9. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern - Karlsruher SC

Derbytime!
Nach einem seltsamen Spiel in Nürnberg, welches mit einer absolut verdienten Niederlage endete, tritt der 1. FC Kaiserslautern zur Wiedergutmachung daheim gegen den Karlsruher SC an. Die Mannschaft hat bereits in der Schlussphase des Montagsspiels Herz gezeigt und man darf hoffen, dass sie diesen Einsatz mit in das nächste Spiel nimmt, denn diese Partie ist besonders wichtig.

Es muss einiges aufgearbeitet werden. Kosta Runjaic war unzufrieden mit der Leistung vom Montag – zurecht. Die Mannschaft muss nun unter Beweis stellen, dass dieses Spiel ein einmaliger Ausrutscher war. Die Probleme bei Kontern waren extrem; die individuellen Fehler in diesem Zusammenhang waren zu Haare raufen. Auch wenn das Passspiel die meiste Zeit über gut aussah – wirklich viel Kreativität war gegen Nürnberg nicht zu erkennen. All das muss sich dringend ändern, denn unser Gegner ist kein schlechter.

Der KSC ist sehr ordentlich in die Saison gestartet, musste aber nach zuletzt zwei Niederlagen etwas Federn lassen.
Taktisch sind die Karlsruher bislang durchweg in einem 4-1-4-1 angetreten, jedoch ist es gut möglich, dass diese Grundformation am Samstag erstmals aufgelöst wird. Gaetan Krebs ist verletzt und in den letzten Spielen hatte der KSC keinen einzigen zentralen Mittelfeldspieler auf der Bank, sodass wohl davon auszugehen ist, dass es wohl zwei Spitzen geben wird. Somit wird wiederum wahrscheinlich, dass wir eine Ex-Lauterer Doppelspitze gegen uns haben: Dimitrij Nazarov und Iljan Micanski. Man darf gespannt sein, wie sehr beide motiviert sein werden, uns einen einzuschenken…
Top-Torschützen sind Micanski und Reinhold Yabo mit je vier Toren; das passt also sehr gut zu uns, wo mit Lakic und Ring ebenfalls ein Stürmer und ein zentraler/defensiver Mittelfeldspieler je vier Treffer auf dem Konto haben. Sehr gefährlich ist auch Außenstürmer Manuel Torres, der ebenfalls bereits an fünf Toren beteiligt war (ein Tor, vier Vorlagen).

Und wie sieht es bei uns aus?
Immer wieder wird gesagt: Wir müssen geduldig sein mit dieser Mannschaft. Es ist eine junge Truppe, die wird auch mal Fehler machen, das ist normal.
Das stimmt alles. Dennoch muss es Grenzen geben und die erste Hälfte vom Montag war so eine. Man darf jetzt auf keinen Fall alles schlecht reden, aber nach so einem Spiel muss es Umstellungen geben. Die Bankdrücker drängen ja (hoffentlich) in das Team und nach so einem Spiel soll sich der ein oder andere mal beweisen dürfen. Tim Heubach sollte endlich eine Chance in der Abwehr erhalten, während ich Kerem Demirbay nach seinen Fehlern vom Montag mal eine Pause geben würde. Auch Stefan Mugosa würde ich gerne mal ein paar Minuten länger sehen; in der Startelf wird er jedoch höchstwahrscheinlich nicht stehen. Karim Matmour dürfte von mir aus auch mal auf die Bank, jedoch weiß ich nicht so recht, wer aktuelle eine Alternative für ihn darstellt.
Als FCK-Fan will ich eine Truppe sehen, die um jeden Ball kämpft und unbedingt gewinnen will. Den Willen habe ich am Montag gegen Ende gesehen. Darauf lässt sich sicherlich aufbauen. Aber etwas anderes hat gefehlt: Konzentration.
Ich wünsche mir eine Mannschaft, die es schafft, sich über 90 Minuten richtig zu konzentrieren, egal wie leicht die Ballannahme scheint, egal ob das gegnerische Tor komplett leer ist, egal ob der Pass nur über drei Meter geht. Denn diese Konzentrationsschwierigkeiten führen meiner Meinung nach schon viel zu lange bei uns immer wieder zu ähnlichen Fehlern, die sich mal mehr, mal weniger schlimm auswirken. Lange Pässe, schwierige Spielzüge – so etwas kann schief gehen, aber die einfachen Dinge müssen passen, denn unnötige Fehler führen zu unnötigen Gegentoren und unnötige Gegentoren führen zu unnötigen Punktverlusten. Und die können wir nicht gebrauchen.

Ein paar positive Dinge gibt es aber auch noch, die möchte ich nicht verschweigen, denn auf Schwarzmalerei habe ich keine Lust; Hoffnung liegt mir mehr.
Alexander Ring scheint in richtig guter Form zu sein. Noch am Anfang der Saison habe ich mich mehr als einmal über seine Fernschüsse ins Nirvana geärgert – jetzt hat er vier Saisontore. Er ist für mich bislang der Gewinner der Saison und es macht echt Spaß, ihn zuzusehen.
Tobias Sippel hat am Montag mal wieder ein sehr gutes Spiel gemacht. Für die Gegentore konnte er nichts, dafür hat er ein paar richtig gute Paraden gezeigt.
Jean Zimmer gibt immer Vollgas. Er macht zwar noch Fehler, aber sein Wille ist mitreißend. Und auch Stefan Mugosa hat gezeigt, dass er durchaus eine vernünftige Alternative darstellt.

Also: Auf geht’s, Lautern – kämpfen und siegen!

Voraussichtliche Aufstellungen:
1. FC Kaiserslautern: Sippel – Zimmer, Heubach, Heintz, Löwe – Karl – Matmour, Ring, Jenssen, Stöger - Lakic
Karlsruher SC: Orlishausen – Klingmann, Gordon, Gulde, Kempe – Yabo, Peitz – Torres, Yamada – Micanski, Nazarov
Dieser Beitrag wurde zuletzt von kappel1719 am 02.10.2014 um 08:09 Uhr bearbeitet