Coronavirus und die Folgen

12.03.2020 - 12:26 Uhr
Coronavirus und die Folgen |#501
28.04.2020 - 19:25 Uhr
Zitat von DonMarvel
Zitat von Saphirflug

Aha und das hast du woher? Im Internet findet sich dazu nichts.
Ich glaube du verwechselst das mit der Aufnahme von Patienten mit Planbaren Eingriffen, allerdings sollen diese ab Morgen wieder stattfinden und zumindest 70% dieser planbaren OPs durchgeführt werden.


Nö, es gab zuletzt eine Meldung eines brandenburgischen Krankenhauses, der die Aufnahme weiterer intensivpflichtiger Covid19-Patienten vorübergehend stoppen musste.

Hier auf die schnelle:

Zitat von Alexianer

St. Josefs-Krankenhaus stoppt vorübergehend die Aufnahme weiterer intensivpflichtiger SARS-CoV-2-infizierter Patientinnen und Patienten

Das Alexianer St. Josefs-Krankenhaus hat am Mittwochnachmittag die weitere Aufnahme intensivpflichtiger SARS-CoV-2-infizierter Patientinnen und Patienten vorerst gestoppt. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) des Landes Brandenburg und die Leitstelle Potsdam wurden entsprechend informiert. Alle beatmungspflichtigen Patienten werden ab sofort u.a. an das Versorgungscluster Corona Westbrandenburg (VCC West) weitergeleitet...

... Diese enorme Verantwortung beansprucht die personellen Ressourcen immens. Insbesondere in der Intensivpflege haben die Engpässe inzwischen so zugenommen, dass eine adäquate Versorgung von vital bedrohten Corona-Patienten nicht mehr gewährleistet werden kann ...


War, wie man aus anderen Quellen erfahren konnte, auch kein Einzelfall. Stichwort: NRW, Thüringen, Sachsen, Sachen-Anhalt.

Zitat von Saphirflug

Zum anderen sollen die Bettenkapazitäten für Coronapatienten in den Krankenhäusern verringert werden, eben weil viel zu viele Plätze frei sind.


Ja, deshalb ja dieser Geniestreich deinerseits ...

Zitat von Saphirflug

Was ich sagen will, momentan sind wir sind Deutschland sehr gut gerüstet gegen das Virus, wir können auf eine 2 Welle reagieren, ohne sofort zu Kollabieren, da die Belastungsgrenze in Weiter Ferne ist.


Auf welche "Fakten" beziehst du das, wenn man bedenkt, dass von knapp 1200 Kliniken in Deutschalnd ca. 500 Zentren noch nicht mal ihre freien und belegten Intensivbetten gemeldet haben?

Achja, da du ja Belege haben willst ...

Zitat von Ärzteblatt


Intensivmediziner in Deutschland haben sich für eine bundesweit zentrale Ver­tei­lung von COVID-19-Patienten auf die Krankenhäuser des Landes ausgesprochen. Sollte in „zwei bis vier Wochen“ der Höhepunkt der Infektionszahlen erreicht werden, seien die Belastungsgrenzen für Kliniken in einigen Regionen überschritten, warnte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Uwe Janssens, in den Zeitungen der Funke Mediengruppe von heute ...


Die Begründung, warum das Alexianer Krankenhaus einen Aufnahmestopp bei Coronapatienten vollzogen hat, hast du aber schon gelesen, oder? Es kam zu dem Aufnahmestopp, weil der Schwerpunktversorger Klinikum Ernst-von-Bergmann wegen Corona geschlossen wurde. Welche allerdings nicht durch Überlastung geschlossen wurde, sondern weil die Klinikleitung Fehler gemacht hat. Wurden mittlerweile auch beurlaubt.
Weil das Alexianer allerdings ein kleines Krankenhaus ist, soll dieses für die Zeit des Schwerpunktversorgers zu einem Notfallkrankenhaus werden.

Kannst du das Belegen, das etwa 500 von 1200 Kliniken ihre freien Intensivbettenkapazitäten noch nicht gemeldet haben.
Mal abgesehen davon, dürften dann ja sogar noch weit mehr Intensivbetten frei sein, als bisher gedacht, oder willst du ernsthaft behaupten, dass ausgerechnet diese 500 Krankenhäuser an der Belastungsgrenze sind, wohingegen das für fast alle der restlichen 700 Krankenhäuser nicht gilt?
Verzeih mir, aber da Vertraue ich lieber auf die Zahlen des RKI und Gesundheitsminister als so einer Verschwörungstheorie...

Zu deinem Artikel aus dem Ärzteblatt, dir ist schon bewusst, dass dieser vom 30.03 ist und wir jetzt den 28.04 haben. Seitdem ist so viel passiert und Erkenntnisse gesammelt worden, dass das schon nicht mehr aktuell ist und diese Belastungsgrenze schlichtweg nicht eingetreten ist, denn jetzt haben wir diese "2 bis 4 Wochen Später", welche in dem Artikel genannt wurden. Und die Lage hat sich so entwickelt, dass die Krankenhäuser nicht an der Belastungrenze sind, sondern wieder für den Normalbetrieb öffnen um die Auslastung zu erhöhen..

Sorry aber ich glaube da lieber dem RKI und Spahn über den Zustand unseres Gesundheitssystem
Coronavirus und die Folgen |#502
28.04.2020 - 19:30 Uhr
Am Montag hat sich nun auch die Sportministerkonferenz (SMK) abermals für die Wiederaufnahme der Liga stark gemacht. „Die Fortsetzung des Spielbetriebes in der Bundesliga vor leeren Zuschauerrängen erachtet die SMK nach wie vor ab Mitte oder Ende Mai für vertretbar“, so die SMK-Vorsitzende Anja Stahmann (Grüne), in einer Mitteilung: „Die Deutsche Fußball-Liga muss dabei strengste hygienische und medizinische Voraussetzungen schaffen, durchsetzen und mit geeigneten Maßnahmen überprüfen.“

Am Donnerstag will Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpäsidenten abermals über eine weitere Lockerung der Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie beraten. Möglich, dass dann auch über die Fortführung der Bundesliga entschieden wird.
Noch kein neuer Termin, aber eine Fortsetzung der Liga scheint Mitte oder Ende Mai im Bereich des möglichen.

•     •     •

Mer schwöre dir he op Treu un op Iehr, Mer stonn zo dir FC Kölle!
Un mer jon met dir wenn et sin muß durch et Füer, Halde immer nur zo dir FC Kölle!
Coronavirus und die Folgen |#503
28.04.2020 - 19:43 Uhr
Ach Leute. Im Endeffekt ist das gerade weitgehend Fischen im Trüben. Selbst Virologen, Politiker etc. pp wissen doch gerade nicht genau, wo der rechte Weg zwischen Vorsicht und Lockerungen ist. Da könnt ihr euch jetzt noch reihenweise die Argumente um die Ohren hauen. Recht werdet ihr alle auf die eine oder andere Weise haben.

Mich persönlich macht es etwas stutzig, wenn man vom RKI in der heutigen PK die neuen Zahlen genannt bekommt, die wieder steigend sind. Wenn man davon ausgeht, dass diese Zahlen immer zeitversetzt steigen, dürfte dieser Anstieg in etwa auf die Ostertage zurückzuführen sein. Und diese Reproduktionszahl "R" liegt gerade etwa bei 1, nachdem sie vorher bei 0,7 lag.
Jetzt würde ich davon ausgehen, die große allgemeine Lockerheit der letzten Tage, das Öffnen der Läden, der Schulen etc pp. Das fand ja jetzt erst in den letzten Tagen statt. Da wird also in den nächsten Wochen ein weiterer Anstieg zu verzeichnen sein, bzw. ist das zumindest erwartbar. Wenn dann diese Zahl "R" aber auf 1,1; 1,2; 1,3 steigt, dann haben wir sehr schnell das Problem, dass die medizinischen Einrichtungen überlastet sein werden. Das hat Angela Merkel ja vorgerechnet. Wenn ich mich recht erinnere...1,1-Überlastung im Oktober. 1,2 Überlastung-Überlastung im August...1,3-Überlastung im Juni. (Nach dem Gedächtnis, das müsste man nochmal genau nachschauen, wird aber prinzipiell in etwa stimmen.)

Also, es ist vollkommen egal, ob in den medizinischen Einrichtungen gerade Taschenbillard gespielt wird, weil denen langweilig sein sollte - oder ob die gerade schon viel zu tun haben. Wenn wir wieder in ein Wachstum geraten - und erste Anzeichen sehe ich bei der PK des RKI dafür - dann werden diese Einrichtung sehr schnell überlastet sein. Das ist ja gerade der Grund für den Eiertanz, der seit Wochen aufgeführt wird.

Ich bin jetzt aber weder Virologe noch Politiker noch Arzt. Von daher soll das jetzt einfach mal meine Laien-Meinung sein. Also egal, was man jetzt wie öffnet und ob das richtig oder falsch ist. Man muss vorsichtig bleiben, weil die Lage sich eben verschlechtern kann. Dass es momentan nicht schlecht aussieht, kann man ja mal so festhalten. Aber die Frage ist halt, was passiert, wenn man mehr und mehr öffnet. Das weiss aber keiner so genau und das wird man ausprobieren müssen.
Coronavirus und die Folgen |#504
28.04.2020 - 20:06 Uhr
Zitat von Saphirflug
Die Begründung, warum das Alexianer Krankenhaus einen Aufnahmestopp bei Coronapatienten vollzogen hat, hast du aber schon gelesen, oder? Es kam zu dem Aufnahmestopp, weil der Schwerpunktversorger Klinikum Ernst-von-Bergmann wegen Corona geschlossen wurde. Welche allerdings nicht durch Überlastung geschlossen wurde, sondern weil die Klinikleitung Fehler gemacht hat. Wurden mittlerweile auch beurlaubt.
Weil das Alexianer allerdings ein kleines Krankenhaus ist, soll dieses für die Zeit des Schwerpunktversorgers zu einem Notfallkrankenhaus werden.


Und das macht welchen Unterschied?

Vor allem in Bezug zu anderen Krankenzentren, die ähnlich verfahren mussten?

Zitat von Saphirflug
Kannst du das Belegen, das etwa 500 von 1200 Kliniken ihre freien Intensivbettenkapazitäten noch nicht gemeldet haben.
Mal abgesehen davon, dürften dann ja sogar noch weit mehr Intensivbetten frei sein, als bisher gedacht, oder willst du ernsthaft behaupten, dass ausgerechnet diese 500 Krankenhäuser an der Belastungsgrenze sind, wohingegen das für fast alle der restlichen 700 Krankenhäuser nicht gilt?
Verzeih mir, aber da Vertraue ich lieber auf die Zahlen des RKI und Gesundheitsminister als so einer Verschwörungstheorie...


Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. und "Verschwörungstheorie". augen-zuhalten

Bevor man mit so einem "Kampfbegriff" um die Ecke kommt, sollte man erstmal die Zahlen widerlegen können, die Herr Janssens hier nennt.

Kannst du es? silent

Aber, jeder gesunde Menschenverstand sollte merken, dass Visualisierungs-Tools zur Aufnahme von Statistiken in Krisenzeiten in so einer Größenordnung nicht von heute auf morgen geführt werden können.

Zitat von Saphirflug
Zu deinem Artikel aus dem Ärzteblatt, dir ist schon bewusst, dass dieser vom 30.03 ist und wir jetzt den 28.04 haben. Seitdem ist so viel passiert und Erkenntnisse gesammelt worden, dass das schon nicht mehr aktuell ist und diese Belastungsgrenze schlichtweg nicht eingetreten ist, denn jetzt haben wir diese "2 bis 4 Wochen Später", welche in dem Artikel genannt wurden. Und die Lage hat sich so entwickelt, dass die Krankenhäuser nicht an der Belastungrenze sind, sondern wieder für den Normalbetrieb öffnen um die Auslastung zu erhöhen..

Sorry aber ich glaube da lieber dem RKI und Spahn über den Zustand unseres Gesundheitssystem


Da du ja in deinen Ausführungen schon hinlänglich bewiesen hast, dass alles "Tutti" ist, Belastungsgrenzen partout nicht erreicht wurden und werden können, die "zweite Welle" locker abgefangen wird, weil Ärzte und Pfleger bis dato "Däumchen" gedreht haben, kannst du dich ja demnächst wieder beruhigt ins Getümmel stürzen.

•     •     •

Premier League: 1931, 1933, 1934, 1935, 1938, 1948, 1953, 1971, 1989, 1991, 1998, 2002, 2004

FA Cup: 1930, 1936, 1950, 1971, 1979, 1993, 1998, 2002, 2003, 2005, 2014, 2015, 2017, 2020

Lehmann – Lauren, Touré, Campbell, Cole – Ljungberg, Vieira, Gilberto Silva, Pirès – Bergkamp, Henry

Raya – White, Saliba, Gabriel, Zinchenko – Rice, Ødegaard, Havertz – Saka, Martinelli, G. Jesus

Arsenal F.C. – Victoria Concordia Crescit
Coronavirus und die Folgen |#505
29.04.2020 - 06:00 Uhr
Die Bildzeitung dreht sich um 180°, greift Merkel, Spahn & Co. an.
Coronavirus und die Folgen |#506
29.04.2020 - 08:51 Uhr
Zitat von pillo
Die Bildzeitung dreht sich um 180°, greift Merkel, Spahn & Co. an.


Quelle? Online ist jedenfalls alles wie bisher
Coronavirus und die Folgen |#507
29.04.2020 - 08:52 Uhr
Sehe die 180 Grad - Wendung nicht. Merkel ist doch immer die Doofe bei denen und der vertuschende Kurz der Held.

•     •     •

Auf jede schwierige Frage gibt es eine einfache Antwort, die meistens falsch ist.
Coronavirus und die Folgen |#508
29.04.2020 - 09:19 Uhr
Zitat von DonMarvel

Zitat von Saphirflug

Die Begründung, warum das Alexianer Krankenhaus einen Aufnahmestopp bei Coronapatienten vollzogen hat, hast du aber schon gelesen, oder? Es kam zu dem Aufnahmestopp, weil der Schwerpunktversorger Klinikum Ernst-von-Bergmann wegen Corona geschlossen wurde. Welche allerdings nicht durch Überlastung geschlossen wurde, sondern weil die Klinikleitung Fehler gemacht hat. Wurden mittlerweile auch beurlaubt.
Weil das Alexianer allerdings ein kleines Krankenhaus ist, soll dieses für die Zeit des Schwerpunktversorgers zu einem Notfallkrankenhaus werden.


Und das macht welchen Unterschied?

Vor allem in Bezug zu anderen Krankenzentren, die ähnlich verfahren mussten?

Zitat von Saphirflug

Kannst du das Belegen, das etwa 500 von 1200 Kliniken ihre freien Intensivbettenkapazitäten noch nicht gemeldet haben.
Mal abgesehen davon, dürften dann ja sogar noch weit mehr Intensivbetten frei sein, als bisher gedacht, oder willst du ernsthaft behaupten, dass ausgerechnet diese 500 Krankenhäuser an der Belastungsgrenze sind, wohingegen das für fast alle der restlichen 700 Krankenhäuser nicht gilt?
Verzeih mir, aber da Vertraue ich lieber auf die Zahlen des RKI und Gesundheitsminister als so einer Verschwörungstheorie...


Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. und "Verschwörungstheorie". augen-zuhalten

Bevor man mit so einem "Kampfbegriff" um die Ecke kommt, sollte man erstmal die Zahlen widerlegen können, die Herr Janssens hier nennt.

Kannst du es? silent

Aber, jeder gesunde Menschenverstand sollte merken, dass Visualisierungs-Tools zur Aufnahme von Statistiken in Krisenzeiten in so einer Größenordnung nicht von heute auf morgen geführt werden können.

Zitat von Saphirflug

Zu deinem Artikel aus dem Ärzteblatt, dir ist schon bewusst, dass dieser vom 30.03 ist und wir jetzt den 28.04 haben. Seitdem ist so viel passiert und Erkenntnisse gesammelt worden, dass das schon nicht mehr aktuell ist und diese Belastungsgrenze schlichtweg nicht eingetreten ist, denn jetzt haben wir diese "2 bis 4 Wochen Später", welche in dem Artikel genannt wurden. Und die Lage hat sich so entwickelt, dass die Krankenhäuser nicht an der Belastungrenze sind, sondern wieder für den Normalbetrieb öffnen um die Auslastung zu erhöhen..

Sorry aber ich glaube da lieber dem RKI und Spahn über den Zustand unseres Gesundheitssystem


Da du ja in deinen Ausführungen schon hinlänglich bewiesen hast, dass alles "Tutti" ist, Belastungsgrenzen partout nicht erreicht wurden und werden können, die "zweite Welle" locker abgefangen wird, weil Ärzte und Pfleger bis dato "Däumchen" gedreht haben, kannst du dich ja demnächst wieder beruhigt ins Getümmel stürzen.


Ich wollte mich hier mal einklinken. Ich glaube, dass es nicht hilft,aufgrund eines Aufnahmestopps eines Brandenburger Krankenhauses auf eine bundesweite Situation zu schließen. Genausowenig hilft es aber, aufgrund der teilweise regional eher entspannten Situationen wie z.B. in meiner Stadt Münster die Maßnahmen als total überzogen bewertet werden.

Statistik für einfache: Ein Krankenhaus (z.B. in Heinsberg) ist zu 150 % ausgelastet, das andere (in Münster) zu 50 %. Der Mittelwert davon ist also eine Auslastung zu 100 %. Trotzdem hat ein Krankenhaus massive Probleme, das andere feiert Überstunden ab. Hier hilft doch lediglich eine individuelle Betrachtung vor Ort, auf keinen Fall kann man das bundesweit beurteilen.

Die Lösung hierfür wurde ja durch die politische Idee einer zentralen Verteilung auch bereits aufgegriffen.

Mit anderen Worten: Wir hier in Münster haben aktuell Zeit, Platz und Ressourcen. Kommt vorbei, wenn ihr Hilfe braucht zwinker
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Geroell am 29.04.2020 um 09:23 Uhr bearbeitet
Coronavirus und die Folgen |#509
29.04.2020 - 09:34 Uhr
@AlaskaSk

https://m.youtube.com/watch?v=4AHUTRqUaTk

Ich glaube, das meinte Pillo.
Coronavirus und die Folgen |#510
29.04.2020 - 11:38 Uhr
Was mir in der ganzen Debatte etwas sauer aufstößt, ist die angebliche Sonderrolle des Wirtschaftszweigs Fußball. Denn die gibt es so – zumindest in meiner Wahrnehmung – nicht. Die freien Testkapazitäten werden von der DFL, wenn ich es richtig verstanden habe, gekauft. Sie werden nicht verschenkt, sondern nur gegen eine monetäre Gegenleistung zur Verfügung gestellt. Ich schätze es steht jedem Unternehmen und jedem Arbeitgeber frei, Tests für seine Angestellten und Mitarbeiter zu beschaffen – eben auf eigene Kosten. Warum also wird nicht Rewe angegangen, wenn sie ihren Mitarbeitern keine Tests besorgen? Warum wird die ganze Sache hinsichtlich dem Fußball nur so einseitig betrachtet?

Zudem finde ich es befremdlich, wenn über eine Priorisierung bei eventuellen Lockerungsmaßnahmen gesprochen wird. Denn: Aus meiner Sicht ist es bei allen Branchen, die nicht systemrelevant sind – also beispielsweise Hotellerie, Tourismus, Kraftfahrzeuge mit allen Lieferketten, aber auch der Fußball – irrelevant, in welcher Reihenfolge hier wieder zu einem Stück Normalität zurückgegangen werden kann. Das Motto hier sollte eher lauten: "Alles, was in irgendeiner Form wieder halbwegs normal laufen könnte, sollte umgesetzt werden." Ich sehe nicht, warum Angestellte bei einem Autobauer für die Gesellschaft wertvoller sein sollten als Fußballprofis. Oder warum die Arbeit von Hotelmitarbeitern wichtiger wäre als die von Sportlern.

Solange die DFL ein sinnvolles Konzept vorgibt, wie ein Bundesligaspieltag weitgehend risikofrei durchgeführt werden kann, sollte die Bundesliga auch fortgesetzt werden. Sollte sich dieses Konzept als nicht tragbar oder zu risikoreich darstellen, kann immer noch abgebrochen werden. Und das selbe gilt auch für Hotellerie, Tourismus und Autobauer. Alles was möglich ist, sollte eben umgesetzt werden. Auch, um der Bevölkerung nach sieben Wochen im Ausnahmezustand wieder etwas Normalität zu suggerieren. Denn eins ist auch klar: So sinnvoll alle Maßnahmen sind, die von Politik und Wirtschaft umgesetzt und vorgegeben wurden, das Gros der Gesellschaft hält diesen "Lockdown" kein ganzes Jahr durch. Alleine in meinem Umfeld – und das sehe ich auch bei mir – kratzen einige mittlerweile an der Toleranzgrenze. Es wird immer schwieriger sich so einzuschränken, dass das Risiko einer Infektion so gering wie möglich ist. Der Mensch an sich braucht eben Sozialkontakte um nicht einzugehen – und das in der realen und nicht digitalen Welt.

Es braucht also aus meiner Sicht vor allem eins: Jede Branche und jedes Unternehmen, aber auch jede Privatperson muss sich überlegen, wie und in welchem Maße es möglich sein kann, weitgehend risikofrei zu leben und zu arbeiten. Und dafür braucht es individuelle Konzepte. Nur weil die DFL nun vorprescht und ein, aus ihrer Sicht, sinnvolles Konzept vorgetragen hat, sollte der Fußball nicht als Sonderfall deklariert werden. Hier wurden einfach nur die Hausaufgaben gemacht.

Generell vermisse ich beim Umgang mit der Krise jedoch eine gewisse Kreativität. Wieso ist es einer Fitnessstudio-Kette wie McFit zum Beispiel nicht möglich, ein Konzept zu entwickeln, wie die Abonennten trotz der Krise Sport treiben können? Es wäre doch gar nicht so schwer: Legt einen Terminkalender für jede Filiale an, in den sich die Kunden in jeweils einstündigen Slots Termine blocken können. So könnte der Betreiber sicherstellen, dass nicht mehr als X Leute gleichzeitig im Studio sind und Infektionsketten könnten nachgewiesen werden. Bekommen die Kunden dann noch Auflagen alá Handschuh- und Maskenpflicht bei einem Verbot von gemeinsamen Training, ist die Infektionsgefahr doch auch hier weitgehend gebannt.

Solche Konzepte könnte man für beinahe jeden Wirtschaftszweig entwickeln. Allein der Wille und die Kreativität fehlt. Da legen sich die Unternehmen offensichtlich lieber auf den Rücken, sitzen die Krise aus und echauffieren sich dann, dass der Fußball wieder "normal" existieren kann. Dass die Jungs und Mädels der DFL dafür aber auch hart gearbeitet und ihre Hausaufgaben gemacht haben, wird nicht gesehen. Lieber wird sich hier auf eine angebliche Sonderrolle des Sports berufen. Peinlich...

LG und bleibt Gesund liebe Fründe!
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