Jonjoe Kenny [Leihe bis 30.06.20]

Wie @MrSatan2 schon schrieb, ist eine fehlende KO nicht das Kriterium, durch das eine Leihe schlecht wird.

Es gibt übrigens auch noch einen Graubereich zwischen Superstar und Vollgraupe. Wenn er ordentliche Leistung bringt, dann haben wir für mindestens eine Saison einen Spieler der uns weitergeholfen hat. Kann er sich nicht durchsetzen, würden wir die KO so oder so nicht ziehen. Und sollte er komplett einschlagen, verlieren wir ihn zwar nach der Saison wieder und profitieren finanziell nicht von seiner Leistungsexplosion, hatten aber zu wahrscheinlich sehr humanen Konditionen einen sau starken Spieler auf einer bisherigen Problemposition.

Wir schließen eine Baustelle zu geringen Kosten und einige tuen so, als würden wir Unsummen mit Ansage in den Sand setzen. Das schlechteste was uns passieren könnte wäre, dass uns Mehreinnahmen entgehen und ein möglicher Leistungsträger nur eine Saison hier spielt.

Ein Kroos und ein Lahm wurden damals auch ohne KO verliehen und waren das für Leverkusen und Stuttgart damals schlechte Transfers? Außerdem wissen wir nicht, ob es nicht doch eine Absprache in irgendeiner Form gibt. Noch kann also nichtmal ausgeschlossen werden, dass es keine KO gibt.
Aber grundsätzlich erstmal unreflektiert draufhauen hat ja bei uns Tradition.

Also: Schneider raus, Reschke raus, Wagner raus, Tönnies raus, Erwin raus!

Ok war nen bisschen heftig meine Reaktion gerade. zwischen Graupe und Superstar gibt es natürlich noch diverse Abstufungen. Ich mag diesen Deal trotzdem nicht. Der Junge ist 22 ohne große Erfahrung im Profibereich, muss dementsprechend herangeführt und ausgebildet werden. Da hätte man es auch durchaus mit Smolinski versuchen können.

Mein Problem ist nicht, dass ich Leihen ohne KO aus Prinzip hate. Ich frage mich einfach, wie die Planung aussieht und ob die so sinnvoll ist. Es wäre ja wohl sehr riskant, einen so unerfahrenen Mann als Stamm einzuplanen - zudem sind wir ihn wohl eh wieder los in einem Jahr, wenn er Stamm spielt und überzeugt. Ist er als BU von Cali eingeplant, verschieben wir das große Problem auf der Position weiter und können dort niemanden für die Zukunft aufbauen.

Wie gesagt, sollten wir ihn nur als BU für einen neuen Top-RV verpflichtet haben, könnte ich am ehesten damit leben, würde aber wenig Sinn für Kenny und Everton ergeben. Und dann könnte immer noch Cali den BU geben und wäre vielleicht sogar besser als Kenny.

Ich sehe da einfach viele Fragezeichen.

Den Spieler kann ich nicht einschätzen, aber so hat man eine Planstelle für ein Jahr wohl recht kostengünstig geschlossen und hat Mittel für andere Stellen frei.
Würde da also einfach mit der Bewertung bis zum Ende der Transferphase warten.

Schneider gefällt mir. Da macht er nen Foto mit Schöpf und verkauft den als Noname aus England. Unter Weinzierl war er als RV eigentlich nicht übel.

Erstmal herzlich willkommen auf Schalke.
Ich muss sagen sportlich kann ich den Spieler bislang noch nicht einschätzen, daher gibts zumindest keine Vorurteile.

Die leihe zeigt zum einen, dass wir an unseren Baustellen arbeiten.
Zum andern aber auch, dass nach 3 teuren Transfer Jahren, es vorsichtiger gehandhabt wird.
Finde die leihe ohne ko auch nicht optimal, jedoch verstehe ich das ganze schon.

Klar, der dachte sich das der schon so lange raus ist das sich keiner mehr richtig erinnert und schon hat er Geld gespart und kann später der Presse mit dem kolportierten Budget von 20-25 Millionen widersprechen

Das sind im großen und ganzen dieselben Fragezeichen, die seit 16/17 Jahren von 99% der beobachtenden Öffentlichkeit z.B. in Frankfurt gesehen wurden. Die haben sich auch nen Kader und ne Stammelf auf Basis ihrer Leihspieler zusammengestellt. Vallejo, Rebic, Michael Hector & co wurden zu Stammspielern und teilweise Leistungsträgern und dann musste man sie wieder gehen lassen (Rebic konnte man dann erst kurz vor Ende der folgenden Transferperiode wieder zurückholen, wieder "nur" per Leihe). Und dies übrigens aus genau denselben Gründen: Weil sie es sich nach dem Beinahe-Abstieg nicht leisten konnten, alle ihre Baustellen auf einmal zu beseitigen. Haben die etwa nicht nachhaltig gearbeitet? Und wer sagt, dass der Kenny-Transfer nicht nen ähnlichen Weg einläutet?
Dieser Beitrag wurde zuletzt von zamme26 am 10.06.2019 um 18:07 Uhr bearbeitet

Was dieses reine Leih-Modell betrifft: Die Kritik ist völlig berechtigt und absolut angebracht.

Sportlich: Mag sein, obwohl er lediglich ein handvoll Einsätze in der PL hatte, dass Kenny ein guter Spieler für uns sein könnte (Das muss unser Scouting jetzt beweisen), hätte ich mir bei solch einem Modell schon eine andere Qualität bzw. etwas erfahrenen Spieler gewünscht, dem derzeit beim aktuellen Klub die Einsatzzeit zur wünschen übrig lässt.

Diese sind dann sicherlich auch etwas teurer. Ich vermute deshalb, bei uns dürfte es mit Geld ziemlich schwierig aussehen. Daher geht auch das in Ordnung.

Zumal Caligiuri wohl auch als Stamm-RV eingeplant sein dürfte und ihn logischerweise als solchen auch sieht.

Wirtschaftlichkeit: Natürlich wird es keine Mehreinnahmen geben bei dem Modell.

So finanziert sich auch ein Klub wie Schalke auf keinen Fall. Das braucht man unseren Verantwortlichen bestimmt auch nicht mitteilen. Dieses Modell dürfte womöglich aufgrund gewisser Umstände eine absolute Ausnahme darstellen.

Transfer-Gewinne sind für jeden Klub wichtig, für einen wie Schalke überlebenswichtig. Sollte Kenny hier durch die Decke gehen, wird das am Ende der Saison beim Blick auf die Wertentwicklung schon sehr schmerzhaft. Zum anderen, dann auch sportlich, da uns wohl zum Ende (Stand jetzt) dann alle potenziellen RV fehlen im Kader sowie jegliche Einnahmen, und eine Großbaustelle besitzen werden, die man jetzt vorerst ein Jahr überbrücken konnte.

Fazit:

Kenny gilt als vielversprechendes Talent, was in der Besetzung im Kader mit einem erfahrenen wie Caligiuri auf der Position eine gute und sinnvolle Konstellation ist.

Das Geschäftsmodell muss man allerdings kritisch gegenüberstehen. Wie gesagt, ich vermute hier eine Ausnahme, daher geht das schon in Ordnung.

Warum man gleich wieder so sarkastisch übertreiben ("Schneider raus!") werde ich nicht begreifen. Dieser Kritikpunkt besteht völlig zurecht, und Kritik muss hier auch geübt werden?

Aber hier kann man getrost auf dem Teppich bleiben, da es sicherlich nicht zum gängigen Geschäftsmodell für uns werden wird.

Ich sehe Kenny nicht als Back-up für Caligiuri, sondern als Ergänzung. Spielt man mit 3-er-Kette, agiert Cali als Wingback davor. Spielt man aber mit 4-er-Kette, müsste Kenny ran. Denn Cali ist nun mal kein klassischer Rechtsverteidiger und zumindest gegen offensivstarke Teams in dieser Rolle überfordert.
Bei einer Leihe ohne Kaufoption hätte man zumindest eine Leihzeit von zwei Jahren aushandeln können.