Aktuelle sportliche Lage

20.07.2013 - 09:06 Uhr
Aktuelle sportliche Lage |#3751
14.02.2018 - 09:33 Uhr
Wir haben eine gute Mannschaft und können ihr vertrauen.

Jarstein im Tor ist einer der besten Keeper der Liga. Unser LV Plattenhardt ist Nationalspieler. In der IV haben wir mit Rekik, Torunariga und Stark drei Klassemänner für zwei Positionen und auf RV ist Pekarik derzeit so stark, dass wir es uns leisten können, einen Weiser auf die Bank zu setzen.

Auch vorne herrscht Klarheit. Selke und Lazaro haben dermaßen gut eingeschlagen, dass es uns die Sprache verschlägt und solange Kalou mit verblüffender Selbstverständlichkeit ein Tor nach dem anderen erzielt, ist auch er gesetzt.

Nur dazwischen ist nicht alles abschließend geregelt. Das aber ist kein Problem der Beine sondern ein Problem des Systems. Im tiefsten Inneren träumen wir doch alle davon, dass Darida und Maier gemeinsam auf der Doppelsechs spielen. Dort zentral wird das Spiel nunmal gestaltet und entschieden. Dort werden die Weichen gestellt und mit diesen beiden gleichermaßen nach vorne wie nach hinten. Dann wäre vor diesen beiden noch ein Platz frei, um hinter die Spitze einen torgefährlichen Mann zu setzen. Duda beispielsweise. Oder Kalou, wenn wir außer Lazaro noch einen zweiten vorzeigbaren Außenstürmer hätten. Den haben wir zwar nicht, aber solange sich Pekarik so großartig schlägt, könnten wir Weiser nach vorne auf Außen setzen.

Die hier skizzierte Mittelfeldkonstellation -also Darida und Maier auf der Doppelsechs und davor Kalou oder Duda- wäre so ausgelegt, dass wir uns auch gegen Mannschaften des oberen Drittels nicht schüchtern hintenrein stellen, sondern dass wir gerade gegen diese den offenen Schlagabtausch suchen.

Da stellt sich natürlich die Frage, wo stehen wir überhaupt und was erwarten wir uns von der restlichen Saison?

Nach oben sieht es so aus: am Freitag werden wir bei einem Sieg gegen Mainz gleich vier Mannschaften überspringen, die nur einen Punkt mehr haben als wir. Unter diesen sind auch die ach so übermächtigen Gladbacher, die dann am Sonntag gegen Dortmund ranmüssen und das wird für sie schwierig. Bis zum 6. Platz, der wohl für die EL reicht, sind es für unsere Hertha müde vier Punkte. Dort steht Schalke, unser Gegner in zwei Wochen.

Soweit nach oben. Und wie sieht es nach unten aus? Satte 10 Punkte bis zum Relegationsplatz. Und unser Torverhältnis ist noch ein elfter Punkt. Sogar 13 Punkte Abstand haben wir zu einem direkten Abstiegsrang.

Aber wohin starren wir alle gebannt? Richtig: nicht etwa nach oben sondern nach unten. Wie das Kaninchen vor der Schlange. Blut und Wasser schwitzen wir aus Angst, wir könnten noch in den Abstiegssog geraten. Und das nicht nur mit zehn Punkten Vorsprung sondern auch als Mannschaft, die die beiden zurückliegenden Spielzeiten überzeugend als 6. bzw. 7. beendet hat. Das hört sich schon ein bisschen neurotisch an.

Mit welchem Ziel fahren wir eigentlich in zwei Wochen nach Schalke? Das ist ja die Mannschaft, die derzeit mit vier Punkten Abstand vor uns auf dem 6. Platz, dem EL-Platz steht. Ist das für uns ein Sechspunktespiel um die Gelsenkirchner noch abzufangen und falls nicht sie, dann eben die Frankfurter? Oder wollen wir da ein 0 : 0 ermauern, um uns wieder einen Punkt näher an die magischen 40 Punkte herangerobbt zu haben? Wenn das so ist - und jetzt kommen wir wieder zur Aufstellung - dann wäre auf Schalke die Doppelsechs Maier / Darida mit Kalou oder Duda als HS natürlich Murks. Dann brauchen wir wieder Skjelbred als kampfstarker aber ideenloser Abräumer vor der Viererkette.

Gerade gegen die starken Mannschaften haben wir in dieser Saison unsere besten Spiele gezeigt. Gegen Bayern haben wir uns nach Zweitorerückstand noch ein Remis erkämpft, Leverkusen haben wir gleich zweimal geschlagen. In Leipzig haben wir in Unterzahl triumphiert. Wir können auf unsere Stärke vertrauen und brauchen vor niemandem Angst zu haben. Wir müssen es nur wollen. Nach zwei bitteren Abstiegen in der jüngsten Vergangenheit ist es für uns ein Kopfproblem geworden, positiv zu denken. Das hindert uns mehr als alles andere am Erfolg.

In dieser Saison wollten wir uns in der EL ein bisschen einspielen. Um dann in der nächsten Saison in der EL Ernst zu machen? Dann wollen wird uns für diese aber auch qualifizieren.

Ich weiß, man kann nicht immer alles erreichen, was man sich zum Ziel setzt. Aber Ziele muss man sich setzen, um voran zu kommen. Wenn unser Ziel nur der Klassenerhalt war, (lächerlich für den 6. der Vorsaison) dann brauchen wir in den weiteren Spielen nicht mehr anzutreten, denn den Klassenerhalt haben wir schon.

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Schmadtke
Bockenfeld Zewe Zimmermann Baltes
Fach Köhnen
Bommer Seel
Thomas Allofs Klaus Allofs

Dieser Beitrag wurde zuletzt von Raubgraf am 14.02.2018 um 09:41 Uhr bearbeitet
Aktuelle sportliche Lage |#3752
14.02.2018 - 11:11 Uhr
Zitat von Raubgraf


Ich weiß, man kann nicht immer alles erreichen, was man sich zum Ziel setzt. Aber Ziele muss man sich setzen, um voran zu kommen. Wenn unser Ziel nur der Klassenerhalt war, (lächerlich für den 6. der Vorsaison) dann brauchen wir in den weiteren Spielen nicht mehr anzutreten, denn den Klassenerhalt haben wir schon.


Ich habe jetzt mal nur den letzten Absatz zitiert, weil ich mit dem Rest sehr deutlich übereinstimme. Ich erkenne mich in den von Dir aufgezeigten Kopfszenarien klar wieder und denke bislang auch immer eher nach unten als nach oben.

Das liegt aber nicht nur an der jüngeren Vergangenheit mit den beiden Abstiegen, sondern hat auch noch diverse andere Gründe. Beispielsweise unsere Unbeständigkeit in den Leistungen. Bislang folgte auf ein gutes Spiel meist ein mieserables (gefühlt eigentlich eher auf jedes gute zwei bis drei schlechte). Die guten Spiele waren meistens gegen die Top-Teams der Liga. Grund dafür scheint wirklich zu sein, dass wir uns hier keinen Kopf darüber machen müssen, ob wir das Spiel machen sondern wir können eher abwarten und zuschlagen.

Aber genau da sehe ich halt auch einen Ansatzpunkt dafür, dass wir die guten Spiele nur gegen diese Mannschaften hinbekommen. Im zentralen Mittelfeld wird das Personal nicht angepasst je nach Gegner. Wir haben Spiele, gegen Mannschaften wie Mainz, Stuttgart , Bremen etc. mit den gleichen Mittelfedldzerstörern angepackt wie die Spiele gegen die vermeintlich übermächtigen. Da kommt dann halt Murks raus. Hier müssen wir die spielstarken Jungs ran lassen.

Ebenfalls für den Blick nach unten sprechen die vergangenen Rückrunden. Der Punkteschnitt war meist übel und hätte uns in dieser Saison (mangels sehr großen Polster) das Genick brechen können.

Dazukommt die Enge der Liga. Da wir eigentlich eher mal für einen negativen Lauf als für einen positiven Lauf gut sind, kann es halt auch schnell nach unten gehen. Und der Mensch neigt halt häufig dazu, für eine geringe Gefahr sensibler zu sein, als für eine geringe Chance.

Warum ich nur den letzten Absatz zitiert habe, liegt daran, dass ich damit nicht übereinstimme. Frag mal die Kölner, ob das lachhaft war mit der Abstiegsgefahr. Die lagen letzte Saison noch vor uns in der Tabelle und sind jetzt mit mindestens einem Bein in der 2. Liga.

Ich will damit nur sagen, dass schon seit einigen Jahren eigentlich nur 2 bis 3 Mannschaften zu Saisonbeginn sicher sein können, mit Abstiegskampf nichts zu tun zu haben. Wenn ich mich richtig erinnere stand der der BVB in Klopps letzter Saison zur Winterpause auf einem Abstiegsplatz (oder knapp über dem Strich). Das geht momentan ganz schnell.

Deshalb stimme ich zwar mit Dir überein, dass dieses ständige kleiner reden als man ist, sicher erfolgsbremsend wirkt, aber auch durchaus seine Berechtigung hat.

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Alte Dame, Alte Dame,
Hertha BSC, so schön ist dein Name!
Die Farben Blau-Weiß,
die Trikots gestreift,
im Herzen weht nur eins:
Unsere Fahne!
Aktuelle sportliche Lage |#3753
14.02.2018 - 11:41 Uhr
Genau das schätze ich an unserer sportlichen Leitung. Die HABEN durchaus strategische Ziele aber keine starren und dogmatischen. Dárdai hatte bekanntlich zunächst das Ziel Defensive stabilisieren und Klassenerhalt sichern. Das wurde erreicht. Dann hatte er das Ziel, immer 5 Punkte aus 4 Spielen zu holen (1,25 pro Spiel also). Das wurde seither stets erfüllt und oft sogar klar übererfüllt: 1,47 und 1,44 war unser Gesamtschnitt in den letzten beiden Saisons und diesmal stehen wir aktuell bei 1,36. Zwischendurch sah er uns mal weit genug für 6 Punkte aus 4 Spielen (oder 1,5 pro Spiel). Das haben wir nie erreicht und ich habe bislang auch nichts mehr davon gehört. Ebenso rief er nach der Hinrunde das Ziel aus, diesmal auch in der Rückrunde exakt gleich viele Punkte zu holen (entspricht 1,41 Punkten pro Spiel und insgesamt 48 Zählern aus der Saison). Als es dann aber wirklich zäh wurde, sprach er von retten und überleben und davon erst mal 40 Punkte zu holen und dann weiter zu sehen.

Ziele flexibel zu gestalten, sie mal anzuheben und ein andermal zu kassieren oder nach unten zu korrigieren, ist mE enorm wichtig. Zu hohe Ziele können ebenso die Motivation rauben und lähmen wie die von Toto und Raubgraf angesprochenen fehlenden Ambitionen und limiting mindsets. Denn wer sich zu sehr groß macht, schürt ggf unrealistische Erwartungen und kann diese dann nicht erfüllen. Man kann sich auch nicht unendlich strecken, kann mitunter durch etwas Pech mit Verletzungen, unglücklichen Spielverläufen, ungünstigen Spielplänen etc unter sehr belastendem Druck stehen. Es kann also durchaus gesünder sein, sich erst einmal realistische Minimalziele zu setzen und zugleich ambitionierte Wunschziele. Dárdai hat bspw zwischendurch auch mal gesagt, er wäre gern bei einem Pokalfinale dabei - und wir sind weit gekommen. Oder dass die Spieler sich nicht beschweren sollen, wenn sie nicht immer spielen, sondern dass die sich lieber selbst mehr Spiele verschaffen können, indem sie die EL erreichen. Finde ich einerseits viel greifbarer und andererseits auch viel positiver als große Ankündigungen zu machen, dass man in wenigen Jahren regelmäßig in der EL oder CL antreten will. Und auch das wurde sehr kurzfristig erreicht.

Daneben gibt es zig Etappenziele und Aspekte, an denen mal mehr und mal weniger erfolgreich gearbeitet wurde. Die Balance zwischen Defensive und Offensive wird seit Jahren neu austariert, bleibt aber weiterhin eine Herausforderung. Ferner hat der klare Fokus auf die Bundesliga und jeweils die unmittelbar anstehenden Spiele zu Dárdais eiserner Belastungssteuerung und gezielter Rotation geführt und damit sicher auch mit zum Verpassen der EL-Qualifikation und dem frühen Ausscheiden in dieser EL-Runde beigetragen. Aber dafür geht es uns punktemäßig und von den Verletzungen her wirklich vergleichsweise gut - jedenfalls nicht spürbar schlechter als sonst. Köln hatte seine Feste in der EL und hat uns im Pokal rausgeworfen. Aber davon können sie sich gerade auch nicht viel kaufen. Sie müssen sich jetzt voll auf die Liga und den Klassenerhalt konzentrieren und haben damit mehr als genug zu kämpfen. Sicher nicht, weil sie mit zu geringen Erwartungen in die Saison gegangen sind. In meinen Augen war eher das Gegenteil der Fall: Man wollte die Rückkehr in die EL zelebrieren, den Erfolg wiederholen und nebenbei sich verjüngen und solide wirtschaften. Der Weg in die Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen...

Wir sind mE weder wie das Kaninchen vor der Schlange noch wie das naive Milchmädchen, was schon die optimistischsten Rechnungen und Wunschträume aufruft, bevor irgendetwas sicher erreicht ist. Es ist leider absehbar, dass wir nicht die optimalsten Voraussetzungen haben, um uns mit Selbstverständlichkeit darauf einzurichten, jetzt regelmäßig 12 Teams hinter uns zu lassen. Davon sind ja mindestens 3 Teams aus den Top 8 und noch einige mehr, die höhere Umsätze/ Geldzuflüsse aufweisen als wir.

Diese Saison stehen wir bei den Transferausgaben wieder mal auf einem der untersten Ränge, haben Stuttgart und Hannover statt Darmstadt und Ingolstadt zu bespielen und hatten die Dreifachbelastung. Da setze ich mich doch nicht so unter Druck und ERWARTE, mindestens wieder 6. zu werden. Alleine, dass dies weiter möglich ist, ist schon eine große Leistung. Und nein: Selbst den Klassenerhalt hatten wir nie sicher und selbst jetzt können wir das Kämpfen nicht einstellen. Die Liga ist so eng, da sind wir oben schneller da und auch wieder weg, als wir Eu-ro-pa-league nur denken können...
Dieser Beitrag wurde zuletzt von Flascheleer am 14.02.2018 um 11:45 Uhr bearbeitet
Aktuelle sportliche Lage |#3754
16.02.2018 - 22:28 Uhr
Nach dieser Leistung müssen sicherlich einige ihre Einschätzungen “leicht” revidieren. Auch mich hatte entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten grins der leichte Optimismus gepackt, das wir nach Leverkusen nun doch wenigstens insofern die Kurve bekommen, das wir endlich auch einmal einen durchaus schwächeren Gegner zu Hause (!) mal schlagen können. Aber wie schon so oft hat mich unsere Hertha mal wieder eines besseren belehrt. Und wie... ugly

So bleibt denn also nur die Hoffnung, das es nicht so weitergeht wie heute und wir uns irgendwie die fehlenden Punkte zum Klassenerhalt zusammenmauern und es rede bitte, bitte baw keiner mehr vom Anschluss nach oben. Verschlossen

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RIP Chester! You and your music will never be forgotten and you will always be in our hearts!

"Impossible is just a big word thrown around by small men who find it easier to live in the world they've been given than to explore the power they have to change it. Impossible is not a fact. It's an opinion. Impossible is not a declaration. It's a dare. Impossible is potential. Impossible is temporary. Impossible is nothing."
Muhammad Ali
Aktuelle sportliche Lage |#3755
16.02.2018 - 22:53 Uhr
Absolut grottig. Sowas von einer Rotze, was die Jungs da heute zusammen gespielt haben. Spielen ist zuviel gesagt. Da war kein Plan zu erkennen. Blutleer. Sicherlich kann man mal einen sche...Tag haben und im Endeffekt entscheidet die Tagesform. ABER....

eines hat es uns heute wieder gnadenlos gezeigt. Wir können einfach diese Saison keinen Fußball spielen. Bekommen wir den Ball und müssen damit was machen ist es vorbei. Da spielen wir uns den Ball in der eigenen Hälfte hin und her und das wars. Keine Idee von niemanden. Kein Überraschungsmoment. Sicherlich hat Mainz das gut gemacht. Hoch verteidigt, eng am Mann. So wie wir letzte Woche in Leverkusen. Aber es muss der Anspruch sein, von uns gegen solch Team mit dem Material was wir haben, den ein oder anderen gefährlichen Angriff zu kreieren. Aber da war nix von zu sehen!!!!!!!!!!!!!!

Ich bin ein Pal-Verfechter. Was er die letzten 3 Jahre aus dem Haufen gemacht hat ist stark und mit seiner Philosophie hat er uns wieder konsolidiert. Aber inzwischen bin ich der Auffassung, sollte man sich mal hinterfragen, wie und ob Pal es schaffen kann, dass die Mannschaft sich über Fußballspielen wieder definieren kann.

Es kann doch nicht sein, dass unser probates Mittel es ist, nur tief zu stehen, auf Fehler des anderen zu reagieren und zu Kontern. Da hat es bis hier hin Pal nicht geschafft, auch er als Trainer, dem Team neue Facetten einzuhauchen. Das Spielermaterial gibt es eigentlich her, Fußball spielen zulassen.

Es ging schon los bei der heutigen Aufstellung. Da bringt er Lusti anstatt Maier. Das sagte schon vieles aus. Er geht kein Risiko ein. Die Spielidee, die die letzten 2 Jahre gut ging, mit Minimalismus viele Punkte zuholen ist vorbei. Ich hoffe Pal nimmt sich das an und man analysiert im Sommer knallhart, auch dass ER sein Konzept überdenkt und die Mannschaft offensiver denkend ausrichtet.

Ich will jetzt nicht alles schlecht reden. Aber vielleicht hat man sich von letzten 4 ungeschlagenen Spielen auch etwas blenden lassen. Der Sieg in Leverkusen war super. Aber da haben wir gegen eine Mannschaft gespielt, die nach dem Pokal im Kopf nicht frisch waren und viele individuelle Fehler drin hatten.

7 Punkte jetzt noch auf 16. Mainz spielt nun gegen die Wölfe und dann in Hamburg. Lass die einen kleinen Lauf kriegen und holen 4-6 Punkte. Wir holen, wenn es wirklich gut kommt, max. 1 Punkt aus den beiden Spielen. Dann wird es nochmal ziemlich ungemütlich bei uns.

Ich bin auf Pals Statement mal gespannt. Fakt ist. So schön und toll, wie es die letzten Wochen alles dargestellt wurde ist es nicht. Und nach oben brauchen wir nach heute absolut nicht schauen.

Wochenende jetzt schon im A...
Aktuelle sportliche Lage |#3756
16.02.2018 - 23:06 Uhr
Die gezeigte Leistung ist kaum in Worte zu fassen. Man geht gegen die Schießbude der Liga, die zudem einen blutleeren Auftritt gegen Hoffenheim gezeigt hat, mit 3 ZDMs ins Spiel. Das kann doch einfach nicht wahr sein! Das Geschwafel von Dardai, es würde ein "Kampfspiel" werden, kann ich mir nicht mehr anhören. Wer sich Fußballkultur so mit aller Macht verschließt, gehört nicht auf die Trainerbank.
Beispiele gefällig?
1. Einwürfe: Es ist anscheinend taktische Vorgabe, dass nach Einwürfen der Ball jedes Mal wieder zum Einwerfenden zurückgespielt werden muss, der dann am besten in Richtung IV/TW spielt - damit diese dann das Spiel "ruhig aufbauen" können...oder so.
2. Spielbeschleunigung: Es ist anscheinend taktische Vorgabe, dass Jarstein oder die IV das Spiel unter keinen Umständen schnell machen dürfen, sondern der Ball die Mittellinie nur überqueren darf, wenn alle 6er den Ball drei mal in Richtung IV/TW zurückgeschoben haben. Damit hat man zwar nichts gewonnen, aber immerhin wird so "Ballbesitzfußball" zelebriert.
3. Abschlüsse: Wann wurde eigentlich das letzte Distanztor aus dem Spiel erzielt? Spontan würde ich sagen, dass das vor zwei (oder gar drei?) Jahren von Darida in Bremen beim 3:3 war. Schüsse aus der zweiten Reihe können doch durchaus ein probates Mittel sein, gerade auch durch das Abfälschen. Aber wir alle wissen ja, dass Dardai lieber keine Schüsse haben will als "unechte Torchancen". Naja, immerhin haben wir alle 7 Minuten eine Torchance..oder etwa nicht?
4. Spielaufbau: Ich muss sagen, ich erwarte nicht, dass sich Dardai auf dem taktischen Niveau eines Sammers befindet, aber wie dieser das eindeutige Problem im Spielaufbau bei Hertha geradeheraus aufgezeigt hat, hat mir schon die Sprache verschlagen. Als Bundesligatrainer müssen Dardai und sein Team doch sehen, dass der "Spielaufbau", der betrieben wird ein absolutes Nullsummenspiel ist, wenn dieser zum großen Teil nach langem - unnötigen - Ballgeschiebe eh nur zu einem ungenauen langen Ball führt.

Das nur zum taktischen.
Weiter zu bemängeln ist diese absolute Verlierermentalität. Man hat nie das Gefühl, als wolle die Mannschaft unbedingt gewinnen. Das äußert sich vor Allem an der stets unfassbar behäbigen Spielweise, die nunmal eng mit der eben beschriebenen Taktik zusammenhängt. Es kann doch nicht sein, dass bis auf 1-2 Spieler jeder in erster Linie darauf bedacht ist, den Ball möglichst schnell wieder loszuwerden und dabei selbst keinen Fehler zu machen. Und das klappt nunmal am besten, wenn man den Ball ganz easy wieder in die Richtung des eigenen Tores spielt. Egal ob das taktische Vorgabe oder ein psychologisches Problem ist; die Schuld liegt dafür beim Trainer. Ich denke, die Ära Dardai neigt sich dem Ende zu. Die Schere zwischen Potential der Mannschaft und Verwirklichung dessen liegt einfach zu weit auseinander.


PS: Wieso hat Selke sich bei Ibisevic von all den vielen Dingn, die ihn weiterbringen würden, gerade das Meckern und Lamentieren ausgesucht? Ich kann verstehen, dass man als MS bei der Spielweise von Hertha frustriert ist, aber können die sich nicht mal am Riemen reißen?
Aktuelle sportliche Lage |#3757
16.02.2018 - 23:51 Uhr
Mich stört ebenfalls die fehlende Mentalität in dieser Truppe. Zu oft hat man das Gefühl, dass der letzte Biss und Wille auf den Sieg fehlt. Die Mannschaft ist gefühlt immer mit dem Minimum zufrieden und hat auch nicht die Gier bei einer Führung auf ein weiteres Tor zu gehen. Zahlreiche Kontersituationen werden somit schlampig zu Ende gespielt und man muss bis zum Schlusspfiff um den Sieg zittern.

Heute war für mich in Sachen Mentalität und Charakterschwäche ein Tiefpunkt. Man war einem am Boden liegenden Gegner in allen Belangen unterlegen und hatte am Ende Glück, dass man nicht mit 4:0 unter die Räder gekommen ist.
Ich habe in diesem Spiel einfach alles vermisst, was ich von meiner Mannschaft erwarte. Die spielerische Armut ist mir bekannt und die kann ich teilweise auch akzeptieren wenn ich den Kampf und den Einsatz bei der Truppe sehe, aber auch das habe ich heute vermisst.
Man liegt über 45 Minuten zurück und spielt weiterhin seinen langweiligen Stiefel runter und schiebt die Verantwortung an den nächsten Spieler mit einem Querpass weiter und schießt nicht einmal gefährlich aufs Tor. Es übernimmt einfach kein Spieler mal Verantwortung oder geht in dieser Truppe voran. Die vermeintlichen Führungsspieler wie Platte, Lusti, Skjelbred, Darida, Stark oder Pekarik stechen meinst sogar noch durch die grausamsten Leistungen heraus. Es wird einfach alles hingenommen und das Spiel von Minute 1 bis 90 in einer Spule abgespult. So nach der Art: Wenn es heute nicht klappt, klappt es halt halt das nächste Mal wieder besser, hauptsache es tut sich keiner weh. Das einzige wodurch wir mal auffallen ist durch sinnloses Motzen mit dem Schiri.

Mit dieser Einstellung sollte man nicht wirklich tief in den Abstiegskampf rutschen, weil dann würde mir wirklich Angst und Bange werden.

Ich unterstütze den Weg mit der Jugend zu 100% und finde es toll, dass Maier, Torunarigha und Co. immer mehr auf ihre Einsätze kommen und wichtige Bausteine im Kader werden. Aber man sollte mit diesem Weg auch gehörig aufpassen. Ohne wirkliche Führungsspieler kann man da auch gegen den Baum fahren. Ein Pekarik, Lustenberger, Darida, Kalou oder Skjelbred bekommen anscheinend einfach ihren Mund nicht auf und ich kann es mir bei diesen Spielern auch nicht wirklich vorstellen, dass sie voran gehen. Zudem sind sie fußballerisch oftmals auch eine Schwachstelle im Spiel. Andere Spieler wie Ibisevic oder Selke sind wiederum zu oft mit sich selbst oder dem Schiri beschäftigt.
So ein K.P Boateng wie in Frankfurt ist bei uns nicht vorhanden. Der Kerl geht dort voran und die jungen Spieler folgen Ihm. Ich will damit gar nicht kritisieren, dass wir Ihn nicht geholt haben, dafür gab es auch Gründe. Aber der Verein sollte neben dem langfristigen Erfolg auch an die Gegenwart denken. Ein bisschen Erfahrung und vor allem Charakter schadet keiner Mannschaft.

Ich mag Dardai unheimlich und würde gerne diesen geplanten Weg mit Ihm weitergehen und verzeihe Ihm auch die ein oder andere spielerische Magerkost, aber wenn er es nicht schafft die Mannschaft 100% auf jedes Spiel einzustellen und zumindest 100% Kampf und Einsatz aus der Truppe herausholen kann, haben wir ein ernsthaftes Problem.
Jede Woche hört man den Satz: "Die erste/zweite Halbzeit haben wir verschenkt. Das war komplett anders geplant". Dann sollte man nun endlich mal was ändern und andere Methoden wählen, wenn man Woche für Woche eine komplette Halbzeit abschenkt.

Ich male selten und vor allem sehr ungern so viel schwarz, weil ich die Idee und den Plan mit der Jugend und den talentierten Spielern für 100% richtig halte, aber nach so einem Auftritt wie heute bin ich einfach bedient und extrem sauer.
Aktuelle sportliche Lage |#3758
17.02.2018 - 02:53 Uhr
Zitat von timidi1892

So ein K.P Boateng wie in Frankfurt ist bei uns nicht vorhanden. Der Kerl geht dort voran und die jungen Spieler folgen Ihm. Ich will damit gar nicht kritisieren, dass wir Ihn nicht geholt haben, dafür gab es auch Gründe.


Welche schwerwiegende Gründe könnten das denn sein, die ein nachgewiesenen Mentalitätsmonster und einen Charakterkopf mit spielerischen Fähigkeiten, der sich eindeutig zum Club bekennt und dazu Urberliner ist, nicht zu verpflichten?

Ich finde, dass sich gerade an dieser Personalie die ganze Mutlosigkeit um das Team Preetz und Dardai spiegelt. Frankfurt holt unterdessen den Prince und Rebic, und zwar fast für lau.
Aktuelle sportliche Lage |#3759
17.02.2018 - 03:29 Uhr
Das Spiel war mal wieder eines zum Vergessen. Die konstante Inkonstanz geht also weiter. Ein Spiel spielt man mal netten Fußball, darauf das Spiel läuft dann wieder nichts. Was soll man dazu sagen? Wenn Hertha solche Leistungen bringt, sind es immer die selben Schwächen und es kann scheinbar darauf innerhalb eines Spiels auch kein Einfluss genommen werden. Schwächere Laufleistung konträr zum Gegner, Konzentrationsfehler und vor allem fehlende mentale Stärke. Ich bekommen immer häufiger den Eindruck, dass es für diese Probleme keine Lösungen gibt und das man sich auch nicht bemüht diese abzustellen. Irgendwas läuft doch hier falsch, wenn wiederkehrende Schwächen nicht abgestellt oder überwiegend eingedämmt werden können.
Dieses Auf und Ab ist zermürbend.

•     •     •

Rise into the light and fade to the night. Sick of being told how to run your life. Their rules, they're fools, empty words they promise so much. The present status quo remains untouched.

If you want the world, use your mind, take control. Feel the strength, rise from within.
If you really want it the world is yours.

Arch Enemy
Aktuelle sportliche Lage |#3760
17.02.2018 - 04:07 Uhr
Zitat von SM4ever

3. Abschlüsse: Wann wurde eigentlich das letzte Distanztor aus dem Spiel erzielt? Spontan würde ich sagen, dass das vor zwei (oder gar drei?) Jahren von Darida in Bremen beim 3:3 war. Schüsse aus der zweiten Reihe können doch durchaus ein probates Mittel sein, gerade auch durch das Abfälschen. Aber wir alle wissen ja, dass Dardai lieber keine Schüsse haben will als "unechte Torchancen". Naja, immerhin haben wir alle 7 Minuten eine Torchance..oder etwa nicht?


Nur kurz zu dem Punkt: Ich glaube kaum, dass Fernschüsse heute noch die Waffe sind, die sie einmal waren, da sich der Raum aus dem Tore zu erzielen wahrscheinlich ist, aus dreierlei Gründen deutlich nach vorne verschoben hat, zum einen, weil Bälle eben deutlich häufiger geblockt werden, und auch der Torhüter sich dadurch praktisch auf eine Ecke konzentrieren kann, da es die Aufgabe des (bzw. der) Verteidiger ist, die andere Ecke zu blocken, zum anderen, weil das Torhüterspiel sich meines Erachtens deutlich verbessert hat, auch was Fernschüsse betrifft, ob es am Scouting liegt (dass man die schussstarken Spieler, ihre Positionen, Abschlussarten, ihren starken Fuss, genauer kennt) ich vermag es nicht zu beurteilen, und zu guter Letzt, dass man einen einheitlichen Ball für den sich die Torhüter, vor dessen Einführung entsprechend stark gemacht hatten, eingeführt hat, da die diversen Vorgänger sich in ihren Flugeigenschaften stark unterschieden haben und das Heimteam den Ball bestimmen durfte mit dem im Allgemeinen auch trainiert wurde. Übrigens war, dass Fernschusstor von Darida gegen Bremen ein Torwartfehler.



Insgesamt beurteile ich die Situation so, dass man die Problematik der Europaleague einerseits gut gelöst hat, andererseits bestehen kaum Zweifel, dass das fußballerisch deutliche Mängelerscheinungen sind die konzeptionell zu Tage treten, sobald man ein Spiel gestalten soll. Ich bin der Ansicht, dass man auch in Bezug auf die Euro-League Dardai keinen Vorwurf machen sollte, auf Nummer sich zu gehen, das ist er für mich taktisch, insofern, als dass der Fokus auf der Euro-League eher rudimentär war, eher wurden dort Jugendspieler und von Verletzungen erholte Neuzugänge eingesetzt, und auch, dass man diese Saison durchaus den Fokus darauf gelegt hat, schneller umzuschalten, würde ich Dardai bereitwillig zugestehen wollen, aber systematisch hat man nichts wirklich neues versucht. Ich habe für beides Verständnis. Dennoch bin ich der Ansicht, dass man nach und nach sich schon ein Team zusammen gestellt hat mit dem es durchaus möglich ist Fußball zu spielen. Da liegt für mich der Hund begraben. Nächste Saison muss Dardai wohl oder übel auch offensiv etwas auf die Beine stellen, denn langfristig könnte ihm sein Defensivkonzept Probleme bereiten. Dardai ist jemand der sich immer vorher überlegt, wie er einen Gegner knacken kann, niemand, der sein Konzept auf den Rasen zaubert, so wie bspw. Favre. Das muss nicht immer schön sein, kann aber funktionieren. Aber auch nur dauerhaft, wenn man dauerhaft Antworten hat.

Ich glaube man hat jetzt oft genug gesehen, dass Dardai diese Antworten nicht immer parat hat, was auch vollkommen legitim ist, aber darum sollte nächste Saison doch eine Forderung nicht in einem besseren Abschneiden, sondern in einem in Kauf nehmen eines schlechteren Abschneidens im Vergleich zu den letzten Jahren (womöglich auch diesem), dafür aber auch attraktiverem Fußball mit einem deutlich größerem Fokus auf dem Erspielen von Torchancen liegen. Zumal Spieler wie Lazaro, Weiser, Maier, Kalou und Duda nicht nur Lust auf Zerstörer-Fußball haben werden und leider muss man aktuell sagen spielt Hertha den zumindest dann, wenn das andere Team auch keine Lust hat, Fußball zu spielen. Bisher bin ich mit Dardai konsequent mitgegangen lieber mal etwas unschönes anzubieten, als schön zu sterben, künftig hat man, wie ich finde auch tolle junge Offensivspieler beisammen, sodass es notwendig ist, dort eine Spielidee zu etablieren, sonst werden auch Lazaro, Selke, Maier und co. Ihre Entwicklungchancen bei uns als limitiert betrachten müssen. Doch in dieser Hinsicht könnte der Verkauf von Langkamp auch schon ein Wille sein sich weiter zu entwickeln. Auch wenn ich ihn aufgrund seiner Zuverlässigkeit sehr geschätzt habe, ist er eher ein Spieler, den man durch Anlaufen der Angreifer gut unter Druck setzen kann und auch keine besonders gute Spieleröffnung besitzt, da kann man Rekik, Torunarigha und Stark doch deutlich höher ansiedeln.

Wir sollten aber auch zwei weitere Dinge in dieser Diskussion nicht gänzlich aus den Augen verlieren. Einerseits, dass wir uns vom Kader her im Mittelfeld (wobei diese Dichte im Mittelfeld so gering gestreut ist, wie in keiner der anderen großen Ligen) der Liga befinden, und auch, dass Vereine, die einen deutlich besseren Kader haben, in der Bundesliga z.T. in den letzten jahren, hin und wieder auch mit sehenswerten Offensivkonzepten, in der Bundesliga schlechter abgeschnitten haben. Und andererseits, dass wohl viele hier gerne, spätestens dann, wenn es in der Saison eng wird, schöneren Fußball, wenn Hertha ihn denn praktizieren würde, gegen einige hässliche Punkte eintauschen würden.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von DonRoxy am 17.02.2018 um 04:27 Uhr bearbeitet
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