Arrigo Sacchi

Arrigo Sacchi konnte als aktiver Fußballer keine größeren Erfolge vermelden. Als junger Trainer gab er sein Debüt 1982 bei Rimini Calcio in der Serie C. Er führte den Club in die Serie B und sorgte für Aufmerksamkeit als er mit Rimini im italienischen Pokal der Saison 1986/1987 den großen AC Mailand bezwang. Milan Präsident Silvio Berlusconi wollte darauf unbedingt diesen unbekannten Arrigo Sacchi als Trainer von Milan. 1987 kam er zu Milan und eine einzigartige Erfolgsgeschichte begann. Sacchi prägte einen neuen Offensivstil, den die italienische Serie A in dieser Form lange nicht mehr erlebt hatte. Mit Kapitän und Abwehrorganisator Franco Baresi, dem jungen offensiven Außenverteidiger Paolo Maldini, dem holländischen Dreieck Frank Rijkaard, Ruud Gullit und Marco van Basten gewann er gleich 1988 die italienische Meisterschaft. Ein Jahr später den Europapokal der Landesmeister, den er wiederum ein Jahr später verteidigen konnte. 1989 und 1990 gewann er außerdem zweimal den Weltpokal und europäischen Supercup. Er wurde gefeiert als der modernste Trainer Italiens. Dies führte gradlinig dazu, dass Arrigo Sacchi 1991 zum Trainer der italienischen Nationalmannschaft ernannt wurde, die in einer Krise steckte, da sie sich nicht für die Fußball-Europameisterschaft 1992 in Schweden qualifiziert hatte. Sacchi baute auf seine italienischen Stars vom AC Milan. Was ihm jedoch fehlte für einen ähnlichen Stil, waren die holländischen Stars, so dass der neue Stil der Nationalmannschaft keinesfalls vergleichbar war mit dem von Milan. Die Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1994 in den USA wurde erreicht. Das Turnier begann jedoch mit einer Enttäuschung. Italien verlor gegen Irland mit 0:1. Die Mannschaft quälte sich durch das Turnier, konnte aber dank der Tore von Roberto Baggio und viel Glück sich bis ins Finale vorspielen. Im Finale gegen Brasilien verteidigte sie in alter Manier ein 0:0 bis ins Elfmeterschießen, wo Baresi und Baggio zu den tragischen Helden wurden und Brasilien Weltmeister. Italien spielte bei dieser WM unattraktiv, jedoch waren sie immerhin Vize-Weltmeister geworden. Zwei Jahre später bei der Fußball-Europameisterschaft 1996 enttäuschte Sacchi nicht nur durch unattraktiven Fußball die Fans, hier kam auch die Erfolglosigkeit mit dem Ausscheiden in der Vorrunde hinzu. Man benötige im letzten Gruppenspiel einen Sieg gegen Deutschland, spielte hier erstmals offensiv und auch besser als die deutsche Mannschaft, hatte jedoch kein Glück mehr. Selbst bei einem Elfmeter scheiterte sie an Andreas Köpke und schied aus. Sacchi wurde später nach der EM durch Cesare Maldini als Nationaltrainer ersetzt und versuchte sich bei Vereinen wie Atletico Madrid und dem FC Parma wieder als Vereinstrainer, jedoch ohne den Erfolg, den er mit dem AC Mailand erreicht hatte. Ab dem 21. Dezember 2004 war Sacchi Sportdirektor von Real Madrid. Am 6. Dezember 2005 kündigte er seinen Abschied zum Jahresende an.