So., 17.05.2020
1.FC Union Berlin
Forum Union Berlin
13. Tabellenplatz  
FC Bayern München
Bayern München
1. Tabellenplatz  

Daten

1.FC Union Berlin   FC Bayern München
Urs Fischer U. Fischer Trainer H. Flick Hansi Flick
144,65 Mio. € Gesamtmarktwert 930,95 Mio. €
27,5 ø-Alter 26,5

Gesamtbilanz: Bundesliga

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26. Spieltag: 1.FC Union Berlin - FC Bayern München

10.03.2020 - 14:41 Uhr
  Umfrage
  % Stimmen
Sieg – Das beste Spiel der Vereinsgeschichte?!
 33,3  4
Unentschieden – Stolperstein
 16,7  2
Niederlage – Keine Überraschung
 50,0  6
Gesamt: 12

Die Umfrage ist abgelaufen.

1. Bundesliga, 26. Spieltag: 1. Fußballclub Union Berlin e. V. - Fußball-Club Bayern, München e. V.
Sonntag, 17. März 2020, um 18:00 Uhr im Stadion An der Alten Försterei


„Da war mehr drin“ oder „Was wäre nur gewesen, wenn Andersson den Elfmeter verwandelt hätte?“, hieß es am 26. Oktober 2019 nach der knappen 1:2-Niederlage unseres 1. FC Union Berlins in der Allianz Arena. Rund 8000 mitgereiste Unioner hatten eine kämpferisch einwandfreie Leistung gegen den angeschlagenen Rekordmeister gesehen, der letztendlich sowohl beim Führungstreffer von Benjamin Pavard, als Torwart Rafał Gikiewicz dem Franzosen den Ball genau vor die Füße faustete, als auch beim zweiten Treffer von Robert Lewandowski, der damals am 9. Spieltag bereits sein 13. Saisontor erzielte, durchaus Glück hatte. Und auch Glück hatte, dass Manuel Neuer fünf Minuten nach dem 2:0 durch den Polen einen Handelfmeter von Sebastian Andersson parierte. Nichtsdestotrotz erzielten wir in der 86. Minute noch den Ehrentreffer: Erneut vom Punkt war diesmal Sebastian Polter, der seinen ersten Bundesliga-Treffer für Union erzielte, erfolgreich und sorgte dafür, dass in den Schlussminuten sogar die Hoffnung auf den Punktgewinn bestand.
Daraus wurde letztendlich zwar nichts mehr, doch dennoch hat sich die Mannschaft stark gegen die Bayern verkauft und manch einer ärgerte sich, dass man ohne Punkte nach Köpenick zurückkehrte.

Dass wir die Münchner jedoch am kommenden Samstag, obwohl wir sogar in unserer Heimfestung spielen, erneut in die Bredouille bringen können, erscheint sehr unrealistisch. Die Zeiten, als die Bayern gegen Underdogs Punkte liegenließen und nur mit Müh und Not zu Siegen kamen, scheint vorbei – oder anders gesagt: Niko Kovač wurde mittlerweile entlassen. Nur acht Tage nach unserem Aufeinandertreffen mit den Bayern – man hatte 1:5 gegen seinen Ex-Klub Frankfurt verloren und vor dem Duell mit Borussia Dortmund lag man nur auf Platz 4 – wurde der Berliner entlassen und zunächst durch seinen Co-Trainer Hansi Flick ersetzt. Zunächst als Interimslösung belächelt, die nur beim Landesligisten FC Bammental (1996-2000) und der TSG 1899 Hoffenheim (2000-2005) als Cheftrainer arbeitete, straft Flick momentan seinen Kritikern Lügen und hat Namen wie Erik ten Hag, Arsène Wenger oder Massimilano Allegri als Top-Favorit auf das Traineramt ab der Saison 2020/21 abgelöst. Abgesehen von zwei unglücklichen Niederlagen gegen Bayer 04 Leverkusen und Borussia Mönchengladbach sowie dem torlosen Unentschieden gegen Leipzig konnte Flick in der Bundesliga alle Spiele gewinnen (12) und führt die Tabelle mit vier Punkten Vorsprung auf Dauerrivale Dortmund an, holte darüber hinaus 18 Punkte in der Champions-League-Gruppenphase und setzte bereits den Grundstein für das Viertelfinale des wichtigsten Vereinswettbewerb mit dem souveränen 3:0-Hinspielsieg in London gegen den FC Chelsea. Das DFB-Pokal-Halbfinale, in welchem es zur Neuauflage des Finals 2018 mit Eintracht Frankfurt kommt, ist nach Siegen gegen Hoffenheim und Schalke ebenfalls gebucht. Flick hat einen Punkteschnitt von 2,62 – das klingt doch wieder nach dem Rekordmeister, wie wir ihn kennen. Und dazu zählen auch gnadenlose Kantersiege wie zuletzt das 6:0 in Hoffenheim, welches jedoch von den Plakaten auf den Rängen überschattet wurde, der 5:0-Sieg über Schalke am 19. Spieltag oder das Auftaktspiel Flicks im November gegen Dortmund, welches mit 4:0 endete.
Doch nicht nur die Punkteausbeute, sondern auch die Leistung von den etatmäßigen Leistungsträgern, die wohl sogar für das frühzeitige Ende von Kovač in der Landeshauptstadt gesorgt haben, stimmt wieder: Thomas Müller, der unter dem Deutsch-Kroaten nur Bankdrücker war und sogar mit einem Wechsel kokettierte, ist mit 16 Torvorlagen bester Vorbereiter der Liga (auf Platz 6 hinter Müller, Sancho und Co. übrigens Christopher Trimmel), Thiago diktiert wieder das Mittelfeld der Bayern und aus der Not hat Flick eine Tugend gemacht: Durch den kleinen Kader und die Dauerausfälle von Süle und Rekordeinkauf Hernández musste Alphonso Davies auf die Linksverteidigerposition zurückgezogen werden, wo der Kanadier aktuell zu einem der besten Außenverteidiger der Welt aufsteigt und die Fans entzückt. War vor vier Monaten noch die Rede davon, dass man den FC Bayern München zum FC Robert Lewandowski umbenennen müsse, stimmt mittlerweile auch wieder die Leistung als Team. Apropos Lewandowski: Was ist überhaupt mit dem Polen? Nun ja, der 31-Jährige wird aktuell durch eine Schienbeinverletzung zum ersten Mal in seiner Karriere länger als vier Wochen außer Gefecht gesetzt, wird neben dem Erlebnis Alte Försterei wohl auch das Achtelfinalrückspiel gegen Chelsea verpassen. Mit 25 Toren in 23 Spielen führt der vierfache Bundesliga-Torschützenkönig aber erneut die Torjägerliste an, wird aber den Rekord von Legende Gerd Müller von 40 Treffern, auf den er womöglich etwas geschielt hatte, nicht mehr brechen können.
Neben Lewandowski werden am Samstagabend auch Ivan Perišić (Knöchelverletzung) und Abwehrchef Niklas Süle (Kreuzbandriss) ausfallen. Fraglich ist noch, ob Kingsley Coman nach einer Zerrung wieder mit von der Partie sein kann. Zweifelsfrei sorgen jene Ausfälle und der dünne 29-Mann-Kader, zu dem bereits Akteure der Amateurmannschaft wie Sarpreet Singh, Oliver Batista Meier oder Leon Dajaku, aber auch Hoffnungsträger Joshua Zirkzee, der zuletzt beim 2:0-Erfolg gegen Augsburg mit seinen 18 Jahren den Lewandowski-Ersatz mimte und immerhin schon drei Tore in 170 Bundesliga-Minuten erzielte, dafür, dass sich die Mannschaft fast von alleine aufstellt. Das kann Fluch aber auch Segen sein: Einerseits spielt sich die Mannschaft für die anstehenden wichtigen Wochen in Pokal und Liga – nach der Länderspielpause trifft man Anfang April sofort auf den BVB und könnte mit einem Sieg den 30. Meistertitel schon fast klarmachen – ein, doch andererseits benötigen einige Spieler aufgrund der vielen englischen Wochen sicherlich auch Pausen. So treffen die Bayern nach unserer Begegnung am Mittwoch im Rückspiel auf Chelsea, wo zwar die Vorzeichen auf das Weiterkommen sehr gut stehen, doch es ist gleichzeitig die dritte englische Woche in Folge für die Bayern, die kürzlich ihren 120. Geburtstag feierten.

Ich denke, dass Flick – auch aufgrund mangelnder Alternativen – mit nahezu bester Mannschaft spielen wird:

--------------------------------------------Zirkzee--------------------------------------
Coutinho--------------------------------Müller------------------------------Gnabry
-----------------------------Goretzka--------------Kimmich--------------------------
Davies---------------------Alaba------------------Boateng------------------Pavard
-----------------------------------------Neuer (C)----------------------------------------

Im klassischen 4-2-3-1 spielen die Münchener gefühlt seit eh und je – so auch sicherlich am Samstag. Möglich ist nur, dass beispielsweise der verletzungsanfällige Lucas Hernández in die Startelf zurückkehrt und so womöglich David Alaba oder gar Alphonso Davies eine Pause gewährt wird. Zudem stehen mit Leon Goretzka und Corentin Tolisso zumindest im zentralen Mittelfeld noch zwei namhafte Spieler zur Verfügung, die womöglich Thiago oder Joshua Kimmich entlassen könnten. Offensiv sind die Möglichkeiten derweil begrenzt und lediglich Kingsley Coman, sofern er denn überhaupt fit wird, wäre wohl eine echte Option. Sollte der Franzose auflaufen dürfen, ist aufgrund der Flexibilität der Bayern-Angreifer denkbar, dass Zirkzee aber auch Coutinho, Müller oder Gnabry eine Pause erhalten.


Aber nicht nur die Bayern feiern aktuell Jubiläum, sondern auch die Alte Försterei! 100 Jahre Alte Försterei – 100 Jahre Fußball, Kampf, Jubel und auch Trauer. Ursprünglich als Sportplatz Sadowa im Jahr 1920 als Ersatzspielstätte für den SC Union Oberschöneweide fertiggestellt, ist unsere geliebte Festung mittlerweile das größte reine Fußballstadion, wurde von den eigenen Fans nach englischem Vorbild zu einer modernen Spielstätte umgebaut und wird vielerorts für ihre Nähe zum Spielfeld sowie der Tatsache, dass 85% der Kapazität Stehplätze sind.
Was haben wir hier für besondere Erfolge gefeiert? Das legendäre Elfmeterschießen im DFB-Pokal-Halbfinale 2001 gegen Gladbach, der spektakuläre 5:4-Sieg über Hansa Rostock 2012 und natürlich der Bundesliga-Aufstieg 2019 sowie fünf Monate später den ersten Derbysieg in Köpenick. Weihnachtssingen, Choreos, Pyrotechnik – Alte Försterei, ich liebe dich! Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, wenn man durch die Einlasskontrollen kommt und die Stufen besteigt, ehe man schließlich das Spielfeld sieht. Wenn einem der Duft von Fleisch und Bier nur so durch die Nase zieht. Und man sich an mindestens fünf Unionern vorbeiquetschen muss, um zu seinem Platz, wo die Freunde bereits mit einer Palette warten, zu gelangen. Das ist Union! Das ist Alte Försterei!
Ursprünglich war geplant, dass unser Wohnzimmer in diesem Jahr sogar noch auf 37.000 Plätze ausgeweitet werden soll, was angesichts der Tatsache, dass selbst langjährige Mitglieder mittlerweile kaum noch Karten erhalten, auch überflüssig erscheint. Doch Bürokratie lässt warten und so muss zunächst eine Lösung mit dem Berliner Senat bezüglich der Infrastruktur gefunden werden, bis wir wieder die Bauhelme aufziehen dürfen.
Zum feierlichen Anlass werden unsere Männer am Samstag auch in einem speziellen Jubiläumstrikot mit der Aufschrift „proAF“ anstelle von Hauptsponsor „Aroundtown“ auflaufen. Dies war bekanntlich auch der Leitspruch, als Union-Präsident Heiner Bertram zur Jahrtausendwende einen Stadionneubau in Berlin-Mitte aufgrund unzureichender Erfüllung der Auflagen des DFB in den Raum warf. Später stand auch ein Neubau an selber Stelle mit 30.000 Zuschauern, jedoch nur 10.000 Stehplätze, zur Debatte, was ebenfalls auf Kritik traf. Aber mittlerweile hat Bertram dieses Projekt ja zumindest in Magdeburg realisieren können Zwinkernd
Unklar ist aber leider, ob die Alte Försterei zum Geburtstag überhaupt besucht wird. Angesichts der Empfehlung von Gesundheitsminister Jens Spahn, jegliche Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern wegen des Coronavirus abzusagen, woraufhin bereits aus Nordrhein-Westfalen verkündet wurde, dass unter anderem das Ruhrpottderby in Dortmund vor leeren Rängen stattfinden wird, erscheint es leider möglich, dass der Geburtstag zum Geisterspiel wird. Irgendwie typisch, dass so was genau am Geburtstag des Stadions, wenn wir zum ersten Mal in einem Pflichtspiel die beste deutsche Mannschaft empfangen, passiert.

Sportlich mussten unsere Jungs am vergangenen Wochenende eine unnötige 1:3-Niederlage beim SC Freiburg mit insgesamt drei Toren nach Standardsituationen hinnehmen. Und auch, wenn diese Pleite im Breisgau sicherlich ebenso vermeidbar wie die Punktverluste gegen Wolfsburg und Leverkusen in den Vorwochen waren, so zeigt sich die Mannschaft aus meiner Sicht weiterhin sehr gefestigt. Trotz der Niederlage hatte vieles erneut Hand und Fuß, einige Situationen wurden spielerisch gelöst und mit etwas Glück gehen wir kurz vor dem ersten Gegentreffer selber in Führung durch Christian Gentner. Entsprechend finde ich die Überschrift des Berliner Kuriers, dass Rückschläge einkalkuliert sind, sehr gut gewählt. Wir spielen aktuell eine tolle Saison, haben uns in der Rückrunde noch mal gesteigert und stehen mit 30 Punkten nach 25 Spieltagen auf Platz 11. Der Europa-League-Platz 7 ist zwei Punkte näher als der Relegationsplatz 16 und, unter uns, ist der Klassenerhalt eigentlich nur noch Formsache. Und was wäre es für eine Geschichte, wenn wir den vielleicht letzten Schritt zum großen Ziel mit einem Sieg gegen die Bayern machen?
Nun ja, realistisch ist es angesichts der Formstärke Münchens nicht, aber andererseits brennt wohl jeder Akteur auf dieses Heimspiel. Jeder Fußballer hat den Traum, die Bayern wenigstens einmal zu besiegen. Und gerade in unserer Mannschaft würden wohl 90% aller Spieler ihr letztes Hemd geben, um für die Nationalmannschaftsgrößen um Neuer, Kimmich oder Müller ein Stolperstein im Meisterrennen darzustellen. Christian Gentner gelangen in 26 Spielen immerhin schon 3 Siege gegen die Bayern, Neven Subotić sogar 5.
Ob so ein Erfolg auch für unsere Mannschaft am Samstag möglich ist? Nun ja, zwar werden alle Spieler kämpfen und beißen, da bin ich mir sicher, aber neben 110% unseres Leistungsvermögens müssen wir auch hoffen, dass sich die Bayern schonen oder uns gar unterschätzen. Dass das passiert, ist angesichts der aktuellen Ergebnisse mit 25 von 27 möglichen Punkten in der Rückrunde etwas unrealistisch. Zudem wäre das Fehlen der Unterstützung von den Rängen, welche den Verein stets tragen, auch sehr negativ. Oder anders gesagt: Wir haben keine Chance, aber wir nutzen sie.
Und obwohl ich das Spiel trotz der schlechten Vorzeichen nicht abschenken würde, wünsche ich mir, dass wir eine Woche vor dem Derby und nach zuletzt vielen kräftezerrenden Partien inklusive dem bitteren Pokal-Viertelfinale ordentlich rotieren. Einerseits haben wir mit Robert Andrich, Keven Schlotterbeck, Christian Gentner, Sebastian Andersson und Marcus Ingvartsen gleich fünf Stammspieler, denen bei einer weiteren gelben Karte eine Sperre im Derby droht, und andererseits stehen mit Grischa Prömel oder Julian Ryerson hungrige Ersatzkandidaten parat, die bisher gezeigt haben, dass sie jede Chance nutzen wollen und auch können. Aufgrunddessen – und vielleicht überraschen wir die Bayern ja sogar – würde ich, wie schon im Aufstellungsthread dargelegt, acht Veränderungen im Vergleich zum Freiburg-Spiel vornehmen und sogar zur Viererkette, die zuletzt übrigens im Hinspiel gegen die Bayern zur Anwendung kam, zurückkehren. Dies liegt jedoch eher an der Tatsache, dass neben der Schonung von Schlotterbeck auch Friedrich nach seiner Ampelkarte in der Nachspielzeit fehlt und Hübner wohl mehr als fraglich ist. Zudem sind aktuell Manuel Schmiedebach, Joshua Mees, Laurenz Dehl, Akaki Gogia und wohl auch Suleiman Abdullahi verletzungsbedingt nicht einsetzbar.

Summa summarum würde ich folgende Elf in den Kampf schicken:

--------------------------Polter---------------------------Ujah-------------------------
Becker-----------------------------------------------------------------------------Mallı
--------------------------Prömel-------------------------Kroos-------------------------
Reichel----------------Subotić---------------------Parensen (C)---------Ryerson
-----------------------------------------Gikiewicz-----------------------------------------

Einzig bei Sheraldo Becker, der in Freiburg nach einem Monat ohne Einsatz immerhin mal wieder 7 Minuten auf dem Feld stand, bin ich etwas zwiegespalten, inwiefern er genügend Kampfbereitschaft an den Tag legen kann. Zumal seine Defensivarbeit wohl extrem wichtig wäre, da es mir nur so graut, wenn er Ken Reichel mit Serge Gnabry alleinlässt. Doch wesentlich mehr Flügeloptionen haben wir aktuell nicht, weshalb auch Yunus Mallı auf der rechten Seite wirbelt.
Ansonsten bin ich aber relativ optimistisch, dass diese Mannschaft zumindest versucht, dagegenzuhalten und glaube, dass wir mit Ujah und Becker auch zwei Temporaketen auf dem Feld haben, wohingegen Polter die Bälle im Andersson-Stil womöglich halten und prallen lassen kann. Selbstverständlich ist das viel Wunschdenken und es ist ebenso möglich, dass Polter und Ujah keinen einzigen Ball bekommen würden, sondern die Bayern uns nur hinten einschnüren, aber letztendlich macht diese Aufstellung meiner Meinung nach mehr Sinn, als möglicherweise gegen Hertha drei gesperrte und zusätzlich völlig ausgelaugte Spieler zu haben.


Abgesehen von zwei Partien gegen die Amateure der Bayern vor rund einem Jahrzehnt in unserer Drittliga-Aufstiegssaison 2008/09, als übrigens ein gewisser Thomas Müller für die U23-Mannschaft als Torschütze erfolgreich war und auch Toni Kroos oder Holger Badstuber auf dem Feld standen, sowie der Hinspielniederlage in München gab es bisher noch keine Pflichtspiele zwischen beiden Klubs und entsprechend auch kein Aufeinadertreffen in der Alten Försterei.
Im August 2009 empfingen wir aber immerhin kurz vor dem Saisonstart anlässlich des 375. Geburtstags der Brauereifirma Paulaner den Rekordmeister, der damals vor allem mit Ersatzspielern wie Christian Lell oder Andreas Ottl auflief, in unserem Schmuckkästchen. Die Bayern siegten zwar durch Treffer von Olić, Breno und Braafheid mit 3:1, doch ich sehe es noch vor meinem inneren Auge, wie das ganze Stadion nach dem Anschlusstreffer von Kenan Şahin „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“ sang – es war ein Fest.
Trotz der großen Differenzen beider Klubs gibt es durchaus ein paar Akteure, die in ihrer Karriere sowohl für den 1. FC Union Berlin als auch für die Bayern – oder zumindest die Amateure – auflaufen durften: Dazu zählt neben Björn Kopplin, Sebastian Bönig und Stephan Fürstner, die allesamt an der Säbener Straße ausgebildet wurden, auch der tragische Fall des Florian Müller. Einst mit 19 Jahren in der Saison 2004/05 für uns in der Oberliga Nordost aktiv und als „Unioner des Jahres“ ausgezeichnet, wechselte U19-Nationalspieler Müller, der im selben Jahr die Fritz-Walter-Medaille in Gold erhielt, nach Saisonende zur Amateurmannschaft des Rekordmeisters. Doch statt Bundesliga-Fußball mit Kahn, Lahm und Schweinsteiger wechselte Müller zwei Jahre später zum 1. FC Magdeburg, ehe er von 2008 bis 2013 bei Alemannia Aachen kickte. Dort beendete er 2013 nach mehreren Knieverletzungen im Alter von 26 Jahren seine Fußballkarriere ohne ein einziges Bundesliga-Spiel. Das ist doch eine Geschichte, die man auch mal A-Jugend-Stürmer Fisnik Asllani, der laut Gerüchten ebenfalls bereits von den Bayern umworben wird, erzählen könnte Zwinkernd
Neben diesen Verbindungen ist vielleicht noch erwähnenswert, dass Benjamin Pavard im Stadion An der Alten Försterei zum letzten Mal das Trikot des VfB Stuttgart trug, ehe er – nach dem Abstieg im vergangenen Sommer – zu den Bayern wechselte.
Urs Fischer traf derweil mit dem FC Zürich in der Champions-League-Quali 2011/12 auf die Bayern und unterlag damals mit 0:1 und 0:2 gegen den haushohen Favoriten.

Am Samstagabend werden in Berlin kühle 6 Grad Celsius erwartet, doch Regen soll zumindest ausbleiben. Angesichts der aktuellen Entwicklung ist ein Geisterspiel ohne Zuschauer wohl unumgänglich, sodass ich mir wohl die Anreisetipps für Münchener sparen kann. Sehr schade, dass gerade dieses Spiel und vermutlich auch das Derby im Olympiastadion ins Wasser fallen werden für die Fans.
Das Forum der Gäste findet ihr unter diesem Link.

Ich bin mir sicher, dass wir kämpferisch dagegenhalten können und uns keineswegs abschießen lassen, wenn wir mit voller Konzentration an die Sache gehen. Jeder Fehler wird bestraft und entsprechend dürfen erst gar nicht Gedanken, ob man sich in den Zweikampf stellt oder ob man den Lauf des Gegenspielers mitmacht, aufkommen. Es gilt, 90 Minuten volle Leistung zu bringen, um Fans und sich selber stolz zu machen.
Und obwohl ich der Mannschaft vertraue, dass ihr das gelingen wird, kann ich mir aktuell nicht vorstellen, dass die Bayern Punkte liegenlassen. Ich gehe von einer achtbaren 0:2-Niederlage am Samstag aus.
Und dann auf ins Derby!

Und niemals vergessen...

...EISERN UNION!

•     •     •

EISERN!

Dieser Beitrag wurde zuletzt von bavarian am 08.05.2020 um 13:39 Uhr bearbeitet
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Auch wenn es bitter ist und ich Karten habe, so halte ich dies ebenfalls für eine schlechte Lösung. Natürlich wollen wir endlich unser Heimspiel gegen Bayern, aber sich über den Gesundheitsminister, jegliche Behörden und andere Vereine zu stellen, erachte ich als egoistisch. Und die Erklärung von Zingler, dass man dann auch den Nahverkehr einstellen müsste, ist mir fast schon peinlich.

•     •     •

EISERN!
Absagen sind im Moment das einzig richtige, um eine Ausbreitung von Corona einzuschränken. Jeder andere Gedanke ist unsolidarisch gegenüber den Risikogruppen. Kein Fan, der jetzt jammert, sollte vergessen, dass er sehr wohl seine eigenen Eltern, Großeltern oder Kinder anstecken könnte....

Mir kommt das Kotzen, wenn die ganzen "Ober-Schlauis", ob dies Horst Heldt, Michael Zorc oder eben jemand von Union Berlin ist, welche - bei allem verständlichen Ärger über Erlös-Ausfälle und fehlende Stimmung in den Stadien - glauben, schlauer zu sein als alle Mediziner und Vertreter von Behörden und Ministerien zusammen. Überall wird noch immer versucht, Corona "klein zu reden" und viele der getroffenen Maßnahmen, natürlich vor allem eben die Entscheidung zu Geisterspielen, zu kritisieren. Merke: Fußball ist eben nicht so wichtig wie viele (bisher) glaubten.

Und ebenso kommt mir das Kotzen, wenn ich von vielen Fans die dämlichen Vergleiche in vielen Foren-Beiträgen lese, nach dem Motto, "dann müsste man ja alle Bahnhöfe und Einkaufszentren ja auch sperren" und dergleichen. Manche haben es noch immer nicht kapiert, dass man das Betreten von Bahnhöfen, Benützen von Zügen und U-/S-Bahnen, das Betreten von Supermärkten zum Kauf des alltäglichen Bedarfes sehr wohl benötigt, um weiterhin sein eigenes Leben zu bestreiten bzw. zu organisieren.

Bei allem Verständnis für alle Fans, aber am leichtesten kann man derzeit auf Sport-Veranstaltungen und Kultur-Veranstaltungen verzichten. Wie konsequent man mit der Situation als Sport-Verband auch umgehen kann, zeigt die Tatsache, das sowohl in Deutschland als auch in Österreich die Eishockey-Meisterschaft einfach für beendet erklärt wurde und es einfach in dieser Saison keinen Meister gibt.

Ich verstehe auch nicht, dass man das kommende Länderspiel Deutschland - Italien - auch wenn ohne Zuschauer - überhaupt stattfinden lässt. Gehört meiner Meinung nach abgesagt bzw. wenn das nicht passiert, gehört es eben behördlich verboten. Ja, gerade gegen Italien zu spielen, ist recht brisant im Moment.... (Das bitte aber nicht falsch interpretieren: Das sollte keine Abwertung gegenüber Italien oder seinen Einwohnern sein, im Gegenteil. Mein ganzes Mitgefühl gehört im Moment diesem Land, ich liebe dieses Land, und habe auch zähneknirschend meinen geplanten Italien-Urlaub storniert)

Und die Fußball-EM im Sommer gehört ebenso - schon einmal wegen Spielorten in 12 Ländern - abgesagt bzw. verschoben, vielleicht auf nächstes Jahr verschoben.
Dieser Beitrag wurde zuletzt von bvbikone am 11.03.2020 um 10:57 Uhr bearbeitet
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