26. Spieltag: Würzburger Kickers - Arminia Bielefeld

Anspannung am Dallenberg:

Weite Teile der Vorrunde liefen beinahe problemlos, mancherorts wurde bereits von einem Durchmarsch in die Bundesliga geträumt. Dass die Kickers noch in den Abstiegsstrudel geraten könnten, war fernab jeglicher Vorstellung, zu stabil waren die Leistungen in 2016 und zu konstant wurde gepunktet. Nun kann es tatsächlich ganz anders kommen: Das Heimspiel gegen Arminia Bielefeld am kommenden Samstag (01.April, Anpfiff um 13:00 Uhr) könnte eines der ganz entscheidenden und wegweisenden in dieser Saison werden. Gewinnt die Hollerbach-Elf diese Partie ist man mit einem Bein durch. Wird das Spiel gegen die Ostwestfalen vor heimischer Kulisse jedoch verloren, brennt am Main nicht nur der Baum, das Abstiegsgespenst wird immer dann auch immer virulenter.

Schlecht, wirklich schlecht war die Partie vor der Länderspielpause gegen die Münchner Löwen. Beide Teams offenbarten keine fußballerischen Künste, nur vollendeten die Sechziger ihre Chancen, während die Kickers eben jene liegen ließen. In der Pause griff Hollerbach auf eine seiner Lieblingsmethoden in spielfreien Zeiten zurück – Testspiele: Erfolgreich gegen eine Frankfurter B-Elf, musste sich eine B-Elf der Kickers wenige Tage später dem Fünftligisten Borussia Fulda geschlagen geben. Selbstvertrauen konnte in dieser Partie kaum geholt werden, überbewertet sollten die Ergebnisse jedoch auch nicht werden. Bielefeld steht vor der Tür, allein darauf sollte sich die Mannschaft fokussieren: Nicht dabei sein wird für die restliche Saison Keeper Wulnikowski, der sich in München eine Kreuzbandverletzung zugezogen hat. Für ihn wird Rekordtransfer Siebenhandl sein Debüt in der 2.Liga geben. Ansonsten kann Hollerbach auf seinen gesamten Kader zurückgreifen und es wird spannend zu sehen sein, wie er a) die Pause genutzt hat, das taktische Korsett zu stärken und b) ob er personell neue Erkenntnisse gewonnen hat, mit welchen Spielern er nun in die beiden „Krimis“ gegen Bielefeld und Kralsruhe gehen will.

Viel passiert ist zuletzt auch (mal wieder) in Bielefeld: Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison wechselten die Ostwestfalen den Trainer, nach Rüdiger Rehm im Oktober musste auch Jürgen Kramny nach nur 12 Spielen schon wieder gehen. Interimstrainer Rump feierste vor zwei Wochen einen äußerst wichtigen Heimerfolg gegen Kaiserslautern, konnte aber aufgrund fehlender Lizenz nicht bleiben. Daher präsentieren die Bielefelder nun ein neues Gesicht in Deutschland, das bislang „nur“ Erfolge in der Schweiz vorweisen konnte: Jeff Saibene, der zuvor noch in Thun gearbeitet hat. Dieser muss gleich richtig abliefern, steht die Arminia doch punktgleich mit Rang 17 auf einem Relegationsplatz und muss in den verbleibenden Spielen noch punkten, um auch 17/18 zweitklassig bleiben zu dürfen. Wie Saibene aufstellen wird, ist natürlich noch völlig offen, da auch er eigene Ideen mit in die Mannschaft bringt. Yabo wurde nach seiner kurzen Suspendierung rehabiliert, ansonsten hat die Arminia keine verletzten oder gesperrten Spieler zu beklagen.

So langsam schlägt die „Stunde der Wahrheit“: Die Rückrunde ist bislang ein einziges Desaster, noch immer konnte kein Spiel gewonnen werden. Will man nach einer herausragenden Hinrunde nicht durchgereicht werden, muss nun zwingend gepunktet werden gegen Bielefeld. Diesen kommen mit einem neuen Trainer und neuer Motivation nach dem Sieg gegen Kaiserslautern – die Vorzeichen für die Kickers könnten besser sein. Ein fußballerisches Highlight ist kaum zu erwarten, vielmehr sollte man den Kampf annehmen und klar machen, wer die Punkte in Würzburg holt. Die Nebenkriegsschauplätze (rund um das neue Stadion) hat die Mannschaft wohl kaum beschäftigt, nun steht zu Beginn der englischen Woche der Fußball im Vordergrund. Auf geht’s Kickers, holt euch den ersten Sieg 2017.

Mögliche Aufstellungen:

Siebenhandl - Schoppenhauer, Neumann, Diaz - Weihrauch, Taffertshofer, Benatelli, Kurzweg - Schröck -Daghfous, Soriano

Davari - Görlitz, Behrendt, Börner, Schuppan - Schütz, Junglas - Hemlein, Ulm, Hartherz - Klos