Bewertung der Entwicklung des FCK

Ich persönlich glaube, dass hier der ein oder andere in deutlich zu großen Dimensionen träumt. Und ich sehe es schon vor meinem geistigen Auge, dass nach einem eventuellen Schuldenschnitt und einem dann anlaufenden "Neustart" mit den dann erfolgenden Investitionssummen hier wieder der Stab über die aktuelle Führung gebrochen wird.

Ich glaube nicht daran, dass das Stadion sofort zurück gekauft werden kann. Es besteht derzeit auch aus meiner Sicht für Liga drei keine Notwendigkeit, solange sich der Pachtvertrag weiter so moderat verhält. Das wird ein Schritt für die mittlere Zukunft sein, sollte der Schritt aus der dritten Liga heraus gelingen.

Ich glaube auch nicht, dass die Vereinsführung in Großmannssucht mit viel, viel Geld einen Luxuskader zusammenstellen wird, mit dem man "sicher" aufsteigen wird. Das widerspricht doch vollständig dem Nachhaltigkeitsgedanken, mit dem man angetreten ist.

Mit einem Schuldenschnitt und den wegfallenden Schuldzinsen, wäre dem FCK schon sehr geholfen.
Mit einer Reduktion auf dieser Fixkostenseite und einer gleichzeitigen Investition durch wen auch immer, seien es Regionale oder ein Großinvestor, wird für die kommende Saison trotzdem ein besseres Budget auf die Beine gestellt werden können als in den letzten beiden Spielzeiten.

Was fehlt ist der sportliche Erfolg und ich bin da momentan auch nicht mehr sicher, ob wir in der derzeitigen Besetzung wirklich so gut aufgestellt sind, wie wir glauben. Ich mag Notzon, aber irgendwas läuft da falsch in seiner Kaderzusammenstellung. Ich mag übrigens Schommers nicht, der ist mir einfach unsympathisch, aber ich hatte lange Zeit Respekt vor seiner Leistung und ich habe immer noch Respekt vor seiner Einstellung. Aber seit der Talfahrt nach der Winterpause, obwohl da ne Menge Pech dabei war und wir spielerisch sehr gut unterwegs waren, leidet mein Vertrauen in ihn massiv. Wie schwach die Mannschaft nach der Coronapause war, hat mich echt etwas erschüttert. Das darf nicht passieren.

Der Stadionrückkauf war von Anfang an eines der zentralen Projekte der neuen Vereinsführung. Dieses Thema ist mehrfach von den Verantwortlichen betont worden, dementsprechend muss man sich auch daran messen lassen. Vor Merk hat hier niemand im Traum mit sowas gerechnet.

Beim Stadion geht es, wenn ich das richtig erinnere, nicht nur um die Pacht. Die Investitionen, die zur Instandhaltung und Sanierung nötig sind können steuerlich nur dann (bzw deutlich besser) geltend gemacht werden, wenn der Laden wieder uns gehört. Ich denke, das Problem sollte vor einer größeren Investition gelöst werden indem man das Stadion wieder in eigener Hand hat.

Das ist korrekt. Und es war immer schon schleierhaft, wie das funktionieren soll. Aber der Plan von "Team Merk" war immer 'groß gedacht' und ich sehe keine Anzeichen dafür, dass sich dies geändert hätte: mit "Stundung" und einer Verlagerung von Verbindlichkeiten in die Zukunft, um sich etwas 'Zeit zu kaufen', darf man dieser Führung, glaube ich, echt nicht kommen. Die stehen für eine große Lösung und sind genau dafür auch angetreten.

Sehr zurecht rückt in den letzten Beiträgen hier dann auch der sportliche Bereich in den Fokus: Das reicht einfach nicht! Wir werden uns den Aufstieg nicht "erkaufen" können, wenn da nicht grundsätzlich andere Weichenstellungen erfolgen. Diese Unambitioniertheit passt einfach nicht zu den großen Plänen auf der Führungsetage! Bislang hörte man in dieser Hinsicht aber auch von Merk & Co nur das altbekannte "Kontinuität"-Mantra. Aus meiner Sicht müssten wir hier nach einem Re-Start mit frischem Investorengeld in die alleroberste Schublade greifen und einen BL-Trainer und -SD verpflichten. Vielleicht auch doch wieder einen GF Sport, denn Voigt scheint mir eher der Mann fürs Geld zu sein.

"Alles muss raus!" - gemessen an der BBK-Ära. Das muss die Losung sein. Sonst kannst Du Spieler kaufen wie Du willst und wirst trotzdem nicht aufsteigen.

Schmitt hat im Podcast vorige Woche bestätigt, dass Angebote von potentiellen Investoren für den
Stadionkauf vorliegen. Schon alleine wegen der Instandhaltungskosten wäre das die mit Abstand beste
Lösung.

Die Talfahrt nach der Winterpause war kein Pech, das war zum großen Teil Unvermögen vom Trainer,
der meinte/meint, dass wir von einem erfolgreichen Umkehrfußball auf Ballbesitzfußball umstellen müssen.
Nach der Winterpause waren wir nur in den ersten 2 Spielen gut unterwegs, dann wurde es immer
grottiger und ob wir jetzt den spielerischen Tiefpunkt erreicht haben, glaube ich nicht. Ich glaube in den
letzten Spielen versagen wir unter Druck komplett.

Blöde Frage, was ändert sich dadurch? Die anfallenden Instandhaltungsarbeiten müssen wir ja dann trotzdem durchführen und zahlen. Könnte höchstens steuerlich vorteilhafter sein, wenn man die Arbeitskosten absetzen kann. Oder gibt es sonst noch Vorteile, außer das wir Gläubiger mehr Sicherheiten geben könnten?
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Pasi11 am 12.06.2020 um 17:07 Uhr bearbeitet

Ja, es wäre ein großer steuerlicher Vorteil und bei einem hohen Invest wären die Kosten kalkulierbarer.
Was ich gehört habe, gibt es da einen enormen Kostenrückstau, der unbedingt zeitnah abgebaut werden
müsste, um spätere höhere Instandhaltungskosten zu vermeiden. Ein Eigentümer achtet da natürlich
mehr darauf als ein Mieter.

Generell führt ein Stadion in dieser Größenordnung im Anlagevermögen zu einer wesentlich besseren
Bonitätsbeurteilung, die ausschlagend geben sein kann für alle finanziellen Transaktionen.

Wie kann man nur derart pessimistisch durchs Leben gehen? Ich bin davon überzeugt, dass wir locker die Liga halten.

Nochmal, ich persönlich glaube nicht, dass das primäre Ziel der neuen Vereinsführung der Rückkauf des Stadions sein wird. Das haben weder Kessler noch Merk irgendwo so zu Protokoll gegeben. Auch Bernd Schmidt hat in dem podcast nirgends gesagt, dass hier Investoren bereit stehen, die das Stadion sofort zurück kaufen würden. Er sprach davon, dass es Menschen oder auch Investorengruppen gäbe, die unter Umständen bereit wären viel Geld in einen Verein wie den FCK zu stecken. Hier kannst du natürlich wie andere auch gerne herauslesen, dass die sofort das Stadion kaufen wollen würden. Ich habe von Merk und Kessler in den Stellungnahmen dazu immer herausgehört, dass das Thema auf der Agenda steht, aber eben nicht auf der Prioritätenliste ganz oben steht. Warum auch? Weil wir steuerlich davon profitieren? Wie realitätsfremd wäre das bitte? Optimieren müssen wir doch an ganz anderer Stelle. Wenn wir eine Liga höher ständen, sähe das sicher interessant aus. Aber im Faß-ohne-Boden-Dritte-Liga?

Jeder, der nicht dem Traum des Betriebswirtes Pulder folgt, hat es nur nicht verstanden. Was wir nicht verstanden haben, weiß ich auch noch nicht so genau. Aber angeblich kann Pulder das Stadion sogar zum Verkehrswert einbuchen - damit erhalten wir dann 50 Mio. Eigenkapital zum Preis von 10 Mio.€! Keine Ahnung, wie er das anstellen will - aber wir haben da wohl noch irgendwas nicht verstanden.