9. Spieltag: SpVgg Unterhaching - SG Sonnenhof Großaspach

Nur fünf Tage Pause diesmal zwischen zwei Heimspielen. Muss nicht schaden: Zwei Siege in Folge sind ein kleiner Lauf - und nach den spielerischen Wacklern gegen Chemnitz kommt auch die Gelegenheit, es fußballerisch besser zu machen gar nicht ungelegen.

Die Ausgangslage:
Zum ersten Mal seit über einem Jahr finden wir die SpVgg wieder in der (erweiterten) Aufstiegszone der Tabelle: Platz 3 steht zu Buche. Den Zahlen nach ist die Lage schon jetzt vergleichsweise komfortabel. Auf Rang 1 (Halle) fehlt nur ein Punkt, auf Platz 8 (Meppen) beträgt das Polster schon sechs, auf Platz 17 (FCB II) neun Punkte. Oder auch anders betrachtet: Knapp _zwei_ Fünftel der für den Klassenerhalt nötigen Zähler sind nach gut _einem_ Fünftel der Saison schon mal eingefahren.
Auf dem Rasen ist die Situation nicht so astrein ungetrübt strahlend. Gegen ein zwar womöglich vom Trainerwechsel beeinflusstes, aber sicher auch verunsichertes Chemnitz war's kein Feuerwerk, sondern tendenziell sogar ein eher etwas schmeichelhafter Sieg. Eine wacklige Kette, Fehler im Spielaufbau, wenig zwingende Aktionen im letzten Spielfelddrittel, eher schwache Standards... Zu tun gibt's noch einiges. Klar ist aber an dieser Stelle auch: Von der hoffnungslosen Situation der Rückrunde sind wir weit, weit entfernt. Und die Mannschaft hat schon gezeigt, dass jede Menge Potenzial in ihr steckt.

Der Gegner:
Spontan wäre ich geneigt gewesen, von Großaspach als einem Angstgegner zu schreiben. Stimmt aber gar nicht. Erst einmal, vor fast genau zwei Jahren, haben die Schwaben gegen die SpVgg gewonnen. Damals aber mit einem krachenden 4:1 im Sportpark. In der vergangenen Runde gab es zwei Unentschieden der eher zähen Art. Trotzdem umweht ein Hauch von Trauma die Partien: Neben der Klatsche das 0:0 der Rückrunde (das im Abstiegskampf sehr schmerzte). Oder auch 2015 der Rückrunden-Sieg auswärts - auf den nichts Gutes mehr folgte.
Aktuell hat die SGS aber definitiv die größeren Sorgen. Mit 8 Punkten können unsere Gäste derzeit nur Chemnitz und Jena hinter sich lassen - wenngleich die Abstände bis ins Tabellenmittelfeld gering sind.
Ein Hauptproblem ist (ganz anders als vergangene Saison) die Defensive. In vier von acht Spielen hat Großaspach drei oder mehr Gegentore gefressen. Insbesondere gegen stärkere Gegner (MSV, Viktoria, Halle) gab es wenig zu erben. Zuletzt gab's ein 2:2 gegen die Bayern Amateure - wobei Keeper Frommann mit einem Fehlpass das 0:1 eingeleitet hat.
Vor der Saison schlugen satte 13 Abgänge zu Buche. Darunter Namen wie Broll, Pelivan, Janjic. Stützen sind weiterhin Kapitän Julian Leist, die DMs Jüllich und Bösel oder auch Marco Hingerl. Im Sturm wirbeln - für Großaspacher Verhältnisse recht erfolgreich - die Neuzugänge McKinze, Imbongo Boele und Vlachodimos.
Nicht mit dabei ist verletzungsbedingt der einzige Ex-Hachinger bei den Gästen, Michael Vitzthum.

Die Aufstellung:
...bleibt wie immer eine spannende Frage. Luca Marseiler und Seppi Welzmüller dürften weiter ausfallen. Dass Markus Schwabl keine fünf Tage nach dem Auftritt in zivil gegen Chemnitz eine Startelf-Option ist, würde ich auch eher bezweifeln. Dominik Stroh-Engel hatte wohl nur "Wade" und dürfte einsatzbereit sein.
Ein Hauptaugenmerk geht natürlich Richtung Wackel-Kette. Die Dreierformation ist zum wiederholten Male fehlgeschlagen - die Viererkette brachte eine leichte Verbesserung, Paul Grauschopf dann auch nochmal etwas mehr Stabilität auf links. Andererseits: Wenn die Variante Einspielzeit braucht, dann lässt sie sich eher gegen Großaspach als gegen Ingolstadt holen.
Im Sturm würde ich wieder auf Stroh-Engel (und Schröter) setzen. Die Mischung aus Knipser und Kampfschwein könnte sich bewähren. Gerade gegen Gegner, die selbst nicht zu Sturmläufen ansetzen.
Mein Vorschlag bleibt reine Spekulation. Schauen wir mal.

Mantl - Grauschopf, Greger, Endres, Dombrowka - Stahl, Hufnagel - Schröter, Bigalke, Heinrich (Müller) - Stroh-Engel

Der Tipp:
Den Zeitpunkt für Arroganz haben wir noch lange nicht erreicht. Großaspach hat diese Saison durchaus offensiv schon Zähne gezeigt; das ist bei unserer Situation in der Abwehr schon eine Gefahr. Andererseits haben die Gäste ihrerseits auch gewisse Probleme in der Defensive - und haben angedeutet, dass es bei hohem spielerischen Niveau des Gegners durchaus mal aushaken kann.
Insofern halte ich von einem Unentschieden bis zu einem recht klaren Sieg nichts für unwahrscheinlich. Aber als Dritter im Duell gegen den 18. müssen zuhause drei Punkte das Ziel sein. Und ich denke, die sind drin: 2:1 für unsere Elf.

Auf geht's, Haching!
Dieser Beitrag wurde zuletzt von VorstadtFlo am 19.09.2019 um 20:12 Uhr bearbeitet