zu funktionieren wusste. Marcus Berg hat in meinen Augen auch funktioniert, aber irgendwie fingen alle an ihn zu kritisieren und Labbadia stellte den etwas sehr sensiblen intelligenten Stürmer nicht mehr auf.
Als Guerrero jedoch immer wieder lange ausfiel, war das System Labbadia nicht ansatzweise so effektiv und man merkte um die Wichtigkeit dieses Spielertypen.
--- Heute ---
haben wir mit Lasogga einen Stürmer, der mich im Prinzip schon recht stark an Petric erinnert.
Ansonsten haben wir mit Rudnevs und Olic Stürmer die über Lauf- und Zweikampfstärke kommen, also eher Defensivstürmer sind. Hier finde ich es recht interessant, wie Labbadia an dieses Spielermaterial herangehen wird. Weder Rudnevs noch Olic sind technisch besonders beschlagen, allerdings könnten sie dies durch ihre Laufstärke kompensieren.
Auf der anderen Seite befürchte ich, dass wirklich der Typ Guerrero fehlt. Van der Vaart bringt neben vielen anderen Defiziten einfach keine Tempodribblings mehr zustande und Stieber ist vor allem in der Luft zu schwach. Zwar ließe sich Stieber immer noch am Ehesten als Schattenstürmer einbauen wie unter Labbadia, wirklich passen tut das aber nicht zu Labbadia von damals.
Passen würden somit vor allem Lasogga und Olic oder Rudnevs, wobei Olic mehr Torqualitäten und Bundesligaerfahrung aufweist. (Außerdem ist er unser bester Torschütze ugly )
#4 Die Viererkette (Hoch-stehende Diagonale):
--- Damals ---
stand die Abwehr von Labbadia recht weit (statisch), sodass die Spieler auf der gegenüberliegenden Seite des Balles nach hinten knickten und in den Raum verteidigten. Das war nicht immer effektiv, kann aber auch gerade mit der öfter von Labbadia geforderten Härte durchaus gut funktionieren.
Wichtig waren vor allem die langen Bälle, speziell die von Boateng, schnelle Balleroberungen im Zentrum durch unsere Doppel-6, aber auch dass wir Spieler hatten, die mal über die Außen durchgegangen sind, ohne hinten gleich alles aufzumachen.
--- Heute ---
sind genau dafür Jansen und Diekmeier Spezialisten. Ich weiß nicht wann es zur Gewohnheit wurde, aber oft ist ihre Seite blank, wenn sie nach vorne ziehen. Möglicherweise war dies auch stets durch schlechte Zuordnung begründet.
In der Innenverteidigung sehe ich mit Djourou und Cleber durchaus eine gewisse technische Grundvoraussetzung zur Spieleröffnung.
Westermann und Rajkovic könnten für Labbadia zu langsam sein, da unser neuer, alter Coach zumindest bei uns gerne mit einer recht hoch-stehenden Viererkette spielen ließ.
#5 Potentielle Aufstellung:
Unter diesen Voraussetzungen ergäbe für mich also folgende Aufstellung am meisten Sinn sollten wir aus dem Vollen schöpfen können:
--------------------------- Adler -----------------------
Diekmeier - Djourou - Cleber - Ozstrzolek
---------------- Behrami ----- Diaz -----------------
-- Stieber -------------------------------- Guaida --
--------------- Lasogga -------- Olic ----------------
#6 Fazit:
Labbadia kann mit seiner offensiven und befreiten Ausrichtung in dieser Situation das nötige letzte Lebenselixier werden. Vom Spielermaterial hat er einiges Vergleichbares, allerdings scheinen ausgerechnet die wichtigsten Positionen falsch oder zumindest anders besetzt zu seien. So fehlt ein Spieler, der sich mit Guerrero vergleichen ließe sowie ein eingespieltes Duo auf der Doppel-6, das eben vor allem einen Spielertypen à la Zé Roberto missen lässt.
Hinzu kommen sowohl vorne, als auch hinten schwächere Außen, die mir etwas Unmut machen. Möglicherweise spielen diese jedoch befreit auf und können sich im System Labbadia richtig austoben. Denn ein System bringt "der schöne Bruno" definitiv mit.
Zudem hat sich Labbadia weiterentwickelt. Der Hurra-Fußball aus Leverkusen und Hamburg zu Beginn der jeweiligen Amtszeiten ist längst einem härteren, defensiveren Spiel gewichen, welches man in Stuttgart erleben konnte. Die Spielweise gefiel zwar optisch weniger, war aber zuweilen gar nicht uneffektiv.
Wie genau Labbadia spielen lassen hat, weiß ich allerdings nicht, da muss womöglich ein Stuttgarter Abhilfe leisten – somit könnte meine ganze Ausführung totaler Humbug sein, hat aber allemal Spaß und Hoffnung gemacht zwinker


Schön geschrieben und ausgearbeitet! Bin nicht immer ganz Deiner Meinung, aber im großen und ganzen Teile ich die Schlüsse, die Du ziehst.
Aber: Du hast Beister vergessen! (Ich hoffe ich habe ihn nicht einfach überlesen) Der sowohl auf dem Flügel, als auch im Sturm mMn eine gute Figur machen könnte.
Zu erst wir haben nicht die Zeit uns ein System zu überlegen wenn alle FIT sind, wir brauchen ein System das am Sonntag funktioniert und uns einen Sieg einbringt. Alles andere zählt momentan nicht.

Torwart:
Hier wird Bruno kein Fass aufmachen und für mich zu 90% auf Adler setzen.

RV:
Wackelposition hier hat man einen Westermann, Götz oder vllt. doch einen N. Müller.

IV:
Hier wird ziemlich sicher Cleber und Boban spielen, v.a. mag Bruno auch einen Linksfuß in der IV.

LV:
Entweder spielt hier Ostro oder Jansen, wobei ich fast glaube das er Jansen im LM bringt. Hat er früher schon gemacht. Frage ist, dann wie Fit ist Jansen wirklich!?

DM:
Behrami, Kacar, Jiracek, Holtby, van der Vaart...wohl ein Abräumer + Holtby...wie fit ist Behrami ist dann die Frage und wie kommt er bei Bruno an....

RM/LM:
N. Müller, Beister, Jansen, Ivo, Stieber Goua, Green.....schwer zu sagen wer hier startet, denke wenn Jansen fit ist, dann er als LM und recht nach seine Eindruck, kann mir aber Stieber gut vorstellen als Laufstarken Mann.

Sturm:
Lasogga und Olic denke ich werden beginnen nebeneinander und Beister ist dann die weitere Option oder eben die Option im RM....


Natürlich viele ? noch aber ich erwarte...


-------------Adler------------
HW---Cleber--Boban-Ostro
--------Behrami--Holtby----
Stieber--------------------Jansen
---------Lasogga--Olic-----------

•     •     •

Verein:
>>>>Hamburger SV<<<<

Zitat von HSVler

-------------Adler------------
HW---Cleber--Boban-Ostro
--------Behrami--Holtby----
Stieber--------------------Jansen
---------Lasogga--Olic-----------


Kann ich so nicht glauben, da BL bei Stuttgart häufig ein "4-2-3-1" favorisierte.
Selten ein 4-4-2 oder sogar ein 4-3-3

Das 4-2-3-1 scheint er nun auch beim HSV zu trainieren. Ich denke, Behrami wird nur noch wenige Spiele für den HSV machen. Die werden mehr die Räume zu machen, anstatt wilde Einzelkämpfer laufen zu lassen.
...und im Grunde, finde ich es besser Druck aufzubauen, auf die Gegnerische Mannschaft, als sich dem Druck des Gegners zu fügen

-------------Adler------------
HW---Cleber--Boban-Jansen
--------Diaz (Kacar) --Holtby----
Beister--------vdV------------Olic
--------- Lasse (Rudi)-----------
Soweit ich mich erinnere, favorisierte Labbadia doch ganz ursprünglich mal ein 4-1-3-2? Aus diesem Grunde wurde doch intensiv an Cana gebaggert, der dann, nach Beiersdorfers Abgang, letztendlich nicht verpflichtet wurde.

Schlecht finde ich das System nicht, und man könnte viele unserer Spieler sinnvoll darin unterbringen. Allerdings halte ich Behrami für eher ungeeignet für die Rolle vor der Abwehr, weil ihm dann irgendwo die Qualitäten im Passspiel fehlen. Diaz wäre eine interessante Überlegung, aber der ist vermutlich zu klein.
Ich hoffe auch dass Labbadia auf ein 4132 bzw. die Raute setzt.
Mit Behrami haben wir ein 6er der alles abräumen kann, Perfekt für diese Formation.

Sowas würde ich sehr gerne mal sehen gegen Werder z.b.
_________________________Adler__________________________
__Götz_________Cleber_____________Rajkovic_________Ozzy__
_______________________Behrami_________________________
__Müller_________________Holtby______________Beister______
________________Lasogga___________Olic___________________

Damit hätten wir eine Aufstellung die zwar sehr Offensiv aussieht, aber Müller, Holtby, Olic und auch Beister laufen viel mit nach hinten.

Man könnte auch wechseln, Müller fpr Olic vorne rein, Olic nach Links und Beister auf rechts.
Würde mir besser gefallen aufgrund der Spielertypen von Lasogga und Müller, aber das passiert leider nie.

•     •     •


NUR DER HSV!
Im gestrigen Training haben wohl Holtby + Jansen als Doppel-6 vor der Abwehr gespielt!
(https://twitter.com/BILD_HSV/status/588268704053485568)

Was haltet ihr von dieser Variante?

•     •     •

Die Bayern unter Salihamidzic:
16 Titel in 6 Jahren
Musiala, Davies und Tel entdeckt
Tuchel geholt
Deutliche Marktwert-Steigerung

Ich hätte Salihamidzic behalten!
Zitat von der_Hendrik
Im gestrigen Training haben wohl Holtby + Jansen als Doppel-6 vor der Abwehr gespielt!
(https://twitter.com/BILD_HSV/status/588268704053485568)
Was haltet ihr von dieser Variante?


Nix. Woran soll Jansen sich denn orientieren? Der braucht Linien als Fixpunkt.
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