Das Scouting-System

Zitat von Outlaw:
fände ich sogar Weltklasse. Nur profitiert die Jugend davon mal absolut gar nicht.


Für die "einheimische" Jugend wäre es sicherlich nicht förderlich, für die Gesamtentwicklung der Jugendausbildung wäre es sicherlich ein großer Vorteil!

Ähnlich wie bei Hleb, Benaglio, Walch, ... macht es schon Sinn, nach großen jungen Talenten von außerhalb zu scouten, diese in das Jugendzentrum zu stecken und sie mittel- bis langfristig beim VfB auszubilden!

Es wäre sichlich auch nicht verkehrt nach starken Talenten für die 2te Mannschaft zu scouten! Spieler die noch 2-3 Jahre in Ihrer Entwicklung benötigen und diese bei den Amateuren sammeln können. Dies dürfte allerdings nicht Überhand nehmen, die Priorität sollte schon auf der eigenen Jugend liegen! Wenn Talente verpflichtet werden sollten, sollten sie schon von einem höheren Kaliber wie z.B. Schipplock, Riedle etc sein! Die strategische Planung sollte berücksichtigt (und vorallem eingeführt) und nicht alles auf die operative Planung konzentriert werden!

Also den Standpunkt kann ich nicht teilen, das es für die eigene Jugend nicht förderlich wäre. Je höher die Qualität im Kader, desto höher der Leistungsansporn und die damit die Entwicklung. ;)

Heisst ja nicht automatisch, das das Hauptaugenmerk nicht weiterhin auf die Entwicklung und Förderung der eigenen Jugend (WFV und DFB Stützpunktlagern) gelegt wird. Nur sollte man sich nicht ausschliesslich darauf beschränken. Millionen in sehr kleinen Stückchen können so auch Sinnvoll verbraten werden :D

Neben dem finanziellen Offenbarungseid, der als genialer Vereinsrekord abgefeiert wurde, gab es auf der MV noch weitere spannenden Neuheiten.

Wie ja an dieser Stelle oft vermutet kennt man beim VfB den Begriff Scouting nur äußerst nebulös, dies wurde bei der MV bestätigt. Insbesondere nach Spielern zwischen 20 und 23 schaut man gar nicht, da man diese aufgrund der finanziellen Anforderung sowieso nicht beispielsweise aus Belgien / Niederlande nach Deutschland holen könnte (wie z.B. einen Ba oder einen Berg), das können nur die anderen Bundesligisten.

Jetzt hat man mitbekommen, dass man auch U20-Scouting betreiben kann, wie es z.B. Barcelona macht. Fett! Und weil Barcelona gerade der Maßstab der Welt ist, will der VfB auch so was tolles machen, wie es genau dazu kam oder was Jocke Schneider darüber zu erzählen wusste:

Zitat von VfB-Mitglied, StZ-Forum:

Der VfB hatte ja am Rande des CL-Spiels in Barcelona sein U17 mitgenommen um mal ein Vergleichsspiel mit der U17 des FC Barcelona zu machen. Sang- und klanglos gingen unsere mit 0:5 unter.

Viele Gespräche und Einblicke habe man am Rande des Aufhenthaltes bei Barcelona geführt bzw erhalten und durchaus Anerkennung erhalten. Das Problem am Leistungsunterschied war den Gesprächen/Einblicken/der Analyse zufolge nicht die Art und Weise wie man beim VfB tagtägich in der Jugend trainiert, sonder vielmehr darin, dass der FC Barcelona mit quasi einer U17-Weltauswahl antrat und der VfB eben "nur" mit einer U17-Ba-Wü-Auswahl.

Konssequenz und Ziel ist nun, ein ebenso weltweites Jugendscouting zu forcieren und umzusetzen. Das hat sich in meinen Ohren sehr entschlossen und zielsicher angehört.

Denn (so Originalton Schneider) richtig gute junge Spieler im Alter von 20/21/22/23 könne der VfB aufgrund der finanziellen Anforderungen nur sehr schwierig zum VfB transferieren. Das sehe in der Jugend ganz anders aus. Schließlich habe der VfB mittlerweile europaweit hier einen exzellenten Ruf.


Klepperlesverein...

Scouting wird beim VfB immer noch als Berater-Videos gucken verstanden.

Und einen Berg oder Ba könnte man sich auch beim VfB schon leisten, wenn man den Transferetat (ca. 12 Mio. durchschnittlich die letzten 6 Jahre) nicht auf 10 Zweitligaspieler verteilt sondern auf 2-3 gute Transfers.

Zitat von verrsus:
Und einen Berg oder Ba könnte man sich auch beim VfB schon leisten, wenn man den Transferetat (ca. 12 Mio. durchschnittlich die letzten 6 Jahre) nicht auf 10 Zweitligaspieler verteilt sondern auf 2-3 gute Transfers.

Was musste der HSV nochmal für Berg zahlen?

Zitat von Shaker:
Zwar arbeitet man auch mit Honorarscouts zusammen, aber das ist gefährlich, weil die ja nur verdienen wenn ein Transfer dann auch zum Abschluss kommt und da bin ich mir alles andere als sicher ob das wirklich Objektivität herrscht.

Wir kaufen aber keine Spieler ohne sie selbst gesichtet zu haben. selbst der VfB ist nicht soooooo blöd und kauft einen Spieler nur auf Rat eines Honorarscouts. Sondern da darf dann wahlweise einer oder mehrere der festangestellten Scouts den Tipp des Honorarmenschen überprüfen.

Auf einem türkischen Bazar sind wir auch nicht, wo man die Katze im Sack kauft ;)

Zitat von Horster_Schwabe:

Was musste der HSV nochmal für Berg zahlen?

10 Mio., wieso?

Zitat von Shaker:
du vergisst das wir 2 x CL gespielt haben.

Nein, das habe ich nicht vergessen, die Frage lautete ob man sich solche Transfers leisten kann, und die Antwort ist nunmal ja, eben weil wir sportlich auch schon im CL-Bereich mitgemischt haben.

Werder kann sich doch auch einen Marin für 8, 18-jährigen Özil für 5 Mio. leisten und die haben beileibe nicht die Umsätze, die wir haben.

Ich frag mich wirklich woher 70 Mio. Kaderkosten herkommen wenn ich mir Werders Kader ansehe und die bei ~ 40 Mio. liegen.

Zitat von balde99:

Aber will der HSV den BERG nicht loswerden, weil er es nicht packt?!?

Warum sollen wir den dann holen? Zum Glück war der HSV da vor einem Jahr "schneller" als wir ;-)

Och, ihr kleingeistigen Krämerseelen.

Gomez wäre beim VfB 2009/2010 vermutlich auch auf der Bank gelandet, schließlich "packt" er es ja bei den Bayern nicht... Ich erkläre jetzt nicht die eklatanten Unterschiede zwischen dem Spielertyp Berg und dem Spielertyp Pogrebnyak und das Hineinpassen in diverse Set-Ups mit deren Grundausrichtung.

Ich finde es nach wie vor extrem peinlich, das sogar so ein Verein wie Köln, der nun wahrlich nicht für Innovationsfreudigkeit steht, dem VfB weit voraus ist was die Scoutingeinrichtungen angeht.
Wow..Jugendscouting...das is mal wirklich was absolut neues.

@Diego: Den Kleingeistern darfst du keinen Vorwurf machen - Sie geben nur das wieder, was der Verein vorgibt.

Ich finde diese ewige Mär des "seriösen Wirtschaftens" mehr als fragwürdig. Man hat kein Geld für Spieler, haut aber für solche überflüssigen (!) Durchschnittskicker wie Schlotzi, Schorsch, Elson & Co Abermillionen raus, anstatt dies entweder in vernünftige Transfers (Qualität statt Quantität) oder ein gescheites Scouting (was sich langfristig auszahlt, und DANN könnte man vl. auch mal WIRKLICH ein Schnäppchen ala Dzeko schlagen!) zu stecken.

Der VfB ist aber nunmal, wie ich gestern schon sagte, ein Provinzverein, geführt von unmotivierten Rentnern. Da wird der Verein seit ~ 10 Jahren auf dieselbe Art und Weise geführt, und es klappt ja irgendwie. Das man vor 10 Jahren schhon Strukturen übernahm, die damals schon nicht neu waren, kümmert keinen.

Also Niedermeier und Celozzi kann man nicht wirklich auf das Scouting-System zurückführen.
Niedermeier war 1,5 Jahre lang geliehen, bevor er gekauft wurde. Wenn man da als Trainer noch einen Scout braucht um sich für oder gegen eine Verpflichtung zu entscheiden, dann sollte man vermutlich lieber beim DFB als Funktionär anfangen...

Celozzi war der Wunschspieler von Babbel. Dass manchmal komische Dinge passieren können, wenn der Trainer einen Spieler unbedingt haben will, sieht man immer wieder, beim VfB zum Beispiel bzgl. Schäfer und Bastürk (vor denen Veh gewarnt wurde, aber er wollte sie halt). Gibt es aber auch zur Genüge bei anderen Vereinen. Da hätte kein Scoutingsystem geholfen, denn wenn der Coach sich in einen Spieler vernarrt hat, dann kann man denen das selten wieder ausreden.

Abgesehen davon hat sich die Bilanz innerhalb der letzten 1,5 Jahre doch deutlich gebessert, wenn man sich die Transfers von Molinaro und Kuzmanovic anschaut, die meiner Meinung nach beide dem Scouting zuzuschreiben sind. Beides sind zudem Spieler auf die keine Sau hier gekommen ist, nur mal so nebenbei. :p ;)

Im Gegensatz dazu stehen die Verpflichtungen von Pogrebnyak und Hleb. Hleb war sicherlich ein Sonderfall, ist halt eine Art Vereinskind.
Pogrebnyak wäre evtl. durch besseres Scouting verhinderbar gewesen, aber im Endeffekt rechne ich das eher in die Klasse »Nottransfer«.

Abgesehen davon gibt es auch in Köln immer wieder Transfers, die ziemlich in die Hose gehen. Ist aber scheinbar »in«, die als gutes Beispiel zu nehmen. :p
Maniche scheint ja charakterlich nicht gerade top zu sein, hätte das gutes Scouting nicht aufdecken müssen?
Zudem, wenn deren Scouting so gut ist, weshalb holen die dann jetzt Lanig, der ja vom mittelmäßigen Scouting der Stuttgarter kommt? :o

Man wird abwarten müssen, wie sich das mit dem Scouting wirkich entwickelt. Vor etwa 1,5 Jahren wurde ja angekündigt, dass man Dinge verändern will und ich gehe mal davon aus, dass das auch geschehen ist. Es sind erste gute Ergebnisse erkennbar, aber es gab sicherlich auch Fehlgriffe, nicht nur vor 3-4 Jahren und es wird sicherlich auch weiter Fehlgriffe geben (lässt sich eben nicht verhindern).
Schau mer mal...