10. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - 1.FC Köln

Vielen Dank @Fortuna6095

Tja da spielen wir also am Sonntag gegen Colonia Claudia Ara Agrppinensum, die Claudische Kolonie und Opferstätte der Agrippinenser, schon alleine daran, dass daraus der Name der Stadt mit der Kirche im Dorf wurde, lässt sich die Wandelbarkeit der dortigen Aborigines erkennen, die ihr Fleckchen Erde liebhaben und es für die schönste Ecke der Welt halten, was es wie auch Düsseldorf objektiv betrachte nicht ist.

Aber neben den Münchnern sind unsere südlichen Nachbarn die einzigen, die so etwas wie Stadtstolz – vulgo: mir san mir – für ihre Stadt entwickelt haben und deren lokale Bands dass alle Welt mal mehr mal weniger gelungen auch wissen lassen. Trotz der rheinischen Frohnatur gibt es zwei Dinge, die dort bierernst genommen werden und eher religiösen Charakter haben, den Karneval – leider um Längen besser als unserer – wenn man mal von Jaques Tilly absieht. Und den dortigen Fussballverein, der am Sonntag bei uns auf- und hoffentlich auch einläuft.

Die bewundernde Abneigung, die man Düsseldorf entgegenbringt, liegt im wesentlichen darin begründet, dass die Briten Düsseldorf zur Landeshauptstadt machten und nicht dass einwohnerstärkere Köln und natürlich an den vielen freundlichen Meerbuschern vom Millionenhügel, die auf der Kö flanieren und sich als Düsseldorfer ausgeben, was ja auch für uns Einheimische nicht immer leicht zu ertragen ist.

Auch nach 124 Jahren hat es sich immer noch nicht bis in die Sahelzone (da laufen die Karawanen rum, deren Sultan Durst hat) rumgesprochen, dass Fortuna aus Flingern stammt und ein Arbeiterverein ist.

Ehrlicherweise muss ich zugeben, relativ regelmäßig in Köln einkaufen zu gehen, da die Verkäufer dort weniger auf Meerbuscher als auf normale Leute eingestellt und daher freundlicher sind. Statt Hinkel gibt es Balkhaus, Reissdorff Kölsch hat nur einen Farbfehler, ist aber ansonsten trinkbar und Parken ist durchweg billiger als bei uns daheim. Ob man jetzt Reagenzgläser mit ungünstig hohem Schwerpunkt in der Kneipe nutzen sollte, ist wohl eine Frage von Geschmack und Balance. Die dortigen Bierausteiler sind auch nicht freundlicher als unsere.

Das beste an Köln ist aber natürlich deren Verwaltung, während all der Jahre, die in Köln Ost die Route in die Stadt gesperrt war, vermochte es die Stadt nicht, dies in die für die Navigationsdateien relevante Liste einzutragen. Wohl aber wurden währenddessen nahezu alle Ausweich- und Umgehungsstrecken gleichzeitig umgebaut.

Im Internetzeitalter wird auch der Klüngel hüben wie drüben mehr oder weniger öffentlich ausgetragen, im Süden hat der Austausch der Führungsebene bereits stattgefunden und der stets leicht beleidigte aber selbstverliebte Sportvorstand wird am Ende der Saison ausscheiden.

Eine besonders erquickliche Quote haben wir nicht, der letzte Heimsieg in der Bundesliga datiert von 1983, insofern wären wir mal wieder dran.

Was in dieser Woche sonst so fussballerisch und ergebnistechnisch passiert ist, dürfte keine Rolle spielen, beide Teams werden alles geben und es wird spannend sein, bei wem Alles denn mehr ist.

Damit wer in welchem Thread als Heulsuse, Pauschalkritiker oder Wolkenkuckucksheimoptimist unterwegs war und ist, sollten wir uns nicht beschäftigen, sondern am Sonntag auch auf den Rängen alles in die Waagschale werfen.

Dann habe ich die leise Hoffnung, dass wir es in die Zweistelligkeit schaffen.

Möge der Lutz mit uns sein und nicht auch am Sonntag Trikots verkaufen, das kann ja dann mal der Vorsitzende machen.

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Dieser Beitrag wurde zuletzt von block36 am 01.11.2019 um 14:41 Uhr bearbeitet